Mini-Feature, Spielbericht, VfB
Kommentare 2

Drama galore gegen Werder Bremen

Schönes Wetter. Toller Lauf vom Vogelsang zum PSV. Das wird heute was, das spüre ich beim Laufen. Rüdi wieder in der Start11. Gentner mit einem Kehl-Moment. Klein und Rüdi schlafen. Harnik. Einmal. Zweimal. Gibts doch gar nicht. Ginczek. Kiiischteee. Nein. Vestergaard. Ich habe keine Lust mehr. Doch. Ah. Dié mit einem Messi-Moment. Ginczek. Das Stadion ruft Kiiischteee. Schwung. Wahnsinn.

Das kommt Euch ein bisschen Gaga vor, im besten Fall ein bisschen Dada? Nach dem Spiel gegen Bremen kann ich nur stammeln, wie so oft gegen Werder, der VfB macht mich fertig: Das in der Rückrunde noch unbesiegte Bremen geschlagen, zum ersten Mal seit zwei Monaten nicht Letzter.

Während woanders Sportdirektoren zu überforderten Trainern berufen werden und sich Spieler in der Kabine prügeln, während es woanders einen tiefen Graben zwischen Verein, Mannschaft und Fans gibt, bleibt der VfB souverän. Ja, zugegeben, diese Erkenntnis kommt in erster Linie retrospektiv. Aber immerhin, sie kommt: Huub wurde wund geschossen, bei Robin Dutt jedes Wort im Mund herumgedreht, aber er blieb unbeirrt dabei, dass Huub Stevens die Mannschaft noch im Griff hätte und ihr noch etwas geben kann. Und was gibts jetzt in Stuttgart? Ruhe. Zuversicht. Souveränität. Vertrauen. Is’ wieder ein bisschen Gaga? Aber Dutt hat es offensichtlich mit seiner unaufgeregten Art geschafft, den Verein und das Umfeld zu beruhigen. Uups, das habe ich jetzt wirklich geschrieben.

Aber der Reihe nach:

Und man kann auch übertreiben:

Oder einfach nur durchatmen:

Und weitere Spiele dieser Art sind nicht gesund:

Und:

Wobei Thomas Hitzlsperger die Bengalos wohl nicht meinte.

Kurz: Es war ein phänomenales Spiel.
Für Daniel Ginczek auf jeden Fall. Ob das Martin Harnik auch so sieht? Er hätte den VfB zweimal in Führung schießen müssen. Ich sitze zu Hause und bin verzweifelt. Alles in mir bricht zusammen. Ich sehe den Abstieg, jede Spannung weicht aus meinem Körper, ich bin verzweifelt. Ich sehe Harnik in die Augen und … da ist ein bisschen Unsicherheit, ja, aber keine Verzweiflung. Ich bewundere seine Einstellung. Ich hätte geweint auf dem Feld. Ja, lacht mich aus, ich hätte geweint. Ich wäre der Situation nicht gewachsen gewesen, hätte mich auswechseln lassen und wäre mit der U2 Heim gefahren, wie damals Jens Lehmann.

Was müssen wir uns merken?
Der Huubster muss in Zukunft immer mit der Auswechslung drohen. Wie gegen Frankfurt, als Alexandru Maxim vor der dem Wechsel stand, bereitet sich Timo Werner auf seinen Einsatz für Harnik vor. Aber der Österreicher hat Biss und bereitet das 2:1 vor. Er hat nen bisschen zu viel Biss und muss mit gelb-rot runter. Um es positiv zu sehen, ermöglicht er damit erst den Ausgleich, dann das 3:2 wieder durch Ginczek. Der Pass von Serey Dié (der zuvor viele Fehler macht): groß. Der Abschluss: Hosenträger galore. Kiiischteee. Schwung. Wahnsinn. Fehlen nur noch die Orsons. Wann wird endlich die unsägliche Fraktion abgelöst?

Ist jetzt alles gut?
Bei allem Wahnsinn – natürlich nicht. Der VfB steht noch immer auf einem Abstiegsplatz, aber der Zugriff nach oben ist gelungen. Der wievielte Standard führte in dieser Saison zum Gegentor? Das wievielte Mal ging stümperhaftes Abwehrverhalten einem Tor voraus? Der VfB hat Serey Dié bereits auf sein Niveau runter gezogen, oft konfus im Passspiel, instabil in der Ballführung und völlig unausgewogen im Zweikampf. Aber wie der Afrikasieger das 3:2 vorbereitet, das hat man lange nicht von einem Sechser gesehen: Ob Kvist, Romeu oder Gruezo – keiner von ihnen wäre dazu in der Lage gewesen. Es ist zu hoffen, dass Dié nicht den Weg von Gruezo geht, der sich nach einem starken Endspurt in der letzten Rückrunde zuletzt noch nicht einmal auf der Bank wieder fand.

Was sagt Henning Mankell zum Wahsinns-Spiel des VfB?
Wenn man Flügel hat, muss man fliegen.
In diesem Sinne: Flieg’, Daniel, flieg’, aber machs nicht immer so spannend, bitte!

Darf gerne geteilt werden:

2 Kommentare

  1. Ja, endlich! Toller Tag. Schon in Wolfsburg musste ich feststellen, dass da kein Absteiger spielt. Aber endlich gibt es auch mal Punkte dafür!

Schreibe einen Kommentar zu #Link11: Ein Dino mit einer Laterne | Fokus Fussball Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.