Da konnte einem schwindelig werden: Sebastian Hoeneß warf die Rotationsmaschine an mit gleich neun Veränderungen im Vergleich zum Spiel gegen Holstein Kiel. Das war nicht ohne Risiko und ging fast schief, denn der Schiedsrichter hieß Daniel Schlager und der 1. FC Kaiserslautern erwies sich als der erwartet widerstandsfähige Gegner.
Hoeneß hätte es natürlich auch genau anders herum machen können: Erst mit der vollen Kapelle antreten, möglichst einen 3:0-Vorsprung rausspielen und dann nach und nach die vierfach belasteten Spieler vom Platz nehmen. So sendete er aber das Signal: „Jeder wird gebraucht!“
Das Fehlen vieler Stammkräfte war dennoch unübersehbar:
Alles wirkte angestrengt, es fehlte Struktur im Spiel, die Passquote deutlich niedriger als sonst. Wenn was ging, dann nur über Einzelaktionen über Außen von Chris Führich und Fabian Rieder. In der Mitte bot sich Nick Woltemade immer an, trennte sich aber tendenziell zu spät vom Ball. Sein Erfolgserlebnis holte er sich dennoch zur 1:0-Führung. Pascal Stenzel spielte einen Pascal-Stenzel-Pass: Intelligent und in den freien Raum, genau getimet. Ermendin Demirovic wollte Undav sein, scheiterte mit seinem Lupfer aber am Keeper Krahl und Woltemade schob ein. Und sonst so?
Anrie Chase: stabil
Frans Krätzig: fehlerhaft
Fabian Bredlow: wurde kalt
Ramon Hendricks: erfrischend
Chris Führich: lange fahrig
Anthony Rouault: leichtfüßig
Pascal Stenzel: Fußballgott
Atakan Karazor: wie immer
Nick Woltemade: auffällig
Fabian Rieder: aktiv
Tenor bei allen Spielen der zweiten Pokalrunde:
Der VAR wird vermisst. Nicht weil er besonders gut ist. Sondern weil den deutschen Schiris die Qualität fehlt und der VAR die Möglichkeit bietet, deren Fehler zu korrigieren. Daniel Schlager stand in der 42. Minute genau richtig und hatte einen direkten Blick auf den Zweikampf zwischen Rieder und Marlon Ritter. Er muss sehen: kein Foul im Strafraum. Was entscheidet er? Elfmeter. Nach Frankfurt und Leverkusen macht Schlager wieder Schlager-Dinge. Ich erhoffe mir von den Verantwortlichen des VfB hier klare Aussagen, dass Schlager den VfB-Spielen künftig fern bleiben sollte.
Ein gewisse Unsicherheit ließ sich bei der Mannschaft nun nicht leugnen. Von Leichtigkeit keine Spur. Natürlich blieb der VfB spielbestimmend, mit ein paar Halbchancen. Überzeugend war das alles jedoch nicht, zumal man Lautern stets zutrauen musste, eine gefährliche Aktion zu kreieren.
Julian Krahl: bester Mann
Jean Zimmer: wirkte übergewichtig
Dauisuke Yokota: Yo, war gut da!
Marlon Ritter: wirkte nicht austrainiert
Ragnar Ache: muss treffen
Nach knapp 60 Minuten hatte Hoeneß genug gesehen:
Angelo Stiller und Deniz Undav kamen. Und mit ihnen kam etwas mehr Spielkultur und Spielfreude. Manchmal übertrieben sie es mit Zuspielen noch im Fünfmeterraum, es fehlte die Klarheit. Aber es sah so aus, als sei die Führung des VfB nur eine Frage der Zeit. In der 76. Minute war es soweit: Demirovic spielte von rechts in den Strafraum, Führich völlig frei, kann den Ball annehmen und seinen Führich-Move ins lange Eck machen.
Ermendin Demirovic: perfekter Zulieferer
Schließlich brauchte es dann doch alle.
Angelo Stiller: kein Goalgetter
Deniz Undav: zu umständlich
Jamie Leweling: Lieblingsort Eckfahne
Enzo Millot: schon wach?
Josha Vagnomann: bissle angeschwitzt
Am Ende herrschte große Erleichterung, Hoeneß hatte mal wieder alles richtig gemacht:
Stammspieler geschont, Kaderspielern Perspektive und Minuten gegeben, ins Achtelfinale eingezogen.
Am Freitag geht es gegen Leverkusen, mit denen der VfB mehrere Rechnungen offen hat. Klappt es endlich mit dem Sieg oder fuckt es Undav wieder richtig ab?
Habe ich noch was vergessen? Ach ja.
Daniel Schlager: eine Vollpfeife
Zum Weiterlesen:
Das VertikalGIF zum Pokalschlager gibt es hier zu sehen.
Mehr als ein/zwei-Wort-Kritiken gibts bei ZVW
oder StN/StZ.
Immer interessant, wie der VfB von außen gesehen wird: “Der Betze brennt” mit einer lesenswerten Vorschau.
Bild: Alexander Hassenstein/Getty Images
Dauisuke Yokota
Den sollte man im Auge behalten
Zu Herrn Schlager ist eigentlich jedes Wort eins zu viel, insofern gehe ich da mit und hoffe inständig dass der VfB mal wirklich eine entsprechende Ansage in Richtung DFB macht. Er war mit Sicherheit der Einzige im weiten Stadionrund der hier den Tatort im Strafraum gesehen hat. Man muss sich dabei nach den Erfahrungen der Vergangenheit (Pokalspiele) so langsam fragen, macht er das mit Absicht oder ist er wirklich so blind ? Sollte Letzteres zutreffen, stellt sich die nächste Frage, ist er für den Job des Schiedsrichters dann noch überhaupt geeignet ?
Seine Abneigung gegen den VfB ist sicht- und spürbar, das erkennt man an seinem Auftreten (gelbe Karte gegen SH), man hat bei ihm immer das Gefühl er will dem “ganzen VfB” zeigen wer der Herr im Ring ist.
Ich will diesen Menschen eigentlich bei keinem VfB-Spiel mehr sehen ! Vielleicht geht mein Wunsch ja in Erfüllung.
Volltreffer, Alle haben dich zurecht furchtbar aufgeregt. Ich unterstelle dem Rastatter/Hügelsheimer Schlager ganz bewusst eine unterschwellig-latente VfB-Aversion. Nicht behandlungsfähig
Es ist ja nicht nur bei Schlager so, ich hab das Gefühl, die Schiris haben sich schon so an den VAR gewöhnt, das sie vergessen, das es in dieser Pokalrunde noch keinen gibt. Es ist ja geradezu hanebüchen, was da mittlerweile zusammengepfiffen wird.
Dann kommt die Abneigung von Schlager gg. den VfB dazu. Nahezu jeder Zweikampf wurde gg. den VfB gepfiffen.
Zum Spiel: Ich weiß nicht so recht, aber wirklich aufgedrängt hat sich für mich jetzt keiner. Vorallem Krätzig war für mich ein Risikofaktor, ist rumgerannt wie ein hyperaktives Eichhörnchen. War selten dort, wo er lt. Karazor sein sollte.
Demirovic…naja, bis auf die Vorbereitung vom 1:0 unsichtbar. Woltemade stets bemüht. Bester Mann war für mich fast einer, von dem man weiß was man bekommt, Pascal Stenzel Fußballgott.
Naja, abhaken, morgen redet keiner mehr über das wie !
Am Freitag wartet ein anderes Kaliber, ich habe das Glück live dabei sein zu dürfen. Ich hoffe, das diese Zockerei ( wollte man Lautern ein bisschen vorführen ? ) im Strafraum von gestern dann unterbleibt und einfach nur aufs Tor geschossen ( und hoffentlich getroffen ) wird.
[…] Zum Weiterlesen: Der Vertikalpass sieht wenig Leichtigkeit, aber viel Erleichterung. […]