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Der VfB macht mich fertig. Deshalb liebe ich ihn.

Verein für Herzinfarkt. Ich habe immer noch Puls. Und wahrscheinlich wird sich mein Herzschlag erst Mitte der Woche wieder normalisieren. Deshalb wurde Fußball erfunden, deshalb ist das Neckarstadion stets ausverkauft, deshalb bewegt Fußball die Menschen. Denn wie oft war das Spiel gegen Borussia Dortmund gelaufen? Beim 0:2 durch Donyell Malen? Bei der gelb-roten Karte von Dinos Mavropanos? Beim 2:3 von Giovanni Reyna in der Nachspielzeit? Der VfB mit einem surrelaen Comeback. Und mit noch einem in der 97. Minute, einem noch viel größerem. Das Spiel steht in einer Reihe der spektakulären Dortmund-Spiele mit dem 4:4 (2012) und dem 5:1 (2020) – und das in Unterzahl.

Weil die Mannschaft an sich geglaubt hat und nicht uneins ist, wie uns viele Stimmen glauben machen wollen. Weil die Mannschaft nicht zum ersten Mal Kampfgeist zeigte, der ihr regelmäßig unter anderem vom kicker abgesprochen wird. Weil die Mannschaft nicht aufgegeben hat und besser ist als viele denken – unter anderem manche Entscheider in der Mercdesstraße. Dabei spielte sie lange so, wie man es ihr unterstellt: nett und naiv. Der VfB wollte gegen einen Meisterschaftskandidaten mitspielen, hatte sogar durchaus Torchancen, agierte jedoch tollpatschig. Bei den Gegentoren, beim Blackout von Mavropanos und schließlich vor dem gegnerischen Tor. Dass es dann doch noch zum 3:3-Sieg kam, hat sicher auch mit der Sorglosigkeit und Überheblichkeit von Dortmund zu tun. Aber es braucht auch den Willen und vor allem den Glauben, die Schwäche des Gegners zu nutzen.

Sebastian Hoeneß hat dem Team Leben eingehaucht, vor Wochen noch hätte der VfB das Spiel über sich ergehen lassen. Man hätte dann die Story von Pech (beim vermeintlichen Anschlusstreffer von Serhou Guirassy), der Qualität des Gegners und einer ordentlichen Leistung erzählt und dass sich das Team für eine engagierte Leistung nicht belohnt hat. Wie so oft gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte. Dieses Mal ist alles anders. Weil Spieler wie Josh Vagnoman über sich hinaus gewachsen sind und weil Hoeneß mit seinen Einwechslungen von Tanguy Coulibaly und Silas alles richtig gemacht hat. Und ja, Glück braucht man eben auch, wie bei den Lattentreffern von Jude Bellingham und Marco Reus und bei dem Luftloch, das Soumaila Coulibaly geschlagen hat und das 3:3 erst ermöglichte.

Alle gehen über ihre Grenzen. Spieler und Zuschauer.
Hat eigentlich jemand gemerkt, dass der VfB rund 60 Minuten in Unterzahl spielte? Hoeneß hatte nach der Hinausstellung von Mavropanos auf Viererkette umgestellt und alle mussten ein bisschen mehr laufen, mussten auch für den Nebenmann mitlaufen und das Team verzeichnete zu zehnt schließlich nur drei Kilometer weniger Laufleistung als Dortmund. Da hatte der VfB mit elf Mann schon weniger Meter auf der Uhr bei vielen Spielen in der Saison. Es ist weniger die Kondition (auf die Bruno Labbadia viel Wert legte), sondern eine Frage der Bereitschaft, über seine Grenzen hinaus zu gehen. Gleichzeitig ließ Dortmund nach, dachte, es hätte die drei Punkte schon in der Tasche.

Natürlich war nicht alles gut. Mavropanos, einfach dumm. Dan-Axel Zagadou mal wieder einen Schritt zu langsam beim 0:1, nachdem Waldemar Anton die Flanke von Malen nicht verhindern konnte. Chris Führich mit einem astreinen Assist, leider vor dem eigenen Tor beim 0:2. Auch wenn das Tor danach zu verteidigen gewesen wäre. Guirassy mit einer Hundertprozentigen, die das 1:1 gewesen wäre. Wataru Endo mit einigen Ballverlusten, Ata Karazor verlangsamt das Spiel und ist bei vielen Pässen einfach ein Schlamper, Borna Sosa eigentlich fast das gesamte Spiel unsichtbar. Ok, der Eckball zum 2:2 kam von ihm.

Interessiert das noch jemand? Der VfB hat nach dem 0:1 nicht aufgegeben, nicht nach dem 0:2, nicht nach der gelb-roten Karte. Nicht nach dem 2:3. Immer mutig, immer mit Zug nach vorne. In Erinnerung bleibt die Eskalation, das pure Glück in der Nachspielzeit. Der Zusammenhalt zwischen Stadion und Mannschaft. Die Hoffnung, dass es mit dem Klassenerhalt noch klappt. Aber nur mit so einer Leistung. In jedem Spiel. Gegen jeden Gegner.

Richtig Puls bekam ich bei dem Pass von Anton auf Coulibaly, schwindlig wurde mir bei seinen Übersteigern. Bei Vagnomans 2:2 bekam ich Gänsehaut, beim 3:3 musste ich die Tränen zurück halten. Das Spiel werde ich nie vergessen. Der VfB macht mich fertig. Deshalb liebe ich ihn.

Bild: Thomas Kienzle/AFP via Getty Images

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41 Kommentare

  1. Dirk sagt

    Ich habe mir die letzten zehn Minuten jetzt schon dreimal angeschaut, es deutet, aber auch garnichts auf ein Tor hin. Nada. Nichts. Und dann bolzt Sosa nicht einfach den Ball nach vorne, sondern lässt den Dortmunder aussteigen, spielt ganz klassisch zum nächsten Mann, der auf zwei Stuttgarter, bis Anton das Loslaufen antizipiert und der auf Vagnomann (Mister Phönix aus der Asche!), und Silas – ausgerechnet Silas – macht das Glück perfekt!
    Grüße aus Aschaffenburg

  2. Bernd sagt

    Solche Spiele sind mir letztlich sogar wichtiger als die Ligazugehörigkeit. Lieber so ein Spektakel als mutlosen Antifußball. Aber das hat schon MV nicht erkannt, als er das Magische Dreieck zerstört hat. Und jetzt erkennen es Vogt und Wehrle ebenfalls nicht.

  3. Marcus Fichter sagt

    Klasse Moral, klasse Leistung. Ich sah Karazor und Endo nicht so kritisch wie ihr, aber egal. Und endlich zeigen die Jungs auch, das sie nicht so schlecht sind, wie mancher Mislintat – Kritiker immer gesagt haben. Und endlich auch mal haben sie sich belohnt. Auch das Spielglück war heute da. Da geht mal ein abgefälschter Schuß rein, da fällt einem unserer Spieler mal der Eckball vor die Füße und dann haut mal ein gegnerischer Spieler am Ball vorbei. Allerdings muss jetzt nachgelegt werden. Dann scheint noch alles möglich.

  4. Konny sagt

    Mit dieser Energie von heute geht was gegen Frankfurt. Was für ein Spiel 🎢⚽️ unglaublich, unfassbar, überragend… Ich bin schockverliebt in den neuen Trainer 🤭

  5. Fritz sagt

    Ist das jetzt der Beginn des Wahnsinns wie in der letzten Saison?

    Und beim nächsten Mal bitte auch mit 11 Mann drei Tore…

  6. Frank sagt

    Mich macht dieser VfB, den ich seit 50 Jahren liebe, auch fix und fertig. Erst tat ich mir die Spiele live bei Sky aus schieren gesundheitlichen Gründen nicht mehr an…inzwischen halte ich nicht mal mehr den Liveticker aus. Ich will noch eine Weile ohne Herzinfarkt und Blutdruck 200 leben. Wahnsinn laut Sportschau!

  7. soundzecke sagt

    Die Brain House Werbung auf der PK hat inzwischen eine ganz andere Wirkung :-).

  8. Petzi sagt

    Die Fans hatten auch wieder einen Anteil. So eine Stimmung habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Im Oberrang alle stehend die Tore regelrecht reingeschrien/ gepeitscht.

  9. Achim Herzzblutfan sagt

    Seitdem Labbadia gegangen wurde und SH übernommen hat ist mit der Mannschaft etwas passiert. Sehr viel passiert.
    Natürlich immer noch individuelle Fehler (zB Kopfball Führich) ,aber endlich ist Wille zum Sieg erkennbar. Auf dieser Welle bitte weiter surfen !!!!!!!
    Beim Schauen gestern Puls bei 300. Wow.

  10. Michael sagt

    Meeegaaahammergeiles Spiel.
    Seit Sebastian Hoeneß stehen die richtigen Leute auf der richtigen Position 👍
    Jetzt müssen aber weitere Punkte und Siege folgen…sonst war das Spiel gegen Dortmund nur Schall und Rauch.
    Am Freitag sind wir live in Augsburg dabei und schreien die Unseren zum Sieg => forca Vaueffbee ❤️

  11. Konrad sagt

    Möglicherweise ist Sebastian Hoeneß “endlich” – “der Trainer” – der zur Mannschaft passt. Tatsächlich ist er schon jetzt eine Person, die den VfB wieder authentisch hervorragend repräsentiert und in kürzester Zeit zu einer Identifikationsfigur wird.

    Nach Mislintat haben wir alle “das VfBGesicht” vermisst und Höneß macht in kürzester Zeit den Sven. Emotion, Leidenschaft, Erfolg – ein “Köln 2.0” Spiel gegen Dortmund…

    Es hört sich “überemotionalisiert” an, trifft aber doch den Punkt. Labbadia und Wehrle haben (auch) unsere Gefühle für den VfB zu Tode gecoacht und gelabbert. Dann kommt ein Trainer, der nicht nur den Spielern die Spielfreude und Glauben an sie selbst zurück gibt, sondern zeitgleich dem “schwierigen Umfeld” Leben & Emotion einhaucht.

    Es fühlt sich (sehr) gut an, den VfB Fußball auf dem Rasen (endlich) wieder emotional und ebenso rational gut “geführt” wahrzunehmen.

    Noch sind es natürlich Momentaufnahmen. Verbunden mit der Hoffnung, dass uns der “alte VfB” längst möglich verschont bleibt. Nach solchen emotionalen Siegen wie der versus Dortmund neigten wir bislang ein Spiel wie in Augsburg am nächsten Spieltag krachend gegen die Wand zu fahren. Mut macht mir, dass Höneß das in der PK nach Ende des Spiels schon selbst angesprochen hat.

    Schade finde ich, dass Dinos einmal mehr mit einer seiner weniger glücklichen Einzelaktionen der Mannschaft keinen Gefallen getan hat. Wie 10 Mann dann aber agiert und gekämpft haben, ist großartig und kann nicht oft genug gelobt werden. Was hat eigentlich Mokouko gegen Bredlow am Ende des Spiels geraucht? Geht´s noch? Mokouko macht den Musiala?

    Was Flick in Vagnoman gesehen hat, wissen wir nun auch. Bei ihm hab ich zwar immer wieder meine “oh Gott nein” Momente, die man möglicherweise mit fehlender Spielpraxis und Labbadia (Anton ist der bessere RV) erklären kann.

    By the way – ein Penny für die Gedanken von Labbadia :-)

    • soundzecke sagt

      @Konrad
      Super Einschätzung. Was ich noch sehe ist das mit dieser Art von Fußball potentielle Sponsoren eher angelockt werden.
      Und Labbadia denkt sich bestimmt hätte ich 2 Wochen mehr Zeit bekommen, könnte ich meine eigene Weiterentwicklung der Mannschaft geniesen ;-).

      • Frank sagt

        Weiterentwicklung unter Labbadia… ohne Worte… Labbadia hätte nichts gefeiert… Erfolge nur möglich durch eine neue Ausrichtung… da müssen wir schon ehrlich sein…

  12. Clemens sagt

    Zur Halbzeit hatte ich das typische VfB Level: frustriert ob der zahlreichen vergebenen Chancen, Hand-auf-Stirn bei Mavropanos gelb-roter Karte und der Überlegung, Konferenz schauen ist vielleicht auch ok. Aber der gemeine VfB Stuttgart Anhänger ist leidensfähig… und wird 1-2 mal im Jahr für die zahlreichen Enttäuschungen entschädigt. Und das Wie ist in der Tat beeindruckend und eine Schelle für Bruno Labbadia, der vermutlich erst so nach und nach begreift, was er da für einen schlechten Job die 4 Monate zuvor gemacht hat.

    Aber trotzdem muss ich ein wenig den Party Crasher mimen. Erneut 3 Gegentore, viel Glück bei zwei Alu-Treffern, Edin Terzic’s Auswechslungen von 3 Leistungsträgern gegen Youngster im Gefühl des sicheren Sieges. Aber diese Dinge braucht es vermutlich, um eine solche Sensation zu schaffen. Balsam auf eine geschundene VfB Seele.

    Bei allen berechtigten Lobesbekundungen vs. Vagnoman, Silas, Coulibaly & Co fliegt ein Spieler häufig unter dem Radar. Bredlow hat sich im Verlauf der Rückrunde zu einem wirklich soliden Torwart gemausert. Da geht natürlich auch noch mehr, aber ich sitze schon lange nicht mehr bei jeder Ecke oder jedem Weitschuss auf heißen Kohlen und erwarte die nächste Flutschfinger Aktion. Für mich einer der Gewinner der bisherigen Saison beim VfB.

    Die größte Enttäuschung ist für mich Zagadou. Ich habe große Hoffnungen gehegt, dass der Franzose nach einigen Monaten wieder auf BVB Niveau agiert. Aber mal abgesehen von seiner Kopfball Stärke (zumindest defensiv) ist der Spieler hüftsteif, besitzt eine schlechte Antizipation, kaum Pass Sicherheit und seine langen Bälle landen zu 50% beim Gegner. Gegen Augsburg hoffe ich sehr auf einen Einsatz von Ito.

    • Achim Herzblutfan sagt

      Hallo Clemens,
      Deine Einschätzung zu Zagadou teile ich.
      Aber mal ehrlich: Hat nicht Jeder mal einen Aussetzer ? Siehe Upamecano gegen ManC. Auch Dortmund hatte Aussetzer.
      Entscheidend ist,wie die anderen 10 Mitspieler das auffangen bzw. mithelfen,Patzer mit auszubügeln.
      11 Freunde müsst ihr sein !!!

      • Clemens sagt

        Hi Achim, die Partie gestern war ja noch nicht einmal seine schlechteste Vorstellung. Die Leistungsausschläge sind allgemein bei fast allen Spielern mehr (Sosa, Mavropanos) oder weniger (Endo, Guirassy) vorhanden. Aber bzgl. Zagadou fehlt mir die Erinnerung an irgendein gutes Match. Fällt dir eines ein?

        • Achim Herzblutfan sagt

          Hi Clemens,
          Hast ja Recht. Wir hätten Philipp Lahm damals behalten sollen. :-)
          Ich freue mich auf Freitag Abend!!!

  13. Hobbycamper sagt

    “Die Hoffnung, dass es mit dem Klassenerhalt noch klappt. Aber nur mit so einer Leistung. In jedem Spiel. Gegen jeden Gegner.”
    Dies sind für mich die beiden Kernbotschaften in eurem Artikel ! Mit dieser Leistung, gegen jeden Gegner – anders geht es nicht !

    Sebastian Hoeneß tut der Mannschaft gut, das ist unschwer zu erkennen. Er hat ganz offensichtlich an den richtigen Stellschrauben gedreht. Das Spiel gestern war eine Achterbahn der Gefühle für mich. Nach dem nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich zum 2:2 in der Nachspielzeit der Schock mit dem 3:2 und quasi mit dem Schlußpfiff die Auferstehung zum 3:3. Fussballherz, was willst Du mehr ?

    Gestern hat sehr vieles gestimmt, allem voran die Leistung, der Wille, die Leidenschaft. Schade dass es dann halt auch wieder Situationen gibt wo man durch eigene Dummheit sich innerhalb weniger Minuten eine Ampelkarte abholt. Schade auch das teilweise “dumme” Verhalten bei der Entstehung der Dortmunder Tore 1 + 2. Das hat SH garantiet auch gesehen und wie ich ihn einschätze wird er das auch klipp und klar intern ansprechen.

    Kopfschütteln hat bei mir das nicht gegebene Tor von Guirassy hervorgerufen. Es hat mich an das Spiel in Wiesbaden erinnert als damals minutenlang im Kölner Keller geprüft wurde und anschl. noch der Elfmeter gegen den VfB gepfiffen wurde.
    Die Frage ist, warum hat hier überhaupt der VAR eingegriffen ? Für mich war die Anerkennung des Tores durch den Feldschiedsrichter keine klare Fehlentscheidung dies zeigt ja letztlich schon die ewig dauernde Überprüfung durch den VAR.
    Wenn Entscheidungen dieser Art so viel Zeit in Anspruch nehmen, dann sollte man im Sinne des Fussballs eigentlich die Entscheidunge des Feldschiedsrichters bestehen lassen.

    Kopfschütteln ruft bei mir auch immer wieder Führich hervor. Ich werde aus diesem Jungen nicht schlau und frage mich jedesmal, warum will er denn immer mit dem Kopf durch die Wand und rennt sich mit dem Ball im Gegner fest ? Warum sieht er nicht in den entsprechenden Momenten den besser positionierten Mitspieler ?

    Mir geht es wie Clemens, auch ich sehe Fabian Bredlow als Gewinner der Rückrunde an. Sicherlich gehört er als Torhüter (noch) nicht zur bel Etage des Torhüterwesens, aber hier steht wieder einer zwischen den Pfosten der wesentlich mehr Ruhe und Zuverlässigkeit als Müller ausstrahlt. Ich denke, das wirkt sich auch auf die Mannschaft aus und das ist gut so.

    Alles in allem wird sich gleich am Freitag zeigen wie die Kraftleistung von gestern einzuordnen ist. Mit der gleichen Einstellung und Leidenschaft ist mir so vor Augsburg nicht bange.

    • Kai sagt

      Führich trifft in der Tat oft die falschen Entscheidungen und will mit dem Kopf durch die Wand, positiv finde ich daran aber nichtsdestotrotz, dass er sich sehr viel zutraut, auch wenn zwei- oder dreimal was schiefgeht. An einem oder zwei kommt er ja auch so gut wie immer vorbei, ich finde insofern, dass er schon sehr viel Schwung in unser Spiel bringt. Und Guirassy hat er nach dem 1:0 einmal nach eigenem Dribbling sehr schön freigespielt. Ich bin mir ganz sicher, dass der Junge noch richtig explodiert. Ob es beim VfB sein wird, ist halt wie so oft eine andere Frage.

  14. Clemens sagt

    Übrigens noch eine Randnotiz, die in der Bewertung der zurückliegenden Monate durchaus interessant sind:

    Haraguchi und Dias haben unter Hoeneß erneut keine Rolle gespielt. Aus meiner Sicht lässt das zwei Schlussfolgerungen zu

    1. Das Transferhändchen von Wohlgemuth war bislang nicht das glücklichste (wobei zumindest Dias mit seinem Führungstreffer gegen Paderborn im DFB-Pokal seine Ablöse bereits wieder reingeholt hat), sportlich bringen diese beiden Spieler keinen erkennbaren Mehrwert.

    2. Waren das zwei Wunschspieler des BL, dann sind dies weitere Kollateralschäden durch die von AW initiierte Verpflichtung seiner Trainer “Sofort-Hilfe”.

    Und es lohnt sich auch, noch einmal einen Blick auf die letzte Amtshandlung von AW beim 1. FC Köln zu werfen. Die Freigabe der Verpflichtung von Jaka Potocnik erfolgte trotz rechtlicher Bedenken der Rechtsabteilung durch AW. Worst Case darf der Verein somit kommende Saison keine Transfers tätigen. Auf SPON kann man das Thema gut aufbereitet nachlesen.

  15. Uwe sagt

    Hallo geschundene Seelen,

    mit ein wenig Abstand zu gestern Nachmittag hat sich bei mir schon wieder die Vorausschau Augsburg der letzten Jahre eingeschlichen!

    Ich hoffe sehr, dass Herr Hoeness seine „ ungeschlagenen Zeit“ am Freitag verlängert bekommt und hoffe, dass meine negative Einstellung zu dem kommenden Spiel falsch ist und mein Fussballsachverstand genauso ad absurdum geführt wird wie meine Vorstellung vom Samstag in der 40. Minute!!

    Von mir aus können die spielenden Papnasen, wie Fürich und Zagadou noch so viele eigene Fehler machen wie sie müssen, Hauptsache „die Mannschaft“ gleicht diese positiv aus!

    Aber im Ernst, Endos 2:1 gegen Köln letzte sauson steht nur deshalb höher, weil das Glück des letzten Spieltages bereits erreicht war!!

    Ich hoffe, dass es so weiter geht und die Klasse gehalten wird! Mein Wunsch einen jungen Trainer verpflichtet zu bekommen, ohne dass ich Herrn Hoeness wirklich auf der Liste hatte (Fussballsachverstand???!) wurde zum Glück erfüllt und ich hoffe, dass er mit seiner Mannschaft die Klasse hält, und anschliessend Zeit und Ruhe zur Entwicklung seiner (wirklich seiner!) Mannschaft
    erhält!

    Bis Freitagabend!! In großer Hoffnung!

    PS: es gab sogar Glückwünsche von Bayern Fans …..

    Mit Hoffnung, Uwe

  16. RonMuc sagt

    Ganz ehrlich, bis zum Bochumspiel hatte ich mich innerlich bereits mit dem Abstieg abgefunden, obwohl ich eigentlich nicht zu übertriebenem Pessimismus neige. Nach Bochum dann ein zartes Pflänzchen der Hoffnung, das gestern ordentlich gegossen wurde. Vielleicht geht ja doch noch was…
    Hoeneß hat offensichtlich bei der Mannschaft einen Schalter umgelegt. Auch wenn spielerisch noch einiges im Argen liegt, habe ich den Eindruck, Selbstvertrauen und die Lust am Spiel sind zurück. Weiter so, bitte nicht gleich wieder in den VfB-typischen Überheblichkeitsmodus verfallen.
    Nachdem wir Labbadia los sind, bereitet mir – unabhängig davon, in welcher Liga wir nächstes Jahr antreten – Wohlgemuth einige Bauchschmerzen. Kommt von einem mittelmäßigen Zweitligisten und ist bislang jeden Tauglichkeitsnachweis schuldig geblieben, die Verpflichtungen von Haraguchi und Dias wurden ja bereits angesprochen. Einen geraden Satz habe ich von ihm auch noch nicht gehört, sprachlich bewegt er sich in etwa auf Bruno-Niveau. In Erinnerung ist mir geblieben, dass es gar nichts bringt, mit dem Kopf die rote Laterne einzuhauen … Puh, ich hoffe, ich täusche mich in ihm.

  17. Konny sagt

    Ich würde die beiden Dias – Haraguchi Transfers noch nicht ganz abschenken. Beide waren in den ersten Spielen super, haben überhaupt das Weiterkommen im DFB Pokal ermöglicht. SH hat ja gesagt, dass er erstmal den Spielern das Vertrauen schenkt, die er noch von “früher” kennt und jeder andere sich jederzeit im Training zeigen kann. Für die Beiden ist das sicher erstmal auch kompliziert, neues Land, neue Stadt, der zweite Trainer…
    die könnten schon noch wichtig werden.

    Zagadou, Pfeiffer und Perea sehe ich eher kritisch…

    Bei Wohlgemuth geht es mir ähnlich. Er kann rhetorisch und medial natürlich seinem Vorgänger nicht das Wasser reichen. Wurde aber als er die Wahrheit sagte (wir waren auf die Wucht von Schalke nicht vorbereitet) gleich mal recht hart zurückgepfiffen. Seine Rolle keine leichte, er kam als Wehrle Labbadia verpflichtete und das Transferfenster mehr oder weniger zu war, Labbadia mit aller Gewalt den von Wolfsburg wollte und dann auf der letzten Rille das noch halbwegs bezahlbare nach BL Vorstellungen nehmen musste. Denke, man kann ihn erst “messen”, wenn er mit Höneß zusammen den Kader fürs nächste Spieljahr zusammenstellt.

    Nur weil er eher ein ruhiger nicht so extrovertierter Typ ist muss er nicht schlecht sein.
    Jetzt ist ein neuer Trainer mit neuen Ideen da… so wie ich es zumindest gelesen habe, war Höneß die Idee von Wohlgemuth. Und die war ja ziemlich gut.

    Wehrle ist das Hauptproblem meiner Einschätzung nach. Mit Labbadia hat er viel Geld verbrannt. Und mit Beratern, die nicht zu uns passen ebenso. Das war Beides NIX

    • Clemens sagt

      Schon richtig, Wohlgemuth hat grundsätzlich noch Welpenschutz. Aber meine Erwartungen sind nicht allzu hoch. Kann man nicht bei Schindelmeiser noch einmal anfragen?

      Unabhängig von der Ligazugehörigkeit in der kommenden Saison sollte Wohlgemuth mal bei Glatzel vorstellig werden. Wie zu lesen ist, hat der Stürmer des HSV eine festgeschriebene Ablöse in Höhe von 1,5 Mio. Werder ist bereits interessiert, wäre gut, wenn wir da nicht schlafen würden.

  18. Hobbycamper sagt

    @Clemens
    An Schindelmeiser habe ich in letzter Zeit auch mehrfach gedacht – warum auch immer.

  19. Konny sagt

    Der Name Schindelmeister ist gerade bei mehreren VfB Fans im Munde. Ich hatte mich damals nicht so intensiv mit dem Wie und Warum beschäftigt. Habe nur eben gelesen (ohne Anspruch auf eine Tatsache) , dass er über den Transfer mit Holger Badstuber gestolpert ist, weil Dietrich ihn unbedingt und Schindelmeister aber nicht wollte. Wenn man das aber alles so liest, hatte Schindelmeister einen recht klaren Plan.

    Im Prinzip müssten wir dann wie Hertha wieder alles auf Null stellen. Ich hoffe nur, dass keiner auf die Idee kommt Bobic ein Jobangebot zu machen.

  20. Oldfan Pit S. sagt

    Ich bin zwei Tage später noch im am A….. spätestens nach dem 3:3 steckte ich mitten in einer Generationen übergreifenden schreienden, hüpfenden, lachenden „Kuschelgruppe“ (O-Ton meiner Frau, die stellvertretend für den urlaubenden Sohn dabei war). Überlege gerade, ob ich wegen meiner ausgefransten Stimmbänder zum HNO gehe. Seit 65 Jahren und für immer VfB.

  21. Kai sagt

    Ich muss mir wohl doch noch ein Coulibaly-Trikot holen (also der vom VfB), einfach aus Kultfaktor-Gründen. Der Mann ist einfach genau das Chaos, dass uns in dem Moment gefehlt hatte.

  22. cleansheet sagt

    Was dieser Verein mit einem macht ist gesundheitsgefährdend und lebensverkürzend. Familienintern sind diese Duelle immer etwas Besonderes, da mein Sohn BVB-Anhänger ist. Was sich in diesen 97 Minuten abgespielt hat, schürte grosse Bedenken bei meiner Frau, ob wir das Wochenende wohl als Familie überstehen. Die Mannschaft war immer für ein spätes Tor gut, aber nach so viel Rückschlägen nochmal so zurückzukommen ist schon bemerkenswert und Beweis für eine intakte Mentalität, was nicht nur ich der Mannschaft häufig abgesprochen habe. Hoeness Massgabe viel schneller in die Tiefe zu kommen gefällt mir sehr gut und passt natürlich auch zu den schnellen Leuten, die man zur Verfügung hat. Wenn er jetzt sogar noch den Coulibaly hinkriegt und Silas durch den Treffer wieder sein Selbstverständnis entwickelt, ist noch etwas drin. Das macht Labbadias Versagen noch umso deutlicher und Wehrle ist immer noch nicht in der Lage einfach seinen Fehler zuzugeben und flüchtet sich stattdessen in Plattitüden der billigsten Sorte. Bei Missgriffen flüchtet er sich in “Wir waren ALLE davon überzeugt, dass Bruno der Richtige ist” und, wenn es um den Kader geht heisst es “Klar, hatte SVEN 4 Jahre die Verantwortung für den Kader” (gestern in SWR Sport). Was für ein schwacher Blender. 4 Punkte der von mir erhofften 15 aus dem Restprogramm sind eingefahren und ich ertappe mich dabei, dass ich mich tatsächlich auf das nächste Spiel freue. Ist schon eine Weile her…

    • Hobbycamper sagt

      @Konrad
      Da sag ich gar nichts dazu, oder doch? Liest sich wie ein Propagandaschreiben für CV. In einem Punkt haben sie vielleicht recht. Es reicht nicht nur die Köpfe von AW und CV zu fordern, da würde ich dann schon mal gerne die Namen von geeigneten Alternativen hören wollen.

      • Konrad sagt

        In manchen Dingen haben sie ja Recht. Jetzt in der heißen Phase alles zusammen schmeißen und für noch mehr Unruhe sorgen ist nicht wirklich hilfreich.

        Im Grunde ist es tatsächlich besser man schickt Höneß oder Schäfer zum Interview.
        Die machens gut. Wehrle kannst Du nicht zuhören. Der toppt noch Brazzo. Ich mochte Wehrle schon seit dem Wasserzieher Gate nicht. Alles was er macht & sagt wirkt aufgesetzt, gespielt, nicht echt, empathiefrei: ganz im Gegensatz zum neuen Trainer.

        • Ronny sagt

          Die aoMV, wenn sie denn überhaupt stattfindet, wird erst nach der Saison einberufen, da wird in der heißen Phase nichts passieren, und das wurde auch deutlich so kommuniziert. Das CC, wahrscheinlich von Vogt unterstützt übertreibt hier gewaltig.

  23. Thomaso sagt

    Ich habe das Interview in SWR Sport auch gesehen. Trotz mehrfacher Nachfrage durch Antwerpes hat sich Wehrle peinlichst herausgewunden. Ich habe mich fremdgeschämt. Ich hoffe dass er sich bei der von ihm angekündigten knallharten Saisonanlyse nicht ausnimmt.
    Unter Hitzelsberger/Mislinta war ich der Meinung, dass es nicht zusätzlich noch einen Sportvorstand braucht. Bei der Konstellation Wehrle/Wohlemuth dagegen ganz dringend.

  24. Bacardihardy sagt

    Wehrle hat meines Erachtens einfach keine Ahnung vom Fußball,
    Kann mich nicht mit ihm anfreunden .
    Dass er die Gesamtverantwortung trägt finde ich peinlich. Er kann einfach die Spieler nicht richtig beurteilen. Wie will er da nach der Saison die von ihm beschriebene knallharte Analyse machen. Hat doch am Ende der letzten Saison nicht geklappt. Mir wäre es am liebsten wenn er seine Koffer packt oder in seinem Vertrag die sportlichen Belange ausgeklammert werden.

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