Autor: @abiszet

Bruno im Land der Bruddler

Wir befinden uns im Jahre 2023 n. Chr. Ganz Fußball-Deutschland möchte Tore schießen, egal wie. Ganz Deutschland? Nein! Ein von unbeugsamen Schwaben bevölkertes Dorf namens Stuttgart hört nicht auf, Widerstand zu leisten. Es sieht keine Alternative darin, in erste Linie Tore zu verhindern, was ihr leider zu selten gelingt. Das Leben ist nicht leicht für die Fans. Sie verzweifeln daran, dass es keine Idee gibt, wie Tore geschossen werden können. Sie lieben das schöne Spiel und glauben, genau damit auch ein paar Punkte mehr haben zu können, um nicht Tabellenletzter zu sein. Trainer der Schwaben ist Bruno Labertfix. Vor und nach den Spielen redet der Coach sehr viel über sich und seine Ideen, die leider meistens nicht aufgehen. Man hört ihm gerne zu, er ist ein sympathischer Typ. Aber man wird den Eindruck nicht los, er wäre am Anfang seiner Trainer-Karriere in einen Zaubertrank voller Trainingsmethoden aus den 90er Jahren gefallen. Der Fußball hat sich verändert, Bruno Labertfix jedoch nicht. Alex Verantwortlichfürnix, seit zwölf Monaten Boss der Schwaben, hat mit Sven Diamantix viele Spieler verpflichtet, …

Labbadia coacht den VfB in die zweite Liga

Man muss auch mal was gut finden: Das Beste bei der 0:1 Niederlage gegen den VfL Wolfsburg war das schöne Sondertrikot für Vielfalt. Bei herrlichem Wetter hatten viele Fans ein gutes Gefühl, dass in diesem wegweisenden Spiel ein Sieg gelingen könnte. Was sie zu sehen bekamen war allerdings die Vielfalt der Unfähigkeit. Der Labbadia-Effekt: Tabellenletzter Ich frage mich, woher Bruno Labbadia das Selbstvertrauen nimmt, nach dem Spiel zu sagen „wenn es jemand schafft, dann ich“. Der VfB spielte unter ihm zwar in der Defensive gewohnt „ordentlich“, hatte aber in der Offensive – wie immer unter Labbadia – überhaupt keinen Plan. Geht es unter Labbadia in den folgenden neun Spielen so weiter wie in den bisherigen zehn Partien (6 von 30 Punkten) unter seiner Leitung, holt der VfB noch einen Sieg und steigt chancenlos ab. “Die Frage zum Trainer steht nicht zur Debatte”, sagte Fabian Wohlgemuth nach dem Spiel gewohnt linkisch. Es tut mir leid, aber ich kann Wohlgemuth nicht ernst nehmen, er fiel in seiner Zeit beim VfB bereits mit allerlei hilflosen und schwer nachvollziehbaren …

Die Stimmung ist besser als die Lage

Sechs von 27 möglichen Punkten seit Amtsantritt von Bruno Labbadia sind die Bilanz eines Absteigers und von einem schnellen Wirken der Labbadia-Maßnahmen ist nichts zu sehen. Das hatte sich Alex Wehrle bei der Verpflichtung ganz anders vorgestellt, argumentierte er doch bei der Medienrunde, dass jetzt nur Ergebnisse zählen und ausschließlich ein Mann wie Labbadia diese liefern könne. Trotzdem ist die Stimmung gut: Beim Trainer, der auf viel Gutes hinweist und um Geduld bittet, als sei der Erfolg nur eine Frage der Zeit. Und als hätte der VfB genug Zeit. Beim Sport-Direktor, der meint, dass der VfB sich auf einem guten Weg befindet. Beim Vorstandsvorsitzenden, der gute Ansätze sieht und voll von seiner Entscheidung überzeugt ist. Bei der Mannschaft, die sich bestätigt fühlt nach den ordentlichen Auftritten gegen Bayern und Frankfurt. Bei den Fans, die wie wild Trikots kaufen (das ist aber auch schön) und für ausverkaufte Heimspiele sorgen und unbeirrt zu den Auswärtsspielen reisen, obwohl der VfB dort seit Ewigkeiten nicht mehr gewinnen konnte. Da ihr es vom Auswärtsfahrerfrust hattet: der letzte Auswärtssieg fand noch …

Warum Labbadia vor anderen Herausforderungen steht als bisher

Bruno Labbadia gilt als der Garant für den Klassenerhalt. In Stuttgart, Hamburg, Wolfsburg und Berlin hielt er stets die Klasse, wenn auch zwei Mal über den Umweg Relegation. Aber warum funktionieren er und sein System nicht so richtig bei seiner zweiten Amtszeit beim VfB? Auffällig bei allen erfolgreichen Rettungsmissionen von Labbadia: Stets waren es deutlich höher eingeschätzte Mannschaften, die eigentlich im Abstiegskampf nicht zu suchen hatten. Und denen der erfahrene Trainer mit klaren Maßnahmen Struktur und Stabilität verlieh und ihre wahre Leistungsfähigkeit weckte. Stuttgart, 2010 bis 2013: In seiner ersten VfB-Amtszeit arbeitete Labbadia unter anderem mit Matthieu Delpierre, Serdar Tasci, Christian Gentner, Zdravko Kuzmanovic und Cacau zusammen. Den Klassenerhalt darf man bei diesem Kader erwarten. Später kamen William Kvist, Vedad Ibisevic und Martin Harnik dazu. Unter Labbadia spielte der VfB in der Folge das letzte Mal international und erreichte zudem das Pokalfinale. Hamburger SV 2015 bis 2016: Sechs Spieltage vor Ende der Saison 2014/15 übernahm er den Dino auf dem letzten Tabellenplatz. Er holte zehn von 18 möglichen Punkten mit seinem Kapitän Raffael van der …

Nur ein Punkt gegen die Frankfurter “Trottel”

Eine Mannschaft spielt meistens so wie ihr Trainer ist. Unter Pellegrino Matarazzo agierte der VfB frisch, mutig, aber auch leichtsinnig, fehlerhaft und zweifelnd. Unter Bruno Labbadia spielt das Team immer strukturiert, risikolos und nett. Eben ordentlich. So ordentlich wie ihr Trainer ist. Wie fast immer unter Labbadia war auch in Frankfurt mehr drin als ein Punkt. Aber es reicht eben nicht, nur kompakt zu stehen und Dienst nach Vorschrift zu machen. Ich sehe es kommen, wie Labbadia am 34. Spieltag sagt, dass mehr drin gewesen wäre als der Abstieg, dass man eigentlich immer auf Augenhöhe mit jedem Gegner gewesen wäre. Eintracht-Trainer Oliver Glasner war nicht zufrieden mit seiner seltsam lethargischen Mannschaft. “Wir haben eine fantasische Hinrunde gespielt und stehen im Achtelfinale der Champions-League. Und trotzdem haben wir kein Selbstvertrauen. Wir sind Trottel“, so Glasner selbstkritisch auf der PK. Labbadias typischer „Ja, aber …“-Fußball Der VfB kann aus der Verzagtheit der Hessen keinen Vorteil ziehen. Die Mannschaft arbeitet Fußball mit einer 9-to-5 Mentalität, man kann ihr nicht viel vorwerfen. Sie macht wenig falsch, aber auch nicht …

So wird es ein “perfect match”!

Auf eins können wir uns im Moment verlassen: Auf die Aufstellungen von Bruno Labbadia. Sie sind immer dieselben, die taktische Grundformation ist immer identisch, der Erfolg bleibt immer aus. Das hat mehr Tradition als … ach, lassen wir das. Aber warum aus der vermeintlichen Schwäche mit der positionsfremden Besetzung keine Stärke machen? Wir haben einige naheliegende Vorschläge für den Trainer des VfB Stuttgart. Borna Sosa hat seine Qualitäten in erster Linie in der Offensive. Warum ihn nicht von den lästigen Defensivaufgaben befreien und eine Position im scheinbar zementierten 4-3-3 nach vorne rücken? Hinter ihm könnte stockkonservativ Nicolas Nartey verteidigen. Oder – wenn lange Bälle erforderlich sind – auch Hiroki Ito. Problem nur: Wenn Sosa flankt, wer soll seine Hereingaben verwerten? Wir haben da eine Idee. Dass sich über der Position des Rechtsverteidigers eine Diskussion über die Starrköpfigkeit des Trainers entzündet, ist eine neue Qualität in Stuttgart. Nachdem Bruno Labbadia partout Waldemar Anton auf dem Feld haben will, aber auf Dinos Mavropanos nicht verzichten will: Wie wäre es mit Mavropanos auf der Neun? Nachdem er defensiv …

Fail fast, try again!

Nachdem Bruno Labbadia schnell Ergebnisse liefern sollte, muss man nach einem Sieg in acht Bundesligaspielen sagen: Den Erwartungen und vollmundigen Ankündigungen wurde er nicht gerecht, er erzielte einen ähnlichen Punkteschnitt wie sein entlassener Vor-Vorgänger Pellegrino Matarazzo. Seine Erklärung in der Öffentlichkeit: an mir liegt’s nicht. Seine Old-school-Herangehensweise: nicht mehr unbedingt zeitgemäß. Seine konservative Spielweise: passt nicht zum Kader. Die Selbstgewissheit von Labbadia hat etwas Dr. Börne-haftes. Während die Tatort-Figur bei überschaubarem Humor wenigstens jedes Problem löst, bleibt dies der VfB-Trainer bisher schuldig. Im Gegenteil, er schafft neue Probleme und witzig ist das schon gar nicht. Labbadia verunsichert Spieler, in dem er sie nicht auf ihren Idealpositionen einsetzt. Bestes Beispiel: Waldemar Anton. Er sieht in ihm einen Führungsspieler, will ihn deshalb unbedingt auf dem Platz haben und schwächt ihn und die Mannschaft mit seiner Aufstellung. Kommt Josh Vagnoman überhaupt noch zum Training oder hat er sich bei der Faustballabteilung angemeldet? Auch Silas wird nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzen, nachdem er es auf der ungewohnten Neun nicht gut macht und dafür auch noch öffentlich kritisiert wird. Und …

Der Zug hat keine Bremse

Der VfB-Express rast ungebremst in Richtung Abstieg nach einem Sieg in acht Spielen unter Bruno Labbadia. Nicht zum ersten Mal unter ihm war die Leistung ordentlich und engagiert, nicht zum ersten Mal gibt es dafür keine Punkte. Jaaa, der VfB! Sich gegen Bayern München zusammenreißen (unter anderem mit 124 Kilometer Laufleistung), aber gegen Schalke alles vermissen lassen, was Abstiegskampf ausmacht. So kennen wir unseren Club: Voll motiviert gegen die Großen, lasch und leicht überheblich gegen die vermeintlich Kleinen. Das hat den VfB in eine Vierergruppe am Tabellenende gebracht, alle mit 19 Punkten, die Cannstatter dank des Torverhältnisses auf Platz 15. Die gute Nachricht: Auch nach dem Spiel gegen die Bayern ist Torverhältnis das beste der verlorenen Vier. Fabian Wohlgemuth war nach dem Spiel zufrieden: „Das war die Reaktion, die wir uns nach dem Schalke-Spiel erhofft und auch ein Stück weit erwartet haben.“ Nein, damit kann man nicht zufrieden sein, denn es ist eine Selbstverständlichkeit. Diese Leistung erwarte ich in jedem Spiel. Gegen Schalke, Bochum, Bremen, einfach jeden. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie Schalke …

Warum der VfB gegen München gewinnt!

Nach dem unverschämten Auftritt beim Tabellenschlusslicht FC Schalke 04 haben viele Fans des VfB Stuttgart den Glauben an den Klassenerhalt verloren. Und jetzt kommt auch noch ausgerechnet Rekordmeister Bayern München ins Neckarstadion, gegen den der VfB zuletzt 2007 zu Hause gewann (3:1, Tore: 2x Gomez, Bastürk). Doch einen Funken Hoffnung gibt es. Den versprüht zumindest Karla, die Kartenlegerin aus Konstanz, die unter anderem auch auf dem Stuttgarter Weihnachtsmarkt die Zukunft vorhersagt. Sie ist sich sicher: „Der VfB gewinnt gegen Bayern München 2:1!“ Die Kunst des Kartenlegens, auch Kartomantie genannt, ist ein Teilbereich der Wahrsagung. Karla macht dies meistens mit einem gewöhnlichem Skatblatt, allerdings ohne zu reizen. Ihre Spezialität sind jedoch Tarotkarten. Vor dem Schalke-Spiel legte sie viele Narren, die für Sorglosigkeit und Lebenslust stehen, die kombiniert wurden mit dem Teufel (Abhängigkeit und Versuchung). Vor dem Südschlager dominierte jedoch der Magier, er symbolisiert Selbstvertrauen und den unbedingten Willen, selbst Unmögliches möglich zu machen. Daneben lag der Wagen, das Symbol für Standhaftigkeit und Zielstrebigkeit. Die Konstellationen stehen also gut für den VfB! Bruno Labbadia wollte das noch …

Eine Mannschaft, die mit sich selbst kämpft

Nach dem Schalke-Spiel wurde viel über Widerstandskraft gesprochen und über Mentalität, die meistens thematisiert wird, wenn man etwas nicht erklären kann. So wie den Auftritt in der ersten Halbzeit in Gelsenkirchen. Aber die Mannschaft ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt, sie weiß oft nicht, wie sie spielen soll. Wann, wo und wie pressen? Wann umschalten? Positionsspiel? Zurückziehen? Sie hat überhaupt kein Gefühl dafür, wann welche Aktion gefragt ist. Das Team ist verunsichert, hat Angst vor Fehlern, die ihm dann prompt unterlaufen. Und weil sie ihre Fehleranfälligkeit kennt, will es die Mannschaft besonders gut machen: Dinos Mavropanos, der seinen Mitspielern helfen will, weil er davon überzeugt ist, dass er es besser kann. Dabei stürzt er sich oft in ausweglose Situationen, fabriziert Abspielfehler, bietet dem Gegner Räume an. Wataru Endo, der überall sein will und sein soll. Spiel lenken, Spiel stabilisieren, Tore schießen: Damit ist sogar Legendo überfordert. Waldemar Anton, der weit herausrückt, um seinen Vordermann Gil Dias zu unterstützen und damit viel Raum hinter sich öffnet. Weil Bruno Labbadias Vorgabe wohl lautet, über rechts aufzubauen, …