Die Saison ist noch jung, aber die VfB-Fans haben schon wieder fast alles mitgemacht: Nach dem triumphalen 5:0 gegen VfL Bochum, der am zweiten Spieltag der Dortmunder Borussia übrigens ein 1:1 abtrotzen konnte, setzte es in Leipzig eine deftige 1:5 Niederlage nach 1:0 Führung zur Halbzeit.
Wir könnten an dieser Stelle natürlich über das Spiel reden, aber wir sollten dem Marketing-Projekt aus Österreich auch wirklich nicht zu viel Aufmerksamkeit zukommen lassen.
Sprechen wir lieber darüber, wo der VfB Stuttgart nach zwei Spieltagen steht und was wir nach dem Abgang von Wataru Endo und Dinos Mavropanos erwarten dürfen.
Gehen wir einfach mal von vorne nach hinten durch: Serhou Goalrassy erzielte in Leipzig sein drittes Tor im zweiten Ligaspiel. Er ist wieder die Lebensversicherung des VfB. Und in dieser Saison haben wir mit Deniz Undav hoffentlich einen adäquaten Ersatz, wenn Guirassy im Januar 2024 beim Afrika-Cup unterwegs ist. Unklar hingegen ist, welche Rolle Spieler wie Milosevic, Kastanaras und Sankoh einnehmen sollen.
Im Mittelfeld gilt es den Unersetzlichen zu ersetzen. Durch den Abgang von Endo ist ein Vakuum in der Zentrale entstanden, das gefüllt werden muss. Atakan Karazor zeigte in der ersten Halbzeit, dass er dazu in der Lage ist. Und natürlich ist das auch eine große Chance für Enzo Millot und Li Egloff. Nicht zu vergessen der jüngste Neuzugang. Macht Angelo aus dem VfB die Sportfreunde Stiller?
Next stop: Defensive. Hier ist der VfB trotz Dinos’ Abgang nominell gut aufgestellt. Doch zum einen darf sich niemand verletzen und zum anderen fehlt der Druck aus der zweiten Reihe. Gerade in Leipzig wurden die defensiven Schwächen des VfB gnadenlos aufgedeckt. Hier muss definitiv noch nachgelegt werden.
Last but not least die Torhüter-Position. Gegen Bochum begeisterte Alex Nübel mit seiner Strafraumbeherrschung. Im Spiel gegen Leipzig erlebten viele VfB-Fans einen traumatischen Flashback: Erst hielt der Stuttgarter Keeper überragend, dann patzte er signifikant – mit freundlicher Unterstützung von Dan-Axel Zagadou.
Wir müssen es erwähnen: Nachdem der VfB am ersten Spieltag der Saison 2021/2022 5:1 gegen Greuther Fürth gewann, setzte es anschließend in Leipzig eine 0:4 Klatsche. Am dritten Spieltag ging es es wie jetzt auch gegen den SC Freiburg und der VfB lag bereits nach neun Minuten mit 0:2 hinten. Doppelter Torschütze damals: Jeong. Das können wir diesmal immerhin (nahezu) ausschließen.
Fazit: Die ersten zwei Spieltage lassen erahnen, dass es mal wieder eine anstrengende Saison wird. Aber nichts anderes haben wir erwartet!
Zum Weiterlesen: “Der totale Abriss” – unser Text zum Spiel.