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Die Comebacker vom Neckar!

Willkommen in der Motorstadt am Neckar, dem Mekka für Comebacker: Sah in der letzten Saison vieles spielerisch leicht aus, der VfB flog regelrecht durch manche Partieen, ist der Erfolg in der aktuellen Runde meist hart erarbeitet. Es wird oft ein großer Aufwand betrieben, um Punkte zu erzielen. Wie beim erkämpften Erfolg gegen Leipzig. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass letzte Saison in vielen Spielen Serhou Guirassy seine erste Chance nutzte. Das machte es einfacher und Begegnungen ließen sich mit deutlich weniger (Kraft-)Auswand bestreiten. Leipzig, Union, Bremen, Hoffenheim, Wolfsburg, Young Boys: Der VfB holte in der Hinrunde neun Punkte nach Rückstand – plus den ersten Sieg in der Champions League seit 15 Jahren. Gleichzeitig ist die Belastung durch Verletzungen, die Champions League und Einsätze in der Nationalmannschaft noch gestiegen. Das macht das Auftreten des VfB noch beeindruckender. Oder wie der VfB selbst schreibt: „Hart im Nehmen“. Das gilt für Fouls zum Beispiel an Angelo Stiller, aber auch für Spielstände. Man denke da an den 0:3-Zwischenstand gegen Frankfurt, als die Aufholjagd nur wegen ein paar Zentimetern im …

You have a grandios Hinrunde gespielt!

Augsburg? Der VfB Trainerkiller. In Mainz? Muss man nicht gewinnen. Union Berlin? Das pure Brustring-Kryptonit. Gegen die Bayern? Braucht man eigentlich gar nicht erst antreten. Und gegen Leipzig? Da war man lange Zeit froh, überhaupt ein einziges Tor geschossen zu haben. Danke, Steven Zuber! Doch dann kam Sebastian Hoeneß und zeigte, dass er nicht nur ein hervorragender Trainer ist, sondern auch der perfekte Therapeut für die diversen Traumata der VfB-Fans. Er hievte das Team nicht nur auf ein völlig neues Niveau, sondern sorgte auch dafür, dass der VfB keine Angstgegner mehr hat. Seit seinem Amtsantritt hat der VfB Stuttgart gegen sämtliche Ligakonkurrenten mindestens ein Mal gewonnen. Die einzige Ausnahme: Bayer Leverkusen … und Sankt Pauli. Am Mittwochabend konnte man gut sehen, dass diese Erfolgsstory natürlich auch etwas mit der Mannschaft macht. Statt sich von der überschaubaren ersten Halbzeit verunsichern zu lassen, spielte das Team von Sebastian Hoeneß in der zweiten Hälfte unbeeindruckt auf und sicherte sich den verdienten zweiten Heimsieg gegen RB Leizpig in Folge. Dabei waren nach dem Sieg in Augsburg die Fragezeichen groß …

Jung und wild im Glaspalast!

Dass der Mercedes-Benz Juniorcup im Sindelfinger Glaspalast der perfekte Jahresauftakt ist, schreiben wir hier seit ewigen Zeiten. Auch die 33. Auflage des vermutlich prestigeträchtigsten U19-Turnier machte da keine Ausnahme – ganz im Gegenteil. Ungewohnt war allerdings der Termin, schließlich fand das Turnier meist bereits am ersten Wochenende des Jahres statt. Doch da das in diesem Jahr bereits der 4. und 5. Januar gewesen wäre, schob man das Turnier auf das zweite Wochenende des Jahres. Der Attraktivität des Turniers tat dies keinen Abbruch. Das namhafte Starterfeld mit Bayern München, dem FC Heidenheim, Borussia Mönchengladbach, Servette Genf, Glasgow Rangers, FC Sao Paulo und natürlich auch der VfB U19 als Titelverteidiger sorgte an beiden Tagen für ausverkaufte Plätze und hervorragende Stimmung. Dass der Finaltag mit dem Jahresauftakt der Profis kollidierte, merkte man dennoch: Das Durchschnittsalter der Zuschauer*innen schien noch mal gesunken zu sein und viele Familien nutzten das Turnier offensichtlich als günstige Alternative zum Stadionbesuch. Überhaupt scheint der Juniorcup mit jeder Auflage jünger zu werden: Schließlich ist auch der E-Sport seit drei Jahren ein fester Bestandteil des Formats …

Schönheit sieht man in der Tabelle nicht

Individuelle Qualität entscheidet das Auswärtsspiel in Augsburg: Einen genialer Lupfer von Angelo Stiller verwertet Deniz Undav im zweiten Versuch wundavbar. Der lehnt jedes Lob für sein Comeback ab und verweist auf die Viererkette, die alles hervorragend „wegverteidigt“ hätte. Was keine große Kunst war bei den hilflosen Angriffbemühungen der Fuggerstädter. Ein schönes Spiel war es nicht. Dabei hatte der VfB sehr gut angefangen, zwischenzeitlich hatte der Gast 80 Prozent Ballbesitz und einige Chancen von Ermedin Demirovic. Mindestens eine davon hätte er machen müssen. Aber nach rund 30 Minuten kam der Bruch durch die Verletzungsunterbrechung und Auswechslung von Augsburgs Maximilian Bauer. Ein Muster, das uns aus dem Sommer bekannt ist: Hier fiel der VfB oft nach Trinkpausen ab. Was auch immer in diesen Spielunterbrechungen mit der Mannschaft passiert, sollte analysiert werden. An der Müdigkeit, einigen Verletzten und der großen Belastung, sonst immer gerne vorgebrachte Erklärungen, kann es nicht gelegen haben. Der VfB fährt drei Punkte ein, das ist wundavbar und auch verdient. Aber es war ein fahriger Auftritt. Mal trat der VfB total dominant auf, dann war …

Dein ist mein ganzes Herz!

Weihnachten im Jahr 2024. Während das Riesenrad Hoffnung und Zuversicht vor dem neuen Schloss verbreitet (Doc Nopper-Voice) und die Lichter in den Fenstern der Stadt funkeln, strahlte der VfB Stuttgart in diesem Jahr heller denn je. 2024 war nicht nur ein erfolgreiches Jahr, sondern auch eines, das für immer in den Herzen der Fans und der gesamten Stadt bleiben wird. „Nach all’ der Scheiße, geht’s auf die Reise, Stuttgart international“ – dieser Fangesang hallte nicht nur durchs Stadion, diese Zeilen wurden auch gesungen in Madrid und in Turin und auch sonst bei jeder Gelegenheit: in Restaurants und Bars, bei Geburtstagsfeiern, auf Firmenveranstaltungen, beim Aufstehen, am Frühstückstisch, beim Einschlafen und auf dem Klo. Es war ein Jahr wie ein Märchen und mittendrin: Sebastian Hoeneß. Der Trainer hat etwas geschafft, woran viele kaum noch zu glauben wagten. Unter seiner Führung kehrte nicht nur der Erfolg zurück, sondern auch ein Gefühl, das lange gefehlt hatte: Vertrauen. Vertrauen in seine Arbeit und Vertrauen in die Mannschaft. Vorbei die Angst, dass nach einer guten Phase die typische Selbstgefälligkeit und Überheblichkeit …

Oh VfB, wie schlecht ist Dein Jahresabschluss

Ich habe versucht, das Spiel und das Ergebnis zu ignorieren, denn eigentlich war das Jahr des VfB zu gut, um zu bruddeln. Aber es geht nicht, zu schlecht ist der Abschluss eines an sich überragenden Jahres, bei dem erstmals unter Sebastian Hoeneß kein Heimtor in einer Bundesligapartie gelang. Und das gegen Aufsteiger Sankt Pauli. Womöglich hat Sebastian Hoeneß den Fehler gemacht, schon vor dem letzten Spiel des Jahres ein Fazit zu ziehen. Er war und ist der Meinung, dass die Mannschaft – unabhängig vom Ergebnis gegen Sankt Pauli – ein überragendes Halbjahr hingelegt habe. Trotz Mehrfachbelastung, trotz vieler Verletzte. Damit hat er grundsätzlich recht, aber es klang eben schon ein bisschen nach Selbstzufriedenheit und diese Einstellung hat der Mannschaft womöglich nicht gut getan. Und hat ihr nicht den letzten Schub gegeben, um im letzten Spiel des Jahres drei Punkte zu holen gegen einen Gegner, der vor der Partie elf Punkte auf dem Konto hatte und zwar auf eine gute Defensive schauen kann, aber eben 15. ist. Kurz: Ein Gegner, den der VfB schlagen muss, wenn …

Was den VfB Stuttgart und Sankt Pauli verbindet

Sankt Pauli ist wie der VfB, genauso anstrengend. Das kleine f, immer wieder Anlass zur Beanstandung oder gar Wut in Stuttgart. Genauso bei den Kiez-Kickern: Hier darf auf keinen Fall nur Pauli gesagt werden, das “Sankt” ist heilig! Aber ist “Kiez-Kicker” eigentlich erlaubt? Und die sonstigen Verbindungen zwischen den beiden Clubs? Ein paar Spieler waren in beiden Clubs aktiv. Eine kleine Zeitreise: Andrè Golke Mit 25 Treffern ist er bis heute Rekordtorschütze des Kiez-Klubs in der ersten Liga. Nachdem der VfB 1992 Meister wurde, wechselte er nach Stuttgart. Keine glückliche Verbindung. Golke kam nie über den Status eines Ergänzungsspielers hinaus, schoss immerhin im Entscheidungsspiel zum Einzug in Champions League gegen Leeds United den Ehrentreffer. Aber darin erinnert sich niemand gerne! Felix Luz Der gebürtige Esslinger ging mit 14 zum VfB und durchlief dort alle Juniorenteams. Den Sprung zu den Profis schaffte er nicht und landete nach einer Leihe nach Hoffenheim in Hamburg. In der Saison 2005/2006 war Luz Teil des Pokalwunders von St. Pauli, als die Hamburger bis ins Halbfinale vorstießen. Er erzielte sogar das …

Tech-Nick macht erneut den Unterschied

Der VfB hat traditionell Schwierigkeiten gegen kratzbürstige Gegner, die sich auf die talentfreien Aspekte konzentrieren. Das liegt dem VfB nicht. Das lag ihm noch nie. Und wenn es dann noch kalt und windig ist, dazu noch nass und laut und der Schiedsrichter auch nicht immer nachvollziehbare Entscheidungen trifft, dann verliert der VfB solche Spiele gerne mal. Und zwar seit 1893. Vor allem gegen einen Gegner, der in der Bundesliga seit acht Partien ohne Sieg ist und sieben davon verloren hat. Aber beim VfB ist vieles anders seit Sebastian Hoeneß Trainer ist. Es gibt zwar immer mal wieder einen Einbruch, aber insgesamt ist der VfB widerstandsfähiger geworden. Seriöser auch gegen vermeintlich schwächere Gegner. Und der VfB lässt sich von unangenehmen Gegnern nicht mehr die Butter vom Brot nehmen. Wie beim 3:1 Sieg in Heidenheim. Das war nicht immer stabil, der VfB hatte durchaus Probleme mit der Spielweise, aber die Mannschaft hatte eine gute Haltung zum Spiel. Beispiel Enzo Millot: Wie schon gegen Union Berlin bekam er ordentlich auf die Socken. Er wurde weder weinerlich noch wütend, …

Ich möchte ein Eisbär sein

“Ein Fuchs muss tun was ein Fuchs tun muss“, rappten mal die Beginner mit Samy Deluxe und der VfB tat am sechsten Spieltag der Champions League, was er tun musste: Er gewann mit 5:1. Der Anfang war recht frostig, am Ende war es ein Fest. Wobei man den Sieg einordnen sollte: Es sah fast so aus, als ob der VfB gegen Bochum spielen würde oder gegen Kaiserslautern. Wobei die Betzebuben einen besseren Eindruck hinterließen als Bern. Lukasz Lakomy hatte die Young Boys früh in Führung gebracht (6.), weil der VfB überhaupt nicht im Spiel war. Das 0:1 fiel, weil Alexander Nübel von einer Frau mit einer roten Salatschüssel auf dem Kopf überrascht wurde. So jedenfalls wirkte es, irgendetwas hatte Nübel abgelenkt, womöglich war ihm auch die Sicht versperrt durch Jeff Chabot. Typisch VfB in dieser Saisonphase: Der Gegner trifft mit dem ersten Schuss ins Tor. Fies war es im Neckarstadion, kalt und ungemütlich. Das Spiel des VfB konnte niemanden erwärmen. Es sei denn, man regte sich auf und brachte sich selbst auf Temperatur. Zum Aufregen …

Die Wende kam mit Tech-Nick!

Wie das Spiel werden wird, wussten wir schon vorher: zäh, fies, intensiv. Ich frage mich: Mag Union Berlins Trainer Bo Svensson eigentlich Fußball? Bei ihm wird Fußball nicht gespielt, sondern verhindert. Union definiert sich als eine Mannschaft gegen den Ball, denn mit dem Ball fängt sie wenig an. Außer bei Standards: Die waren in Stuttgart durchgängig gefährlich. Die erste Halbzeit war deshalb unglaublich anstrengend, sie war unansehnlich, und mal ehrlich: Wer hat nach den ersten 45 Minuten daran geglaubt, dass es noch ein Spektakel gibt mit einem 3:2-Sieg des VfB? Ich muss zugeben: ich nicht. Da wusste ich auch noch nicht, dass Sebastian Hoeneß den Gamechanger einwechselte. Nick Woltemade war nicht nur der Mann des Spiels, mit ihm veränderte sich die Offensive auch taktisch. In der ersten Halbzeit sah sich Ermedin Demirovic oft drei Gegenspielern gegenüber, bei Chris Führich und Enzo Millot waren es meistens mindestens zwei. Lange Zeit konnten sich die Zuschauer nur an den Aktionen von Millot erwärmen, der versuchte, das Spiel an sich zu reißen und der in der ersten Halbzeit immer …