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VertikalGIF #VfBSCF: Fünf auf einen Streich!

Als der VfB Stuttgart zum letzten Mal ein Heimspiel gegen den SC Freiburg gewinnen konnte, saß dort natürlich schon der unvermeidliche Christian Streich auf der Bank. Beim VfB hingegen schossen Simon Terodde, Benjamin Pavard und Daniel Ginczek die Tore zum 3:0. Das war im Oktober 2017.


 

Terodde, Pavard (alles Gute in Mailand!) und Ginczek sind mittlerweile genauso VfB-Geschichte wie Endo, Mavropanos und Borna Sosa. Aber wir wissen ja: Wichtig ist nicht, wer geht; wichtig ist, wer kommt. Und so sollte es anstelle von Wataru Endo der Neuzugang Angelos Stiller in der Zentrale richten. Borna Sosa möchte man offenbar gar nicht ersetzen.


 

Wie schon im ersten Heimspiel gegen Bochum herrschte erneut bestes Sommerwetter im Neckarpark. Der Optimismus der VfB-Fans hatte durch die Klatsche in Leipzig aber natürlich einen leichten Dämpfer erhalten. Und jetzt also auch noch ein Gegner, gegen den man die letzten sechs Ligaspiele verloren hatte.


 

Und tatsächlich hatte das Team von Sebastian Hoeneß Glück, dass es nicht bereits nach wenigen Minuten hinten lag. Doch mit Glück und dem Geschick vom starken Alexander Nübel überstand der VfB die Doppelchance der Breisgauer. Auffällig: Wie schon gegen Bochum schien die Mannschaft in den ersten Minuten noch nicht ganz wach zu sein. Das muss sich ändern.


 

Hellwach war das Team dann aber fünf Minuten später. Nach einer tollen Kombination über Stiller und Ito war Guirassy kurz davor, das 1:0 zu erzielen, wurde aber geblockt. Ganz anders und erfolgreicher versuchte es dann Chris Führich. Er setzte zu einem seiner Highspeed-Dribblings an, sein Gegenspieler ließ die Innenbahn offen und Führich schloss überlegt zum 1:0 ab. Bäm!


 

Der VfB schien weniger überrascht als seine Fans und spielte weiter mutig nach vorne. Zwischen der 17. und 20. Minute sagte dann Serhou Guirassy Hallo bei den Freiburgern: Erst bedient von Silas über rechts zum 2:0 und dann auf Vorlage von Ito über links zum 3:0. Damit steht der Torjäger bei 5 Treffern aus 3 Spielen. Hochgerechnet würde er damit auf 56 Saisontreffer kommen, wenn er nicht zum Afrika-Cup fahren würde. So werden es vielleicht nur 50.


 

3:0 gegen Angstgegner Freiburg nach 20 Minuten. Erste Reaktion eines typischen VfB-Fans: Er oder sie spielt sämtliche Szenarien durch wie die Mannschaft das noch verkacken kann. Aber das Hoeneß-Team ging sehr gut mit der Führung um und blieb aktiv, während sich Freiburg erstmal sammeln musste. Kurz vor der Halbzeitpause hätte es trotzdem fast noch den Anschlusstreffer gegeben, aber Nübel packte in der 44. Minute gegen Sallai einen Monstersave aus.


 

In der zweiten Hälfte versuchte es Streich gleich mit drei neuen Kräften. Und der VfB? Machte einfach so weiter wie bisher! In der 55. Minute hätte Serhou beinahe wieder guyrasiert, nachdem er von Silas und Anton, dem es hinten offenbar zu langweilig wurde, gut in Szene gesetzt worden war. So dauerte es sieben Minuten länger bis zum 4:0 und wieder war es Chris Führich mit seinem Trademarkmove: dem Tempodribbling von links in den Strafraum. Eine Kopie des ersten Treffers und die einzige Person, die sich im Stadion (abgesehen von den SC-Fans) nicht 100-%ig darüber freuen konnte, war vermutlich Silas, der gefühlte 5 Minuten frei vor dem Tor auf das Zuspiel wartete.


 

Ein Wort zu Chris Führich: Wie schon gegen Bochum zeigte der Brustring-Flügelflitzer, dass es ihm beileibe nicht an Tempo oder Technik fehlt. Sein Problem war stets die Entscheidungsfindung. Es scheint so, als würde er sich die Spots für seine Dribblings mittlerweile besser aussuchen. Und dann kann er eine echte “Waffe” (Mislintat-Voice) sein: Obwohl seine Gegenspieler wissen, was er vorhat, können sie ihn nicht verteidigen. Es soll ja sogar Menschen geben, die ihm zehn Saisontore oder mehr zutrauen. Seine Bilanz von zwei Treffern und zwei Assists nach drei Spieltagen kann sich schon mal sehen lassen!


 

Damit war das Spiel natürlich durch und weder Freiburg- noch VfB-Fans zweifelten an dem lang ersehnten Heimsieg gegen die Badenser. Doch es war noch nicht Schluss. Und ganz ehrlich: Wann wart ihr euch das letzte Mal so sicher, dass ein Tor fällt, wenn ein Stuttgarter Spieler ein Tor erzielt, wenn er alleine auf das gegnerische Tor zuläuft wie in der 75. Minute? Karazor spielte einen herrlichen Vertikalpass auf den eingewechselten Millot, der tunnelte seinen Gegenspieler wie selbstverständlich und schloss mit einer erstaunlichen Selbstverständlichkeit zum 5:0 ab.


 

Man mag von der Expected Goals Statistik halten, was man will, aber wenn der VfB aus 2,56 errechneten Tore gleich 5 Buden macht, dann war es ein guter Nachmittag. Überhaupt die Zahlen: Der VfB lief und sprintete genauso viel wie der SC Freiburg und teilte sich den Ballbseitz gleichermaßen mit einem Team, das den Ball haben will. Einer lief übrigens mehr als alle anderen: Angelo Stiller. Der Neuzugang begeisterte nicht nur durch die 11,6 km, die er abspulte, sondern auch durch ein gutes Auge und intelligente Pässe. Ein starkes Debüt unserer neuen Nummer 6!


 

Und so geht der VfB im schlimmsten Fall als Tabellenfünfter in die Länderspielpause. Danach warten Spiele in Mainz und zuhause gegen Darmstadt. Den nächsten Termin im Neckarstadion gibt es allerdings schon am kommenden Sonntag zur Mitgliederversammlung. Ob das dann ähnlich harmonisch ablaufen wird wie das Spiel gestern?

 

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2 Kommentare

  1. “Erste Reaktion eines typischen VfB-Fans: Er oder sie spielt sämtliche Szenarien durch wie die Mannschaft das noch verkacken kann.”

    An der Stelle fühle ich mich sehr abgeholt.

    • Thomaso sagt

      Ging mir auch so @Bodo. Und auch darin find ich mich: “Wann wart ihr euch das letzte Mal so sicher, dass ein Tor fällt, wenn ein Stuttgarter Spieler ein Tor erzielt, wenn er alleine auf das gegnerische Tor zuläuft wie in der 75. Minute?”

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