Autor: @abiszet

Deniz Undav lebt seinen Traum

Startelf, ein Tor, ein Assist: Deniz Undav ist endgültig in der Nationalelf angekommen. So ähnlich gilt das auch für Angelo Stiller: Nach der EM hatte Julian Nagelsmann endlich ange-rufen und ihn für die Nationalelf nominiert. Gegen Ungarn feierte der Mittelfelspieler sein Debüt, den Freunde und Mitspieler „Ange“ rufen. Ich hatte mir das Spiel gegen die Niederlande eigentlich nur angeschaut, weil Undav in der Startelf stand. Und hatte am Anfang überhaupt kein gutes Gefühl. Beim frühen 0:1-Rückstand hatte er irgendwie seine Füße mit im Spiel, als er Ryan Gravenberchs Zug durchs Mittelfeld nicht verhinderte, der im Anschluss den entscheidenden Pass auf Tijjani Reijnders spielte. Julian Nagelsmann sah zurecht Fehler im „Mann gegen Mann“-Pressing. Es spricht für Undav, dass er sich nach dem frühen Rückschlag nach und nach in die Partie biss, sich mit Ablagen und viel Fleiss gegen den Ball Selbstvertrauen holte. Bei reinen Offensivaktionen hing er jedoch lange Zeit in der Luft, die ZEIT nennt ihn gar “irrelevant” in dieser Phase. Aber der VfB-Stürmer ist da, wo Gefahr entsteht: Nach einem Fehler von Matthijs de …

Jede Menge Enttäuschungen beim VfB

In dieser Woche wurden beim VfB viele Spieler enttäuscht: Silas Katompa Mvumpa verlässt sogar den Club leihweise in Richtung Roter Stern Belgrad. Die Neuzugänge Ramon Hendricks, Justin Diehl und Nick Woltemade müssen damit fertig werden, dass sie – Stand jetzt – nicht für den Champions League-Kader gemeldet wurden. 25 Spieler darf jeder Club der UEFA melden und bei ihrem Wechsel haben sich die Spieler safe auf die Champions League-Hymne gefreut. Rausgefallen sind sie weniger aus Leistungsgsgründen, sondern wegen der Local Player Regelung: Auf der sogenannten “Liste A” mit 25 Spielern müssen mindestens acht “lokal ausgebildete Spieler” (Local Player) stehen. Mindestens vier von ihnen müssen “vom Verein ausgebildet” sein. Bei den anderen vier genügt es, wenn sie “im nationalen Verband ausgebildet” wurden. Befürchtet werden muss, dass Leonidas Stergiou, Ameen Al-Dakhil, Dan-Axel Zagadou und Anthony Rouault zumindest in den ersten beiden Spielen gegen Real Madrid und Sparta Prag aufgrund von Verletzungen noch keine ernsthafte Option für die Startelf sind. Zusammen mit den Local Playern Samuele de Benedetto, Dennis Seimen, Thomas Kastanaras und Luca Raimund sind es 8 …

Kann man von einem Fehlstart’le sprechen?

Sechs Gegentore in zwei Bundesligaspielen, elementare Fehler in der Defensive, fehlende Konsequenz in der Offensive, merkwürdige Formschwankungen und Brüche während des Spiels – der VfB mit einem Fehlstart in die neue Saison. In den ersten beiden Bundesligaspielen mit Freiburg und Mainz von der Papierform keine furchterregende Gegner und nur ein Punkt – das ist selbst dann zu wenig, wenn man als Ziel eine „stabile Saison“ und die erste Tabellenhälfte ausgegeben hat. Ganz klar: Schiedrichter Timo Gerach hat das Spiel entscheidend beeinflusst. Der Elfmeter einfach lächerlich, die Frage ist, was sah Guido Winkmann beim Laufduell zwischen Jonathan Burkhardt und Enzo Millot als VAR? Vor dem 2:2 geht der Mainzer Jae-Sung Lee absichtlich mit der Hand zum Ball, unterbricht damit einen Stuttgarter Angriff und leitet den Ausgleich ein. Um die 50.000 Zuschauer im Stadion haben das gesehen, aber Schiri Gerach und VAR Winkmann nicht? Ganz klar aber auch: Der VfB darf die Mainzer nach einem begeisternden Beginn und druckvollem Spiel niemals zurück ins Spiel bringen. In den ersten 20 Minuten brannte der VfB ein offensives Feuerwerk ab …

Zu früh, um von einem Fehlstart zu sprechen!

Eine deutliche Reaktion nach Freiburg, xG-Wert von 4,3, teilweise begeisterndes Spiel, benachteiligt vom überforderten Schiedsrichter mit einigen Fehlentscheidungen – nach dem unglücklichen 3:3 kann von einem Fehlstart keine Rede sein. Zumal erst zwei Bundesligaspiele absolviert sind, eine Pokal-Partie und ein Finale um den Kirmescup. Ganz klar: Schiedrichter Timo Gerach hat das Spiel entscheidend beeinflusst. Der Elfmeter einfach lächerlich, die Frage ist, was sah Guido Winkmann beim Laufduell zwischen Jonathan Burkhardt und Enzo Millot als VAR? Vor dem 2:2 geht der Mainzer Jae-Sung Lee absichtlich mit der Hand zum Ball, unterbricht damit einen Stuttgarter Angriff und leitet den Ausgleich ein. Um die 50.000 Zuschauer haben das gesehen, aber Schiri Gerach und VAR Winkmann nicht? Und Gerach merkte auch nicht, dass er in der anschließenden Spielsituation den Ball mit dem Rücken berührte und er Schiedsrichterball hätte geben müssen? Die beiden Gegentore hatten großen Einfluss auf den Ausgang des Spiels, deshalb kritisierte Sebastian Hoeneß nach dem Spiel die Leistung des Schiri-Teams (inkl. VAR Guido Winkmann) deutlich. Er meint, beide Entscheidungen hätten „die Dynamik des Spiels“ verändert: der VfB …

Gute VfB-Saison? Auf jeden Fall vielleicht

Der VfB erfüllt die Pflichtaufgabe in Preußen Münster in der ersten Pokalrunde souverän. Nach der ernüchternden Niederlage in Freiburg war das die richtige Antwort, die man aber auch erwarten konnte gegen einen limitierten Zweitligisten. Erwartet hatte Sebastian Hoeneß ein ekliges Spiel und einen unangenehmen Gegner. Er bekam einen lockeren Sieg weil seine Mannschaft von Beginn an seriös und konzentriert auftrat und früh die Partie entschied: Angelo Stiller nach einem Durcheinander im Anschluss an eine Ecke (7.), Ermedin Demirovic nachdem ihm eben Stiller den Ball auf den Kopf gezirkelt hatte (15.) und Pascal Stenzel ebenfalls mit dem Kopf (35.) nach Flanke von Demirovic. Preußen Münsten chancenlos und mutlos gegen einen VfB, dessen Spiel wie am Schnürchen lief – auch weil der Zweitliga-Aufsteiger überhaupt kein Mittel fand, den Spielaufbau entscheidend zu stören. Brachte der Einzug in die zweite Pokalrunde Erkenntnisse für den weiteren Verlauf der Saison? Vielleicht. Hoeneß hatte seine Mannschaft umgestellt. Fabian Rieder ersetzte Jamie Leweling auf der rechten Seite und auch wenn vieles vom Schweizer ineffektiv war, so war seine Dynamik nicht zu übersehen. Indem …

Geht das schon wieder los?

Von „Ich habe voll Bock auf die neue Saison“ bis „Saison isch over“ lagen für meinen Cousin Oli nur 90 Minuten. VfB-Fans neigen – wie wohl die meisten Fußall-Fans – zu Übertreibungen. Zwischen totaler Euphorie und negativem Fatalismus liegt meistens – Nichts. „Wir müssen lernen, besser mit schwierigen Phasen im Spiel umzugehen“, sagte Sebastian Hoeneß nach der sehr verdienten 1:3-Niederlage gegen den SC Freiburg. Sein Team präsentierte sich fahrig, fehlerhaft und führungslos, während die Breisgauer fit, frisch und forsch auftraten. Sie wirkten immer einen Schritt schneller, mental und körperlich wacher, sie besannen sich auf ihre Stärken: Pressen, Jagen, Laufen in einer guten Struktur, ergänzt um ihr Lieblingsthema: die Standards. Obwohl der VfB wissen musste, was auf ihn zukommt, fehlte ihm die Widerstandsfähigkeit gegen widerspenstige Freiburger. „Ich glaube, es geht schon wieder los“, schüttelte dazu mein Cousin den Kopf. Er meinte damit die letzten sechs Niederlagen gegen Freiburg, wenn man die letzte Saison außer Acht lässt und er vermisste beim VfB die Gegenwehr, wie so oft in den letzten Jahren. Ausnahme auch hier: die letzte Saison. …

Niveau: weshalb, warum?

“Da ist er! Um 11.28 Uhr kommt der Boulevard-Reporter im Taxi & mit Rollkoffer an. Erster Eindruck: sympathisch. Jetzt muss er nur noch lernen, journalistische Standards einzuhalten“ So oder so ähnlich wurde die Ankunft des potentiellen Neuzugangs El Bilal Touré von Atalanta Bergamo in einem Tweet angekündigt. Würden wir in unserem Blog Texte mit 100 Worten und 600 Anschlägen veröffentlichen, die eigentlich nur längere Bildlegenden sind, hätten wir bald keine Seitenaufrufe mehr. Der Boulevard kann sich das leisten, schließlich hat man an ihn sowieso keine großen Ansprüche. Deshalb verzeiht man ihm auch, dass der potentielle neue Stürmer des VfB Stuttgart mit dem Friseur von Enzo Millot verwechselt wird. Kann mal passieren, sind wir aber sowieso gewohnt, dass Falschmeldungen veröffentlicht werden und das ohnehin mäßige Niveau regelmäßig unterschritten wird. Apropos Niveau: “Done Deal“, „confirmed“, „join with immediate effect“, “total agreement“. Die Transfersprache hat einen begrenzten Wortschatz und wahrscheinlich kommt das den sogenannten Transferjournalisten entgegen. Befeuert von den Spielerberatern überbieten sie sich mit Wasserstandsmeldungen, mit sich widersprechenden Aussagen, wenn sie nicht gleich voneinander abschreiben. Mit vermeintlichen Spielerwechseln …

Sixth Sense: Didier Six und sein Gespür für den Ball

Der VfB und seine Franzosen: C’est l’amour! Aktuell Enzo Millot, Anthony Rouault und Daxo Zagadou. Benjamin Pavard wurde in seiner VfB-Zeit Weltmeister, Matthieu Delpierre 2007 Deutscher Meister, er führte die Mannschaft zwei Jahre als Kapitän aufs Spielfeld. Nach dem legendären Gilbert Gress war Didier Six der zweite Franzose beim VfB. Sweet Didier Sixteen: Der Franzose hatte handgezählte 16 Tricks, um an seinem Gegner vorbei zu kommen, nicht nur zwei wie Wiggerl Kögl („entweder geh i links vorbei oder rechts“). Six suchte sein Glück in einzelnen Momenten, weil er das Dribbling – für ihn war es wie eine Verführung – immer wieder aufs Neue versuchte. Für diesen Mut liebten ihn die Fans. Er strahlte etwas Aufrührerisches aus, er war nicht bürgerlich, er war Bohème. Das Scheitern gehörte bei ihm zum Spiel. Den Ball verloren? Egal, Hauptsache gut aussehen. Neben Six wirkten seine Mitspieler spießig und verbissen. Er verkörperte eine Lockerheit, alles an ihm sah so unangestrengt aus. Schwitzte er überhaupt unter seinen langen Locken? Vielleicht wegen Gilbert Gress, dem anderen großen Franzosen und berühmten Vorgänger beim …

Der Supercup – (k)ein reiner Kirmescup

Der VfB kann den Fluch gegen Leverkusen nicht besiegen: Im vierten Spiel innerhalb eines Jahres hat der Vizemeister den Meister am Rand einer Niederlage – und muss doch wieder mit leeren Händen nach Stuttgart fahren. Gegen zehn Leverkusener schafften sie es nicht, ein 2:1 über die Zeit zu bringen, um letztlich im Elfmeterschießen zu verlieren. „Das fuckt mich richtig ab“, Deniz Undav hatte nach dem Spiel voll schlechte Laune. Er bezog sich auf das späte 2:2, bei dem er auch ein wenig die Füße im Spiel hatte. Seine Aussage, aber auch der Auftritt beider Mannschaften zeigten, dass niemand das Spiel als Duell um einen Kirmescup wahrnahm. Beide wollten unbedingt den ersten Titel der Saison gewinnen, auch wenn aus Gründen der Belastungssteuerung bei Leverkusen Florian Wirtz, Jeremie Frimpong, Alejandro Grimaldo und Patrick Schick erst später kamen. Beim VfB blieben in Frans Krätzig, Justin Diehl und Silas die vermeintlichen Gewinner der Vorbereitung zunächst auf der Bank. Spätestens nach der völlig berechtigten roten Karte gegen Alex Terrier, nachdem der Ermedin Demirovic das Bein durchtreten wollte, war Gift und …

Demi & Deniz: das neue Dreamteam des VfB!

Der VfB hat einen 50-Millionen-Sturm mit Deniz Undav und Ermedin Demirovic. Die Parallelen zwischen Undav und Demirovic sind frappierend: Beide sind nicht den geraden Weg gegangen. Beide wurden in der Jugend aussortiert, beiden wurde gesagt, es reicht nicht für die Profi-Karriere. Der eine zu dick, der andere zu langsam. Aber beide sehr ehrgeizig, sie ließen sich nie entmutigen und spielen jetzt gemeinsam in der Champions League für den VfB. Der Ex-Augsburger betont, dass er beim VfB schon viele Spieler von früher kennt und es heisst, Demirovic und Undav würden sich bereits gut verstehen. Das könnte eine neue Bromance geben in Stuttgart. Das Telefon klingelt. Deniz: Ja? Demi: Hallo Deniz-Abi! Deniz: Bruder, Du bist der heftigste! Schön, dass Du anrufst! Demi: Ja, Mann, wollt’ nur fragen, wann Du endlich kommst zum Training! Deniz: Hast Recht, war bei Brighton gefangen, bis ich der Hackfresse Bloom gesagt hab’, dass es reicht. Demi: … wurde auch Zeit, alle genervt hier! Deniz: Was soll ich sagen, Bruder? Ging halt um Kohle. Mein’, mir geht’s auch um Kohle. Aber genug is’ …