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Die Comebacker vom Neckar!

Willkommen in der Motorstadt am Neckar, dem Mekka für Comebacker:
Sah in der letzten Saison vieles spielerisch leicht aus, der VfB flog regelrecht durch manche Partieen, ist der Erfolg in der aktuellen Runde meist hart erarbeitet. Es wird oft ein großer Aufwand betrieben, um Punkte zu erzielen. Wie beim erkämpften Erfolg gegen Leipzig.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass letzte Saison in vielen Spielen Serhou Guirassy seine erste Chance nutzte. Das machte es einfacher und Begegnungen ließen sich mit deutlich weniger (Kraft-)Auswand bestreiten.

Leipzig, Union, Bremen, Hoffenheim, Wolfsburg, Young Boys:
Der VfB holte in der Hinrunde neun Punkte nach Rückstand – plus den ersten Sieg in der Champions League seit 15 Jahren. Gleichzeitig ist die Belastung durch Verletzungen, die Champions League und Einsätze in der Nationalmannschaft noch gestiegen. Das macht das Auftreten des VfB noch beeindruckender. Oder wie der VfB selbst schreibt: „Hart im Nehmen“. Das gilt für Fouls zum Beispiel an Angelo Stiller, aber auch für Spielstände. Man denke da an den 0:3-Zwischenstand gegen Frankfurt, als die Aufholjagd nur wegen ein paar Zentimetern im Abseits nicht von Erfolg gekrönt wurde.

Widerstandskraft gehörte viele Jahre nicht unbedingt zur DNA des VfB.
In Stuttgart spielte meist eine Euphorie-Mannschaft. Wenn’s lief, dann lief’s halt bei den Cannstattern. Beim kleinsten Gegenwind jedoch gab man nicht selten klein bei. Die Mannschaft berauschte sich an sich selbst, erfreute sich an den eigenen Aktionen und begeisterte die Zuschauer. Zog sich selbst aber auch regelmäßig runter. Oder überschätzte sich nach (kleineren) Erfolgen und machte einen Schritt weniger.

Schon vor Sebastian Hoeneß gab es den einen oder anderen positiven Ausreisser, unter ihm ist der VfB zum Comebacker geworden. In dieser Saison umso erstaunlicher, da sich eine neue Achse bilden musste nach den Abgängen der Führungsspieler Guirassy und Waldemar Anton.

Deniz Undav scheint ganz vorne dabei zu sein, wenn es darum geht, dass man einen Rückschlag nicht auf sich sitzen lässt, alleine schon aufgrund seiner krummen Karriere. Atakan Karazor rüttelt auf. Chris Führich probiert’s immer wieder, Maxi Mittelstädt gibt nie auf. Angelo Stiller bleibt immer cool. Enzo Millot lässt sich auch von harten Zweikämpfen nicht aus dem Spiel nehmen. Jeff Chabot strahlt eine gewisse Widerstandskraft alleine schon optisch aus. Und Ramon Hendriks packt gerne mal eine seiner eingesprungenen Tacklings aus, um ein Zeichen zu setzen, selbst wenn er nur ein paar Minuten spielen sollte.

Jeff Chabot gewann 13 von 14 Zweikämpfen gegen Sesko. Kickernote 4.

Vier der sechs Comeback-Spiele wurden zu Hause gedreht. Das Neckarstadion brodelt, alles ist so heiss, weil man weiss, was man gibt und wenn man sieht wie die Mannschaft flippt. Das Stadion macht Beine. Wenig braucht es, um es anzuzünden. Wenn es nicht sowieso scharf ist. Der nächste Gegner verlor seine beiden letzten Auswärtsspiele mit 4:1 (Frankfurt) und 5:1 (Leverkusen), erwartet uns ein Schützenfest gegen Freiburg, so wie letzte Saison (5:0)?. Comeback-Qualitäten zeigten die Breisgauer am Anfang der Saison und siegten zu Hause nach Rückstand gegen den VFL Bochum – und den VfB. Der Saisonauftakt gehört zu den schlechtesten Spielen, die der VfB in der aktuellen Saison hingelegt hat.

Sind beim VfB gegen den Tabellenachten wieder Comeback-Qualitäten gefragt? Der VfB bringt sich zwar selbst immer wieder in Schwierigkeiten, weil er ein Spiel nicht stabil auf einem Niveau absolvieren kann. Aber er schafft sich stets rein mit Energie und Leidenschaft. Und plötzlich ist dann auf einmal die Leichtigkeit wieder da und der Glaube an die eigene Stärke!

Ich brauche nicht unbedingt ein Drama gegen Freiburg. Wobei: Dann wird mir immerhin warm werden. Trotzdem am besten warm anziehen, es soll am Samstag nachmittag Temperaturen um den Gefrierpunkt geben.

Zum Weiterlesen:
“You have a grandios Hinrunde gespielt”: Unser Rückblick auf die abgelaufenen 17 Bundesligaspiele inkl. Pokal und Champions League.

SpiegelOnline meint: “Die schlausten Transfers macht der VfB.“

Bild:
Alex Grimm/Getty Images

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2 Kommentare

  1. Konny sagt

    Das ist in der Tat so gar nicht in der DNA des VfB und (leider) noch deutlich weniger in meiner jahrzehntelangen VfBFanDNA. Ich ertappe mich relativ schnell mit oje – das gibt heut ne Klatsche. In der ersten Leipzig Hälfte hatte ich vor meinem inneren Auge schon ein 1:5. Das war dann danach schon wWltklasse.

    Stiller hat im Interview gesagt, daß er die Doppel/Dreifachbelastung mit Reisen, Spielen und co. unterschätzt hat und es extrem anstrengend ist. Was ich gern glaube. Für all das plus Abgänge zusammengerechnet ist Leistung und Ergebnis nicht hoch genug für Mannschaft und Trainerteam anzurechnen. Der Platz 5 stand jetzt überragend. Bin mal gespannt wie es in Frankfurt ohne unseren Ex Spieler weiterläuft. Vielleicht überholen wir die noch 🤪

    Für Brun Larsen freut es mich, ich mochte ihn damals schon. Auch komisch, dass Hoffenheim super Spieler nicht erkennt und die bei uns dann aufblühen. Hoeneß ist ein super Trainer, hoffentlich bleibt er noch ne Weile. Sein Team natürlich ebenfalls.

    Dafür mal Danke ✨🍀🩷🙏🩷🙏🩷🍀✨

    • @abiszet sagt

      Absolut, geht mir auch so, auch wenn ich nicht gleich mit einem 1:5 gerechnet habe.

      Bei Bruun Larsen müssen wir abwarten: zwei Spiele erst, für die Bewertung “Super-Spieler” noch a bissle früh. Aber sein Start auf alle Fälle vielversprechend!

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