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Despues de la mierda: ¡Madrid, allá vamos!

Es war nicht zu übersehen: Beim 3:1-Auswärtssieg gegen Borussia Mönchenmadrid waren Spieler, Trainerteam und Fans mit ihren Gedanken bereits beim Champions League-Spiel gegen den spanischen Rekordmeister. Vor allem in der ersten Halbzeit hatte der VfB Probleme, sich auf seine Pflichtaufgabe gegen Real Gladbach zu konzentrieren.

Erstaunlich, dass der VfB im dritten Bundesligaspiel dieser Saison zum dritten Mal früh mit 1:0 in Führung gegangen ist. Sicherheit gab dies dem Team im Estadio Santiago Bökelberg allerdings nicht. Mehr oder weniger postwendend wurde der Ausgleich durch Kylian Plea kassiert. Viele Spieler litten unter Konzentrationsschwierigkeiten, selbst Angelo Stiller und Alexander Nübel unterliefen Flüchtigkeitsfehler als wären sie nicht bei der Sache. Vor allem das frühe Anlaufen der Gladbacher machte dem VfB beim Spielaufbau Probleme.

„Reingeackert“ hätten sie sich, meinte Doppeltorschütze Ermedin Demirovic nach dem Spiel, bei dem ich mich lange fragte, ob er überhaupt mitspielte. Er meinte wahrscheinlich in erster Linie sich selbst, fehlte ihm doch völlig die Verbindung zu seinen Mitspielern.

Nach einer ungeordneten ersten Halbzeit, die das Schlimmste für Madrid befürchten ließ, entschied letztlich eine Einzelaktion das Spiel: Fabian Rieder legte sich für einen Sprint auf der rechten Seiten den Ball weit vor, er wollte Gegenspieler Luca Netz Junior und den Linienrichter übersprinten. Während er das Duell mit dem Schiedsrichter-Assistenten locker gewann, wurde er von Netz allerdings an der Torauslinie gestellt. Da sich der Gladbacher Verteidiger tölpelhaft anstellte, weil er einen Eckball verhindern wollte, konnte Rieder ungehindert in die Mitte spielen, wo Demirovic vor Antonio Itakura am Ball war und zur Führung traf.

Eins ist sicher: So leicht wird der VfB im Estadio Santiago Bernabeu keinen Treffer erzielen. Wenige Minuten später köpfte Demirovic einen Kopfball zur 3:1-Führung ins Netz (dieses Mal ohne Beteiligung von Luca) und entschied damit das Spiel. Deniz Undav, Torschütze zum 1:0, hätte kurz danach erhöhen können, ebenso der eingewechselte Chris Führich, der völlig freistehend an den Pfosten schoss.

Ermedin Demirovic köpft das 3:1, dahinter ist Jeff Chabot mit den Knien auf seinen Gegenspieler geklettert.

Beide Treffer gaben den Spielern Selbstvertrauen:
Fürs Spiel gegen Gladbach wie natürlich auch gegen Madrid. Der VfB besaß die Spielkontrolle, ließ Gegenspieler und Ball wie gewohnt laufen. Gladbach fiel nicht viel ein, um die lange wackelige Stuttgarter Defensive in Probleme zu bringen. Auch von Trainer Carlo Seoane kam kein Signal mehr. Sebastian Hoeneß konnte sogar Anthony Rouault und Dan-Axel Zagadou ein paar Minuten geben, um sie Schritt für Schritt wieder spielfit zu bekommen.

Mit den ersten drei Punkten in dieser Saison verhindert der VfB einen Fehlstart in der Liga und kann mit Vorfreude und leichtem Herzen nach Madrid reisen. Nach Kevin Stöger und Joe Scally jetzt also gegen Kylian Mbappé und Vinicius Junior. Die Madrilenen hatten bei ihrem Ligaspiel mal wieder königliches Glück und gewannen nach zwei Elfmetertoren in San Sebastian, ohne sich groß anzustrengen.

Das kann die Hoffnung für den VfB sein, dass er von Real Madrid nicht ernst genommen wird. Ein grandioses Erlebnis wird es auf alle Fälle werden, für Spieler, Trainerteam und Fans.

Das haben sich alle verdient!
Nach all’ der Scheiße – Madrid, wir kommen!

Zum Weiterlesen:
Unser vertikalGIF meint, “ein Auswärtssieg gegen ein Team, das in Weiß spielt: Es könnte schlimmer sein!”

Die Süddeutsche Zeitung spricht von einer gelungenen Einstimmung fürs Spiel gegen Real Madrid.

Bilder:Lars Baron/Getty Images

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6 Kommentare

  1. Jochen Bechtle sagt

    Die Unsicherheit in der Abwehr kommt von dem wahnwitzigen Hintenrumgekicke. Selbst bei Ballbesitz im gegnerischen Strafraum machen wir irgendwann Nübel zum zentralen Quaterback. Es ist oft beeindruckend, manchmal fahrlässig aber zunehmend gefährlich. Alle drei Gegner haben sich in dieser Saison darauf eingestellt. Freiburg und Mainz mit Erfolg. Es gehört im Ergebnissport Fußball mit dazu, bei einer Führung den Ball schnell und sicher! aus der Gefahrenzone zu bringen. Und es gehört zum taktischen Repertoire einen hoch pressenden Gegner mit einem präzisen langen Ball zu überspielen. Wir haben pfeilschnelle Leute da vorne die solche Anspiele nie erhalten. Vielleicht schaut Herr Hoeneß mal das 1:0 der Holländer gegen Deutschland an. Das is ganz einfach und kein Hexenwerk. Und wenn solche Spielzüge gelingen überlegt es sich der Gegner 3x, ob er uns am eigenen Strafraum presst. Madrid wird das anders ausnutzen als die BL Gegner!

  2. Fairerweise müssen wir zugeben, nicht zwingend die bessere Mannschaft gewesen zu sein. Die Abwehr ist sehr instabil, andere nehmen uns da auseinander. Hoffen wir, dass es uns gegen Real nicht so wie gestern Kiel ergeht.

    Andererseits hat der Trainer ja selbst gesagt, dass man Anton und Ito nicht mal auf schnell ersetzen kann und der Prozeß in Sachen Abstimmung Zeit benötigt.

    Warum wir einen verletzten Innenverteidiger kaufen und keinen „alten“ Haudegen mit CL Erfahrung erschließt sich mir daher noch immer nicht.

    So unfassbar ich mich auf Dienstag freue, so bange ist mir auch mit der Abwehr.

    Dass wir gegen meinen Nicht Lieblingsgegner Gladbach gewonnen haben ist auf jeden Fall gut. Und oh mein Gott wie cool ist Fabian Rieder. Bin jetzt schon schockverliebt 😍🔥

    Lieber VfB gute Reise und alles erdenklich Gute für Madrid !!!!

    🍀🙏☀️🫶✨buena suerte ✨🫶☀️🙏🍀

  3. Die erste Halbzeit war wirklich vogelwild und die vielen Ballverluste sind eklatant, selbst nach dem 3. TOR haben wir keine Ruhe rein bekommen. Die Abstände zum Gegenspieler waren teilweise riesig. Aber dieser Sieg war wichtig und verschafft uns die Zeit um Zagadou fit zu bekommen, was sicherlich helfen wird.

  4. Achim Herzblutfan sagt

    Ich sah gegen Gladbach gute Ansätze . Darauf kann man aufbauen.
    Was allerdings Nuebel teils in der Spieleroeffnung für Patzer einbaut, das ist gefährlich. Auch beim Gegentreffer: wie die gesamte VfB-Abwehr wie eine Schülermannschaft nur nach dem Ball schaut und gar nicht merkt, dass die rechte Seite (von Nuebel aus gesehen) völlig ungedeckt ist, das ist nicht Bundesliga-Niveau. Trotzdem sehe ich positiv in die Zukunft.
    In Madrid: Konzentration im eigenen Strafraum !!! Undav mache bitte zwei Tore !!!!

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