Die gute Seele des VfB Stuttgart
Gerhard Wörn, der seit 30 Jahren Waden und Oberschenkel knetet und sich nebenbei die Sorgen der Spieler anhört (und schweigt). Peter Reichert, das Multitalent: Fanbetreuer, Übersetzer, Best Buddy von Pavard, Teamanager. Günther Schäfer, der seine Grätschen-Kompetenz seit Jahrzehnten weiter gibt. Jochen Rücker, Chauffeur von Mayer-Vorfelder, Torwarttrainer und lange Jahre Teammanger in kurzen Hosen und mit O-Beinen, durch die ein Rudel Dobermänner laufen konnte. Und Jochen Seitz: Schiedsrichter, Sanitäter, Platzwart, Zeugwart und Betreuer. Die gute Seele des VfB. Einer, dessen Herz stets im Takt des Brustrings schlug. Am Freitag hat es aufgehört zu schlagen. Er wird fehlen. Spieler kommen, Spieler gehen, Trainer, Manager und Präsidenten sowieso. Es sind Menschen wie Wörn und Reichert und Schäfer und Seitz, die den VfB prägten und prägen, die im Hintergrund wirken, fernab der Öffentlichkeit, und die die Konstanten beim VfB bilden. Jochen Seitz war einmalig, ein Unikum im besten Wortsinne, verschmitzter Blick, herzlicher Humor und wohl der einzige Zeugwart der Welt, der nach einem Spiel eine eigene Benotung in der Zeitung erhielt. 6. Oktober 1984: Der VfB spielt in Köln. …