Nach dem zweiten Sieg gegen Mainz innerhalb von vier Tagen wissen wir: Alles, was Sebastian Hoeneß derzeit anfasst, wird zum Erfolg. Wenn sogar Atakan Karazor trifft, dann ist klar – es funktioniert einfach alles, zumindest in den nationalen Wettbewerben.
Alle machen sich lustig, Deniz Undav schreibt auf Instagram von “Torjäger Karazor”. Ja, in Anführungszeichen, auch er konnte nicht glauben, wie souverän der Kapitän in der 73. Minute zum 0:2 einschob. Vorausgegangen war nach einem Ballgewinn ein schönes Zusammenspiel zwischen Chris Führich und eben Undav. Dessen Querpass ließ Angelo Stiller durch und Karazor konnte gar nicht anders, als ins lange Eck zu schieben.

Mainz versuchte es gegen den VfB mit übertriebener Härte, was auch zu Wortgefechten und Rudelbildungen führte. Immer mittendrin, natürlich: Dominik Kohr und Nadiem Amiri.
Es war erneut ein glanzloser Sieg, der gegen kriselnde und teilweise überharte Mainzer nur ganz selten in Gefahr geriet, obwohl der VfB zwischenzeitlich deutlich einen Gang zurück schaltete. Das ging gut, weil Mainz quasi nie aufs Tor schoss und sich der VfB auf seine drei Erfolgsfaktoren verlassen kann:
Personelle Qualität
Es scheint, Hoeneß könne jeden auswechseln, jede Position neu besetzen, ohne Qualitätsverlust. Immer herrscht ein gewisses Grundniveau, jeder spielt mindestens mal solide, kein Spieler fällt ab. In den letzten beiden Spielen gegen Mainz kamen 21 Akteure zum Einsatz und man hatte nie den Eindruck, dass es am Zusammenspiel oder an den Abläufen fehlen würde. Das hat natürlich mit der Qualität der Spieler zu tun, aber auch mit der des Trainers Hoeneß. Führungsstärke, Vertrauen und das Gespür für die richtige Zusammenstellung der Startelf sind die Gründe für den derzeitigen Höhenflug des VfB. Das führt dazu, dass immer wieder ein neuer Spieler zum Entscheider wird. Im Bundesliga-Spiel gegen Mainz Führich und Undav. Im Pokal Luca Jaquez, Stiller und Karazor – plus Undav, der deutlich gezeigt hat, welchen Wert er für die Mannschaft darstellt.
Taktische Flexibiltät
In dem Hoeneß auf fast seinen ganzen Kader setzt – Ausnahmen sind Yannik Keitel, Lazar Jovanovic und Silas – kann er seine Taktik immer wieder variieren. Manchmal in Nuancen, manchmal signifikant, wie in Wolfsburg, als er Nikolas Nartey eine ungewöhnlich offensive Rolle zuwies. Seine Spielauffassung ist fluide geworden, vor allem in der Offensive. Nach der Verletzung von Ermedin Demirovic setzte der Trainer auf drei Innenverteidiger, die Rückkehr von Undav lässt auch wieder das bewährte 4-2-3-1 zu.
Defensive Stabilität
Weniger als ein Tor pro Spiel kassiert der VfB bisher – zuletzt musste der VfB nur Elfmeter als Gegentore hinnehmen. Die Expected Goals-Statistik zeigt nur einen geringfügig höheren Wert an. Auch in Mainz hatte der Gegner kaum Torchancen, Fabian Bredlow musste keine einzige Parade zeigen. Was lange Zeit die Problemzone unter Hoeneß war, ist nun das Prunkstück geworden. Tore nach Standards, Flipperbälle im Strafraum, Ballverluste in gefährlichen Zonen – diese Fehleranfälligkeit hat der VfB bisher abgestellt. Und das ganz unabhängig davon, in welcher Abwehrformation der VfB aufläuft.
Qualität + Flexibilität + Stabilität = Erfolg
Ob diese Erfolgsformel auch in Leipzig funktioniert? Es ist der erste wirklich hochkarätige Gegner in der Bundesliga, der zudem mit seiner Angriffsmaschine (12 Tore aus den letzten drei Spielen) hervorragend in Form ist. Gegen den Tabellenzweiten wird sich zeigen, ob der gute Saisonstart nur an den eher schwächeren Gegnern lag oder an der neuen Stärke des VfB mit seinen drei Erfolgsfaktoren.
Zum Weiterlesen:
Rund um den Brustring spricht von einem „eigentlich ziemlich entspannten Spiel“ blieb aber trotzdem angespannt. Der Grund: das #VfBsein.
Bilder: Alex Grimm/Getty Images


Er hat es wieder getan, zum zweiten Mal wechselt Sebastian Hoeneß 10 Spieler aus und gewinnt. Sollte diese brutale Rotation weiterhin erfolgreich sein, dann werden vermutlich andere Vereine ihre Kaderplanung überdenken und sich in der Breite verstärken. Hätte niemals gedacht das so eine Belastungssteuerung, aber vor allem in dieser Größenordnung funktionieren kann. Bin gespannt wie das gegen RB aussehen wird. Für mich gestern Man of the Match Undav, er zeigte sich stark verbessert und hat großen Anteil am Sieg.
Stuttgart hat das Glück mit Hoeness und dem Sportvorstand. Die kennen nicht nur Fussball, sie können es auch.
Selbst wenn jetzt sehr schwere Spiele anstehen haben die Beiden eine Kompetenz und Zugsang zu Markt und
Spielern. Unglaublich, wenn man den Zirkus der vielen Jahre zuvor sich in erinnerung holt.
Das Glück wäre nun perfekt, wenn der FCB nicht ständig gewinnt und andere wieder Chancen auf die Meisterschaft hätten.
Bei Kenntnisnahme der Aufstellung dachte ich zuerst, nicht schon wieder, andererseits hatte ich es eigentlich schon fast erwartet. Was soll man sagen, der Erfolg gibt SH (im Moment) absolut recht.
Wenn auch nicht alles gepasst hat (man hat teilweise vielversprechende Angriffe vor dem 16er des Gegners nicht konsequent ausgespielt), es war schön und befreiend anzusehen, dass der VfB eigentlich zu keiner Zeit des Spiels in ernsthafte Bedrängnis geraten ist.
Wir dürfen wirklich hoffen, dass der gute Lauf auch in Leipzig anhält und wir dort zumindest 1 Punkt mitnehmen. In der derzeitigen Verfassung ist das bestimmt nicht nur ein Traum.
Ein souveräner Auftritt.
Das Tor für Karazor freut.
Überhaupt habe ich mittlerweile den Eindruck, dass jeder unserer Spieler für ein Tor gut ist.
Verteidigung;
Endlich werden Bälle einfach mal humorlos aus dem 16er geschlagen.
Ist auch ein Mittel.
Bin gespannt wie unsere Verteidigung gegen die Dosen steht.
Ein Punkt wäre schön.
Zu Leipzig, ich fühle bissle wie Lennart von RuDB: Stichwort #VfBsein
Will mir nicht vorstellen, wie die Leipziger Angriffsmaschine auf uns zurollt nach Ballverlust.
Man sieht einfach, wie stimmig die Kaderzusammenstellung inzwischen ist. Das ist nicht nur Verdienst des Trainers, sondern auch das Ergebnis der Arbeit von Wehrle und Wohlgemuth, die in den letzten Jahren die richtigen Entscheidungen getroffen haben.
“wie stimmig die Kaderzusammenstellung inzwischen ist.”
Ui, noch vor 2 Wochen haben wir uns über die “missratene” Transferstrategie beklagt. Zu wenig Mittelstürmer, zu viele Außenspieler, vier Rechtsverteidiger und natürlich fehlten dann noch die Kohr/Andrich-Typen und Erfahrung und 2-Meter-Kolosse.
So schnell kanns gehen ;-)
Genau dasselbe dachte ich mir auch. Ich denke noch an die Zeit nach dem Freiburg oder nach dem Basel Spiel, als man Hoeneß sogar in Frage gestellt hat.
😉😉😉
@So schnell kanns gehen ;-)
Naja, einen echten Neuner noch zu haben wäre jetzt auch kein Fehler.
Kein Tor in Basel, kein Tor in Istanbul…