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Reality Killls The Konzeptstar

Was auch immer Pellegrino Matarazzo in Marbella trainieren ließ, was auch immer den Teamgeist fördern sollte: Es hat nicht funktioniert. Der Geist von Marbella? Er existiert nur in der Phantasie der Verantwortlichen.

Nicht nur in den ersten 30 Minuten, aber da extrem: Sasa Kalajdzic ohne jede Einbindung und Wirkung, Philipp Förster unsichtbar, die neu formierte Viererkette nervös, unabgestimmt und fehlerhaft. Waldemar Anton als Rechtsverteidiger? Eine Fehlbesetzung. Dinos Mavropanos in die Mitte zu ziehen? Eine Fehlentscheidung. Bekam er überhaupt einen Ball zum Mitspieler? Spektakulär mal wieder sein Eigentorversuch, dem nur ein mutiger und wacher Florian Müller im Weg stand.

Unglaubliche Querschläger und Fehlpässe am eigenen Strafraum, eine Standardverteidigung from hell, Wataru Endo mit vielen Ballverlusten, kein strukturiertes Aufbauspiel, nur lange Verzweiflungsbälle. Eine erschreckende Leistung. Vor allem erschreckend uninspiriert und leblos. Beispielhaft Orel Mangala, der eigentlich nicht statt fand.

War da eine geschlossene und motivierte Mannschaft auf dem Platz? Immerhin kam sie nach zwei Rückständen zurück, was auch Sven Mislintat (natürlich!) betonte. Aber ermöglicht hatte dies ein Frankfurter Team, das den VfB im Vollbesitz seiner Kräfte abgeschossen hätte. Alleine das hilflose Verhalten bei Standards: nicht bundesligareif.

Die Viererkette, von vielen gefordert, brachte keine Sicherheit, im Gegenteil: Mavropanos und Anton irrten durch die Abwehr und zeigten wohl ihre schlechtesten Leistungen im VfB-Dress. Die Rouchade der beiden war der Schlüssel für eine völlig überforderte und unsichere Abwehrleistung. Von einem Pascal Stenzel darf man nicht zu viel erwarten, vor allem keine Schnelligkeit, aber dafür Bundesliganiveau und ein solides Passspiel bekommt man von ihm immer. Auch nachts um halb drei auf einer vielbefahrenen Theo. Er könnte die dringend benötigte Stabilität bringen.

Wir haben gesehen: 50 Prozent Silas ist mehr als 100 Prozent Roberto Massimo, aber das ist für den Abstiegskampf trotz vielversprechender Szenen zu wenig. Sasa Kaljdzic ist trotz seines Tores weit weg von seiner Form der letzten Saison, seine Szene in der 62. Minute offenbarte für alle: ihm fehlen Timing und das Gefühl für Spielsituationen. Ein bemühter Chris Führich ist gut, aber niemals ein gleichwertiger Ersatz für Nicolas Gonzalez.

Bielefeld und Augsburg punkten regelmäßig, selbst die Hertha rumpelt sich zum einen oder anderen Punkt. Der VfB benötigt rund 20 Punkte in zehn Spielen, die Begegnungen gegen Leverkusen, Dortmund und Bayern sind da schon abgezogen. Ganz ehrlich: Das scheint für Mannschaft, Trainer, Sport-Direktor in dieser Konstellation nicht möglich zu sein.

Es wird immer danach gefragt, ob Mislintat auch bei einem Abstieg beim VfB bliebe. Bei aller Wertschätzung für ihn: Das ist keine Frage, die sich heute stellt. Gefragt werden muss vielmehr nach seinem Konzept. Da geht es gar nicht um jung oder alt, was vielfach oberflächlich diskutiert wird, es geht um Qualität und um die Struktur (nicht Altersstruktur!) im Kader. Sicher gab es wirtschaftliche Zwänge. Aber Transfers wie Enzo Millot oder Waghid Faghir, die keinerlei Einfluss auf die derzeitige Situation haben und die nicht einmal im Kader standen, verhinderten sinnvolle Verstärkungen, die eine Wirkung im hier und jetzt und nicht erst in der Zukunft haben (vielleicht!).

Es fehlen darüber hinaus Führung und Moderation der Situation. Mislintat hätte schon vor Wochen feststellen müssen, dass es mit dem Betonen der wenigen positiven Aspekte bei weitem nicht getan ist. Auch auf die Rückkehr der verletzten Spieler zu hoffen, erwies sich als naiv. Dennoch: Wie kann die Mannschaft nach einem Trainingslager, bei einem vielbeschworenen Neustart so eine Leistung anbieten? Mit so einer chaotischen Verteidigung, so einer ideenlosen Offensive, ist der Klassenerhalt nicht zu schaffen.

Die Mannschaft nimmt es scheinbar achselzuckend hin. Nicht eine gelbe Karte musste Schiri Sascha Stegemann zeigen. Außer einem genervten Borna Sosa am Ende und einem verzweifelten Blick von Mavropanos war da nichts. Sorglos agierten die Spieler. Als ob sie sich keine Sorgen machen müssen, dass sie verlieren, irgendeine Tür bei einem anderen Club wird schon aufgehen. Andererseits wurde ich den Eindruck nicht los, dass die Spieler überhaupt nicht wissen, was sie spielen sollen. Weder bei Standards, noch im Positionsspiel. Weder beim Pressen, noch beim Umschalten.

Der VfB befindet sich in einem Negativlauf, der an Werder Bremen letzte Saison erinnert. Dass der VfB die Trendwende schafft, dafür spricht im Moment wenig. Wenn wir ehrlich sind: nichts.

Zum Weiterlesen:
Tierisch angefressen – das VertikalGIF zum Spiel
Der Geist von Marbella – es gibt ihn wohl nicht.

Zum Weiterhören:
Sven Mislintats Bekenntnis, mit dem VfB auch in die zweite Liga zu gehen – und zu Pellegrino Matarazzo.

Bild: Christian Kaspar-Bartke/Getty Images

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44 Kommentare

  1. Frank sagt

    Prima. Kann ich so unterschreiben.
    Ein Trainer Wechsel wäre die letzte Chance auf einen klassenerhalt

  2. Bacardihardy sagt

    Volle Zustimmung zum Artikel Abiszet,
    das sehe ich genauso,
    Aus meiner Sicht fehlen gute defensive Spieler im Mittelfeld und in der Abwehr,
    Deshalb dürfte der Vfb die Klasse nicht halten.
    Karazor muss auf die 6 und Stenzel auf RV
    Zwecks Stabilität.
    Durch die falsche Transferpolitik hat der Vfb keine Alternativen zu Endo, Mangala, im defensiven Mittelfeld. Nartey , Ahamada vielleicht.
    Vielleicht jemand aus der 2.Mannschaft ?
    Aber die 2.Mannschaft steigt ja auch ab.
    Der Fahrenhorst ist ja genauso erfolgreich wie Materazzo.
    Beide Trainer würde ich feuern.
    Mislintats Plan geht nicht auf, da er die Defensive vernachlässigt hat, aber das schreib ich schon seit Wochen, dass hinten Spieler wie Heidenheims Mainka fehlen.
    Mislintat benötigt einen Sportdirektor, welcher ihm auch mal Contra gibt.
    Die aktuelle Strategie führt in Liga2.

  3. Estrella sagt

    Hallo @abiszet
    jetzt hast Du aber einen rausgehauen 🤭

    Letzte Woche hast Du mich noch kritisiert, weil ich genau das Gleiche geschrieben habe 😅

    Ich wiederhole mich wöchentlich:
    Zitat aus Frankfurt:
    Unser co Trainer hat gesehen, wie der VfB bei Ecken steht und sagte spielt sie doch mal nach hinten. Und es hat Tatsächlich funktioniert.

    Zitat aus Stuttgart:
    Ich bin unglücklich und enttäuscht

    Ja himmelhergottsakrament

    Die Enttäuschung ist ganz meinerseits, wieso Wechsel ich einen ahamada ein, wenn ein Tomas auf der Bank sitzt und warum stelle ich die Abwehr wiederum nicht so, wie sie es gewöhnt ist und nehme stenzel rein. So hatten wir Fans uns das gedacht…

    Was soll denn bitte schön ein Teto reißen 😳

    Rinos Konzept ist von allen anderen Mannschaften decodiert und funktioniert nicht mehr.

    Umgekehrt kann er anders als ein anderer Trainer NICHT ein Spiel von außen beeinflussen und ist nicht bereit das Spiel an seine Mannen anzupassen.

    Man tut keinem einen Gefallen so. Rino ich mag Sie wirklich, aber überlegen Sie bitte, ob Sie entweder von ihr Konzept oder Ihre Aufgabe überdenken oder jemanden dazu holen, der Struktur und Ordnung und Stabilität in die Defensive bringt. Walter wurde deswegen entlassen übrigens.

    Der Geist von Marbella 😤
    Für das ganze Geld 💰 hättet ihr (sorry) lieber gonzo behalten, der spielt auch nächstes jahr noch 1. Liga 🥺 die Dida Entscheidung nehme ich immer noch sehr krumm.

    • @abiszet sagt

      War klar, Estrella, dass Castro wieder kommt. Alle Kommentare dazu werde ich in Zukunft nicht mehr freigeben 😉 es nützt ja nichts immer und immer wieder Sachen/Fehler aus der Vergangenheit hochzuholen, das bringt für die derzeitige Situation nichts.

      “Warum stelle ich die Abwehr wiederum nicht so, wie sie es gewöhnt ist und nehme stenzel rein. So hatten wir Fans uns das gedacht…”
      Das Team ist Dreierkette gewohnt. So hatten sich die Fans das gedacht? Das muss man dem RM aber mal sagen, dass die Fans klügere Ideen haben als er. Die Viererkette ist das Team noch nicht gewohnt und wenn Stenzel reinrutscht, muss Dinos in die Mitte rücken (wenn er nicht auf der Bank sitzen soll).

  4. Heinzi sagt

    O.K., es sieht gerade zappenduster aus. In Leverkusen ist auch nichts zu holen. Aber danach kommen machbare Spiele, in denen die Punkte eingefahren werden müssen, um zumindest den Relegationsplatz klarzumachen. Dann dürften auch Sasa und Silas hoffentlich wieder bei 80% sein, Marmoush ist wieder da, Tomas als zusätzliche Alternative. Die Offensive muss so performen, dass unsere grausame Defensive möglichst wenig gefordert wird.
    Ob wir den Coach wechseln sollen? Sehr schwierige Entscheidung. Ich würde aber sagen, obwohl ich PM sehr mag und schätze, ja. Die Mannschaft braucht im Abstiegskampf neuen Input. Es muss nochmal alles versucht werden. Es ist Profisport. Ein Konzept mit eingepreistem Abstieg ala Freiburg will ich nicht.

    • Bernd sagt

      VfB, Schalke, HSV, Bremen, Köln, Hertha, Frankfurt, Wolfsburg, Hoffenheim, Gladbach: Die Liste der vermeintlich großen Club, die in den letzten Jahren abgestiegen sind oder sich teilweise äußerst glücklich über die Relegation retten konnten, ist so lang, dass ein langfristiges Konzept die Möglichkeit eines Abstiegs einfach einpreisen muss.

      Ich hätte kein Problem, mit Mislintat und Rino in die zweite Liga zu gehen, befürchte aber dass der Wunsch zur langfristigen Zusammenarbeit nicht auf Gegenseitigkeit beruht. Ausstiegsklauseln und kreative Kündigungsmöglichkeiten sprechen da eine andere Sprache. Vielleicht kann man für die Zukunft was mit Rüdt und Willig aufbauen, ansonsten halte ich das für sehr schwierig.

  5. Samuel sagt

    Sorry, aber jetzt einen Rauswurf des Trainers zu fordern, zeigt leider, dass man das Problem nicht verstanden hat. Klar sind hier wiederholte Falschentscheidungen wie am Samstag der Positionswechsel von Anton und Mavropanos oder Einwechslungen von Ahamada und Teto zu kritisieren, aber deswegen das Trainerkarussell wieder anschmeißen zu wollen, wenn man sonst immer Konstanz und Stabilität fordert, macht keinen Sinn. Realistischerweise sollte man die leider verfehlte Transferpolitik in die Verantwortung und von der unkritischen Hinnahme bis hin zur Heiligsprechung jeder mislintatschen Entscheidung Abstand nehmen. So fällt nämlich auf, dass von den neuen, hochgelobten Transfers außer dem alters- und erfahrungsbedingt verständlicherweise schwankenden Ito keiner wirklich weiterhelfen kann. Diese Lücke wird leider auch kein (neuer) Trainer füllen können. Es bleibt also nur mit dem Vorhandenen weiterzuarbeiten und auf den Klassenerhalt zu hoffen – trotzdem muss eine kritische, realistische Auseinandersetzung mit den Verantwortlichen möglich sein, ohne dass man sofort alles verteufelnd Rausschmisse fordert.

  6. Martina sagt

    Meine Meinung ist, dass wir zu lange der defensiven Instabilität zusehen und lieber im wintertransferfenster einen gestandenen Defensiv Mann geliehen/gekauft (im Rahmen unserer Möglichkeit) hätten.

    Auch müsste man mal Endo aus der Show nehmen, das der Kraft holen kann. Der will und quält sich, aber das kann ja nicht mehr lange gut gehen.

    Das Konzept hat letztes Jahr funktioniert, in diesem leider nicht mehr.

    Es geht nicht darum den Trainer zu entlassen, nur zu erkennen, das es so nicht aufgeht und vielleicht mal ein anderer neue Impulse gibt. Die handelnden Personen Sa, So, Si vom letzten Jahr brauchen Zeit, hinten sind zu viele Unsicherheiten und in der Mitte fehlt einer mit mehr Ideen.

    Ich meine wahrzunehmen, das Rinos Spielphilosophie zu kompliziert ist und es darum geht, so am Rad zu drehen, dass wir nicht in Schönheit sterben, sondern in gottes Namen aus den reinen grundtugenden noch das beste machen. Um das Ruder irgendwie noch zu drehen.

    Manchmal ist es gut, wenn jemand externes, so wie beispielsweise Sammer beim bvb drauf schaut und Impulse gibt.

  7. Der Groundhopper sagt

    Nur noch unfassbar!
    Seit 6 Jahren sind wir doch jetzt in diesem gefühlt nie enden wollenden Kreislauf aus:
    – absteigen
    – den Kader dadurch zwangsweise umkrempeln und eine neue ; selbstverständlich viel viel bessere ; Ausrichtung für die Zukunft ausrufen
    – mit ach und krach inklusive Trainerwechsel wieder aufsteigen
    – eine richtig gute Saison zeigen
    – die gar nicht mal so unberechtigte Hoffnung haben, dass man sich jetzt aber wieder dauerhaft unter den Top 15 etabliert
    – am Ende doch wieder in Liga 2 landen

    Es nervt inzwischen kolossal! Vor allen Dingen wenn man sich – so wie aktuell – eben mal wieder zwischen Schritt 5 und 6 (bzw. gleichbedeutend 1!) befindet.

    Lieber VfB, Grüße an dieser Stelle von Deinem schwierigen Umfeld!
    Natürlich haben wir Dich trotzdem lieb und werden Dir ewig treu bleiben – wir können es verständlicherweise nur grade nicht so zeigen… ;-)

  8. Bacardihardy sagt

    Warum sollte man an Materazzo festhalten, der zwar sympathisch ist, aber ansonsten als Trainer nichts vorzuweisen hat ? Solche Trainer gibts Tausende. Warum sollte man einem Sportvorstand, dessen falsche Strategie für den Vfb zum Abstieg führen wird, die alleinige Entscheidungshoheit beim Vfb geben ?
    Wir sind hier im deutschen Profifussball und bei unserem Vfb dürfen sich Personen in Schlüsselpositionen solange üben, bis der Vfb abgestiegen ist.
    Eine Vorrunde ohne Fitness…und Körperlichkeit…Nur noch Transfers von 19 jährigen Talenten…ein Fussball ohne Zweikampfverhalten…immer auf Abstand zum Gegner…ohne defensives Mittelfeld…ohne richtige Innenverteidigung…da bestehst du als Verein in keiner Liga.
    Alarmzustand nenn ich diese Situation als Vfb Fan.
    …und ein Hitzlsperger als Totalversager …
    Sorry das musste jetzt sein.

    • Samuel sagt

      Warum sollte man jetzt einen x-beliebigen Trainer holen (und wer sollte das in der jetzigen Situation denn besseres sein?), mit dem man allenfalls den gewünschten Anfangseffekt erzielt und sich dann irgendwie auf Platz 15 rettet, um ihn dann im Laufe der Folgesaison wieder zu entlassen, weil man vor dem nächsten Problem steht?! Wenn man sich vom Dasein als Fahrstuhlverein verabschieden und endlich Stabilität und Kontinuität etablieren will, kann man nicht das Problem alleine beim Trainer suchen und immer dann Köpfe rollen lassen, wenns einem gerade nicht passt.

      Und PM hat im Gegensatz zu irgendwelchen verbrauchten Gestalten, die schon mehrere Rauswürfe in ihrer Karriere zu verzeichnen haben und auch keinen besseren oder effektiveren Fußball spielen lassen, den Aufstieg mit dem VfB und eine ausgezeichnete Saison in der Bundesliga vorzuweisen. Und die verfehlte Transferpolitik kann man dem Trainer erst recht nicht in die Schuhe schieben.

    • drhuey sagt

      Sehr guter Kommentar Bacardiharry. Das was die Mannschaft schon ewig zeigt, nämlich uninspirierten, bewegungsarmen Fussball, bekommt jeder Trainer hin. Wie ich schon das ein oder andere Mal erwähnt habe beschäftigt der VfB auf und neben dem Platz zuviele Lehrlinge. Und obwohl ich frohlockt habe, als Mislintat kam, muss man ihm heute eine verfehlte Kaderpolitik attestieren. Und die Mannschaft tritt so leblos auf wie der Trainer an der Seitenlinie steht. Wann hat Klimo nach Einwechslung je Einfluss auf das Spiel genommen? Warum kommt der Spieler, der genau das schon nachgewiesen hat, nicht nach der grottigen ersten Halbzeit? Warum kommt in der Viererkette nicht ein gelernter RV? Die hochgelobte “voll im Saft stehende” Neuverpflichtung kommt für 6 Minuten? Ernsthaft? Ich verstehe diesen Trainer nicht mehr. Tut es die Mannschaft noch?

  9. Mal ehrlich, die SGE tritt ohne Kostic und Kamada an und trifft trotzdem 3x. Günter Schäfer sagt im Interview der Halbzeitpause, dass etwas nicht stimmt, wenn nacheinander 4 gefährliche Ecken in VfB Straufraum fliegen. Jonas Friedrich von Sky stellt nach einem weiteren Mavropanos Fehlpass fest, dass der VfB von einem etwas besser Gegner schon lange abgeschossen worden wäre. Nach 10 Minuten denke ich, dass die Abwehr sofort wieder in den Ursprungszustand gebracht werden muss.
    Nur unser gesamter Staff ist so von sich überzeugt, dass alles laufen gelassen wird. Woher kommt nur bei der Punkteausbeute diese Überzeugung?
    Die Fans sind hin- und hergerissen, da personelle Konsequenzen wieder die Gefahr des alten VfB in sich tragen. Ich schwanke auch, aber kann den Sch.., von SM und PM nicht mehr hören.
    Ich werde wohl eine Auszeit nehmen, da dieses Spiel zu sehr an das 2:6 in Bremen erinnert. Sehe es daher wie Bernd, ab in die zweite Liga. Dann gehen viele Ratten von Bord und wir Fans hoffen auf den xten Neuanfang.

  10. Noch eine Sache:
    Die Aufstiegssaison unter PM war eigentlich enttäuschend, jeder hat sich doch gefragt, wie wir so in der Liga bleiben wollen:
    Dann folgt eine versöhnliche Saison, die aber trotz des furiosen Sieges gegen den BVB auch Schwächen hatte (z.B. Spiele gegen Bielefeld).
    In der aktuellen Saison habe ich zweieinhalb gute Spiele gesehen.
    Jeder, der von außen auf den VfB schaut, wundert sich über die Ruhe im Verein. Aber gerade ein solches Klima vermeintlich positives Klima scheint zum Problem zu werden.
    Die Spieler bringen es nicht, weil sie es nicht wirklich müssen, beste Beispiele:
    Teto, Massimo, Mangala, Endo …
    Das kennen wir doch aus früheren Zeiten.

  11. Martina sagt

    Ich bin auch nicht für Aktionismus.

    Nüchtern betrachtet geht aber der Matchplan
    seit etlichen Monaten nicht wirklich auf.
    Und Probleme mit Fitness gibt es auch schon lange.

    Corona hin, Verletzte her…
    Geld haben wir auch keines.

    Es ist eine ziemliche Fallhöhe und ich wollte die Entscheidung nicht treffen müssen.

    Ein weiter so macht wenig Sinn, aber ein Krampf Festhalten nur der Kontinuität wegen auch nicht.

    Ich persönlich würde einen Verbleib in der ersten Liga bevorzugen und alles darauf ausrichten.

    Ob man in der zweiten Liga ruhiger arbeiten kann bezweifle ich sehr. Da reicht ein Tabellenplatz 15 nicht und angesichts der Konkurrenz ist ein sofortiger Wiederaufstieg nicht realistisch.

    Daher würde ich persönlich lieber jetzt alle Weichen stellen, um irgendwie noch Platz 15 zu erreichen.

  12. Bacardihardy sagt

    Es reicht doch erstmal Nico Willig das Amt zu übertragen, um einen neuen Input zu geben.
    Er kann das allemal, dazu muss man jetzt keinen neuen Trainer verpflichten.
    Viel wichtiger wäre Hitzlsperger zu entlassen und zusätzlich einen Fussballfachmann bei Transferaktivitäten neben Mislintat zu stellen. Das wären mal ein paar wichtige Signale.

  13. Martina sagt

    Ich würde mich auch für Nico Willig aussprechen. Er hat das seinerzeit gut gemacht und mit etwas mehr Zeit traue ich ihm das definitiv zu.

  14. Clemens sagt

    Spontaner Impuls beim Lesen der ersten Kommentare, dann meldet die Mannschaft doch ab und werdet Bayern Fans, wenn ihr mit Misserfolg nicht umgehen könnt. Aber Kommentare wie die von Samuel und Bernd zeigen mir, dass es dann Gott sei Dank doch noch ein paar VfB-Anhänger gibt, die wie ich auf die obligatorischen Branchen-Reflexe keine Lust mehr haben. Samuel hat dabei das böse „K“-Wort verwendet, das auch aus meiner Sicht für den einzigen Weg zu langfristigem Erfolg steht.

    Sollte nun der Eindruck entstanden sein, dass ich daher alles abnicke, was Mislintat und Matarazzo derzeit machen? Absolut nicht! Mislintat darf sich durchaus hinterfragen, ob seine Entscheidungen wirklich alternativlos waren oder vielleicht doch einfach nur falsch. 4,5 Mio EUR für Faghir und 2 Mio EUR für Millot hätte man vermutlich sinnvoller anlegen können – z.B. in das Rückrundengehalt von Kempf. Aber gut, derartige Fehleinschätzungen treffen auch andere Koryphäen in der Branche. Und der Trainer leidet vermutlich derzeit am meisten, denn ihm dürfte seine (übrigens auch hier von uns vielfach geforderte) Umstellung auf Viererkette mit den beiden Positionswechseln von Anton und Mavropanos übel aufstoßen. Diesen Faux-Pas wird Matarazzo sicherlich nicht wiederholen. Und möglicher Weise reagiert er auch endlich mal zur Halbzeit, wenn wie gestern ein Förster 45 Minuten wie Falschgeld über den Platz irrt.

    Zuversichtlich macht mich der in Phasen endlich wieder erkennbare Zug zum Tor. Sicherheit und Abstimmung mit den Nebenleuten werden sich einstellen, wenn die Mannschaft frei von Ausfällen bleibt und sich endlich mal eine Stammformation herauskristallisiert. In Anbetracht der stark punktenden Konkurrenz halte ich Platz 15 nicht mehr für allzu realistisch, aber zumindest die Relegation kann der VfB immer noch erreichen. Und wie es dann weitergeht, ob mit SM und/oder PM kann man dann immer noch diskutieren. Aber Schnellschüsse in der jetzigen Phase haben beim VfB zuletzt selten zum Erfolg geführt (sorry, Huub, nichts gegen dich).

    • Hallo echter richtiger VfB-Fan,
      warum kann der Trainer nicht nach 10 Minuten oder zumindest zur Halbzeit eine Umstellung in der Abwehr vornehmen?
      Ferner verstehe ich das Gebashe gegen Förster nicht. Mavropanos, Endo, Silas, Sasa und insbesondere Mangala waren sehr schlecht, eigentlich alle Spieler, aber bei den Twitter VfB Fans, die offensichtlich auch hier nun Kommentare absetzten, ist immer Förster, der seine extra Abreibung erhält.
      Ich kann es nicht hören „dann werdet halt Erfolgfans“, wenn man der Tatsache Rechnung trägt, dass PM und SM uns auf das Niveau der vorangegangenen Abstiege gebracht haben.

    • Bernd sagt

      Danke für die Blumen. Ich möchte noch ein anderes K-Wort anbringen: Karazor. Auch wenn bei ihm spielerisch nicht alles glänzt, bringt er eine enorme positive Energie rein wie kein Anderer bei uns und macht seine Mitspieler alleine durch seine Körpersprache und Kommunikation besser. Zudem scheint mehr Präsenz im Zentrum unserem Spiel gut zu tun. Der Punkteschnitt mit und ohne ihn (1,31 zu 0,13) ist in meinen Augen nicht alleine durch Zufall erklärbar.

  15. Barry sagt

    Lieber Clemens, ja, auch Dein Sohn, drhueytus ;)

    Fehleinschätzung.
    Selbstüberschätzung.
    Realitätsverlust.
    Beratungsresistenz.
    Dogmatismus.

    Sind die Begriffe, mit denen man Mislitantsche Arbeit im Großen und Ganzen charakterisieren kann.

    Ich werde nicht müde, das seit vielen Monaten fortlaufend zu betonen.

    Seit der letzten Saison, in der der VfB überperformt, unterschätzt / nicht so ganz ernstgenommen und mit sehr viel Euphorie sehr viel erreicht hat, hat man sich in allerbester Aufsteiger-Manier vom Erfolg blenden lassen. Das darf der Fan gerne, aber nicht die sportlich Verantwortlichen… und die nächste Saison kommt bestimmt und dann badet man seine Überheblichkeit aus, siehe die letzten Monate bis gestern.

    Der Fisch stinkt nicht nur was vergangene Präsidenten angeht vom Kopf her, sondern trifft auch auf Sportdirektoren, Trainer und deren Vorgesetzte zu.

    Die Mannschaft abwesend, verängstigt, verunsichert, verkrampft, schlecht strukturiert, unerfahren und häufig mit fehlender Qualität. Ab und zu blitzt vereinzelt Können und Wille auf, aber das reicht niemals für eine ganze Bundesliga-Saison.

    Der VfB und sein gesamtes Umfeld einschließlich Medien waren dermaßen zwanghaft bemüht, ja bloß keine Unruhe aufkommen zu lassen, damit man nicht wieder das extrem ungeliebte Label „schwieriges Umfeld“ verpasst bekommt, dass man monatelang jedes noch so eindeutiges Signal ignoriert, falsch gedeutet oder einfach weg geredet hat. In Hauptpersona Mislintat und Materazzo (wobei Materazzo letztlich den schlecht strukturierten und unerfahrenen Kader trainieren und ausbaden muss). Das Ergebnis dessen darf man an der Tabelle ablesen.

    Die Verhaltensweisen erinnern mich übrigens stark an das, was mir auch sehr häufig in meinem Berufsalltag begegnet. Nahezu immer das selbe, warum soll’s beim Fußball auch anders sein…

    Spätestens seit gestern ist kein Alibi für niemanden mehr vorhanden.

    Was zu tun sein könnte, genug Beispiele sind ja bereits genannt worden…

    • Clemens sagt

      Lieber Barry, die Fallhöhe für den „primus inter pares“ unter den Sport-Direktoren war nach den zurückliegenden zwei Jahren natürlich auch hoch, weil man das Gefühl hatte, dass da einer einen Plan hatte, der überraschender Weise funktionierte. Auch mir ging der Hype um SM irgendwann ein wenig zu weit. Aber schwieriger dürfte das auch hier im VP genannte fehlende Regulativ im Verein sein, das SM bei einigen seiner Entscheidungen keinen Einhalt gebietet. Auch vertraglich hat sich SM nicht ohne Grund in seinem Arbeitsvertrag Handlungs-Autonomie bei sportlichen Entscheidungen zusichern lassen.

      Wenn jetzt ein Thomas Hitzlsperger Sven Mislintat auffordert, Matarazzo zu entlassen, fallen die Domino-Steine: Trainer weg, Mislintat kann ohne Gesichtsverlust gehen und zahlreiche der besseren Spieler werden den Verein im Sommer verlassen, weil diese sich vermutlich eher Mislintat verpflichtet fühlen, als dem Verein und zudem seine Zusage haben, bei entsprechenden Angeboten wechseln zu dürfen.

      Ist es das, was wir wollen, ein kompletter Neustart? Oder sollten wir lieber die Rest-Chance nutzen, dass Mislintat vielleicht doch nicht so ein Blinder ist und lediglich in Details Fehler gemacht hat, die man ggf. korrigieren kann?

      • Bernd sagt

        Die vertragliche Besonderheit bei Mislintat liegt doch lediglich darin, dass er Kompetenzen eines Sportvorstands haben will ohne Sportvorstand zu sein. Dass er für diese Kompetenzen unqualifiziert ist, werfen ihm ja selbst seine größten Kritiker nicht vor.

        Natürlich gibt es trotzdem ein Regulativ, nämlich den Aufsichtsrat der AG. Wenn man also ein solches Regulativ vermisst, dann sollte man da Spurensuche gehen.

  16. fritzo62 sagt

    Ein schon toter Chef, und SM und RM als verschweißte Einheit. Welchen Ausweg gibt es da? Die 1. und 2. steigen ab, für beide Teams unerklärliche Transfers. Aber egal – Hauptsache wir machen das mal anders als bisher? M.E. fing alles an mit der Entlassung des schönen Brunos – DA hätten wir mal Konsistenz zeigen können. Egal – ich freu mich auf den Betze, und die vielen Derbys in den nächsten Jahren. Ihr wollt Kontinuität – die werden wir als 2. Liga Mannschaft bekommen, dafür wird es reichen. Schwäbische Mittelmäßigkeit eben.

  17. drhuey sagt

    Ja, lieber Clemens, auch ich möchte meine Augen nicht vor der Realität verschließen. Und, wenn ich meinem Geschwätz irgendwie treu bleiben möchte, habe ich ja für die Zeit nach dem Trainingslager ein paar Kriterien gesammelt wie der Klassenerhalt aus meiner Laien-Sicht noch gelingen kann, nämlich:

    Unter folgenden Voraussetzungen
    – Einsatzwillen und -fähigkeit werden im Trainingslager den Erfordernissen eines Abstiegskampfes angepasst

    REALITÄT: Wieder signifikant weniger gelaufen, weniger Sprints angezogen, keine gelben Karten etc.

    – Spieler werden dort eingesetzt, wo sie ihre Skills am besten einbringen können

    REALITÄT: Kein Stenzel auf rechts, kein Karazor in einem 4-1-4-1 vor der Viererkette zum Beispiel, Klimos Platz ist höchstens auf der Bank

    – Man findet eine Formation UND Positionsbesetzung, die ein präzises und zielstrebiges Spiel nach Ballgewinnen ermöglicht.

    REALITÄT: Wenigstens mal die Viererkette probiert, die anscheinend bei den Spielern für viel Verwirrung gesorgt hat, aber das vertikale, schnelle Spiel ist weiterhin nicht vorhanden.

    – Ich möchte PM die letzten 14 Spiele antreibend, dirigierend, motivierend am Spielfeldrand sehen und nicht vorm ipad (push your limits Rino). Ihr seid nicht Beobachter sondern Gestalter in dem Spiel und die Mannschaft muss das jede Minute spüren.

    REALITÄT: Hände im Hosensack…tot.

    – Man kann einen “espíritu andaluz” implementieren, der alle hinter dem Ziel Klassenerhalt vereint

    REALITÄT: Sollte so etwas wie ein Geischtle vorhanden gewesen sein, hat es sich gestern verp….

    sind wir noch in der Lage am Schluss auf 39 Punkte zu kommen und bleiben drin (Glaskugel).

    Ein nochmaliger Abstieg, und ich sehe wirklich rabenschwarz, ist gleichbedeutend mit einer langfristigen Abwesenheit vom Oberhaus. Dein Alternativvorschlag für alle, die die jahrelangen Fehlentwicklungen anmerken, doch Bayern-Fan zu werden, ist ja schon genetisch nicht möglich. Aber aus dem was der Trainer und die Mannschaft anbieten noch irgendwie auf ein Wunder zu hoffen, fehlt mir im Moment die Phantasie.

    • Clemens sagt

      Hey Doc, du weißt natürlich schon, dass ich deine Kommentare hier auf VP grundsätzlich sehr schätze, oder? Und ich sehe bei uns beiden zudem sehr häufig Konsens in unseren Meinungen zum Geschehen. Um so erstaunter bin ich, dass du in das Matarazzo Bashing einsteigst. Der Mann musste in dieser Saison mit dem arbeiten, was nach Verletzungsmisere, Corona und den Neuverpflichtungen durch All Mighty Sven zur Verfügung stand. Ja, er wechselt generell zu spät und sein In-Game Coaching ist ausbaufähig. Und ja, er sitzt oft ruhig auf der Bank und tanzt nicht, wie z.B. Streich oder Baumgart, am Spielfeldrand herum. Aber solche Trainer verursachen mir körperliches Unbehagen beim Zuschauen. Den wesentlichen Job, nämlich die Mannschaft richtig ein- und aufstellen, muss ein Trainer vor Anpfiff machen. Während des Spiels nehmen Spieler Anweisungen vom Seitenrand kaum noch zur Kenntnis. Und in Punkto Lernfähigkeit hat er Mitte der Hinrunde auch bereits bewiesen, dass er mit Karazor als Staubsauger zwischen Abwehr und den 6’ern Endo / Mangala auf taktische Defizite in der Defensive reagieren kann. Er ist nicht perfekt, aber wer wäre das deiner Meinung nach?

      Nur mal angenommen, Mislintat würde zu dem Schluss kommen, das Pellegrino nicht mehr sein Mann ist, was kommt dann? Fällt dir oder irgend jemandem sonst ein vakanter Trainer ein, der a.) Feuerwehrmann Qualitäten besitzt und b.) mit Jungen Spielern erfolgreich zusammen arbeiten kann und c.) Erfahrung und damit verbundene Erfolge mitbringt? Ausgenommen von Nico Willig, der bislang aber noch nicht auf Erfolge im Profi-Fußball verweisen kann, müsste ich blank ziehen. Und solange keine adäquaten Alternativen bekannt sind, ist diese Diskussion doch Makulatur, oder?

      • drhuey sagt

        Hey Clemens, likewise und Du hast meine volle Bewunderung wie Du weiterhin die Fahne für die Akteure hoch hälst. Selbstverständlich hatte PM mit Widrigkeiten zu kämpfen, aber genau deshalb hätte ich doch nach ein paar Spielen feststellen müssen, dass die Dreierkette mit dem Spielermaterial ins Verderben führt. Denn ich sehe eher die vielen Ballverluste bei aufgerückten Aussen als das Problem, als die Abwehrkette an sich. Wenn der Gegner schnell umschaltet ist es in Gleichzahl einfach oft nicht mehr zu verteidigen. Aber auch so herrliche Spielzüge wie den, der zum Ausgleich geführt hat und bei dem es mal schnell ging, waren diese Saison viel zu selten. Das sind alles Trainerthemen. Man kann über Baumgart lachen oder seine brianjohnsonesquen (der Duden möge mir verzeihen) Performances an der Seitenlinie affig finden, aber seine Mannschaft spürt den Vogel da draussen. Klar, bringt es nichts noch den Einwurf dirigieren zu wollen, aber ein engagiertes Eingreifen sehen wir bei allen Top-Trainern. Selbst Guardiola oder Tuchel, die so hoch ausgebildete Spieler haben, verhalten sich analog dem Spielverlauf. Und gerade eine junge, verunsicherte Truppe braucht das umso mehr. Wobei wir beim Diamantenauge wären. Ich habe mal gesagt, dass ich mir wünschen würde das mit dem Sven und dem VfB wäre etwas für immer. Denn, wenn jemand aus den widrigen finanziellen Verhältnissen etwas machen kann, dann er, dachte ich. Was mich an der jüngsten Transferpolitik dann aber doch sehr wundert ist, dass offensichtlich viele dieser Talente kein Bundeliganiveau haben, sonst würde sie der Trainer doch schrittweise heranführen und Einsatzminuten geben. Du kannst doch einen Beyaz, der schon gute Ansätze in den wenigen Minuten geziegt hat, nicht einfach aussen vor lassen und stattdessen Klimo bringen, der nachweislich keinen positiven Beitrag leistet. Schon, wenn Spieler in der Jugend (U12/U13 zum Beispiel) gescoutet werden, dann schaust Du neben den körperlichen und positionsspezifischen Voraussetzungen auch darauf, inwiefern der Spieler Einfluss auf das Spiel nimmt. Natürlich dürfen auch im professionellen Umfeld Fehler gemacht werden und so manche Hoffnung materialisiert sich nicht, aber wenn jemand EUR 800’000 für seine Dienste nimmt, von dem erwarte ich, dass er für eine ausgwogene Kaderstruktur sorgt, die dazu geeignet ist, den EUR 50+ Mio. teuren Super-GAU abzuwenden. Das ist ein Minimalziel und nicht eine überzogene Forderung eines schwierigen Umfelds. Im übrigen sollte er in einem wiederholten Anfall von Schönfärberei, nicht dem Trainer die Marktwertsteigerung von Gonzales und Sosa von 0 auf 20+ Mio EUR zuschreiben. Beide Spieler hatten auch schon vor PM einen Marktwert weit über der 0.
        Um auf Deine Trainerfrage einzugehen: Wir haben schlechte Erfahrungen mit Trainerwechseln und wir haben schlechte Erfahrungen mit langem Zuwarten beim Setzen neuer Impulse. Aber wir sehen die Warnsignale (mangelnde taktische Disziplin der Mannschaft, Formation am Spielermaterial vorbei, keine Kreativität im Coaching, langes Zögern bei Umstellungen/Auswechslungen, etc.) eines verkopften Trainers. Ich zweifele nicht, dass PM sich jeden möglichen Gedanken macht, aber er hat nicht den Mut, früh genug entscheidend ins Spiel einzugreifen. Während Augsburg einen Team-Abend macht und die erfahrenen Spieler als Leader in die Pflicht nimmt die Kommunikation innerhalb der Mannschaft aufrechtzuerhalten sind die Effekte des Trainingslagers beim VfB bereits verpufft. Der Auftritt vom Samstag macht mir grosse Sorgen und meine präferierte Option sind die notwedigen Veränderungsprozesse beim bestehenden Personal. Kalajdzic’s Aussage auf die Frage nach dem Trainer macht mir nicht viel Hoffnung dafür: “Er macht was er immer macht…er macht es … gut…es sind wir, die es umsetzen müssen”.

  18. Elmar sagt

    Möchte gerne mal dass das Interview von SM hier und heute kommentiert wird, kann das nicht einstellen- Andreas ? Danke

    • @abiszet sagt

      Hi Elmar, ich habs unter dem Text verlinkt. Ich schreibe dazu auch im Moment einen Text, der wohl morgen online geht.

  19. Martina sagt

    Glasner und Co. sehen die Schwächen WÄHREND eines Spiels, geben sie der Mannschaft weiter, die setzen es in der gefühlten Minute 1 nach der Halbzeitpause um und treffen entscheidend und by the way sehr einfach.

    Schäfer erzählt in der Halbzeitpause währenddessen, dass es ja gar nicht sein kann, dass die Zuordnung bei Ecken nicht stimmt… und man so auf keinen Fall in die Zweite Halbzeit starten sollte.

    Bingo Günne
    Schon passiert…

    Eintracht wäre im Grunde genommen noch einer der einfacheren Gegner mit deren Verletzungspech und dem IV zusätzlich, der vom Feld musste.

    Warum sehen wir (und damit meine ich Rino und Co. Trainer, wir haben ja dreißig) die
    Schwachstellen der anderen nicht und REAGIEREN während des Spiels darauf???

    Da habe ich halt so meine Bedenken, ob man dieses Defizit ohne weitere Person von Außen “beheben” kann…?

    • Elmar sagt

      Martina, ich schätze Dich und Deine Kommentare sehr, weiß jetzt nicht genau wie lange Du so dabei bist, ich seit 76, 12 war ich da, wir haben alles erlebt, große Momente, aber leider halt auch die letzten 10 Jahre viel Müll, worauf ist das begründet ? Fehl Management ! Kurzfristige, egoistische Entscheidungen – haben die zum Ziel geführt ? Nein ! Lassen wir es doch bitte mal jetzt so wie es ist und glauben den Verantwortlichen ! Auch wenn es noch mal über Liga 2 führt. Bin nächste Woche noch mal live in Leverkusen im Stadion, ich freue mich drauf, und wenn es das letzte mal ist, VfB for ever, Liga 1 oder 2. Ich berichte nach LEV.

    • Bernd sagt

      Rino hat in irgendeinem Interview nach dem Spiel gesagt, dass sie da schon drauf reagiert haben und in der Halbzeitpause nochmal eine Absicherung im Rückraum besprochen hatten. Auf der einen Seite ist es nur begrenzt dem Trainerteam anzulasten wenn sich ein Spieler nicht an die Absprachen hält, auf der anderen Seite ist es halt auch nicht das erste Mal dass taktische Vorgaben ignoriert werden.

  20. HANOIischAstadtINvietnan sagt

    Wenn er nicht lernt?

    Ingame Coaching schon letzte Saison nicht vorhanden. Umstellung vom System zur Pause? Nicht erfolgt.

    Während dem Spiel kein Impact. Jeder im Stadion hat gesehen, dass der 16er Rückraum nie besetzt war. Ito mit Mavropanos als Nebenmann total unsicher. Anton auf rechts verschenkt.

    Wieso nicht zur Halbzeit Karazor rein, davor dann Mangala und Endo? Wir haben in dieser Saison nur mit Karazor und Förster auf dem Feld gepunktet. Sicher ist keiner von beiden der Allheilsbringer. Aber jede Mannschaft hat erkannt, dass Endo überspielt ist, Mangala außer Form. Simples Pressing auf die beiden reicht aus. Fehlpässe folgen und wir sind offen.

    Was wird denn bei Standards trainiert? Fast jeder hat schon danach ein Tor gegen uns erzielt.

    Das sind doch alles einfache Punkte, ich habe keine Trainerausbildung, ich weiß nicht was intern besprochen wird. Aber abseits der Tatsache, dass dies nicht meine Gehaltklasse ist, würde ich diese Punkte sofort ändern.

    Fehler darf auch Rino machen, aber er wechselt, außer bei Verletzungen fast nur zur Halbzeit?

    Glasner hat analysiert, Hrustic gebracht, ihm vorher noch gesagt schieß aus dem Rückraum, da der Analyst dies in der Halbzeit als unsere Schwachstelle ausgemacht hat.

    Was machen wir? Vogelwild in der Abwehr durch eine unnötige Rotation, wir spielen genauso dämlich weiter.

    Am Ende dann pure Verzweiflung, Teto, Massimo und Tomas rein.

    Wenn ich die hängenden Schultern von Massimo nach dem Spiel so sehe, da vergeht mir die Lust. Auch für das Mindset sind nicht nur die Spieler verantwortlich.

    Das Gesamtkonzept ist doch an sich endlich mal erkenntlich, jedoch sind auch hier kurzfristige Maßnahmen zur Anpassung nicht verboten. Diese Transferphase wurde wieder nur eine Wette auf die Zukunft abgeschlossen.

    Castro wünsche ich mir nicht zurück. Aber ich hätte wir einen Spieler wie Castro gewünscht. Erfahren, dreckig, clever, Bindeglied zwischen Abwehr, Mittelfeld und Sturm. Taktgeber und Bremse, Pressing steuern, mit dem Schiri auf deutsch bei offensichtlichen Benachteiligungen diskutierend. Den Gegner bearbeiten, mal ein cleveres Foul ohne gelbe Karte ziehen. Das geht uns komplett ab. Endo auf dem Papier Kapitän, laut Statistik auch. Aber mit Mundschutz spielen hilft nicht bei den dreckigen und cleveren Aktionen. Nimmt er nach dem Spiel den fast weinend Massimo in den Arm? Castro hat da immer deutliche Worte gefunden und wirklich brennende Interviews gegeben. Seine Leistung war sicher umstritten, aber er war clever, gab Stabilität und war Anker für die Entwicklung unserer Talente.

    Nico Gonzalez hatte Feuer, das liefert hoffentlich Tomas. Förster ist auch von Verletzungen geplagt. Ansonsten wäre er auch so einer.

    Kobel hatte immer geile Kommentare oder Motivation parat. Während Corona schallte nach gewonnen Zweikämpfen und Kopfbällen: Kempfi du Gott!

    Wer übernimmt das diese Saison? Karazor mit Abstrichen.

    Wir haben massiv auch Charakterköpfe abgegeben. Jetzt sehe ich nur Klimowicz mit hängenden Schultern, Massimo mit Tränen in den Augen, den leeren Blick von Mangala, Endo in seiner schlechtesten Phase.

    Sosa ärgert sich ein wenig, Sasa nicht zufrieden, aber beide gefühlt nach der Saison sowieso weg.

    Also Rino, endlich System umstellen, Standards trainieren und weniger nur auf dem Papier funktionierende Rochade.

    Die Stärken der Spieler endlich wieder stärken und nicht zusätzlich verunsichern!

    Aber bitte JETZT!

    • Martina sagt

      Jawoll 💯 Prozent meine Meinung, super auf den Punkt gebracht. Das sehe ich seit Wochen ganz, ganz, ganz genau auch so 🙏

  21. Martina sagt

    Hallo Elmar,

    seit 86, 10 Jahre nach Dir also, ich war 16 und in Karl-Heinz Förster verliebt :-))))
    Wie das halt so ist mit 16… das Puzzle, das ich mal von ihm geschenkt bekam und
    akribisch zusammen gepuzzelt habe ist immer noch vorhanden. Vater hat es auf ein Brett geklebt… und ist mit mir sogar extra zu einem Testspiel gefahren, bei dem Hansi Müller und Karl-Heinz Förster sogar mit uns gesprochen und ein Autogramm gegeben haben…
    Also auch schon lang und durchaus mit sehr viel Herzblut und Liebe.

    Wir können eh nix anderes machen als es zu lassen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich irgendjemand von den Verantwortlichen mit unseren Kommentaren auseinandersetzt ist nicht besonders hoch.

    Ich finde subjektiv, dass Liga 2 nicht sein müsste, wenn man rechtzeitig an ein paar Stellschrauben drehen würde. Bzw. gedreht hätte.

  22. Dirk "The Hunter" Simon sagt

    Die Mannschaft ist qualitativ zu gut um abzusteigen. Das ist Segen und Fluch, da es eine Dauerausrede ist und vor der Realität die Augen verschließt, andererseits ist das eine intakte Mannschaft mit einer guten Achse – wenn sie denn mal kommt!
    Müller, Dinos, Endo, Mangala, Borna, Silas und Sasa – das haut schon hin! Da braucht es auch keinen Karazor (Tim-Walterliebling und zu langsam) und Stenzel (zu solide) mehr, da diese Spieler keinen Mehrwert bedeuten. Gegen Leverkusen, das noch siegestrunken ist, ein Unentschieden und dann geht es los gegen Bochum und die Gegner, die man doch mal bitteschön besiegen kann/muss.
    Ich habe noch Hoffnung, dieses Mal sehe ich es nicht so schwarz. Wenn nicht, antizipiert Waldemar Anton und macht das Ding rein!

  23. Motzbackenbruddler sagt

    Tja, was soll ich sagen, was nicht schon gesagt wurde. Freue mich irgendwie auf die zweite Liga. Mir ist die erste schon seit längerem immer fremder geworden, voll mit Retorten-Vereinen, Abo-Meister mit DFB-Bevorzugung und fehlendem Wettbewerb. Sorry, dass ich hier so ehrlich bin…

  24. Es ist schwer, den ein oder anderen Kommentar einzuordnen. Aber zu meinen, dass ein Abgang vom Sven zu größeren Verwerfungen im Kader führen wird, als der Abstieg in die zweite Liga ist schon hanebüchen.
    Es ist aber festzustellen, dass nicht nur der VP plötzlich zum schwierigen Umfeld zählt. Ich zähle schon immer dazu, bin aber noch nie früher aus dem Stadion gegangen und habe noch nie im Stadion gepfiffen oder einen VfB Spieler ausgebuht.
    Erlaube mir jedoch taktische Defizite des Trainers und Schwächen im Kader zu benennen. Habe aber kein Problem dem VfB mit Rino und Sven in der zweiten Liga zu folgen, aber freuen tue ich mich nicht auf diese Liga.

  25. Wir sind wieder in die „Reschke-Falle“ getappt!?

    Michael Reschke ist beim VfB gescheitert. Aber nicht, weil er ein schlechter Talentsucher war. Schließlich hat er u.a. Gonzales, Sosa, Kempf, Massimo, Kabak geholt. Reschke ist gescheitert, weil er es nicht geschafft hat eine Mannschaft zu formen. (ok, seine Außendarstellung war auch Scheiße.)

    Und nun sind wir wieder an der gleichen Stelle. Jede Menge Talente, die irgendwann, vielleicht, eventuell, durchstarten werden. Aber hilft uns das jetzt weiter? Eine Mannschaft, die weiß worauf es ankommt, die defensiv sicher steht, die sich Chancen erarbeiten kann, die einen Spielplan hat, habe ich diese Saison beim VfB noch nicht gesehen.

    Und bitte, man darf doch auch mal bei anderen Vereinen schauen, wie die des machen (Union), ohne den eigenen Weh verlassen zu müssen.

    • Bernd sagt

      Reschke ist nicht nur daran gescheitert, aus Einzelspielern eine Mannschaft zu formen, er hat es sogar aktiv hintertrieben. Fängt bei seinen falschen Versprechungen gegenüber Neuverpflichtungen an und endet damit, dass er vom Trainer verhängte Disziplinarstrafen für die Mannschaftskasse für die Spieler beglichen hat. Solche Sachen traue ich Mislintat dann doch nicht zu.

  26. @Bernd
    Was intern unter Reschke abgelaufen ist, kann ich nicht beurteilen, ich war nicht dabei. Seine Trainerentscheidungen waren schon schlimm genug und ich war froh als er weg war.

    Die Frage, die ich mir stelle, ist, ob wir aktuell tatsächlich eine Mannschaft haben oder nur eine Ansammlung von Talenten. Heute möchte ich glauben, dass die Jungs eine Reaktion zeigen und sich gegen den weiteren Abstieg zu Wehr setzten.
    Grüße.

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