Der neue und der alte VfB
“Der lupft gerne“, das sagte mein Vater oft. Weniger im Fußballumfeld, er meinte eher jemand, der stark am Glas war. Tanguy Coulibaly lupft auch gerne, ich denke, nur auf dem Spielfeld. Kurz vor dem Halbzeitpfiff hatte er nach einer sasa-tyischen Ablage von Kalajdzic die Chance zum 2:1. Er lupfte, Timo Horn brachte die Fingerspitzen dran und nix war es mit der Pausenführung. Da hätte ich mir den verschmitzten Matteo Klimowicz gewünscht: Der hätte den Ball am Keeper vorbei gelegt und locker eingeschoben. Das Spiel wäre ganz anders gelaufen. Ganz anders gelaufen wäre das Spiel auch, wenn Daniel Didavis Freistoss von der Latte ins Tor und nicht ins Feld gegangen wäre. Didavi hält sich ja für einen begnadeten Freistossschützen und das ist die einzige Parallele zu Cristiano Ronaldo: Auch der meint, jeden Freistoss verwandeln zu können und versucht es immer wieder, mit immer weniger Erfolg. Statt 2:0 nach 2 Minuten stand es 1:1 nach 22 Minuten. Ein saublöder Elfer und ein verletzter Marc-Oliver Kempf brachten Köln ins Spiel und den VfB aus dem Tritt. Coulibaly hätte …