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Der VfB ist ein Event!

Dass die Menschen den VfB lieben, ist nichts Neues. Dass 50.000 VfB-Fans zu einem belanglosen Testspiel kommen, ehrlicherweise auch nicht. Wer erinnert sich noch an den Tag des Brustrings 2018, als der VfB sein 125-jähriges Jubiläum feierte? Vor sechs Jahren gab es den legendären Legenden-Kick als Anheizer und danach spielte der VfB gegen den damals amtierenden Europa League Champion Atletico Madrid. Im Stadion damals: 60.000 Menschen.

Beim “VfB Opening 2024” wie es offiziell heißt, kommt der Testspielgegner ebenfalls aus Spanien und heißt Athletic Bilbao, immerhin spanischer Pokalsieger und Fünfter in der Primera Division der vergangenen Saison. Bevor es um 15:30 Uhr im Neckarstadion losgeht, wird ein “buntes Rahmenprogramm” in der Mercedesstraße geboten. Was das beinhaltet, kommuniziert der Club zwar, aber einen Zeitplan gibt es nicht – nicht mal einen groben. Und das ist dann für viele Fans doch eher ungeschickt. Denn wer möchte schon bei hochsommerlichen Temperaturen über fünf Stunden ausharren, ohne zu wissen, wann was geboten wird? Gerade Familien, die so einen Tag gerne nutzen, um ihre VfB-Liebe zu vererben, erschwert das die Planung.

Überhaupt wirkt einiges an diesem wirklich tollen Tag etwas improvisiert, denn das Angebot zwischen Event-Bühne und Stadion ist überschaubar. Wer gedacht hatte, die Mercedesstraße würde zum VfB-Themenpark, wurde leider enttäuscht. Dabei wäre eine Saisoneröffnung doch die perfekte Gelegenheit für die VfB-Abteilungen, aber auch die Sponsoren, sich den Fans zu präsentieren.

Deswegen hier eine Liste, der Aktionen, die es nicht gab:

      • Hüpfburg mit Alina Rotaru-Kottmann
      • Battle-Rap-Contest mit Holger Laser
      • Bus-Simulator-Duell mit Jürgen Dispan
      • Kinderschminken mit Fritzle
      • Selfiestunde mit Leo Neugebauer und seiner Silbermedaille
      • “Handspiel oder nicht” Quiz mit der Schiedsrichter-Abteilung
      • Hundestreicheln mit Bosch Tiernahrung
      • Tombola mit Winamax
      • “Clean your Block” mit Kärcher
      • Armdrücken gegen Daxo
      • Carrera-Bahn-Rennen mit Lutz Meschke
      • Abkühlung durch eine Wasserwerfer-Dusche der Stuttgarter Polizei
      • Preise angeln mit Eheim
      • Dosenwerfen mit Pepsi
      • Der Preis ist heiß mit REWE (Nicht überbieten!)
      • Bier-Tasting mit Stuttgarter Hofbräu
      • Trinkpause mit Aqua Römer
      • “Der Transfer-Hammer” mit Würth
      • Selbstgebackener Kuchen von den OFCs

Es ist auch abseits des Platzes ein gelungener Saisonauftakt, aber es gibt also noch Luft nach oben, um das “Opening” auch in die Champions League der Events zu bringen. Stattdessen freuten sich vor allem die Caterer und Gastronomen, die im direkten Stadionumfeld ausschenken dürfen: 6,50€ für eine Dose(!) Bier? Mittlerweile völlig normal.


Aber kommen wir zum Wesentlichen, dem Spiel. Und das war richtig gut – zumindest vom VfB. Bei Bilbao, das bereits am kommenden Donnerstag in die Saison startet, schien es nur noch darum zu gehen, dass sich niemand verletzt. Und nur die wenigsten der Fans im Neckarstadion kannten vermutlich auch nur einen Namen in der Startelf der Basken. Da hätte man vermutlich auch gegen Viktoria Backnang spielen können – dann hätte sich vielleicht sogar jemand in den Gästeblock verirrt. Denn der ist genauso leer wie der zentrale Part der Haupttribüne, in dem einige Kinder Fangen spielen. Die Stimmung ist trotzdem prächtig, obwohl man bei so einem Spiel mal wieder merkt, welch großen Anteil ein organisierter Support hat.

Nichtsdestotrotz konnte man einiges aus dem Testkick mitnehmen. Zum Beispiel, dass der zweite Anzug auf der linken Seite in Person von Frans Krätzig und Justin Diehl schon sehr gut sitzt. Oder, dass Silas auf der rechten Seite deutlich gereifter erscheint – körperlich, aber vor allem in der Entscheidungsfindung und in der Rückwärtsbewegung. Sein 3:0 ist dann sicher auch eins der Highlights des Spiels – abgesehen vom ersten Tor von Ermendin Demirovic im Brustring-Trikot und natürlich der Einwechslung von Deniz Undav nach 84 Minuten.

 

Es war aber auch zu sehen, dass Jamie Leweling mit der eingerückten Position noch fremdelt und seine Qualitäten dort noch nicht zur Geltung kommen. Und man sieht auch, dass dem VfB-Spiel die klugen Pässe von Ito und Anton fehlen. Kompensieren kann das aber Angelo Stiller, der sich situativ immer wieder tief fallen lässt.

Am Ende bleibt ein gutes Gefühl, große Vorfreude auf die kommende Saison und die Erkenntnis, dass der Kader mit Ausnahme der rechten Defensiv-Positionen breit aufgestellt ist, wie die Einwechslungen zeigen. Was das alles wert ist, sehen wir dann vielleicht schon nächste Woche im Supercup-Finale. Das werden übrigens 20.000 Menschen weniger vor Ort sehen. Der VfB scheint bereit für eine historische Saison. Die Fans sind es allemal!

Bild: vfb.de

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