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Podolski zum VfB Stuttgart?

Lukas Podolski

Ohne Manager ist der VfB derzeit sportlich kaum handlungsfähig, deshalb steht der Trainer Veh auch überhaupt nicht zur Disposition. Denn: Wer soll ihn entlassen und noch viel wichtiger – wer soll einen neuen Trainer finden? Bei den Winter-Transfers wird der VfB deshalb wenig einfallsreich agieren, in alten Unterlagen von Fredi Bobic blättern und sich auf bekannte Namen konzentrieren in der Hoffnung, dass sie irgendwie zum Porte­mon­naie des Tabellenletzten passen.

Der Münchner Pierre-Emile Højbjerg würde in dieses Muster passen, Problem ist nur: Der Däne hat höhere Ambitionen und geht nach Augsburg ;-) und auf seiner Position hat der VfB ausnahmsweise kein Problem. Einen Namen wird selbst der VfB nicht verpassen haben, er steht im kicker, in jedem Sportteil, wurde rund um das Länderspiel gegen Spanien rauf und runter diskutiert: Weltmeister Lukas Podolski. Er braucht Spielpraxis, ist bei Arsenal unzufrieden und strebt einen Wechsel an. Bevor er in der Türkei, in Italien oder der englischen Provinz landet, kann er auch in die Bundesliga-Provinz gehen. Und es spricht viel für einen Wechsel des Weltmeisters in den Kessel.

Fünf Gründe für den Wechsel von Lukas Podolski zum VfB

Podolski ist billig
Der VfB hat Probleme auf der linken Außenverteidiger-Position, im Sturm und im linken offensiven Mittelfeld. Alle drei Baustellen kann der VfB im Winter nicht gleichzeitig beheben, oder? Doch das kann er, denn Poldi kann alle drei Positionen spielen und kostet nur so viel wie ein Spieler, nämlich fünf Millionen. Wer Podolski als linker Verteidiger für verrückt hält, dem rufe ich ein Zitat von Pep Guardiola zu: “Gute Spieler rücken im Verlauf ihrer Karriere immer weiter nach hinten”. Nachdem Podolski als Stürmer anfing, steckt er im Moment auf der linken Außenbahn fest. Aber seine Dynamik, Schnelligkeit und seine Wille im Zweikampf machen ihn zu einem idealen Kandidaten für hinten links. Taktisch ist Podolski zwar bisweilen recht spontan und unkoordiniert, aber mit Training und Führung bekommt das ein guter Trainer hin.

Keine Anpassungsprobleme
Die Eingewöhnung im Kessel wird Poldi leicht fallen, mit Mario und Ulvi von Two Cut warten seine Lieblingsfriseure in der Silberburgstraße. Poldi wird sich also sehr schnell wohl fühlen in Stuttgart und im Februar gibt es sofort ein Highlight: Die Fasnet in Rottenburg. Die ist noch wilder als in Köln. Poldi wird den Rottenburger Bogges lieben, “einen Laufnarren, einen Witzbold und Possenreißer, dem der Schalk im Nacken sitzt, der mit ungebundenen Späßen und witzigen Einfällen das Volk erheitern und zum Mitmachen animiert.”

VfB und England – das passt einfach!
Mit Thomas Hitzlsperger von Aston Villa kam nicht nur der Meisterschafts-Torschütze, sondern ein untadeliger Sportsmann und Sympathieträger, den die Fans für sich zu einem “echten Stuttgarter” gemacht haben. Jens Lehmann von Arsenal London dagegen polarisierte zwar, pinkelte hinter die Bande und warf Schuhe, aber sportlich war er der sichere Rückhalt, den das Team heute brauchen würde und ein unruhiger Geist, der die Mannschaft stets an ihre Grenzen brachte. Podolski wird die Tradition der englischen Transfers fortführen, seine Spielweise wird die begeisterungsfähigen Stuttgarter von den Sitzen reißen wie einst die Soli von Alexander Hleb.

Poldi bringt wichtige Faktoren ein
Der 29-jährige kennt den Abstiegskampf und weiss worauf es ankommt. “Immer dranbleiben, niemals aufgeben“, er spielt schnell und einfach und kann negative Einflüsse ausblenden. Zur Not wäre er auch Zweitliga-erfahren. Poldis Mentalität passt perfekt zu Stuttgart, seine Bodenständigkeit, seine herrlich einfachen Interviews und seine Nähe zu den Fans bringt die zarte Aufbruchstimmung zurück, die entstand als Armin Veh kam.

Der VfB braucht Poldis Kernkompetenzen
Nicht nur als Spieler kann Lukas Podolski dem VfB helfen, sondern auch als Multimedia Consulter. Der Verein hat hier dringend Nachholbedarf, die FB-Zahlen und Web-Statistiken hinken weit hinter denen der Bundesligakonkurrenten hinterher, in der New Media-Tabelle steckt der VfB ebenfalls im Abstiegskampf. Podolski bringt mit seinen 1,7 Millionen Followern auf Instagram und 2,1 Millionen auf Twitter als embedded Striker eine Power ein, die dem VfB bisher fehlt.

Titelbild: AGIF / Shutterstock.com

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9 Kommentare

  1. Jörg Stenger sagt

    Sorry, aber Poldi passt nur zu einem deutschen Verein und das ist der 1.FC Köln. Dies sage ich, obwohl ich den FC absolut nicht leiden kann!!!

    • Sebastian sagt

      Hallo Jörg,
      seine Köln-Affinität ist natürlich nicht von der Hand zu weisen. Aber, Du musst zugeben, dass wir gute Argumente für den VfB haben. Außerdem wechseln Fußballer im fortgeschrittenen Alter gerne zu exotischen Vereinen, z.B. in die USA, nach China oder nach Indien. Warum also nicht ins Ländle?

      • Stefan sagt

        Sowohl der VfB als auch Köln sind kellervereine. Also passt Poldi genauso gut zum VfB wie zu Köln. Poldi ist in einer Mannschaft gut in der er etwas besonderes ist. Bei Arsenal oder Bayern ist das weniger der Fall wie bei Köln. — oder eben dem VfB!
        Meine Meinung!

        • Sebastian sagt

          Hallo Stefan,
          das ist ein interessanter Aspekt und klingt durchaus logisch. Es gibt ja noch andere Beispiele von Spielern, die nur in einem bestimmten Milieu erfolgreich waren. Allerdings fallen mir gerade nur Ali Daei und Billy Reina von Arminia Bielefeld ein. ;-)

  2. abiszet sagt

    Zugegeben, mein Text enthält einige abenteuerliche Thesen. Aber warum nicht groß denken? Irgendein Philosoph sagte mal: “Mit Träumen beginnt die Realität.” Über 35.000 Leser nach vier Tagen beweisen: Bei den VfB-Fans herrscht eine große Sehnsucht nach positiven Nachrichten, sie wollen durchlüften, den alten Mief und die ganze Vetterleswirtschaft los werden. Allein die Rückkehr Vehs hat eine riesige Euphorie ausgelöst (mit leider bekanntem Ergebnis). In Stuttgart würden sie Straßen nach Poldi benennen und Lukas wäre der neue Lieblingsname aller werdenden Eltern.

  3. Felix Bartsch sagt

    Unsere Probleme sollen LV, LOM und Sturm sein? Das allergrößte Problem ist doch wohl offensichtlich die Innenverteidigung. Ich fände zwar, dass Podolski echt ein super Transfer wäre, aber mindestens ein IV muss davor definitiv her, sonst laufe ich Amok ;)
    Ich denke aber, Stevens wird das genauso sehen.
    Und mMn ist der Sturm nicht so schlecht besetzt. Ginczek ist für mich der vielversprechendste, wobei aber auch Werner in meinen Augen ein Stürmer ist. Ibisevic ist zwar bei mir untendurch, wird aber vielleicht auch mal wieder in Form kommen, genauso wie Abdellaoue. Der Sturm ist also definitiv nicht unser Problem.

    • Sebastian sagt

      Hallo Felix,
      es stimmt: Der VfB ist leider nicht arm an Baustellen. Die Innenverteidigung kann man tatsächlich auch dazuzählen. Hier fehlt Rüdiger jemand, der ihm Verantwortung abnimmt. Das könnte Niedermeier sein, wenn er wieder so spielt wie letzte Saison unter Stevens. Aber warum sollte der “Kinderriegel” Rüdiger/Baumgartl nicht funktionieren? Natürlich wäre ein erfahrener und konstant spielender IV toll, aber wo soll der herkommen?

      Im Sturm hat der VfB drei gute Spieler, aber keiner ist fit bzw. fehlt Ginczek die Wettkampfpraxis. Ich könnte mir außerdem vorstellen, dass Ibisevic nicht mehr viele Spiele mit dem Ring auf der Brust macht. Er wird sich nicht gerade über den neuen, alten Trainer gefreut haben. Dass Abdellaoue noch Mal durchstartet, wünsche ich ihm und mir zwar auch, halte es aber leider für unrealistisch. Werner scheint auf dem linken Flügel seine Stärken besser ausspielen zu können als im Zentrum. Deswegen sehe ich hier auf jeden Fall Handlungsbedarf.

      • Felix Bartsch sagt

        Naja, Hector Moreno ist ja im Gespräch und auch mein Wunschkandidat! Aber auch ich könnte mir vorstellen, dass Baumgartl und Rüdiger unter Stevens gut funktionieren könnten.

        Ich halte von Ibisevic auch schon seit knapp eineinhalb Jahren nichts mehr, auch wenn er damals noch traf… seine Zeit ist einfach vorbei und ich hoffe, dass Ginczek ihn vollständig verdrängen wird, weswegen ich auch auf einen verkauf hoffe. Was aus Abdellaoue wird, muss sich zeigen. Aber ich würde auch z.B. Lohkemper mal eine Chance geben!

        Was ich insgesamt sagen wollte ist nicht, dass wir definitiv keinen neuen Stürmer bräuchten, sondern dass ich bei den vielen aktuellen Baustellen die Stürmerposition eher weit hinten sehe. Vor gehen definitiv:
        – Innenverteidigung
        – Linksverteidigung
        – eine Führungskraft mit Stammspielerqualitäten (egal welche Position)

  4. fbn3ocw fbn3ocw sagt

    Wer guten Fussball sehen will, braucht die Gurkentruppe aus Stuttgart nicht.
    Ab zur Kur in die 2.Liga. Da hat man dann Zeit zum überlegen, ob man wieder hoch will oder die 2 te Mannschaft der 3.Liga verstärkt

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