Der VfB verschenkt Punkte am laufenden Band: Letzte Woche gegen Wolfsburg, jetzt gegen Hoffenheim. So wird es schwer mit der Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb. Vor dem VfB liegen Teams wie Freiburg und Mainz, die zwar nicht besser sind. Aber cleverer, weil sie die Punkte machen, die sie machen können.
Nach all’ der Scheiße nicht erneut auf die Reise zu gehen, wäre an sich kein Beinbruch. Angesichts der Investitionen vor der Saison jedoch ein Rückschlag – der nach der Saison auch Konsequenzen im Kader nach sich ziehen könnte. Denn viele Spieler haben Ambitionen, die dann eventuell nicht mehr zum Tabellenplatz des VfB passen.
Über die Hälfte im Stadion sind VfB-Fans und machen das Spiel in Hoffenheim erneut zu einem Heimspiel. Die Auswärtsfahrer hätten drei Punkte verdient gehabt, ebenso die Mannschaft, die mehr von ihrer Identität auf den Platz bekam als in den letzten Wochen. Aber letztlich schossen Nick Woltemade, Deniz Undav, Atakan Karazor und Angelo Stiller lediglich den Hoffenheimer Keeper Luca Philipp warm, wir kennen das: Nicht selten in dieser Saison ist der gegnerische Torhüter der “Man of the match”, wenn der VfB nicht als Sieger vom Platz geht.
Seit der Niederlage gegen Mainz geht der Trend beim VfB nach unten. Rein von der Leistung ist der Auftritt in Hoffenheim allerdings ein Fortschritt. Von der fehlenden Konsequenz und Konzentration ist er jedoch eine Fortführung der letzten Spiele. Dem VfB fehlt die Eigenschaft, ein Spiel seriös nach Hause zu fahren und der Wille von allen, unbedingt drei Punkte einzufahren. Wie gegen Wolfsburg entgleitet dem VfB das Spiel – und das nachdem er sich viele Chancen heraus gespielt hatte. Obwohl im letzten Drittel die Genauigkeit fehlte und für mich zu oft ein Hackentrick oder sonst ein Schleifchen im Spiel waren.
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Jeff Chabot weiss: Das war nicht die cleverste Abwehraktion von ihm, in deren Anschluss das 1:1 durch Gift Orban fällt.
Ist es das Gefühl der Überlegenheit, wodurch die Spieler ein bisschen Spannung verlieren? Fehlt die Ernsthaftigkeit, weil allen klar ist, dass der Sieger in Hoffenheim nur VfB heißen kann? Das kombiniert mit Nachlässigkeiten im Ausspielen von guten offensiven Aktionen und der Formschwäche einiger Akteure führte dann dazu, dass der VfB nur mit einem Punkt nach Hause fährt und sich das auch noch wie eine Niederlage anfühlt. Denn jeder hat gesehen: Der VfB hätte das Spiel in Hoffenheim in neun von zehn Fällen gewonnen, selbst wenn die Hälfte der Stuttgarter Spieler mit nur einem Bein aufgelaufen wäre.
Hoffnung für die nächsten Spiele macht, dass der VfB wieder so auftrat wie wir es seit dem Amtsantritt von Sebastian Hoeneß kennen: mit klarer Struktur, dominant, spielfreudig, stark im Pressing und Gegenpressing. Finn Jeltsch feierte ein mehr als solides Startelfdebüt, Undav zeigte leicht ansteigende Form und Woltemade erweist sich in der Offensive als der Neuzugang, der am besten performt. Das hätten wohl viele vor der Saison nicht vermutet. Aber sollte der VfB weiter so unclever Spiele und Punkte herschenken, wird der Vizemeister der letzten Saison einen internationalen Wettbewerb verpassen.
Zum Weiterlesen:
Rund um den Brustring sieht in einem “schleichenden Spannungsabfall, der sich in leichtfertigen Pässen und unnötigen Kunststückchen Bahn bricht“, den Hauptgrund für die verschenkten Punkte.
Bilder: Alex Grimm/Getty Images
[…] Weiterlesen: Der Vertikalpass fragt sich, ob der VfB Zu blöd für Europa […]
Liebe Gemeinde, lieber @abiszet
Ich glaube nicht, dass der VfB zu blöd für Europa ist. Viele Fehlpässe kamen zustande weil offenbar die Laufwege nicht klar waren. Und ich sag’s nochmal:
Gibt es in der Vereinssatzung einen Passus,dass es verboten ist aus mehr als 5 Meter Entfernung vom Tor mal abzuziehen? Oder können das die Spieler nicht? Thema: Vollspann/ Schusstechnik.
Vielleicht sollten die Jungs vor dem Spiel einfach mal einen durchziehen. Nach dem Motto: In der Kabine ein Joint und das Spiel ist dein Freund.
Ansonsten bin ich mit meinem Latein am Ende.
“Zu blöd” wäre mir jetzt etwas zu hart für die Bewertung der letzten Spiele. Der VfB gefällt sich im “Zurechtlegen des Gegners” verpasst dann aber vorne um die und in der Box das Spiel zu beschleunigen. Du kannst doch dieses behäbige Ballgeschiebe nicht bis hinter die Torlinie spielen! Das 1:0 zeigt es doch wie man mit guten Laufwegen und einem Überraschungsmoment zum Erfolg kommen kann. Danke Wolte, diesen Job sollte eigentlich der 50-Mio-Sturm erledigen.
Dass es gegen Paris nicht reichen würde, war jedem nach 5 gespielten Minuten klar, aber gegen extrem ersatzgeschwächte Hoppelheimer? Hoeness hat eine Aufwärtstendenz erkannt, der geneigte Fan sieht mangelnde Cleverness in der Defensive und der regelmässig eintretende Spannungsabfall. So wird’s nichts mit Europa.
Ich habe ja auch ein Fragezeichen gesetzt.
Aber die Kommentare von Euch @Achim und @drhuey beschreiben an sich die Blödheit, aus der klaren Überlegenheit keinen klaren Sieg gemacht zu haben. ;-)
Wir waren überlegen, aber unsere Schwächen sind nicht behoben:
Katastrophale Ecken, aber weiterhin halten wir am Trainer für Standards fest.
Undavs aufsteigende Tendenz erkenne ich nicht. Der trabt nach Ballverlust nur nach hinten und läuft den Gegner alibimäßig an, den Ball will er aber nicht wirklich ergattern. Zudem zockt er an unserem 16er und verliert den Ball. Rolls Royce Deniz sollte eine Pause einlegen und seine Ernährung umstellen, vielleicht zeigt er dann aufsteigende Form.
Da gebe ich dir recht. Absolut.
Das wirkt bei Undav behäbig und satt.
Umstellen auf Sesam mit Tofubällchen.🤣🤣
Mich nervt der dreizehnte Hackentrick von Führich (der hat mich gestern maximal in den Wahnsinn getrieben), das mir viel zu locker-behäbige Ballverlieren von Undav, die (zu) vielen Unkonzentriertheiten von Leweling und Arroganzanfälle von Stiller/Karazor. Mir kommt das phasenweise (schon gegen Wolfsburg) zu arrogant mit zu wenig Wille rüber. Letztes Jahr hast Du den Willen, das Gewinnen Wollen gefühlt. Vielleicht ist es überspielt, weil zu viel in den Beinen. Spaß zum Zuschauen macht das Ballgeschiebe so nicht. Die Leute, die sich das im kalten Stadion plus Anfahrt, späte Heimfahrt, heut früh raus zu Arbeiten antaten, hätten schon deutlich mehr verdient als das!
Ich habe zunächst überlegt, mich an Leweling und Bruun Larsen und deren Minus-Leistung abzuarbeiten. Aber die personellen Schwachpunkte wechseln ja wöchentlich, weshalb man sich fragen sollte, ob der Kader vielleicht einfach nur leicht gehobenen Durchschnitt repräsentiert? Die von Andreas kolportierten Abgänge bei ausbleibenden Erfolgen wären demzufolge ja die Konsequenz. Aber welcher Spieler – ausgenommen vielleicht Stiller – kann in der aktuellen Form auf ein Engagement in Leipzig, Leverkusen, München oder in der Premier League spekulieren? Selbst der BVB wäre vermutlich nur an einem Millot interessiert.
Der Erfolg des VfB kommt primär über den Trainer und dessen System. Spielerisch war das gestern eine gute Partie des VfB, weshalb ich von Hoeneß nach wie vor überzeugt bin (er darf dennoch gerne früher wechseln). Ein guter Match Plan, der von den Protagonisten auf dem Platz leider nicht erfolgreich finalisiert wurde. Somit stehe ich wieder am Anfang meiner These, ist das Personal nur leicht überdurchschnittlich, so dass wir solche Ergebnisse auch in der Zukunft akzeptieren müssen? Ich kann damit leben, wenn ich weiß, dass ein Karazor oder Leweling es nicht besser können. Die VfB Verantwortlichen wissen das bei den zukünftigen Vertragsverhandlungen aber hoffentlich auch noch.
P.S. Klasse Debüt von Jeltsch in der Startelf!
Der VfB ist konditionell nicht auf der Höhe und das seit Saisonbeginn. Wenns auch nicht sofort ins Auge sticht, da der VfB immer zu Beginn bzw in der 1.Hälfte sein Kombinationsspiel aufzieht.
Leider mit immer weniger Wirkung.
Die 1.Hälfte war gestern wirklich top, besser gehts nicht, bis auf mehr Tore.
Leider haben wir zu viele Spieler, welche torungefährlich sind.
Die Kandidaten kennen wir.
Und dummerweise ist der VfB das Team aus der Bundesliga, welches in der letzten Viertelstunde die meisten Tore bekommt.
Würde der VfB richtig trainieren, könnte er vorne junge Spieler wie Diehl oder Faghir oder Ulrich einbauen und könnte auf so sinnlose Transfers wie Bruun Larsen verzichten.
Führich bringt links auch gar nix mehr, was mit Torgefahr zu tun hat.
Leweling dito
etc
etc
Als Fortsetzung des Kommentars von Clemens könnte man sich die Frage stellen, ob die Truppe insgesamt letzte Saison nicht einfach, auch euphoriegetragen, überperformt hat und nun ihr wahres Leistungsvermögen zeigt.
Ich glaube das ( noch ) nicht, ich würde mir mehr Sorgen machen, wenn man gar keine oder zu wenig Chancen herausspielen würde.
Doch die Chancen sind ja da.
Einen Fortschritt hat man ja gesehen und machst Du das 2:0, redet auch niemand über die Ernährung von Undav ( es war so klar, daß das jetzt kommt ). Wird Undav jetzt der Nachfolger vom Vagnoman-Bashing ?
Fakt ist, derzeit spielt ( außer Nübel ) keiner auf dem Niveau der letzten Saison. Schon gar nicht die ganze Mannschaft.
Das es schwer werden würde, die letzte Saison annähernd zu wiederholen, war doch allen klar.
Ich denke auch, dass es dieses Jahr mit Europa nichts wird, was vielleicht auch gar nicht so schlecht ist. Grund ist die – schon im Text und den Kommentaren – angesprochene fehlende Gier und Überzeugung, der unbedingte Wille das Tor zu machen. Ich rechne so: es sind noch 11 Spiele, 4 Niederlagen (Bayern, Leverkusen, Frankfurt und Leipzig) sind sicher. Bleiben noch 7 Spiele in denen man etwas holen kann. Am besten zu Hause gegen Bremen, HDH, Augsburg (9 Punkte (die Hoffnung stirbt zuletzt) = 45 Punkte). Auswärts in Pauli, Berlin, Kiel, Bochum ist was drin (5-9 Punkte). Insgesamt max. 54 Punkte – das reicht für Platz 9.
In 13 der letzte 15 Jahre wäre das TOP gewesen und ist es für mich auch.