Alle Artikel mit dem Schlagwort: Negativlauf

Es lässt sich nicht mehr mit Glück und Pech erklären

Die sechste Heimniederlage in Folge, eine unterirdische Rückrunde: Würde der Trainer Markus Weinzierl, Tayfun Korkut, Jürgen Kramny oder Bruno Labbadia heißen, gäbe es eine veritable Trainerdiskussion. Das ist zu Recht nicht so. Warum? Weil Sebastian Hoeneß besondere Qualitäten hat, die er bereits nachgewiesen hat. Und weil der VfB im Pokalfinale steht und das euphorisierend wirkt. Weil der Gedanke an Berlin vieles überstrahlt, was aktuell im Tagesgeschäft Bundesliga falsch läuft. Weil das Vertrauen in Hoeneß groß ist. Und weil die vergangene Saison so erfolgreich war, dass sie noch heute nachwirkt. Doch genau das kann zum Problem werden. Denn der Blick auf die Vizemeisterschaft verhindert womöglich, die vielen offensichtlichen Probleme anzugehen. Muster wiederholen sich – und keiner unterbricht sie. Die Spielverläufe ähneln sich. Die Mannschaft wirkt gegen Ende vieler Spiele ausgebrannt, körperlich und mental. In der Abwehr fehlen Abstimmung und Führung, vorne die letzte Konsequenz, dazwischen oft die Struktur. Spieler, die noch vor wenigen Monaten aufblühten, wirken gehemmt, verunsichert, teilweise regelrecht blockiert. Die beispiellose Negativserie des VfB ist keine Verkettung unglücklicher Umstände mehr – sondern ein Muster: …

Wie kommt der VfB aus dem Negativlauf heraus?

Der VfB ist so etwas wie ein Spezialist darin, dass Dinge in Folge immer wieder funktionieren – oder stets misslingen. Man könnte meinen, der VfB hat Serien und Läufe erfunden. Denn der VfB kennt sich aus mit Läufen: Letzte Saison lief es sensationell, alles funktionierte, der VfB zog die 50:50-Spiele und qualifizierte sich als Vizemeister für die Champions League. Diese Saison hat der VfB wieder einen Lauf: einen Negativlauf, nichts funktioniert, die 50:50-Spiele gehen allesamt verloren und derzeit an Europa zu denken, erscheint lächerlich. Der VfB kennt sich vor allem aufgrund seiner Geschichte aus mit Läufen. Einem guten Lauf folgt immer ein schlechter, das gehört zum VfB-sein dazu. Nach einem Erfolg kommt stets der Einbruch. Remember 1992, 2007 und jetzt 2025. Erklären können das wohl nur Peter Reichert und Günther Schäfer. Sie haben alles erlebt, waren immer dabei. Sie wissen: Der VfB ist schon seit je her eine Gefühlsmannschaft. Wenn sie das Gefühl hat, alles zu können und jeden schlagen zu können, dann spielt sie sich in eine Euphorie. Die Spieler reißen einander mit, helfen …