Der VfB kann Drama, er kann Debakel, er kann schön und er kann schlecht. Das zeigte er alles gleichzeitig und sehr eindrucksvoll in Freiburg. Aber einen dreckigen Sieg, einen glücklichen Vorsprung über die Zeit bringen, das konnte der VfB noch nie.
Es war ein Freiburg-Sieg des Willens, ein Sieg der Energie, eine Niederlage der nachlassenden Konzentration und Konsequenz. Die drei Tore fielen fast zwangsläufig nachdem der SC ab der 25. Minute kontinuierlich den Druck erhöhte. Die Mannschaft und der Trainer des VfB ließen es geschehen. Sie ließen zu, von emotionalisierten Freiburgern niedergekämpft zu werden.
Es war ein Freiburger Sieg des Willens und nicht des Könnens.
70 Minuten Vorsprung über die Zeit bringen, klar und konsequent zu bleiben, das ist nicht das Ding des VfB. Vor allem, wenn man selbst immer passiver wird. Es reicht nicht, den Ball nur nach vorne zu kloppen. Sebastian Hoeneß hätte wissen können, dass das nicht gut geht. Nur hinten drin stehen und sich auf Jeff Chabot verlassen, das ist zu wenig.
„Wir verteidigen bis zum 1:1 Weltklasse“, sagte Atakan Karazor nach dem Spiel bei sky und ergänzte, dass er dachte, alles im Griff zu haben. Ein Fehlscheinschätzung, denn von außen sah es nie danach aus, als ob der VfB das Spiel im Griff hätte. Flanken wurden zwar solide verteidigt – in der erste Linie warf sich Chabot in alles hinein – aber dem verteidigten Ball ging die Mannschaft selten nach. Auch weil sie viel zu tief stand. So entstand nie Entlastung, der VfB konnte das Spiel nie beruhigen, konnte nie die Welle brechen, die sich langsam aber sicher vor der Mannschaft auftürmte.

Ein Tor, das seinen Namen trägt: Ermedin Demirivic. Durch die Niederlage gegen den SC wird leider viel zu wenig über seine genialische Aktion gesprochen.
Der VfB verhielt sich unclever,
zeigte deutlich weniger Engagement als der SC Freiburg. Was nicht am Alter liegt. Die schöne Geschichte vom jungen Team? Eine Geschichte. Alex Nübel, Ermedin Demirovic, Karazor, Maxi Mittelstädt, Jeff Chabot, Angelo Stiller: genug Spieler, die sich gegen Widerstände stemmen könnten, weil sie eine gewisse Erfahrung mitbringen. Nicht hilfreich ist es, Ankerspieler auszuwechseln. Demirovic und Mittelstädt verließen nach 75 Minuten das Feld. Über Mittelstädts angestammte linke Seite fielen die ersten beiden Tore. Die Signale und Maßnahmen von der Bank waren nicht unbedingt hilfreich.
Willst du ein Team aus dem oberen Tabellendrittel sein, musst du das Spiel nach Hause bringen.
Zumal Freiburg nach zwei Saisonniederlagen angeschlagen war und dem Sportclub die offensiven Mittel fehlen. Der SC kann wenig. Die Spieleröffnung besteht aus einem weiten Ball von Keeper Noah Atubolou. Anschließend sollte der abprallende Ball aufgesammelt werden, was den Freiburgern meist gelang. Danach wird in der Strafraum geflankt, ohne einen echten Zielspieler zu haben. Selbst die einst gefürchteten Freiburger Standards: völlig ungefährlich. Die einzigen Überraschungsmomente kamen durch Einzelaktionen des wilden Johan Manzambi.
Aber das reichte schon aus, um eine viel zu tief stehende Abwehr am spielende zusammen brechen zu lassen. Interessant jedoch, dass die ersten beiden Tore nach Ballverlusten und schnellem Umschaltspiel der Freiburger fielen. Man hatte sogar den Eindruck, die offensiven Spieler des VfB hätten eine Ball-Allergie, so oft wie ihnen das Spielgerät vom Fuß sprang. Für die Neuzugänge Bilal El Khannouss und Badredine Bouanani natürlich eine undankbare Aufgabe, in einem wackligen Team Akzente zu setzen. Es gelang ihnen nicht.
Der VfB hat Ansprüche, er hat in den Kader investiert und muss sich fragen lassen, ob er auf dem Feld genug investiert. Das Muster, Spiele nicht auf seine Seite zu ziehen und in den Schlussminuten zu verlieren, gibt es beim VfB seit über einem halben Jahr, ohne dass sichtbar etwas dagegen unternommen wird.
Zum Weiterlesen:
Unser vertikalGIF sieht bräsige Stuttgarter im Breisgau.
Bilder: Helge Prang/Getty Images
120 km Laufleistung der Freiburger
113 km Laufleistung des VfB
Hoeness hat nach dem Spiel die Offensive kritisiert.
Er hat selbst noch nicht erkannt, dass seine Spieler läuferisch jedem Gegner in der Liga unterlegen sind.
Da fehlt es an Grundlagen um den Gegner unter Druck zu setzen.
Ich bleibe dabei , Hoeness und sein Trainerteam können keine Vorbereitung.
Traurig bei diesem tollen Kader.
Da fehlts an Intensität.
Das kann man mit Taktik und Ausreden nicht kaschieren.
Was war das Ziel des VfB in Freiburg? Ich konnte das über 98 Minuten nicht erkennen. Das war zumeist ziellos. Keiner weiß mehr was er tun soll. Mit schmackes geklärte Bälle lassen wir mit Wucht wieder in den 16er prallen. Direkt! Dieses Spielsystem führt zu Nichts. Wenn wir bald 17. sind. Wird man dann vielleicht ein paar Fragen stellen. Vielleicht.
Ungewohnt harte Worte….
Mein Sky go (hatte das sonst auch jemand …?) blieb ständig stehen und mein Sichterlebnis über Sky war wohl ähnlich wie das Spiel. Gar Nix 🫣
Die oben im Text angesprochenen haben eine Formkrise, der Trainer eine Aufstellungs- und Einwechslungskrise…
Ich seh es schon auch wie Didi Hamann, dass das alles zuwenig ist seit längerer Zeit.
Der Stürmer, der bei Freiburg reinkam, irgendwas mit M – da frag ich mich, wieso wir im Moment eher nicht in das Mentalitäts- und Wuchtregal greifen…?
Fazit: Sky und VfB: geht definitiv besser! Hat schon mehr Spaß gemacht.
Das war ein Offenbarungseid! Der Blick geht nach unten – Gott sei Dank gibt es den HSV und HDH, denke aber das kann bis an die Relegation rangehen! Kein Siegergen, nicht fit, die Neuen: Totalausfaelle, womöglich schlecht eingekauft? Der Höhenflug isch over
Der VfB in seiner Lieblingsrolle. Bis gestern hatte ich noch die Hoffnung,dass unser Trainer dafür sorgt, dass es keinen Rückfall in frühere Zeiten gibt.
Was ich mit „Lieblingsrolle“ meine?
Na, den Aufbau von Mannschaften, die gerade kriseln. Wie Freiburg. Dummerweise kriseln wir zumindest in dem Spiel noch mehr.
Klasse Tor zum 1:0 und danach…………………nichts,aber auch gar nichts mehr.Abwehrschlacht mit Befreiungsschlägen gegen einen angeschlagenen Gegner, der harmlos war und blieb und nach dem Ausgleich die zweite Luft bekam.Wir hatten gar nicht die Absicht, den Freiburgern mit einem zweiten oder gar dritten Tor vollends das Selbstvertrauen zu nehmen.
Mittelfeld Dominanz, Druckaufbau? Wenig, wie Freiburg auch. Nur hatte ich den Eindruck, die wollten sogar gewinnen,wir hingegen wollten lediglich kein Tor kassieren.Wir schaffen es mit Müh und Not, gerade mal EIN Tor pro Spiel zu fabrizieren…..und das soll reichen. Wir sind nicht Atletico Madrid in deren guten Zeiten, wo ein Tor gereicht hat. Das ist deutlich zu wenig für einen doch recht gut dotierten Kader.
Gegen einen Abstiegskandidaten verloren, gegen zwei Mittelfeld-Teams einmal gewonnen,ein mal verloren. Es sieht nicht gut aus.
Woran liegts? Unsere Mittelfeldmotoren stottern, besonders der fürs kreative zuständige Angelo. Halte den Mann für überspielt,zudem fehlts etwas sowohl an Torgefährlichkeit als auch an Spritzigkeit. Schickt den ne Woche oder 10 Tage entweder zum Pimpern oder zum Saufen oder beidem- je nach Mentalität. Zudem mit intensiver medizinischer Betreuung.Heimlich ne Woche Copacabana oder was in der Richtung.
Das ist überhaupt nichts gegen den von mir sehr geschätzten Spieler . Der hat lediglich gerade das,was im Kunstbereich „Schaffenskrise“ genannt wird. Auf den ist schlicht zu viel eingeprasselt. Nationalspieler, Madrid-Gerüchte , die Verantwortung im Team usw.Er will gerade alles besonders gut machen und möglichst Fehler vermeiden, vergisst dabei das, was so schön „die Leichtigkeit des Seins“ genannt wird.
Die Neuzugänge sind noch nicht integriert-kann auch nicht sein- machen aber auf mich einen guten Eindruck. Wird noch etwas dauern. Aber wenn schon verloren wird,dann wenigstens mit noch mehr Neulingen,damit die sich einspielen.
Für Stiller bitte den El Khannouss, für Karazor den Andres.
Ich fühle mich in eine Zeit vor wenigen Jahren zurückversetzt. Wir gehen in Führung und stellen das Fußballspielen ein. Ich teile eure Analyse zu 100% Wir konnten noch nie ein Spiel über die Zeit bringen. Offensive Entlastung? Komplette Fehlanzeige.
Auch Hoeneß wieder mit einem sehr unglücklichen Wechselhändchen. Was lange sein Trumpf war, entgleitet ihm zusehend.
So allerdings kann man generell nicht Fußball spielen. Es ist teilweise grausam zuzuschauen. Wir haben überhaupt keine Ideen und keinen Ansatz mehr für Offensivaktionen. Wie bei Labbadia.
Von den neuen durfte man nicht so viel erwarten, war aber dennoch sehr enttäuscht. Dachte Bouanani sei ein Tempodribbler? Ich habe weder Tempo noch Dribbling gesehen. Hoffe sie können sich schnell integrieren und ihr Potenzial entfalten.
St.Pauli wird jetzt ganz eklig. Der Fehlstart droht komplett.
#Hope on
Das war super ernüchternd. Nur Chabot, so wie letzte Woche nur Nübel, wird nicht aufgehen. So erinnert der VfB an dunkle Zeiten und dunkle Niederlagen gegen Augsburg.
Von der Bank kam: nichts. Man ließ sich Demirovic kaputt kämpfen, stellte keinen 2. Stürmer daneben. Vagnoman schaut beim Nachschuss zum 2:1 einfach nur zu – aber jetzt hat er seine Vertragsverlängerung, und ist wieder so mies wie letztes Jahr.
Spontan würde ich nach 3 Spielen sagen, dass wir wohl nur Heidenheim und den HSV niederhalten werden – diese Saison mit Doppelbelastung(Rijeka) kann zum Alptraum werden.
Ich glaube das ist jetzt schon klar – das wird eine VFB Stuttgart Gedächtnis Saison – Europapokal, Bundesliga, nicht fit, keinen Sturm, Lethargie – man muss sich auf was vorbereiten
Danke an @abiszet und eure Kommentare.
Stimme euch 100% zu.
Ich weiss nicht warum so wenig Kampfgeist in der Mannschaft ist.
Vielleicht hat so ein Zen-Meister in der Kabine gelabert: Ihr müsst nicht kämpfen, um zu siegen.
Siegeswille sieht definitiv anders aus.
Dabei haben wir so einen talentierten
Kader.
Hoeness bitte nachsitzen. Das war ne glatte 5.
Bitte Chema und Jovanovic von Anfang an. Und: Motivationstraining für die Mannschaft. Ich bin sehr enttäuscht von der “Leistung” gestern. 🤮🤮🤮
Für mich stellt sich die Frage, ob die erkennbare Ideenlosigkeit an fehlendem Input des Trainerteams liegt oder daran, dass das richtige Personal fehlt, bzw. noch nicht aufeinander eingespielt ist. Wie verzweifelt die Mannschaft offensiv ist, sieht man ja an der Startelf, wenn beide Neuzugänge, die gerade ein paar Stunden Training mitgemacht haben, sofort reingeworfen werden.
Aber weil allerorten von einer “Entzauberung” des VfB gesprochen wird: der Unterschied zwischen dem VfB als einer Spitzenmannschaft der Liga und einer so halb-guten Mittelfeld-Truppe trägt einen Namen und der heißt noch immer Guirassy. Ja, Millot ist nicht gut ersetzt worden, auch Wolti nicht. Aber Serhou war ein Glücksfall. Alle Impulse, der absolute Zug zum Tor, gingen von ihm aus. Deniz spielt nicht wirklich schlechter, aber mit Serhou konnte er so glänzen, dass er nicht nur als Mentalitätsspieler einen Haufen Kohle wert war. Und es wäre sicher ein ungerechter Vorwurf an Wohlgemuth, dass er einen solchen Ausnahmespieler wie Serhou nicht mal eben ersetzen konnte. Es wird halt schwer, wenn dir plötzlich 28 Tore fehlen.
Dennoch habt ihr alle recht, wenn es um die Mentalität geht. Wenn alleine Medo sich das Futter aus der Hose rennt, reicht das einfach nicht. Denn am Ende ist er zu oft nicht treffsicher genug. Jamie engagiert sich auch, ist aber leider nicht der Topscorer, versucht es dann entweder notgedrungen alleine (was nicht hinhaut) oder stochert den Ball hilflos zu irgendwem (oft genug in die gegnerische Abwehr). Der Rest schiebt den Ball hin und her und wäre das Ganze ein Comic-Heft, könnte man die Fragezeichen über den Köpfen sehen. Gegen den VfB 24/25 reicht es vollkommen aus, klug und kompakt zu stehen, auf eine Chance zu warten (die ganz sicher kommt) und dann mit Vollgas aufs zweite Tor zu gehen. Das gestrige Spiel war eine exakte Kopie des letztjährigen Spiels – als Vorbereitung hätte es gereicht, jenes Spiel in Gänze nochmal anzuschauen, auch wenn’s wehtut.
Ach so: @Konny: Mein Sky konnte man in der ersten HZ auch vergessen.