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Der VfB rockt die Liga!

Endlich ist es soweit. Endlich wieder Fußball! Keine Verschwörungstheorien mehr rund um Jan Schindelmeiser, endlich ein bisschen Abwechslung in der unerquicklichen Diskussion um alte und junge Spieler, endlich Ablenkung von den nervigen Nachrichten um vermeintliche Neuzugänge.

Der VfB ist nach einem Jahr #nurzuGast in der zweiten Liga wieder dorthin zurückgekehrt, wo er herkam: in den Abstiegskampf der ersten Liga. So denken jedenfalls viele. Wir als unverbesserliche Optimisten sehen das natürlich ganz anders. Aber lest selbst. Viel Spaß bei unserer mittlerweile schon traditionellen Hinrunden-Prognose.

1. Spieltag
Michael Reschke frühstückt mit VfB-Präsident Wolfgang Dietrich im Berliner Hotel Adlon. Gesprächsthema Nr. 1: Kapitän Christian Gentner, der gegen Berlin nicht in der Startformation steht. Das Spiel endet 3:3, nachdem Hertha bereits 3:0 führte. Simon Terodde verwandelt in der 93. Minute den Elfmeter zum Ausgleich. „Der Mannschaft fehlt eindeutig die Erfahrung“, analysiert Reschke. Hannes Wolf hingegen lobt Mut, Geschwindigkeit und Kondition des Teams, er selbst legt am Spielfeldrand fünf Kilometer zurück. Und Wolfgang Dietrich? Der postet auf seiner Facebookseite ein Selfie mit Vedad Ibisevic.

2. Spieltag
Die weiße Karawane vom Cannstatter Bahnhof bis zum Stadion ist das Highlight des kompletten Spieltags. Michael Reschke ist von der “Krawanne” so begeistert, dass er die letzten Meter selbst mitläuft – nachdem er mit den Fanvertretern gefühstückt hat. „Das haben wir vermisst“ sagt DFL-Chef Christian Seifert. Wie sehr die Stuttgarter Fans ihrerseits Alexandru Maxim vermissen, zeigen sie mit einer einmaligen Choreo, die seinem ikonischen Aufstiegsbild nachempfunden ist. Unsere ehemalige Nummer 10 hat trotzdem wenig Mitleid und verwandelt zwei Freistöße direkt. Nach Maxim-Sprechchören während des gesamten Spiels lässt sich der Rumäne kurz vor Schluss zu einem Eigentor aus 40 Metern zum Ausgleich hinreißen. Zuvor hatte Josip Brekalo mit seinem Signature Move, dem Reverse Robben, das 1:2 erzielt.

3. Spieltag
Breakfast at Tedesco: Hannes Wolf frühstückt zum Erfahrungstausch mit dem Schalker Trainer. Das Duell der Trainer-Streber gewinnt allerdings Schalke 3:2, obwohl der VfB durch Tore von Dennis Aogo und Holger Badstuber bereits 0:2 in Führung lag. Mit den beiden Neuzugängen sowie Gentner, Tobias Werner und Terodde bot Trainer Wolf sein bisher ältestes Team auf. Reschke vermisst die Routine eines Emiliano Insua. Und Simon Terodde vermisst dessen Flanken.

4. und 5. Spieltag
VfB is knockin on Mittelfelds door: Erst gewinnt er mit der jüngsten Mannschaft der VfB-Geschichte 4:2 gegen Wolfsburg (beide Tore der Wölfe schießt Gomez, der mit liebevollen Hurensohn-Gesängen gefeiert wird), dann gibt es einen 0:2-Sieg in Mönchengladbach, dessen Manager Eberl von der Reife der Stuttgarter überrascht ist. Für Unruhe sorgen einzig weitere peinliche Auftritte des Maskottchens Fritzle, das dem berüchtigten Grotifanten immer ähnlicher wird. Erste Fans fordern seine Absetzung und schlagen als Nachfolger einen Wolf vor. Der Präsident findet die Idee gar nicht so schlecht, schließlich heißt er Wolfgang mit Vornamen,

6. bis 8. Spieltag
Der VfB ist auf dem Highway to oberes Tabellendrittel. Die Partie gegen Angstgegner FC Augsburg wird locker mit 5:3 gewonnen. Cordova sieht die rote Karte und kokettiert mit einem Wechsel nach Stuttgart in der Winterpause. Einen 1:3-Sieg gibts gegen desolaten Frankfurter, da Kevin Prince Boateng immer noch kein Saisonspiel gemacht hat, weil er überraschend mit Moses Pelham und dem Rödelheim Hartreim-Projekt auf Tour gegangen ist. Im öden Heimspiel gegen den 1. FC Köln sind es zwei Einzelaktionen von 6-Millionen-Mann Akolo, die den Unterschied machen. Die Fans singen „Chadrac Akolo, oh, oh, oh, oh“ zur Melodie von „Vamos ala Playa“. Die Stimmung ist auf dem Höhepunkt. Selbst der Ärger über Reschkes Last-minute-Ausleihen (Rode, Rupp, Rafinha. Alle bislang ohne jegliche Einsatzzeit) ist längst verflogen. Wolfgang Dietrich spricht erstmals von der Qualifikation zur Champions League.

9. Spieltag
Gegen RB Leipzig merkt der VfB, dass nicht alles ein bed of roses ist: Ausgerechnet Timo Werner schenkt dem Aufsteiger zwei Tore ein – und das ohne Rollkragenpullover, obwohl es nur 12°C warm ist. Forsberg, Keita und ein Eigentor von Badstuber machen das 0:5-Debakel perfekt. Trotzdem titelt SportBILD in der folgenden Woche: „Was läuft da zwischen Ralf Rangnick und Hannes Wolf?” Doch der bleibt cool: “Ich mag kein Red Bull. Ich trink nur Mate.”

10. bis 13. Spieltag
Der VfB walks his way: Es schleicht sich schon wieder Selbstzufriedenheit ein. Einem Remis gegen den SC Freiburg folgt ein 0:3 gegen den Hamburger SV, obwohl beim abgeschlagenen Tabellenletzten sogar Schipplock und Lasogga in der Startelf standen. Trotzdem landen die Hanseaten den ersten Sieg der Saison. Auch gegen Borussia Dortmund setzt es eine deftige 4:1-Heim-Niederlage. Gegen Angstgegner Hannover 96 holt das Team von Wolf immerhin einen Punkt, obwohl Martin Harnik sein obligatorisches Tor schießt.

14. Spieltag
Living next door to Wolfgang: Reschke nimmt sich ein Appartement im Cloud No. 7, damit er sich leichter zum Frühstück mit dem König Präsidenten des VfB treffen kann. Beide bereiten die Mitgliederversammlung vor. Da der VfB jedoch am gleichen Tag in Bremen spielt (0:2-Sieg durch Tore von Terodde und Ginczek), kommen nur 800 Mitglieder in die neue Messe. Es gibt Stollen, Punsch und Kerzenlicht. Zum Abschluss liest Wolfgang Dietrich die Weihnachtsgeschichte vor.

15. und 16. Spieltag
Business as usual: Englische Woche gegen die Plastikclubs Bayer 04 Leverkusen und TSG Hoffenheim. Stefan Kießling erzielt humpelnd seinen einzigen beiden Saisontore beim 2:1-Sieg der Bayer-Elf. Der Club von Julian Nagelsmann hingegen steht bereits mit dem Rücken zur Wand, nachdem die Dortmunder nicht nur Toljan, sondern auch Wagner, Hübner und Kadeřábek gekauft haben. Das unansehnliche 0:0 hilft dem VfB mehr als den Kraichgauern. Wieder überragend in der Innenverteidigung: Holger Badstuber. Im Stadion: Jogi Löw.

17. Spieltag
Michael Reschke geht zum 151. Mal mit Uli Hoeneß frühstücken. Dabei sprechen Sie über eine Leihe von Sven Ulreich, weil sich ein Abgang von Mitch Langerak im Winter andeutet. Aber Wolfgang Dietrich senkt den Daumen: „Ist den Fans nicht vermittelbar!“. Eine ganz neue Seite des Präsidenten, die die Stuttgarter Anhänger sehr zu schätzen wissen. Über das Spiel reden wir aber besser nicht.

Der VfB Stuttgart beendet die Hinrunde auf einem respektablen Platz 8. Das Team, Hannes Wolf und Michael Reschke sind hoch zufrieden. Wolfgang Dietrich nicht.

To be continued …

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3 Kommentare

  1. Florian Götze sagt

    Wie sensationell ist das denn? Ginczek (gute Besserung!) sieht aus wie Steven Tyler, Baumgartl ist der neue Mötley Crüe-Sänger und Terodde ist doch in Wirklichkeit „Der letzte Bulle!“ (sieht aus wie Schauspieler Henning Baum), oder? Zum Text: Da habt Ihr wieder alles rausgehauen, VfB-Fans wanna have fun oder so. Danke dafür und danke für den Blog, it’s the hammer. Die Süddeutsche hat sich auch an einer Vorschau versucht, im Vergleich zu Eurer ein bisschen langatmig: http://www.sueddeutsche.de/sport/fiktive-bundesliga-vorschau-am-ende-des-tages-ist-das-bloedsinn-1.3629986

  2. Pessimist sagt

    Präsi Dietrich … der hat es bei Euch echt schwer ….
    Vorschau = Klasse – vielen Dank – musste sehr lachen
    (es fehlt nur noch was mit Stadionsprecher Laser)
    Grüße vom P

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