Das letzte Heimspiel gegen den 1. FC Köln liegt ziemlich genau neun Monate zurück. Damals endete eine desaströse Saison in einem furiosen Finale bei herrlichem Frühsommerwetter. Bei vielen lief der letzte Eckball wochenlang noch auf heavy rotation. Der Platzsturm ist ebenso unvergessen wie die sich überschlagenden Stimmen der Sportreporter aus der ganzen Welt.
Endos 2:1 in der 92. Minute entfachte eine positive Energie, die sogar die größten Bruddler glauben ließ, der direkte Klassenerhalt in letzter Sekunde müsse einfach der Startschuss für eine bessere Zukunft sein. Viele hofften darauf, dass die viel zitierte Saisonanalyse dazu führen würde, die strukturellen Probleme zu beheben und mit weniger Verletzungspech und mehr Fitness in die neue Saison zu starten.
Man stelle sich vor, man hätte am 14. Mai 2022 einem der freudetrunkenen Fans auf dem Rasen erzählt, dass der VfB im Februar 2023 auf Platz 17 rangiert, der neue Trainer Bruno Labbadia heißt, aber leider seit Jahresbeginn keines seiner fünf Spiele gewinnen konnte, während Pellegrino Matarazzon die TSG Hoffenheim trainiert.
Seit dem 2:1 gegen Köln ist so viel passiert, dass selbst leidgeprüfte VfB-Anhänger den Überblick verlieren können:
Nachdem der VfB in der Vorbereitung jedes Spiel gewann und auch die undankbare Aufgabe Dynamo Dresden im DFB-Pokal souverän erledigte, startete das Team von Pellegrino Matarazzo mit einem 1:1 gegen RB Leipzig in die Saison. Eine Woche später folgte fast der erste Auswärtssieg des Jahres 2022, denn bis zur 95. Minute führte der VfB bei Aufsteiger Werder Bremen, bevor Oliver Burke das 2:2 erzielte.
Das Problem: Auch in den folgenden sieben Spielen gab es keinen VfB-Sieg. Dabei fehlte meist nicht viel. Es gab Unentschieden in Spielen, die man hätte gewinnen müssen wie z. B. gegen Schalke 04. Und es gab knappe Niederlagen, die teils sehr unglücklich waren, wie z.B. das 2:3 in Wolfsburg. Was es nicht gab, waren Spiele, nach denen man drei Punkte mehr auf dem Konto hatte. Wobei sich das 2:2 in München durch Guirassys Elfmeter in der 92. Minute fast wie ein Sieg anfühlte.
Doch der Punkt in München war auch schon das sportliche Highlight der Hinrunde. Weitaus weniger schön, dass der VfB gleich mehrere historische Negativrekorde aufstellte: Neun sieglose Spiele zu Saisonbeginn gab es in der langen Stuttgarter Historie noch nie, die mittlerweile 31 Heimspiele mit mindestens einem Gegentor suchen sogar in ganz Deutschland ihres gleichen.
Auch neben dem Platz lief es nicht viel besser:
Sasa Kalajdzic wechselte kurz vor Ende der Transferperiode zu den Wolverhampton Wanderers, wo er sich gleich einen Kreuzbandriss zuzog, und wurde in letzter Sekunde durch Serhou Guirassy ersetzt. Orel Mangala und Darko Churlinov zog es ebenfalls auf die Insel.
Die Gespräche zur Vertragsverlängerung mit Sportdirektor Mislintat wurden wieder und wieder verschoben, bis sie schließlich während der WM-Pause im Winter stattfinden sollten. Weiter oben auf der Prioritätenliste stand offenbar der Plan, die ehemaligen VfB-Spieler Sami Khedira, Philipp Lahm und Christian Gentner einzubinden. Die Pressekonferenz Anfang September, auf der die beiden Berater des Vorstands und der neue Leiter der Lizenzspielerabteilung vorgestellt wurden, war selbst für Stuttgarter Verhältnisse mehr als skurril.
Nach dem 9. Spieltag wurde Pellegrino Matarazzo schließlich beurlaubt. Mit über 1.000 Tagen belegt er Platz 6 in der Rangliste der VfB-Trainer mit der längsten Amtszeit. Niemand saß länger auf der Trainerbank seit Felix Magath. Für Matarazzo rückte Michael Wimmer auf und holte beim 4:1 gegen Bochum prompt den ersten Saisonsieg. Unter ihm gelangen bis zur WM-Pause Mitte November ein spektakuläres 6:0 im Pokal gegen Arminia Bielefeld sowie zwei Last minute-Heimsiege gegen Augsburg und Berlin, aber auch zwei desillusionierende Auftritte in Dortmund und Leverkusen. Stetiger Begleiter Wimmers: Die Frage, ob er jetzt Interims- oder Cheftrainer sei. So richtig konnte das keiner beantworten. Kein Wunder, dass zahlreiche andere (falsche) Namen in der Presse auftauchen, allen voran Alfred Schreuder und Jess Thorup.
Am 30. November war die Trainerfrage immer noch ungeklärt, aber etwas anderes war dafür fix: Der VfB brauchte einen neuen Sportdirektor. Die Vertragsverhandlungen zwischen Alexander Wehrle und Sven Mislintat waren gescheitert, der Sportdirektor lehnte das Angebot ab und der noch bis Saisonende laufende Vertrag wurde “einvernehmlich” aufgelöst. Es nervte am Ende nur noch, dabei war der Ausgang der „Verhandlungen“ fast allen klar. Ein unwürdiges Spektakel.
Nur wenige Tage später wurden in Cannstatt ein neuer Sportdirektor und ein neuer Trainer vorgestellt: Fabian Wohlgemuth und Bruno Labbadia. Was mittlerweile normal klingt, hatten viele Fans für den bösen Fiebertraums eines Journalisten gehalten. Um den VfB vor dem Abstieg zu retten, sollte Labbadia mit bewährten Maßnahmen für kurzfristigen Erfolg sorgen. Das Problem: der trat nicht ein. Abgesehen vom Pokalsieg in letzter Sekunde in Paderborn gelang kein einziger Sieg. Weder konnte die seit Dezember 2021(!) andauernde Serie ohne Auswärtssieg beendet werden, noch konnte das Team unter Labbadia ein Heimspiel ohne Gegentreffer überstehen.
Wenn der VfB am Samstag wieder gegen Köln antritt – diesmal sicher nicht bei bestem Frühsommerwetter, aber dafür auf einer großen Baustelle – wird von der Euphorie des 14. Mais nichts mehr zu spüren sein.
Der VfB hat es geschafft, in acht Monaten jede positive Energie aus dem Club zu ziehen: mit schwer nachvollziehbaren sportlichen Entscheidungen, mit Querelen in verschiedenen Gremien, mit nicht existierender oder zumindest irritierender Kommunikation. Das Tor von Endo hätte der Start in eine neue positive Phase des VfB werden können, es hätte Horizonte öffnen können. Es wurde dagegen zum Ausgangspunkt für einen weiteren Niedergang des Clubs – und zwar auf fast allen Ebenen. Es ist eine stolze Leistung, so ein mutmachendes Ereignis wie den Last minute-Klassenerhalt so verpuffen zu lassen. Freude am VfB, Identifikation mit dem Club, Vertrauen in seine Verantwortlichen? Quasi nicht vorhanden. Mal wieder.
Vielen Fans ist der VfB sogar egal geworden. Dabei ist es nicht wie so oft in der Vergangenheit durch Selbstüberschätzung dazu gekommen, sondern durch eine verheerende Mischung aus Fehlentscheidungen, mangelndem Fingerspitzengefühl und Uneinigkeit in der sportlichen Führung.
Einen Lichtblick gibt es aber trotzdem: Sollte es gegen Köln den ersten Sieg unter Labbadia geben, die heimstarken Bochumer gegen Freiburg verlieren und Dortmund gegen die Hertha gewinnen, gelingt immerhin der Sprung auf Rang 15.
Das wäre aber auch die einzige Parallele mit dem letzten Heimspiel gegen Köln.
Fotos: Alex Grimm/Adam Pretty/Matthias Hangst/Getty Images)
Wir können wirklich nur hoffen, dass die Kölner kräftig Alaaf machen, und das eine oder andere Bierchen zu viel trinken, dann wird es vielleicht etwas mit dem ersten Sieg unter Labbadia.
Spontan fällt mir dazu noch die “Bleeder Hond” Geschichte ein, als jemand kurz nach dem Spiel gesagt hat, “dann steiget ´r halt nächscht Johr ab”… So unfassbar emotional diese 92 Minute auch gewesen sein mag… Ehrlicherweise lief davor schon viel nicht wirklich rund. Schade finde ich ganz klar, dass aus “der schonungslosen Saisonanalyse” von den damals handelnden Personen nicht mehr herauskam. Sehr schade, dass wir nun wieder die handelsübliche VfB Kost “fressen” müssen.
Bei Sky gibt es gerade ein Interview mit Alexander Wehrle. Denke von gestern. Er ist von der Arbeit mit Labbadia überzeugt, sieht “klare” Fortschritte und versteht die Frage nach einer Entlassung von BL ja komplett gar nicht, da noch 14 Spieltage zu spielen sind. Das Team sei näher zusammengerückt und man sähe eine konkrete Teamleistung. Immer wieder die Betonung, dass es vor Labbadia “kein Team” gewesen sei und Wimmer auch heute (trotz bestem Punkteschnitt) keine Option wäre.
Leider kann ich mir nicht vorstellen, wie wir Köln schlagen wollen? Bochum würde ich sogar noch einen Sieg gegen Freiburg zutrauen, letztere haben irgendwie ein Loch. Dortmund hatte gestern ein sehr emotionales Spiel (lieber Kobel ich vermisse Dich),
wenn sie Bayern jagen wollen, sollten sie allerdings gewinnen. Sicher bin ich mir allerdings auch da nicht…
Der Artikel schildert exakt meine VfB-Gefühlswelt.
Danke dafür!
Beim Namen “Labbadia” als neuem Trainer hielt ich das zuerst für einen schlechten Scherz.
Nach einiger Zeit konnte ich aber wenigstens die Gedankengänge unserer Führungsetage halbwegs nachvollziehen und zumindest hoffen,daß der Abstiegskelch an uns vorübergehen könnte.
Das hat sich inzwischen erledigt.
Wir sind ein ganz klarer Abstiegskandidat. Fraglich ist nur,welchen Platz wir dabei belegen werden. Angesichts der Schalker Leistungen könnten wir immerhin Vorletzter bleiben. Nur spielen wir bald auf Schalke, was sich angesichts unserer Auswärtsstärke auf den Tabellenplatz auswirken wird.
Da vermute ich,daß nach einer Heimniederlage gegen Köln der Trainerstuhl ganz gewaltig wackeln wird.
Lediglich in einem Punkt bin ich mir ziemlich sicher: Wir wären auch mit Rino oder Wimmer abgestiegen.
Das ist aber so etwas von den Haaren herbeigezogen, dass man mit Wimmer oder Matarazzo abgestiegen wäre! Das halte ich für ein Gerücht. Zumal ja bekanntlich ein Wimmer mit einem Punkteschnitt von 1,5 verabschiedet wurde. Das hätte locker zum Klassenerhalt gereicht.
Und ich konnte es nicht halbwegs, sondern ich könnte es überhaupt nicht nachvollziehen, dass der VfB sein Heil in Labbadia suchte, was sich bis heute auch bestätigte.
Nein, das eigentliche Dilemma fing mit der ominösen PK im September statt als ein Herr Sven Mislintat von einem gewissen Vorstandvorsitzenden in aller Öffentlichkeit brüskiert und bloßgestellt wurde. Dieses Fiasko zog sich wie ein grauer Schimmer über den ganzen Verein und über die Mannschaft. Da wurden selbst Fans, welches sich für eine Vertragsverlängerung von Sven Mislintat per Petition einsetzten, in ihrer Meinung und Einsatz enteignet und ignoriert. Und dieser graue Schimmer hält inne, so dass vielen Fans und Mitglieder eine Art gefährliche Gleichgültigkeit überzogen hat. Man ist von dieser Vereinsführung desillusionier worden. Und das kann noch viel schreckliche Folgen für diesen Verein haben.
@J. Leuze
Konjunktiv is nich so deins, oder bezieht sich das nur auf deine Thesen?
Das wir mit Matarazzo und/oder Wimmer abgestiegen wären is also (in deinen Augen) Quatsch (bei dem Punkteschnitt-Anm.d. Redaktion: natürlich nur bei Wimmer’s 1,5 erwähnt, aber wie sieht’s denn bei Rino’s Schnitt aus? Und warum stellen wir nicht eigentlich Olaf Jansen wieder ein? Der hatte nen astreinen Schnitt von 3,0 pro Spiel!), aber mit Bruno (plus Vogt+Wehrle und Gefolge) natürlich “safe” (zugegeben: wir sind auf “gutem Wege”…).
Geht’s dir eigentlich (noch) um den VfB oder doch mehr um’s “rechthaben”?
Frage für einen Freund…
Man stelle sich einfach mal vor, das Spiel am vergangenen Sonntag hätte noch unter Trainer Matarazzo und Sportdirektor Mislintat stattgefunden und wäre genau so geendet.
User JL hätte sich mutmaßlich absätzelang über den skandalösen VAR echauffiert, das fehlende Spielglück (Aluminium, statt 2:2 in 90.+2!) beklagt und auf das furchtbare Verletzungspech (Guirassy, Tiago Tomas, Zagadou noch nicht richtig fit!) verwiesen. Schon wäre DAS die Erklärung für das zwischenzeitliche Abrutschen auf Platz 17 gewesen…
Wer etwas Anderes behauptet hätte = Unfassbar ahnungslos und selbstverständlich falsch…
Nein, hatte ich nicht! Mir geht das ständige Gebashing auf Sven Mislintat und Pellegrino Materazzo gehörig auf den Keks.
Aber mal schauen, wer am Schluss mit Recht hat!
Aber egal, wie es endet: Ihr dreht es für Euch so hin, wie es für Euch passend ist. Demzufolge passt die Beletage des VfB genau zu Euch. Sie drehen, wie in Politikermanier alles so hin, wie es ihnen passt.
Die PK mit Lahm / Khedira / Gentner fand ich auch doof. Lahm ist für mich ein Bayernspieler, mir völlig unklar, was er bei uns will. Einzige Idee, dass er als Ausrichter der EM für Stuttgart vielleicht noch Extras ins Kässchen spült.
Ansonsten sehe ich es neutral so, dass wenn zwei sich nicht eins werden, jeder seinen Anteil dazu beiträgt. Man kann den einen mehr und den anderen weniger schätzen, trotzdem kann einer nicht im Vertrag stehen haben, dass sein einziges Veto Pläne zerschmettert, er dann gehen kann und für die Restlaufzeit volles Gehalt kriegt. Gibt´s nirgends, nur zuvor bei Hitz.
So gesehen hatte Wehrle auch die unangenehme Aufgabe dies im Sinne des VfB so nicht weiterzuführen. Da war er aus meiner Sicht im Recht, das an allgemein übliche Verträge anzupassen. Wenn der Gegenpart das nicht will, ist er aber nicht das so oft dargestellte Opfer.
@Joachim Leuze: Du sprichst von Gebashe, im Ernst ? Lese mal alle Deine Beiträge zum Thema Wehrle/Vogt/Labbadia, was ist das anderes ? Oder habe ich oder vielleicht wir alle nur Deine Worte nicht richtig verstanden – kann natürlich auch sein.
By the way, wenn hier einer etwas hindreht wie es für ihn bzw. sein Idol SM passt, dann bist das doch Du ! Und dabei sprichts Du allen anderen völlig die Fussballkompetenz ab !
Wer Deinem Halbgott Mislintat nicht huldigt ist in Deinen Augen ein Ahnungsloser und weil Dein Sven Mislintat so eine Rakete ist, deswegen ist er schon längst wieder bei einem Weltverein unter Vertrag, schließlich haben sich ja nach seinem Abgang in Stuttgart alle drum gerissen ihn zu verpflichten, gell…
Ich verstehe nicht, warum man sich so auf das Umfeld fokussiert. Mir es das erst mal ziemlich egal. (Ja, ich bin Mitglied)
Mein Interesse gilt der Mannschaft und dem Trainerteam – wohl wissend, dass das schwierige Umfeld bei Siegen schnell befriedet ist.
Mannschaft: Ich glaube dass sich so langsam die Erkenntnis breit macht, das BL nichts für Narteys Verweigerung kann den hohen Ball zu nehmen, er hat auch Zagadou nicht gesagt dass er sein Bein stehen lassen soll noch Sosa gebeten den Ball an die Latte zu donnern.
BL hat gewusst was er da bekommt, lamentiert nicht rum, sondern investiert alles was er hat die Spieler besser zu machen. Dass es beim VfB seit gefühlt 10 Jahren gegen den Abstieg geht, sollte jeder wissen.
Ich beobachte gegen Köln ob Bredlow der bessere Keeper ist, die Abwehr endlich mal keine Patzer produziert, und vorne einer reingeht. Endo seine Normalform erreicht, Führich bessere Entscheidungen trifft.
Ich glaube noch daran, dass wir nicht absteigen, und die harte Arbeit aller am Ende der Saison ausreicht.
Eine Anekdote: beim 0:0 in Mainz saß ich ab 15:00 hinter dem VfB-Tor. In den 20 Minuten „Training“ gingen vielleicht 2% der Schüsse aufs Tor rein – uns wurde da so richtig bewusst wo die Probleme beim VfB liegen.
Danke! Du sprichst mir aus der Seele.
Ich hatte zwar auch die Hoffnung, dass unter Labbadia die Anzahl der individuellen Fehler sinkt, aber komme jetzt zum Schluss, dass die Mannschaft einfach nicht besser ist, als das was wir da auf dem Spielfeld zu sehen bekommen. Es ist ja auch ständig ein anderer der Sch***e baut.
Die Euphorie war bei mir eigentlich auch relativ schnell dahin. Spätestens nach dem Unentschieden gegen Köln am 4. Spieltag war mir klar, dass das wieder kein Spaziergang wird.
Warum andauernd auf diesen Beraterposten für Sami, Gente und Lahm herumgeritten wird, ist mir ein Rätsel. Da scheint der eine oder andere auf jeden Fall ein Thema gefunden zu haben.
(mal wieder) sehr gut zusammengefasst, was die Gefühlswelt des geneigten VfB Fans derzeit so widerspiegelt.
Wieviel Restalkohol die Domstädter intus haben, bzw. wie schlecht selbige sich anstellen müss(t)en, um keine Punkte (plural) mitzunehmen, entzieht sich ebenso meiner Vorstellungskraft, wie das wir jenen auch nur irgendetwas fruchtbares entgegensetzen könnten.
Spannend eigentlich nur, wer oder was diesmal für die (spielentscheidende) Entscheidung sorgt:
-der Müller/Bredlow/Anton/Mavropanos/Zagadou des Tages oder doch wieder der Schiedsrichter/VAR?
Und so geht’s dann gut “gestärkt” ins “Endspiel” auf Schalke, wonach dann keine Fragen mehr offen sein werden, ob denn nun Bruno (mehr) der Falsche oder doch (viel mehr) die Mannschaft.
Also Samstag 15:30 Uhr lieber nochmal in Erinnerungen schwelgen, von der “guten alten Zeit” ab Spielminute 92…
Das mit dem Bierchen zu viel sollte ein Scherz sein, und mit etwas Empathie steigt auch die Vorstellungskraft, aber manche gehen halt zum Lachen in den Keller.
Ich besitze keinerlei hellseherische Fähigkeiten, aber als Alexander Wehrle hochnotpeinlich dem Wasserziehr um den Hals fiel, beschlich mich trotz der allgemeinen Euphorie des Tages ein ganz blödes Gefühl. Einfach weil es so gar nicht zum damals so lange erhofften und endlich sichtbaren neuen Bild des VfB Stuttgart passte und dementsprechend so gar nicht zu Sven und Rino.
Schon vor diesem Tag hätte ich allerdings nicht im Entferntesten daran gedacht, dass mir mein Herzensverein mal gleichgültig sein würde, geschweige denn, dass ich meine Mitgliedschaft beenden würde. Für mich war in Stein gemeißelt, dass ich mit diesem Club ungeachtet von sportlichen Erfolgen oder Klassenzugehörigkeit alt werden könnte. Aber nahezu alles, was seitdem in der Außenwirkung des VfB geschah, war fürchterlich. Zeitmaschine. Zurück ins alltägliche Grau. Schlimme PKs. Dummes, inhaltsloses, erkennbar verlogenes Gelaber. Irgendwann bekam ich sogar Mitleidsbekundungen von HSV-Fans, da war der Sack dann endgültig zu.
Wenn überhaupt, verfolge ich den VfB mittlerweile nur noch sporadisch. Ein Spiel unter Bruno (welches eigentlich?!?) habe ich gesehen und selbst da hab ich nebenbei Staub gewischt, eine Waschmaschine angeschmissen oder hatte vor dem Fernseher den Laptop auf den Knien. Die Energie, die Freude, die Elektrizität, das Mitfiebern, der ganze, große, fiese, quälende Spaß, den es nur bei einem Fußballspiel gibt… ist einfach komplett weg. Natürlich gab es in den vergangenen Jahrzehnten schon schlimme Zeiten, in denen mir der VfB manchmal sogar ein wenig peinlich war. Aber da dachte ich stets, das müsse halt so sein, das wäre eben die DNA des Clubs und den sucht man sich ja nicht selber aus, da muss man dann eben durch. Aber man muss kein Fußballromantiker sein, um es unerträglich zu finden, wenn eine Ära (und es war eine Ära, nichts weniger), binnen weniger Monate von wenigen Personen zunichte gemacht wird.
Es ist müßig darüber zu spekulieren, ob wir mit Rino und Sven die Klasse gehalten hätten, oder nicht. Ich weiß für mich jedoch, dass es mir fast gleichgültig gewesen wäre, solange sich mein Verein so präsentiert, wie in jener Zeit. Natürlich sind da immer noch die Spieler, denen ich allen Erfolg der Welt wünsche. Aber der Verein dahinter ist für mich gesichtslos und fade geworden.
Binnen 9 Monaten. Unfassbar.
@VDL
Besser hätte man auch mein Gefühl nicht zusammenfassen können !
@VDL
Den Worten von Markus Fichter kann ich nur zustimmen. Ich kann sowas von mit dir fühlen.
@VDL exakt meine Stimmungslage…auf den Punkt gebracht!
100%ige Zustimmung. Exakt so sehe ich es auch. Mit dem Hitz/Mislintat-Weg wäre ich auch in die zweite Liga gegangen. Um das klar zu stellen: Ich bin kein Mislintat-Fanboy. Am Anfang war ich sogar sehr skeptisch. Aber ich konnte mich mehr und mehr mit dem neuen VfB identifizieren, so wie sich Mislintat ebenso mehr und mehr als Stuttgarter erwies. Ich fand das alles sehr überzeugend, auch wenn natürlich auch Fehler gemacht wurden und ich beileibe nicht alles gut fand, wie z.B. den Abgang von Mangala.
Dieser Weg ist nun mit Ansage vollständig zerstört worden. Die intriganten Verursacher werde ich niemals mehr unterstützen. Die Mannschaft und auch den Trainer aber schon, wenngleich mit sehr viel weniger Enthusiasmus.
@ MN:
Ich hab nix gegen Bruno. (Ich habe ihn in Hamburg mal fast überfahren, okay, aber das war wirklich keine Absicht!) Aber er passt ganz einfach nicht (mehr) zu dem VfB Stuttgart, dessen Bild ich vor Wehrle im Kopf und (prosaisch formuliert) im Herzen hatte. Das fühlt sich alles so irrsinnig falsch an. Auch wenn er sich erkennbar bemüht – was ich ihm hoch anrechne – und er offenbar auch an seiner Außenwirkung gearbeitet hat. Das ist ein anderer Bruno, als in seiner ersten Amtszeit. Aber er wird erstens für meine Begriffe von Wehrle instrumentalisiert (als derjenige, der jetzt ein Team formen muss, das es vorher angeblich nicht gab) und zweitens ist ein, wenngleich gealterter, weiterentwickelter Bruno, ein Bruno 2.0 also, in meinen Augen nicht der Mann für die Zukunft. Und die gelebte, erkenn- und nahezu fühlbare Hingabe der 3 Jahre vor ihm ist mit ihm auch einfach nicht drin. Dafür hat er zu viele Clubs im Lebenslauf, über die er ebenso geschwärmt hat, wie von uns.
Also: Mannschaft, wie bei dir: Ja! Bruno: sorry, Nein.
Ich freue mich schon auf die 2. Liga – ohne Labadia, ohne Wehrle, ohne Vogt – dafür mit einer Mannschaft in der mehr als 2 Eigengewächse spielen und häufiger gewonnen als verloren wird. In 2026 dann als erfolgreichster Aufsteiger wieder einmal europäisch gespielt wird was mir die Gelegenheit zu kleinen Auslandstrips verschafft.
Ach so, den Rest der Saison 22/23 erlebe ich ganz entspannt auf meinem Stammplatz im Stadion und schaue mir die Baufortschritt gegenüber an. Alles easy oddr??!
Macht halt, was ihr gegen Köln am 19. November gemacht habt – 4:0 nach 42 Minuten.
Der last-minute Klassenerhalt hat zu vieles einfach aus- und zu vielen die Sicht geblendet. Die Saison damals war einfach schon zu katastrophal und mit blutleeren Auftritten gefüllt. Fehlende Mannschaftsqualität? Verletzungsmisere hin oder her; es war keinerlei Entwicklung zu erkennen.
Die angesprochene (harte) Saisonanalyse von SM verpuffte dahingehend komplett. Ob es die überhaupt jemals so gab?!
Meiner Meinung nach hätte man da schon den cut zu PM ziehen müssen und auch kadertechnisch einige “Baustellen” angehen müssen. Es hat sich aber nichts getan – der Kader wurde durch die Abgänge sogar noch geschwächt.
Es wurden schon zu viele Fehler vor der aktuellen Saison begangen, die dann durch weitere Fehler multipliziert wurden.
Ein möglicher weiterer dritter Abstieg in 8 Jahren sind dann aber trotz allem auch ein deutlicher Fingerzeig…
@Audiotec,
wenn selbst Fakten bei Euch Wehrle- und Labbadiafans keine Achtung und Bedeutung findet, dann lässt es einem ohnmächtig zurück!
Der zuvor eingeschlagene Weg mit Zuversicht, Identifikation, Gemeinschaftsgefühl war das i-Tüpfilchen mit Sven Mislintat, Pellegrino Materazzo oder Michi Wimmer. Da könnt Ihr noch so dagegen hetzen und stammeln, das werden die jetzigen Protagonisten des VfB so schnell nicht mehr hinkommen.
Aber wenn man undifferenzierte Gesülze wie Du hier ständig abwirfst, dann wundert mich die derzeitige Personalpolitik des VfB nicht. Habe den Eindruck als kommst Du tief aus VfB Freundeskreis, dort tummeln sich viele von Deinem Schlage.
Bitte reagiere nicht mehr auf meine Kommentare, weil mir diese gelinde gesagt am Allerwertesten vorbeigehen. OK?
Joachim, bitte fahr’ Deinen aggressiven Ton runter und lass’ sowas wie “undifferenziertes Gesülze” einfach weg. Danke.
Ach Joachim-Come on-Don’t play the beleidgte Leberwurst!
Einer sachlichen Diskussion ist doch ein faktenorientierter, zuversichtlicher und mit reichlich Gemeinschaftsgefühl ausgestatteter Liebhaber der Identifikation noch nie aus dem Weg gegangen!?
Und auch wenn ich dich erneut enttäuschen muss, weder stamme ich aus dem (offiziellen) VfB Freundeskreis, noch war/ist/wird selbiger jemals (zumindest nicht wohlwollend) mit den Vogt’s und Gefolge in Verbindung gebracht werden (eher das Gegenteil, schliesslich trat deren Vorsitzender Pierre Enric Steiger noch gg Vogt an, bzw. iniziierte jüngst die rechtliche Prüfung wg Marc Nicolai Schlecht’s “Engagement” in AG+e.V., die zum Rücktritt von 2 Beiräten+reichlich Unruhe führte).
Ebenso teilen wir mehr als du denkst: wir beide hielten/halten nix von der erneuten Verpflichtung von Bruno L. und auch Wehrle macht in meinen Augen keine glückliche Figur, (von Vogt ganz zu Schweigen) nur stehen die Chancen auf Klassenerhalt noch bei 50% (Ja, ja Joachim, natürlich auch 50% für den Abstieg-No Doubt!), also würde ich diesen “Weg” mit den jetzigen Verantwortlichen doch lieber zum (hoffentlich) positiven Ende unterstützen, als das Vergangene weiter zu romantisieren (lass das lieber mal den @Vertikalpass mit diesen Artikeln machen) oder gar zu ignorieren, das selbige Verantwortliche (Hitz+Mislintat+Rino) eine (wenn nicht: die) tragende Rolle dabei spiel(t)en, warum wir schon wieder knietief im Abstiegssumpf hängen.
Se Reality is a mutterbeischläfer, you know!?
Nix für Ungut-is doch Karneval!
So geht Konter! Bravo!
Haben wir für den Joachim nicht ein anderes Forum? Ist wirklich mehr als anstrengend der Mann.
Ob Labbadia, Wimmer oder Matarazzo. Wenn man in jedem Spiel immer wieder gut spielt, sich aber auf Grund individueller Fehler selbst um den Lohn bringt, ist es aus meiner Sicht eine Qualitätsfrage, kein Pech. Dafür passiert es zu regelmäßig. Es ist ja wirklich wie bei Täglich grüßt das Murmeltier.
Was soll ein Trainer da machen? Da kannst du Pep hinstellen.
Ein Erfolgserlebnis wäre immens wichtig. Vor allem vor dem Spiel in Schalke. Ich weiß, wir glauben alle nicht daran, aber lass alles Glück der Welt zusammen kommen und wir gewinnen gegen Köln und darauf in Gelsenkirchen….. ich weiß, Träumerei. Aber bei mir stimmt der Spruch >> die Hoffnung stirbt zuletzt
@Benny
der @Vertikalpass hat vor kurzem die Aufstellung/Kader beim Heimsieg gg Erzgebirge Aue in der 2. Liga vom 08.02.20 veröffentlicht, die spricht aus meiner Sicht Bände zum Thema Kaderqualität (jetzt und damals):
Startelf: Kobel-Phillips-Karazor-Endo-Silas-Castro-Mangala-Stenzel-Didavi-Gonzalez-Gomez
Bank: Förster, Klement, Sosa, Halg, Egloff, Aidonis, Klimowicz, Bredlow
Noch Fragen?
Ja, in der Tat einfach nur krass, da hast Du Recht.
Was schließt Du aus dieser Erfahrung bzw. der Aufstellung und dem verbundenen Ergebnis von damals?
Was schließt Du daraus auf die heutige Situation?
Nun ja, wir haben ja nicht erst seit Labbadia, bzw. schon länger die Diskussion (also auch schon unter Matarazzo) ob der Kader oder doch eher der Trainer das Problem der „dauerhaften Erfolgslosigkeiten“ (Bilanzen, Heimspiele ohne Ggtor, Auswärtsschwäche, Laufleistung, spielerische Defizite, Abwehrverhalten gg den Ball, Disziplin/Einstellung usw.) sein mag und da spricht (aus meiner Sicht) ein Zweitliga-Kader von vor 3 Jahren, welcher alles andere als restlos in selbiger überzeugte und trotzdem teils deutlich besser/qualitativer besetzt war als heute, eine ziemlich eindeutige Sprache (ohne jetzt hier den Herren Matarazzo oder Labbadia ein Alibi/Persilschein ausstellen zu wollen) warum wir (schon wieder) stehen, wie wir stehen und warum der 3. Übungsleiter vor denselben (Bergen von) Problemen steht.
Hier wurde (aus Gründen und ohne Vorsatz zu unterstellen) schlichtweg und sukzessive ein Kader „heruntergewirtschaftet“, dieser „Faktor“ spielt in der Beurteilung/Ursachenforschung eine viel zu kleine Rolle, auch wenn die Konkurrenz mit ähnlichen/schlechteren Möglichkeiten/Personal durchaus (teils deutlich) mehr herausholt.
Warum hierauf nicht allerspätestens in der überlangen Wipau (notfalls mit mehreren Leihen wenn die Kasse knapp) reagiert wurde, fällt uns jetzt gnadenlos auf die Füße, denn wir haben in der Startelf bzw. Bruno‘s 16 Mann Kader viel zu viel Bundesligaunfähigkeit, (neben den ganzen Formschwachen/Verletzten) angefangen im Tor über die Außen und im Sturm.
Das ist/wäre auch für die Tuchel‘s und Guardiola‘s nur schwer taktisch kompensierbar…
Das sehe ich genauso. Die Pflicht Abgänge nicht gleichwertig kompensieren zu können, sondern Überschüsse erwirtschaften zu müssen ist sicher ein Grund, dass der Kader nicht mehr die notwendige Qaulität aufweist. Wenn Du aber eine solche Situation hast, dann musst Du einen Trainer anstellen, der ein Bessermacher ist. Das meine ich auf individueller Ebene nicht nur auf taktischer. Mitunter haben PM und BL diese Kompetenzen nicht und sind die Falschen für diese Aufgabe. Hierfür gibt es viele Hinweise wie, dass Neuzugänge nach kurzer Zeit eher schechter werden oder, dass junge Talente auf ihren angestammten Positionen nicht zu Ende ausgebildet werden. Stattdessen müssen sie häufig auf anderen Positionen spielen. Mislintat hat sicher nicht alles richtig gemacht und sich ein paar Fehlgriffe geleistet, aber man kann die Schuld an der Misere nicht nur dem Kaderplaner zuschreiben, sondern auch jenen, die dafür angestellt sind, aus den Talenten eine schlagkräftige Truppe zu formen, UND jenen, die für die finanzielle Misere gesorgt haben. Der Misserfolg hat objektiv betrachtet mehrere Väter. Deshalb bringen die Grabenkämpfe hier auch herzlich wenig. Hier findet jeder “seinen” Schuldigen und ehrlich gesagt, Mislintat hat mich begeistert und ich würde gerne behaupten können, dass er seinen Beitrag zu einer erfolgreichen VfB-Zukunft geleistet hat. Hätte mit der Realität halt wenig zu tun.
Darf ich die Wahrheit, so wie es empfindet hier nicht mehr wiedergegeben? Dann veröffentlicht es nicht, dann ist es doch auch gut.
Von mir werden eh nicht alle Beiträge angenommen bzw. veröffentlicht, dann kommt es auf den einen mehr oder weniger auch nicht mehr an.
Ich finde dieses einseitige Draufzuhauen auf Sven Mislintat und Pellegrino Materazzo auch unwürdig und unpassend und ilIjr lässt es zu.
Du kannst das schreiben, was Du als Wahrheit empfindest ;-) Aber lass es doch, andere verbal anzugehen. Es geht weniger um den Inhalt, als vielmehr um Deine Wortwahl.
Erkläre mir bitte, was daran verwerflich sein soll, wenn ich “undifferenzierte Gesülze” schreibe? Was daran ist so verbittert schlimm? Soll ich diese “Hetzer” gegen Sven Mislintat und Pellegrino Materazzo auch noch in Watte packen und schreiben: “Jo, alles gut, bitte nochmehr davon, hast Du gut gemacht.”
Es sind immer dieselben Schreiberlinge mit fast immer denselben Tiraden und Beiträge. Die drehen das alles für sich hin, wie sie es passend gebrauchen können. Das diskriminieren, diskreditieren und diffamieren geht Woche für Woche hier weiter. Gemäß nach dem Motto: rettet der VfB vor dem Abstieg, dann ist Labbadia der Hero, sollte es widerfahren anders kommen, dann wird das Ganze Sven Mislintat in die Schuhe geschoben.
Und das nächste Mal melde ich mich auch hier anonym an und verstecke mich hinter ein Pseudonym und lass mal so richtig Dampf ab
Lieber Joachim, ob Du das mit Formulierungen wie “undifferenziertse Gesülze” verstehst oder nicht: lass’ es einfach bleiben. Und natürlich ist es bei Dir nicht anders wie bei den anderen Kommentaren: Im Kern ist es dieselbe Sichtweise, dargestellt anhand der aktuellen Ereignisse. Bitte lass’ uns darüber in normalem Ton austauschen. Und natürlich ist das Storytelling genau wie Du es darstellt: Schafft der VfB den Klassenerhalt, ist es Bruno gewesen. Steigt der VfB ab, ist es Mislintats Kader gewesen. Das ist genau das Spannungsfeld, in dem wir uns befinden.
Anonym anmelden? Kannst Du versuchen, ich denke, ich werde Deinen Schreibstil erkennen ;-)
@Joachim, hilft das unserem VfB weiter wenn Du mal so richtig Dampf ablässt ? Kennst Du das Sprichwort was juckt es die Eiche wenn sich die Sau daran reibt ? Deswegen wird beim VfB nicht alles umgekrempelt oder gar SM zurückgeholt.
Du hast Deine Meinung, Deine Vorstellung wie es beim VfB laufen soll, das ist absolut in Ordnung und ich oder auch andere haben eben ein anderes Bild bzw. vertreten eine andere Meinung. Aber genau das macht doch eine Diskussion interessant solange sie sachlich und fair geführt wird.
Mich bewegt immer wieder die Frage warum haben es weder Matarazzo noch bisher Labbadia geschafft mit diesem Kader sportlichen Erfolg zu generieren ? Ich komme immer wieder auf diesselbe Antwort, der Kader gibt leider offensichtlich nicht mehr her ! Wer ist nun für diesen Kader verantwortlich ? Nicht PM, nicht BL, vielmehr Sven Mislintat. Wer einen SM holt kennt seine DNA, weiß wofür er steht. SM setzt nicht auf erfahrene Spieler, sein Credo ist es junge, ungeschliffene Spieler zu holen, dieses sollen sich entwickeln (geschliffen werden) um sie dann letztlich gewinnbringend zu verkaufen (deswegen nennt man ihn auch Diamantenauge). Das kann er sicherlich gut, keine Frage. Aber ist es wirklich das was der VfB gegenwärtig braucht, was ihm mittel- bis langfristig geholfen hätte um wieder sportlich eine Rolle zu spielen ? Er war auch nicht im Ansatz bereit von seinem Weg nur etwas abzurücken, nachzubessern, sich vielleicht auch mal was sagen lassen, im Gegenteil er wollte noch, darf ich es so sagen, quasi ein Alleinstellungsmerkmal im Verein, die absolute Macht. Das gibt es nun nirgendwo und deswegen war die Trennung von/mit ihm zumindest für mich die logische Konsequenz.
Es ist müßig darüber zu spekulieren wo wir mit SM gestanden wären, Fakt ist, der Großteil der aktuellen Spieler wurde von ihm geholt und es zeigt sich leider dass doch einigen die entsprechende Tauglichkeit wohl fehlt. Das siehst Du doch bestimmt nicht anders.
Deswegen nun auf Labbadia der uns nur helfen will finde ich persönlich am Thema vorbei diskutiert. Ja, auch ich habe mir von Labbadia mehr erhofft, aber gerade sein anderer Ansatz, seine andere Herangehensweise, sein Gegensatz zu Matarazzo zeigt doch dass es mit diesen Spielern offenbar schwierig bis unmöglich ist sportliche Erfolge einzufahren.
Lass uns doch auf sachlicher Ebene miteinander diskutieren und Meinungen austauschen ohne dabei persönlich zu werden !
In diesem Sinne wünsche ich Dir einen schönen und erfolgreichen Tag und unserem VfB morgen hoffentlich die so dringend benötigten 3 Punkte.
Niemand will auf Mislintat und Materazzo draufhauen. Uns fehlt möglicherweise die Emotionalität und Bindung, die Du zu diesen Personen aufgebaut hast. Ich für mich versuche “einfach nur” sachliche Dinge anzusprechen, wie zum Beispiel die SM Vertragsforderung.
SM hatte für mich ganz persönlich zu wenig Lernkurve. Deswegen kann ich es nachvollziehen, dass der Verein sich nicht auf die exorbitanten Forderungen eingelassen hat. Das dies hätte professioneller laufen sollen, sieht wahrscheinlich fast jeder hier so.
Es ist natürlich richtig, dass beide aufgrund Ihrer positiv kommunikativen Art eine Verbindung von Fan und Verein geschaffen haben. Eine Verbindung, die im Moment leider nicht mehr da ist. Sportlich richtig großes Kino ist es leider, damals wie heute, nicht geworden.
Natürlich ist es im Moment schade, dass zwischen Verein, Mannschaft und Fan eine Art luftleerer Raum entstanden ist. In der Trainerfrage hatten die Fans Labbadia nicht auf dem Zettel. Wehrle kann leider kaum einen emotional mitnehmen, seine Sichtweisen finde ich komisch. Mir ging es wie oben beschrieben, seit seiner Attacke (während Corona !!!!) auf den Sky Reporter hab ich mir meine Meinung gebildet.
Ein Erfolg, ein Sieg, der Zeiger nach oben, würde wahrscheinlich uns allen sehr gut tun.
Immerhin ist Bredlow nun im Tor… Kölle alaaf und Freibier für den FC :-)
Leute, wir sind nach 20 Spielen 17. der Bundesliga-Tabelle. Es hilft nicht, wer wann mit wem noch wie viele Punkte bis zum Ende der Saison geholt hätte. Wir haben noch 14 Spiele mit diesem Kader und – Stand heute – BL Entweder wir packen das gemeinsam noch einmal oder wir steigen zu recht ab. Letztes Heimspiel gegen Hoffenheim. Und bis dahin alle Chancen noch in der Hand haben. Das zählt. Sonst nix.
Diese allgemeine Polemik zieht sich wie ein roter Faden durch sämtliche Foren, aber wenn man ehrlich ist stecken wir gefühlt seit 10 Jahren im Abstiegskampf, und daran ist weder Labbadia noch Mislintat verantwortlich. Die Probleme sind auf höchster Ebene zu suchen !
Will ja das Gegurke nicht mehr sehen, hab einfach zu viele Niederlagen gesehen, als dass man das noch als ein sinnvolles Hobby bezeichnen könnte. Meine Karten (2x CK) für das Spiel gegen Köln waren im FanSale gleich weg, also gibts genug “Junge”, die den Kanal noch nicht voll haben.
Jeder hier egal ob so oder so weiß, dass morgen nichts drin ist, 1 Punkt wäre schon eine extreme Überraschung. 1-2 Böcke hinten, und vorne – seinen wir ehrlich – wahrscheinlich nicht mal 2.Liga-reif. Köln hat einen totalen Lauf, Sieg gegen Frankfurt, Punkt in München, wenn schlecht läuft gibts sogar ne Packung.
Viele Fans haben es ebenschon geschafft, sich vom sportlichen Erfolg komplett zu entkoppeln und einfach auf das stolz zu sein, was den VfB trotz aller schlechten Ergebnisse immer ausmachen wird: Historie, Emotionalität und die gesellschaftliche Bedeutung.
Finde ich bewundernswert!
Also wenn der VfB die nächsten Spiele nicht gewinnt und den Abstieg sicher macht.
Alle sich daran gewöhnt haben.
Dann kommt irgendwann Freude auf, dass wir nächstes Jahr zusammen mit Hoffenheim die 2.Liga rocken werden.
Der VfB wird an Bruno festhalten, da die Mannschaft sich trotz Abstieg nichts vorwerfen kann, sie waren fit , ihren Gegnern ebenbürtig, nur das Verhältnis zwischen Toren und Gegentoren hat nicht gepasst.
Wehrle und Vogt sprechen von einem Gesundungsprozess, der Weg ist der Richtige.
Falls jemand eine ganz kleine Hoffnung braucht (diese Saison wahrscheinlich nicht wiederholbar) :
2022/23 Spieltag 20 16 Punkte Tabellenplatz 17 Trainer Bruno Labbadia
2010/11 Spieltag 20 16 Punkte Tabellenplatz 17 Trainer Bruno Labbadia
Spieltag 34 42 Punkte Tabellenplatz 12
Das macht Mut!
Sehr schöner Text, der meine Gefühlslage sehr gut trifft. In 8 Monaten eine komplette 180°-Wende vollzogen. Mit Wehrles Vorstellung des verhängnisvollen Trios war klar, dass das kein gutes Ende nimmt. Allerdings bot das Rum-Geiere von “Entspannt-Euch-mal Alex” auch genügend Gelegenheit sich so seine Gedanken zu machen. Für mich wurde klar, dass ich nach mehr als 30 Jahren Fan-Daseins, nicht selten mit Dauerkarte, diesen Sch..ß mit Ansage nicht mehr mitmache und meine Konsequenzen ziehe. Als es dann zum erwarteten Knall kam, der mit der Verpflichtung von Labbadia sogar noch schlimmer ausfiel als ich es mir vorstellen hätte können, habe ich ich das umgesetzt und muss sagen, dass mir der VfB tatsächlich ziemlich egal geworden ist. Gut, Ergebnisse habe ich noch gecheckt, aber sonst kein einziges Mal schwach geworden. Die WM war eine gute Profifußball-Detoxikation, seitdem bei Twitter abgemeldet, Sky und DAZN gekündigt, sogar Account im VfB-Shop gekündigt… Und es fühlt sich gut an, die neu gewonnene Zeit am Wochenende kommt der Familie zugute. Nur wenn meine Kleine manchmal noch “VauVauVauVauVaueffBee” ruft wenn sie mit ihrem VfB-Ball spielt tut es noch etwas weh.
So furchtbar ich viele Personalentscheidungen und das Verhalten einiger Verantwortlicher in den Gremien fand, hadere ich doch vor allem mit den ersten acht Spieltagen der Saison. Ich habe mich auch immer wieder gefragt, wie dieser unglaublich emotionale Moment des Klassenerhalts und der enorme Zusammenhalt, der zumindest zwischen weiten Teilen der Fangemeinde, der Mannschaft, Trainer und Sportchef herrschte, einfach so in kürzester Zeit verpuffen konnte. Es nutzt nichts, sich damit zu quälen, aber ich glaube dennoch daran: Hätten wir in den ersten Spielen nur ein bisschen mehr Spiel- und Schiedsrichterglück gehabt und vielleicht in Bremen gewonnen, in Freiburg einen Punkt geholt, Köln geschlagen, zuhause Schalke geschlagen, einen Punkt in Wolfsburg geholt, was alles möglich gewesen wäre … wir hätten nach acht Spieltagen mit zumindest zehn Punkte haben müssen, bis zu 13 wären drin gewesen, hatten aber am Ende 5. Und da geht es jetzt noch nichtmal um die Ausbeute an sich, sondern darum, dass man deshalb vom Start weg wieder in einen Strudel geraten ist. Sicherlich gibt es dafür auch konkrete sportliche Gründe, aber wäre diese Phase mit etwas Glück günstiger gelaufen, hätten wir eine völlig andere Saison erlebt, da bin ich sicher. Nützt nur nix :(
[…] Weiterlesen: Der Vertikalpass stellt fest: “Wenn der VfB am Samstag wieder gegen Köln antritt – diesmal sicher nicht bei […]
Also mir sind Labadia und wohlgemuth viel lieber als Mislintat und Matarazzo.
Als ich gestern die Hoffenheim PK angesehen habe, hab ich mir gedacht, dass wir froh sein können, dieses gesülze nicht mehr bei uns zu haben
Hauptsache weiter provozieren, mit einem absolut geistreichen Kommentar. Bravo !
Genau das habe ich mir auch gedacht als ich PM auf der PK gehört hab. Die selben gestanzten blassen Formulierungen. Mit seiner wenngleich symphatischen, aber auch diplomatisch formuliert “bedachten” Herangehensweise hat er die Mannschaft über Jahre ins spielerisch-mentale Phlegma geschickt. Ich bezweifle dass sich das bei ihm auch mal ändert. Bei Bruno war ich auch erst geschockt, seine “Laberdiva-Zeiten” hier in Stuttgart waren noch nicht vergessen. Immerhin spricht er aber einfache Sprache. Ich erwarte einen kämpferischen Auftritt heute und würde mich sehr über einen unwirschen Baumgart danach freuen*
Sosa :“Labbadia ist der beste Trainer den ich je hatte“
[…] Zwischen Köln und Köln liegen Welten – Vertikalpass […]
Bei mir bleibt (auch angesichts der obigen, unterschiedlichen Betrachtungsweisen) die Befürchtung, dass mit der neuen Vereinsführung vor allem auch ein Konflikt entstanden ist, den man möglicherweise auf Jahre hinweg nicht lösen kann. Weil das Ganze eben letztlich darauf hinausläuft, dass man den nahenden Erfolg oder Misserfolg drehen und wenden und verschiedenen Personen zuschreiben kann. Durch Wehrle und die Altvorderen im VfB ist ein Graben entstanden, der die vormals nahezu geeinte Anhängerschaft zerreißt. Lest doch mal, wie wir aufeinander losgehen.
Und weil das so komplett unnötig war, nervt mich das unvorstellbar. Breitärschig, machtbezogen und ungeduldig durch wenige, einzelne neue Figuren und Untote einen Weg zerstört, auf den sich viele, vielleicht sogar die Mehrzahl der VfB-Fans einigen konnten. Jetzt geht es nur noch um Punkte. Um morgen, nicht um übermorgen oder nächste Woche.
Bis wir das alle miteinander wieder hingebogen haben, spielen wir um den Aufstieg in die nächsthöhere Liga 2. Oder sind alle, mit gehörigem emotionalen Abstand zum Verein, so bedeutungslos wie Augsburg. Kann man sich aussuchen.
“Einen Lichtblick gibt es aber trotzdem: Sollte es gegen Köln den ersten Sieg unter Labbadia geben, die heimstarken Bochumer gegen Freiburg verlieren und Dortmund gegen die Hertha gewinnen, gelingt immerhin der Sprung auf Rang 15.”
Am Ende ist es sogar Platz 14 geworden! Tja, nach teils emotionsgeladenen Kommentaren hier also ein (meiner Meinung nach) guter und verdienter 3:0 Sieg. Trainer hin oder her, ich hoffe, es geht so weiter.