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Eklat beim VfB: Allgaier ist nicht Staudt!

Alle rechneten mit Erwin Staudt als Interimslösung für das Präsidentenamt beim VfB. Der VfB-Ehrenpräsident, vom Boulevard als „Meister-Macher von 2007“ verehrt, schien der logische Nachfolger von Claus Vogt zu sein, der bei der Mitgliederversammlung mit deutlicher Mehrheit abgewählt wurde. Es war so logisch, dass sogar Artikel und Kommentare bereits vorgeschrieben wurden.

Und dann das: Ein gewisser Dietmar Allgaier wurde vom Vereinsbeirat zum Übergangspräsidenten berufen. Noch nicht einmal einstimmig! Was waren das noch für Zeiten als unter der Führung von Wolfgang Dietrich beim VfB alle Entscheidungen in allen Gremien einstimmig beschlossen wurden, da wurde nicht diskutiert und gestritten, da wurde bestimmt!

Es spricht dennoch wenig gegen Allgaier bis auf die Tatsache, dass er nicht Staudt ist. Ein Eklat! Während alle Staudt kennen und gute Kontakte zu ihm pflegen, muss Allgaier gegooglet werden. Landrat ist er und Verwaltungsrat bei der Kreissparkasse Ludwigsburg. Er wurde 2023 in den Vereinsbeirat bei den MHP Riesen gewählt, einem Basketballclub, der nicht einmal gegen Bayern München gewinnt. Ja, macht ihn das zu einem besseren Präsidenten?

Der Vereinsbeirat verspielt also weiteres Vertrauen bei seinen Mitgliedern: Dabei hieß es doch noch in einer Kampagne im Vorfeld, jede Stimme gegen Vogt sei eine für Staudt. Da fühlt man sich doch einmal wieder verarscht. Die Vereinspolitik ist erneut am tiefsten Tiefpunkt angekommen.

Wie konnte es nur passieren, dass der Vereinsbeirat Allgaier und Staudt verwechselt. Sie sehen sich wirklich nicht ähnlich, Allgaier ist sogar 18 Jahre jünger als Staudt. Gut, dass die Mitgliederversammlung dem Gremium einen Denkzettel verpasst und die Befugnisse in der Zukunft stark eingeschränkt hat, wenn es schon misslingt, einfachste Maßnahmen in die Tat umzusetzen, die alle erwarten.

Wieso kam der Vereinsbeirat nicht auf die naheliegendste Lösung, liest denn dort keiner Zeitung und hat von denen niemand Internet? Wir haben wieder einmal gesehen: Auf den Vereinsbeirat kann man sich einfach nicht verlassen. Mit dieser Entscheidung wurde einerseits Eigenständigkeit, andererseits Eigensinn demonstriert, in dem man sich so gegen eine glasklare Personalentscheidung stellte.

Vertrauen bei den Mitgliedern kann man mit diesem Handeln nicht zurückgewinnen. Vor allem wenn Neuigkeiten als erstes vom VfB verkündet werden und nicht von gut informierten Medien. Wo kommen wir denn da hin?

Zum Weiterlesen:
Das offizielle Statement des VfB zur Berufung von Dietmar Allgaier.

Bild: VfB Stuttgart

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15 Kommentare

  1. Ciaves sagt

    Es ist und bleibt einfach jedes mal eine Freude eure Artikel zu lesen.
    Ich hoffe ihr haltet an eurer Art Artikel zu verfassen fest, denn eines ist sicher, ihr habt mehr Talent (und definitiv mehr Verständnis) als einige hauptberufliche Journalisten.

  2. Konrad sagt

    Ich (entschuldigung dafür) finde die Idee mit einer völlig neutralen Person, die keiner auf dem Schirm hatte, gar nicht so schlecht…

    Die Welt hat sich seit Staudt sehr gewandelt und jemand der im aktuellen Berufsleben mit all seinen Nebenwirkungen steht, bevorzuge ich tatsächlich vor einer Person, die Ihr Rentendasein doch auch verdient hat.

    Falls ich die Ironie nicht verstanden hätte, wollte ich doch nur appellieren, das frei nach Mittelstädt auch Personen ganz gut im Job sein können, dir wir nicht auf dem Schirm hatten.

  3. Peter Hahn sagt

    Alle sagen: Lasst doch mal die “jünger”machen. So, und jetzt?
    Da jammen doch wirklich wieder einige auf hohem Niveau über Entwicklungen die aus meiner persönlichen Sicht gar nicht mal soooo übel ist.
    Lasst doch mal bitte die Kirche im Dorf und schüttet das Kind nicht gleich mit dem Bade aus.
    Es geht hier um den Verein und nicht um Persönlichkeiten

  4. Stephan sagt

    Gut geschrieben abiszet – wenn’s nicht alle sofort verstehen ist es auf den Punkt! 😁

  5. Joachim H sagt

    Anscheinend soll Andreas Grupp Herrn Allgaier unterstützen ? Ich kenne Andreas Grupp und er ist der Neffe
    von Wolfgang Grupp. Sein Vater wiederum ist ein erfolgreicher Unternehmer und AG ist bei einem anderen Unternehmen beschäfitgt, das erfolgreicher nicht sein.kann. Er hat die Voraussetzungen , wenn er diese Strukturen und Umgangsformen durchhälft, anderst wie Riethmüller, den Verein mit anderen zu steuern. Wehrle und sein Team waren nicht gut beraten, einem neuen Sponsor zu folgen , was letztendlich Vogt und Adrion die Ämter gekostet haben Dann noch eine Frau Gönner als A`Rätin einzusetzen,die bisher im Fussball noch nicht aufgefallen ist, war keine gute Planung. und wie soll da die Interessen der Vereinssaprte vertreten
    werden ? Es müssen wie auf dem Platz Profis aus der Wirtschaft gewählt werden, die auch mit dem Grosskapital zurecht kommen. Ob ein Herr Allgaier das kann, wir wissen es nicht?

  6. Jochen sagt

    Sorry. Diese Dinge diskutieren nur VfB Fans. Und getrieben ist es von der Minderheit der Ultra Fanguppen. Die sind a) nicht der VfB und b) nur 5-10 Prozent der Mitglieder. Es wird Zeit für online Votings an denen sich alle Mitglieder beteiligen können. Dann kommt Ruhe rein. Mir ist es herzlich Wurscht wer den Aufsichtsratsvorsitzenden stellt oder was auch immer. Ich will erfolgreichen Sport. Mir geht das ordentlich auf den Senkel. Der Beirat hat einen Interimspräsidenten ernannt und er darf das. Wem es nicht passt soll Beirat werden.

    • Ralph Kronauer sagt

      Ahahahahahahaahaha…
      Ein flammender Appell gegen das online-Voting.
      Dann kann jeder Dimpflmoser ohne jede Vorbildung auf einen Knopf drücken.
      Wiedereinführung von 60 Stunden-Woche, Paragraph 218,Todesstrafe, Kinderarbeit und Sklavenhandel, ok, wenn’s den Erfolg bringt.

      • Jochen sagt

        Sorry. Jedes Mitglied, egal was Du davon hältst, hat eine Stimme. Oder wie ist Dein Demokratieverständnis? Die Mitgliederversammlung ist doch das entscheidende Gremium. Oder? Selbst die Demokraten in Amerika können online eine Präsidentschaftskandidaten wählen. Aber beim VfB herrschen ja die Edlen und Guten die sich selbstetnannt für was Besseres halten. Das ist genau das Problem. Schluss damit!

      • Jochen sagt

        Und: bevor Du andere beleidigst, lerne mal den Unterschied zu parlamentarischer Demokratie und Sportverein. Was für eine Anmaßung!

  7. Konny sagt

    So schlecht finde ich die Idee einer virtuellen Mitgliederversammlung plus Abstimmung gar nicht. Nur weil jemand mehrere Stunden von Stuttgart entfernt wohnt, heißt ja nicht, daß er sich nicht aktiv mit dem VfB Geschehen auseinander setzt.

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