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Last Season, I gave you my heart

Es fällt im Moment schwer, die Mannschaft und den VfB gut zu finden. Aber, was manche scheinbar nicht mitbekommen haben: Der VfB ist noch nicht abgestiegen, es sind noch 17 Spiele zu absolvieren, die Abstände in der Tabelle sind eng. Gleichwohl ist die Situation ernst. Sehr ernst.

Es ist eine Szene aus der “You had one Job“-Reihe. Bei Köln kann nur einer die Tore schießen, es sind auch vier Abwehrspieler in seiner Nähe, doch trotzdem kann Anthony Modeste das entscheidende Tor köpfen. Der alte Mann und der Kopfball. Es ist eine der prägenden Geschichten dieser Vorrunde. Und es scheint, als ob die VfB-Abwehr diese Geschichte nicht kennt. Flanken werden eher halbherzig verhindert, Modeste blieb beim Tor nicht zum ersten Mal im Hinrundenfinale ungedeckt.

Der VfB spielt hektisch und hastig, fahrig und unstrukturiert, vor allem nach vorne. Es gibt gute Erklärungen dafür. Wataru Endo hat sich in diesem Jahr kaputt gespielt, er verliert den Ball im Spielaufbau, aus seinem Ballverlust entsteht das Tor. Endos Partner Orel Mangala hat nach seinen elend langen Muskelverletzungen bei weitem noch nicht die Form des letzten Jahres. Chris Führich, mehrfach verletzt, corona-erkrankt, blieb ohne jegliche Wirkung. Tanguy Coulibaly stagniert auf unterem Bundesliganiveau, ebenso wie Teto Klimowicz, den Pellegrino Matarazzo überraschend von Beginn bringt. Waldemar Anton, einst verlässlicher Abwehrchef, ist immer für einen Ballverlust und einen Stellungsfehler gut. Dinos Mavropanos büffelt wie immer, aber auch ihm scheint die Energie auzugehen. Der als Soforthilfe eingeplante Omar Marmoush liegt mehr auf dem Boden als er aufs Tor schießt. Und Philipp Förster ist Philipp Förster.

Ein Spiel ist immer auch das Ergebnis der Pläne von Sportdirektor Sven Mislintat und Trainer Matarazzo. Und man muss sagen: Die meisten Pläne der beiden sind in der Hinrunde nicht aufgegangen. Natürlich hat der VfB mit enormen Verletzungen zu kämpfen, aber es sind viele Spiele, wie das in Köln oder auch in Augsburg, gegen Bielefeld, gegen Bochum, in denen der VfB in keinster Weise an seine Leistungsgrenze kommt. Es sind die Spiele, in denen der VfB die Punkte holen müsste.

Last Season, I gave you my heart, but the very next Hinrunde, you gave it away. This year, to save me from tears, I’ll give it to someone special.

So ähnlich hören sich die Reaktionen nach dem Köln-Spiel an. Krise, Untergangsstimmung, keine Spur mehr von „Diese Mannschaft ist jung und entwicklungsfähig, geben wir ihr Zeit“. Das liegt auch daran, dass das Team in der letzten Saison überperformt hat und man deshalb dachte, es sei schon weiter. Womöglich dachten das auch Mislintat und Matarazzo, ein Fehler, den vor ihnen schon Generationen von Sport-Direktoren und Trainer beim VfB gemacht haben. Und Zeit ist gut und schön, aber bei allen Gedanken an die Zukunft sollte der VfB die Gegenwart nicht vergessen. Es braucht nicht nur Phantasie in die Entwicklung der Spieler, es braucht vor allem Punkte, damit diese Spieler wachsen können.

Es wird spannend, in wieweit die beiden sich und die zurückliegenden sechs Monate kritisch beleuchten. Denn das wird notwendig sein, wenn der VfB den Klassenerhalt schaffen möchte. So eng wie die Punkteabstände ab Platz 11 sind, ist für den VfB noch alles drin. Aber darauf sollte sich der VfB nicht ausruhen. Auch das wäre ein Fehler, der typisch für den VfB wäre. Es ist in erster Linie das Personal, das sich die beiden näher anschauen müssen:

Warum entwickeln sich die Spieler nicht in dem Maße weiter, wie geplant?
Warum gibt es auf manchen Positionen kaum Optionen für den Trainer?
Warum performen einige Spieler nicht mehr wie gewohnt?
Waren und sind im Kader zu viele Spieler, die in dieser Saison nicht weiter helfen?

Grundsätzlich ist die Haltung von Mislintat und Matarazzo zu begrüßen, dass sie um Ruhe bemüht sind, das war in Stuttgart schon anders. Ganz anders. Aber der Ernst der Lage sollten ihnen klar sein und viel wichtiger: Sie sollten sie den Spielern klar machen.

Wer will den Weg des jungen und wilden VfB in Frage stellen? Es sind die Ungeduldigen, es sind die Freunde der Formel, dass Erfahrung wichtiger ist als Leistung. Es sind die, die die besseren Zeiten des VfB noch im Hinterkopf haben, die glauben, dass der VfB auch nach zwei Abstiegen natürlicherweise im oberen Tabellendrittel stehen sollte. Aber der Weg des VfB ist der richtige. Er muss nachjustiert werden, er ist beschwerlich und gefährlich – und wir müssen ihn gemeinsam gehen.

Zum Weiterlesen:
Rund um den Brustring ist weiterhin davon überzeugt, dass es grundsätzlich in der Mannschaft stimmt, fordert aber auch, dass sich diese Hinrunde nicht wiederholen darf: „Ende der Schonzeit“

Bild:
Lars Baron/Getty Images

Darf gerne geteilt werden:

21 Comments

  1. Martin Haiber says

    Pelegrino und Sven machen momentan keinen guten Job, warum stellen Sie immer die falsche Spieler auf. Ein Coulibaly und Klimo sind nicht geeignet für die 1. BL. Ebenso ein Förster. Wo sind die so angepriesenen Einkäufe? Warum so ein großer Kader? Es werden doch immer die selben Spieler aufgestellt. Es zählt beim Trainer nicht die Leistung sondern nur die Sympathie. Ein Trainer muss von außen das Spiel leiten und rechtzeitig Veränderungen vornehmen und nicht erst ab 70. Minute mit dem auswechseln beginnen. Andere Vereine haben da bessere Trainer 👎

  2. Andreas und lieber Sebastian,
    danke für Eure tollen Beiträge. Ich könnte nach einem solchen Spiel kaum versöhnliche Worte finden.
    Ich gehöre zu der Sorte Fans, die im letzten Abschnitt beschrieben wurden. Weiß aber selbst, dass ich keine Meisterschaft oder CL Qualifikation erleben werde.
    Mir reicht das Gezeigte der Hinrunde trotzdem nicht. Ein gutes Spiel (Wolfsburg) und ein Pflichtsieg gegen Fürth, der Rest meist unansehnlicher ballbesitzorientierter Mist. Zudem traten gewisse Defizite im Kader auf, doch wer konnte schon ahnen, dass Ali G den Sasa nicht ersetzt kann und Faghir (wie viele andere auch) erst 2023 den Durchbruch schafften kann, Mislintat jedenfalls nicht, der hat ja gerade auf anderer Ebene zu tun.
    Das Spiel gegen den Effzeh stand unter keinem guten Stern:
    Sebastian und Ricky waren wieder live mit dem Fanradio dabei und Karazor fehlte (wahrscheinlich Spielverbot wegen der schweren Fingerverletzung aus dem Bayernspiel). Folglich haben wir das Spiel gegen Köln verdient verloren und mein Eindruck deckt sich mit den getroffenen Aussagen von unserem Torwart Müller.
    Kann Materazzo taktisch variieren? In der PK vor dem Spiel hat er zwei Dinge angesprochen 1. Flanken auf Modeste verhindern und 2. Energie muss von der Bank kommen. Beides blieb er schuldig, da wir immer gleich spielen, egal gegen wen und gleich auswechseln. Zudem frage ich mich, ob wir Energie auf der Bank überhaupt haben.
    Ich fühle mich wie nach dem 1:2 gegen den KSC. Damals war Badstubet der Schuldige, heute wahrscheinlich Kempf, Thommy oder Didavi.
    Ich glaube aber an keinen Abstieg, Omikron die Saison abrupt beenden wird (längere Pause geht wegen Katar nicht) und somit kein Absteiger für diese Saison benannt werden kann.😀
    PS. Typen wie Kruse machen mir Freude. Endlich keine Standardstatements nach einem Spiel, sondern Emotionen. Ja, ich bin halt von Gestern, aber wünsche mir keinen Castro herbei.

    • @abiszet says

      Herzlichen Dank, Arne, ich bemühe mich!

      Ja, mit dem STR Fanradio, das ist ein Trauerspiel, das muss dringend abgesetzt werden oder zumindest anders heißen. Letzte Saison gab’s das noch nicht und der VfB hat gewonnen !!!11!1!!!!

      Die Situation beim VfB ist schwierig:
      Vieles ist nicht gut, aber längst nicht alles schlecht. Es kann nicht schwarz und weiss diskutiert werden, was aber gängige Praxis geworden ist.

      By the way interessante These mit dem Saisonabbruch, auch wenn Katar erst jetzt in einem Jahr statt findet.

  3. Bernd says

    Fand das Spiel in den ersten zwei Dritteln (vor allem räumlich) ganz okay. Beim Blick auf die Aufstellung hatte ich doch größere Sorgen dass Köln da durchs Zentrum durchspaziert, aber das haben wir überraschend gut im Griff gehabt. Konnten auch regelmäßig vielversprechende Offensivaktionen initiieren. Was dann damit gemacht wurde, nunja. Hilft halt auch nicht, wenn man jede Woche in einer unterschiedlichen Formation da vorne antritt. Und jetzt ist erstmal Marmoush, der einzige der noch halbwegs Torgefahr ausstrahlt, für ein paar Wochen raus. *seufz*

  4. Motzbackenbruddler says

    17 Punkte nach 17 Spielen – mal schauen, ob das am Ende reicht. Letzte Saison ist Schalke mit 16 und Bremen mit 31 runter, Köln mit 33 Punkten in die Relegation. Das Spiel war gestern wirklich scheiße von uns; zuviele Fehlpässe im Aufbau/Mittelfeld und schlechtes Timing im letzten Drittel. Zudem war es bis zur 88. Minute stink langweilig – dachte sich wohl auch Modeste und verwandelete humorlos. Warum bis dahin nicht klar war, dass der Mann sich nicht selbst überlassen werden darf, verstehe ich auch nicht. Sei es drum. Uns wurde von Anfang an nichts anderes als der Klassenerhalt als Saisonziel verkauft. Und genau da sind wir jetzt auch. Lachen würde ich ja am Ende der Saison, wenn wir gegen Walters HSV in die Relegation müssten;-) So doof wir sind, würden wir dann sogar verlieren und der Typ wie Rumpelstilzchen sich und seinen fucking Walterball feiern. Bitte lieber VfB, ersparrt uns das!

  5. Martina says

    Mir ging Marmoush schon gegen Bayern mit seinem permanent Foul ziehen wollen maximal auf die Nerven. Gestern ließ er sich nach jeder Aktion mega theatralisch fallen. Das fand ich nicht nur nicht besonders gelungen, sondern schlicht respektlos. Will ich nicht sehen. Weil Freistoß bringt bei uns eh nix… Elfer auch nicht 🙁

    Ich wiederhole mich seit Wochen:

    Fitness und mentale Aufmerksamkeit reicht nicht für englische Wochen und nicht mal fuer 95 Minuten.

    Es war daher vorher klar, daß wir in englischen Wochen beide Spiele verlieren.

    Es fehlt das bissige Gewinnen wollen.
    Letzte Saison hatten wir das.

    Es fehlt weiterhin der Einfluß des Trainers auf das Spiel während dem Spiel und Wechsel, die zeitlich und spieltaktisch Sinn machen.

    Auf was ich locker verzichten kann ist das Schöngerede von wegen wir hatten bis zum Tor das Spiel im Griff. Nein, hatten wir nicht und der Torwart selbst sagt, daß die vielen Ballverluste im Mittelfeld maximal gefährlich sind und sogar ihn nerven.

    Teto und Tongy Strahlen leider nur Gefahr für uns selbst und Ballverluste aus. Und leider fehlt Förster die Intuition fuer handlungsschnelle Entscheidungen. Auch wenn er ein sehr fleißiger Arbeiter im Felde des Herrn ist.

    Sehe es auch so, daß manche Spieler Rino nicht wohlgesonnen sind und daher keine Rolle spielen und Jogilike aufgestellt wird.

    Wir dürfen nicht die Phantasie haben, daß uns Sosa, Silas und Sasa bei der Rueckrunde den Allerwertesten retten. Man sieht es an Mangala, daß es lange dauert, bis man wieder Top ist.

    Walter hat man gefeuert, weil er mit seinem Fußball zuviel Ballbesitz und zu wenig defensiv Stabilität hatte.

    Man müsste jetzt Korkutlike das Spiel an die Qualität der Spieler anpassen und die besten auf den Platz schicken und ein Spiel nach dem best oft der Spieler spielen lassen. Es ist offensichtlich, daß die Spieler, die vorhanden sind intellektuell oder technisch oder physisch das Spiel, so wie es mal gewünscht war, nicht umsetzen können.

  6. Joachim says

    Bin mal gespannt, wie man sich nach der kurzen Pause präsentieren wird. Hoffentlich mit gleichem Personal – denn dass die meisten Jungs ausreichend gut kicken können, haben sie schon nachgewiesen – aber etwas nachjustiertem Selbstverständnis.

    Solange sich Riky aber festlegt, dass dieser VfB nicht absteigen wird, sehe ich allerdings schwarz, denn dann besteht ja keine Notwendigkeit, etwas nachzujustieren. Wirk da mal bitte auf ihn ein, Sebastian.

  7. Bacardihardy says

    Gegen Köln hat man leider wieder gesehen, dass die Kondition der Spieler einfach nicht für ein ganzes Spiel reicht. Die Fitness ist das Problem Nr 1 beim Vfb. Das ist das Thema des Trainers und schnellstens abzustellen. Von der 20. Bis zur 60. Minute gefällig spielen reicht nicht.
    Das Problem 2 ist die Defensive. Hier hat der Vfb zu wenig über 1,90 Jungs welche die Lufthoheit haben und auch mal austeilen können. Hätte auch nach 20 Minuten 2:0 für Köln stehen können. Das ist das Thema des Sportmanagers. Wenn transfers, dann in der Verteidigung.
    Zu wenig Körperlichkeit in der Mannschaft und zu viele Fehlpässe. Nur als Beispiel Mavropanos hat fast keinen Ball an den Mann gebracht. Coulibaly ist lang nicht so schlecht, wie ihn die Fans machen. Er ist einer der wenigen zusammen mit Ito, der weiss wie man den Ball behandelt. Klimowicz war ein Ausfall für mich, auch Marmoush war schwach. Vorne müssen die Spieler auch mal einen Ball festmachen können und nicht nur immer auf dem Boden liegen.
    Es gibt viel zu trainieren für den Vfb. Weiss nicht, ob das mit dem Trainerteam zum Nichtabstieg reicht.

  8. Bekannt dass kritische Stimmen hier inzwischen etwas kritisch gesehen werden, aber auf was warten wir denn noch ? Wie vor Wochen von mir kommentiert: keine Bundesliga Tauglichen Fitness Werte ?? Muskelverletzungen ohne Ende ?? Es muss doch dafür Verantwortliche geben, die ich auch schon namentlich benannt hatte (OB). Was wollt Ihr ? Dass wir mit JUHU in die zweite Liga gehen ? Wurde ja scheinbar alles richtig gemacht ! Ein Mateo mit absolut körperlosem Spiel, was nur noch in der A Jugend funktionieren kann – spielt hier Start, sorry , den stell ich nicht mal auf wenn es um dreckigen Abstiegskampf in der Bezirksliga geht. Es wird dieses Jahr nicht reichen, zu satt, die checken doch gar nicht um was es geht, ansonsten verliere ich nicht so in Köln, ohne Körperkontakt. Finde nicht gut dass hier noch Kommentare, die die Lage realistisch sehen, aus Erfahrung übrigens, negativ dargestellt werden. Glaubt bitte noch an Euer Wunder für die Rückrunde, denn das bedarf es definitiv.

    • @abiszet says

      Sorry, Elmar, dass ich auf meinem eigenen Blog mit meiner eigenen Meinung auf Kommentare antworte. Was ich will? Sachlichkeit.

      Zu den Fitness-Werten:
      Das kursiert hier schon länger, belastbar (ausser Augenschein vom TV) konnte das noch niemand untermauern. Sprints und kumulierte Laufstrecke sind nur bedingt aussagekräftig.

      Muskelverletzungen:
      Schon ne Weile her, da hat jemand die Anzahl in einem festgelegten Zeitraum genau angeschaut und festgestellt, dass der VfB nicht mehr Muskelverletzungen hat als andere Bundesligavereine.

      Ich gebe Dir Recht bei Klimo, habe noch nie etwas anderes behauptet.

      Ob es ein Wunder braucht?
      Denke nicht, denn – wie geschrieben – es muss “nur” besser laufen als in der Hinrunde. Die Chancen dazu sind allemal da.

      • Bernd says

        Ich glaube, das ist weniger ein Fitness- als ein Qualitätsproblem. Wir kriegen ja nichtmal 11 bundesligataugliche Starter zusammen (sorry Teto, aber in der aktuellen Verfassung muss man das so sagen), und auf den Plätzen 12-16 sieht das dann natürlich noch verheerender aus, gerade was die Wechseloptionen auf laufintensiven Positionen angeht. Deswegen auch die späten Wechsel, und diejenigen die länger draufbleiben müssen, sind entsprechend platter. Wenn wir einen Uth auf der Bank sitzen hätten, könnten wir auch in der 57. Minute schon wechseln.

  9. Estrella says

    Im Prinzip sagen wir ja nur, was wir beobachten… Und Beobachtung ist zumindest subjektiv sachlich…

    ….

    Wir bekommen regelmäßig in den letzten Minuten Tore und schenken ein bis dahin ordentliches Spiel und somit Punkte her….

    Koeln, Dortmund, Berlin

    Heisst die Aufmerksamkeit in den letzten Minuten ist nicht da, heisst die Zweikampfstärke lässt nach, heisst wir verlieren unnötig Baelle, heisst wir lassen uns überspielen, heisst Einwürfe fallen beim Gegner runter ….

    Also reicht die Fitness in Kopf und Körper nicht bis in die Nachspielzeit. Da braucht man kein Statistikprogramm, es ist mit bloßem Auge zu sehen.

    Genau so sachlich ist die Beobachtung, daß Spielintelligenz wohl eher bedingt trainierbar ist. Manches gab der Herr wohl den Seinen im Schlaf. Siehe Musiala, Bellingham, Sancho. Ito bei uns, der kann’s halt einfach und die anderen trotz dreimillionen Trainingstage immer noch nicht. Die Wahrscheinlichkeit, daß es bei weiteren vier Millionen Tagen besser funktioniert ist eher nicht so groß.

    Es fehlen Leistungsträger, Unterschiedsspieler, Mentalitätsmonster…

    Gut haben wir hier gelernt, daß das wegen Corona finanziell limitiert ist.

    Ich meine zu befürchten, daß die Spieler auf den Masterplan von Materazzo keine Lust mehr haben… Dida definitiv nicht, Kempf ebenfalls weniger und warum Stenzel nicht gemocht wird, versteh ich jetzt auch nicht.

    Klement ist komplett aussen vor, Thommy auch. Das sind aber die, die gut Standards können…

    Es ragt einfach niemand heraus. Dinos hat entweder einen Sahnetag oder er fällt nur wegen sich am Fuß halten auf. Da denkst Du dreissig mal, Dinos bitte verletz Dich nicht.

    Weiß nicht, gestern hab ich es einfach nur zur Kenntnis genommen, das Modeste Tor innerlich schon länger erwartet, danach ausgeschalten und bewusst auf das nachblaba verzichtet.

    Weil ja wieder alle Verantwortlichen ein Top Spiel mit Top Leistung, daß komplett unglücklich verloren wurde, gesehen haben.

    So leid es mir tut, ich seh seit Monaten Einheitssuppe und keine große Entwicklung von einzelnen Spielern. Ausser Ito und Dinos.

    Wir sollten dringend die rosa Brille abnehmen und an der harten Realität arbeiten.

  10. Auch wenn ich es dem VfB so sehr wünschen würde, endlich mal langfristig mit einem Trainer weitestgehend erfolgreich zu spielen und PM ein wirklich sympathischer Typ ist, fehlen ihm dafür aus meiner Sicht leider drei essentielle Dinge: Charisma, natürliche Autorität und eine motivationsfördernde Kommunikation. Diesbezüglich sind mir da schon in der letzten erfolgreichen Saison die Alarmlämpchen angegangen. Da hatte PM doch auf die Frage eines Journalisten (vor der PK zu einem Auswärtsspiel, weiß nicht mehr genau, glaube es war Schalke) ob denn da ein Dreier drin wäre, nur süffisant unseren Pressesprecher TH angeraunt und gemeint: „Tsss, drei Punkte für einen Aufsteiger wie wir“. Es ist völlig klar, dass niemand 3 Punkte als ein absolutes Muss einfordert, aber hier geht es um Signalsetzung und nicht um eine vermeintlich realistische Einschätzung seiner Dinge, dazu derart lakonisch formuliert. Rino analysiert zwar meistens gut, bringt es aber nicht an den Mann. Und, er darf nicht vergessen vor dem VfB war er im Trainer-Niemandsland. Da müsste aus meiner Sicht jeden Tag Feuer auf dem Trainingsplatz sein. Der VfB ist kein Schachverein oder Mathematik-Seminar sondern ein BuLi-Traditionsclub. Nicht mehr und nicht weniger. Nur darum geht es. Dazu trifft er aus meiner Sicht häufig falsche Personalentscheidungen. Teto z.B. zieht mit seinen brotlosen Aktionen die gesamte Mannschaft mit runter, und das war schon in der letzten Saison zu sehen. Der Fitnesszustand ist das nächste Thema. Und eben diese ständigen Floskeln vor und nach dem Spiel wie: „Ich bin sehr erstaunt über die Leistung der Mannschaft und muss darüber erst mal nachdenken“ oder wie jetzt zuletzt gegen Köln „Wir müssen uns weiter entwickeln“. Ja wie lange denn noch? Und am Spiel der Mannschaft kann man diese Defizite Rino’s schon eine Weile beobachten. So etwas wirkt langfristig, die Spieler wirken zwar bemüht aber letztlich ohne Feuer. Und natürlich traut sich keiner, das öffentlich mal entsprechend zu kritisieren, weil es ja schließlich anscheinend so toll läuft (in der insinuierten Außendarstellung) mit dem Trainerteam. So hilft jetzt aus meiner Sicht nur noch, dass der Trainer endlich auch mal eklig wird, ggü. Spielern und Öffentlichkeit deutliche Aussagen macht sowie ggfs. dann eben mal auch mit einer anderen Taktik aufwartet. Dafür fehlt ihm imho aber die erwähnte natürliche Autorität. Ich freue mich, wenn ich am Ende falsch liege und PM das Ruder rumreisst und die Fans endlich wieder mitreißenden Fussball sehen, bei dem am Ende natürlich auch gerne mal verloren werden darf.

  11. Clemens says

    Fußball ist primär eine Kopfsache und erst in zweiter Hinsicht eine Qualitätsfrage. Deshalb konnte der VfB in der zurückliegenden Saison nach gutem Start so befreit aufspielen, in den Endphasen der Spiele oftmals nachlegen und Spiele drehen. Die Qualität hat in gewisser Weise zwar abgenommen (Transfers im Sommer, Verletzte im Saisonverlauf), aber vor allem im Kopf ist im Saisonverlauf etwas passiert, was vor allem ein psychisches Problem zu sein scheint. Die Resilienz, auf (gegnerischen und tabellarischen) Druck zu reagieren, Missgeschicke im Spielverlauf (das berühmte Momentum) wegzustecken und unverdrossen weiterzumachen, die Konzentration auch in der Schlussviertelstunde konsequent hochzuhalten. All das sind Punkte, die im mentalen Bereich verankert sind und im Verantwortungsbereich des Trainerteams liegen. Auch Matarazzo dürfte sich dessen bewusst sein und kann somit diese Saison sein wahres Meisterstück abliefern, nämlich diese Mannschaft wieder zu stabilisieren, ihr Selbstvertrauen für die Rückrunde zu vermitteln, sein eigenes Konzept taktisch hinterfragen, um am Ende mit Platz 15 den Klassenerhalt zu feiern. Sven Mislintat hat indes sich und den VfB Stuttgart vor Saisonbeginn dabei mächtig unter Druck gesetzt, indem er sein und das Schicksal des Vereins mit dem von Matarazzo verbunden hat (“Egal, wo wir stehen, und selbst, wenn wir absteigen, ist und bleibt Rino unser Trainer.”). Es geht daher vermutlich um ein wenig mehr, als nur den Klassenerhalt.

    Vor uns liegen daher spannende Monate, in denen Gonzalo Castro Bielefeld vielleicht zum Klassenerhalt führt (ja, ich weiß “in my face”), Tim Walter den HSV auf den Relegationsrang hievt und uns in zwei Saisonspielen am Ende noch einmal fordert. Am Ende wird aber alles gut. Und wenn es nicht gut wird, war es auch nicht das Ende.

  12. Bacardihardy says

    Icke deinem Beitrag schliesse ich mich an.
    Sehe ebenfalls Mängel beim Trainerteam.
    Einen Trainer Materazzo sehe ich bei einem Abstieg nicht. Mislintats Aussage bei Misserfolg an ihm festzuhalten, kommentiere ich mal mit “was geht mich mein Geschwätz von gestern an “. Materazzo ist ein absoluter Trainernovize, hätte man genausogut Nico Willig den Job geben können. Nico war wenigstens mit der A-Jugend erfolgreich. Sorry, aber es geht um den Vfb und wenn die nächsten 2 Spiele daneben gehen, sollte Vogt die Reissleine ziehen. Auch wenn sein Sportvorstand in der Presse das bessere Standing hat.

  13. Estrella says

    Du hast Tayfun Korkut vergessen, der Big City sicher über die Ziellinie führt 🤪

    Und Weinzierl, der Augsburg irgendwie aus der Gefahrenzone coacht 🙄

    Castro gönne ich von ❤️ seine neue Aufgabe, hätte sie aber lieber bei uns gesehen.

    Den Kommentaren von Icke und Clemens auch von mir ein “Like”. Toll auf den Punkt gebracht 🙏

  14. Joachim says

    Auch ich kann hier vieles nachvollziehen. Der Schluss aus den Defiziten sollte aber nicht sein, dass Rino ausgetauscht wird, sondern, dass auch er sich weiterentwickeln sollte. Die Voraussetzungen dazu hat er allemal. Das wiederum ist dann Mislintats Aufgabe.

    Einfach mal dabei bleiben, schaffen und auf gut Deutsch den Arsch hochheben, herrgottnochmal.

  15. Leute, was ist den hier los. PM ist ein Toptrainer. Viele Fans anderer Vereine sind neidisch auf uns, da wir mit SM und PM sehr gute und keine reißerischen Personen in der Verantwortung haben.
    Weiter muss auch mitgedacht und realistisch eingestuft werden, um welche Tabellenplätze es derzeit für den VfB geht. In 17 Spielen ein Platz nach oben und die Saison war absolut OK. Dazu noch einige Spieler weitergebracht und sie war ein Erfolg.
    Das wird!

  16. Stephan says

    Keine Neuzugänge und keine bundesligatauglichen Stürmer mehr (Sasa seit dem er hier ist mehr verletzt als gesund – auf ihn zu setzen – ein Wahnsinn, Silas 5 Spiele und keine Steigerung, wer weiss ob er jemals wieder auf die Beine kommt), ein Trainer der noch nie Abstiegskampf gemacht hat, das auch nicht kann (Augsburg und Bielefeld, die absolut wichtigsten Spiele der Saison vercoacht – und da kann keiner kommen und was anderes behaupten, das war offensichtlich) und dazu diesen auch ablehnt (“wir werden unseren Spielstil nicht ändern”), ein Manager (der beste in dem Haufen, der einzige echte Profi, den wir haben) der den Mangel verwalten muss und Durchhalteparolen ausgibt, eine “lame duck” als VV, einen unfähigen Präsidenten und ein Covid-Fall nach dem anderen, zusätzlich zu unendlichen verletzungsbedingten Ausfällen – es gibt nichts was Hoffnung macht – Samstag 17:30 Uhr wird es dann auch der letzte Berufsoptimist verstanden haben – die einzige positive ist das Klimo definitiv nicht spielen kann (den würde er auch wieder ranlassen!).

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