Im zweiten Champions League Heimspiel wartete eine wahre Mammutaufgabe auf den VfB. Denn Atalanta Bergamo hat zwar keine Superstars in seinen Reihen, aber einen guten Trainer und vor allem eines: Einen Lauf! Seit acht Spielen ungeschlagen, sechs davon gewonnen und in der Champions League noch ohne Gegentreffer.
Der Abend war jedenfalls wie gemacht für ein denkwürdiges Fußballspiel. 60.000 Fans im Neckarstadion, Flutlicht, die Mannschaft von Sebastian Hoeneß nahezu in Bestbesetzung und auch die eine oder andere Pryrofackel in der Cannstatter Kurve.
Und gleich nach Anpfiff waren auch beide Teams auf Betriebstemperatur. Pasalic hatte in der achten Minute die erste gute Chance des Spiels und in der elften Minute hätte Rouault das 1:0 für den VfB erzielen können. Nach einer Ecke!!!
Aber nach der ersten Viertelstunde erlosch die Torgefahr auf beiden Seiten und die Teams lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe, das sich aber vor allem im Mittelfeld abspielte. Erwähnenswert höchstens die Torchance von Deniz Undav kurz vor dem Halbzeitpfiff. Alles in allem ein guter Auftritt des Hoeneß-Teams gegen immer wieder blitzschnell umschaltende Italiener.
Wie schnell das gehen kann, sah man dann leider schon in der 51. Minute. Ein Angriff über die linke Stuttgarter Defensivseite, ein perfekter Pass zwischen Nübel, Millot und Chase und das 1:0 für Bergamo. Torschütze: Lookman, wer auch sonst?
Der VfB ließ sich davon nicht entmutigen und spielte weiter nach vorne. Das allerdings ohne Deniz Undav, der in der 55. Minute verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. Sein Ersatz: Ermedin Demirovic. Und der hatte kurz nach seiner Einwechslung die vielleicht beste VfB-Chance des gesamten Spiels, als er von Chris Führich in Szene gesetzt wurde.
Der VfB blieb bemüht, konnte sich aber keine Chancen mehr erspielen und allmählich machte sich eine gewisse Ratlosigkeit breit: Wie wollte Stuttgart zum Torerfolg kommen? Vielleicht durch zwei Wechsel, die so niemand erwartet hatte. In der 80. Minute brachte Sebastian Pascal Stenzel und Jarzinho Malanga in die Partie. Die ersten Profiminuten überhaupt für den 18-jährigen. Was ein Debüt!
Und beinahe wäre das Fußballmärchen wahr geworden, als sich Malanga nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung ein Herz nahm und zum Torschuss ansetzte, der aber leider nur ans Außennetz ging. Wenig später war es dann Pascal Stenzel mit einem guten Distanzschuss, der nur knapp am Atalanta-Tor vorbeistrich. War da doch noch was drin?
Doch in der 88. Minute war dann leider alles vorbei. Rauoult konnte einen Ball nicht sauber klären und Zaniolo schob eiskalt zum 2:0 ein. Am Ende unglücklich für den VfB, aber nicht unverdient für Atalanta, das über 90 Minuten zielstrebiger und cleverer wirkte. Der VfB im zweiten Spiel in Folge ohne Treffer, dazu mit Sorgen um Deniz Undav. Sind aus den Defensivproblemen zu Saisonbeginn etwa Offensivprobleme geworden?
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