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Wenn sowas geht, geht alles!

Sebastian Hoeneß hat in zwei Wochen geschafft, was Bruno Labbadia in über drei Monaten und einem langen Trainingslager nicht gelang: Ein System und eine Spielweise zu installieren, die die Stärken der Mannschaft in den Vordergrund stellt. Er hat die Freude zurück gebracht und eine Stimmung entfacht, die an das Frühjahr 2022 erinnert, als der VfB in allerletzter Sekunde den Klassenerhalt schaffte, zuvor mit einigen Freak-Heimspielen à la Dortmund. Mit Hoeneß kam die Zuversicht zurück, das Schwere der Labbadia-Zeit wurde abgelegt, in der eigentlich immer nur erklärt wurde, warum etwas nicht klappt. Und warum trotz fehlender Ergebnisse und Erlebnisse, der Weg genau der richtige sei.

Dass sich ein Spiel wie gegen Borussia Dortmund nicht jedes Wochenende wiederholen lässt, dürfte uns allen klar sein. So vielen Widerständen zu trotzen, das ist ein Kraftakt, für Kopf und Fuß. Aber alle wissen jetzt, vom Fan über das Trainerteam bis zur Mannschaft: Wenn sowas gegen Dortmund geht, dann geht alles! Durch die Fehlentscheidung der Club-Führung, Labbadia zu holen und damit mehrere Monate zu verlieren (rund ein Drittel der Saison!), sind Trainer und Team sogar dazu gezwungen, Woche für Woche genau so eine Performance hinzulegen. Nur eine Serie hilft, denn auch die Konkurrenten Schalke, Bochum und Hoffenheim punkten. Dazu ist Pal Dardai durchaus zuzutrauen, die Hertha wieder zu beleben, das Restprogramm der Berliner  könnte ihm da entgegen kommen.

Die Hoffnung ist zurück, wer hätte das nach Wolfsburg und Union gedacht?
Die Mannschaft hat in den Kampfmodus geschaltet, befeuert durch Hoeneß, der ihr den Glauben an die eigene Stärke zurück gegeben hat – bisher noch ohne die bekannten Rückschläge, dass die eigenem Leistungen maßlos überschätzt werden. Der Trainer tut gut daran, die Mannschaft auf dem Boden der Tatsachen zu halten. Und die heißen: Relegationsplatz, punktgleich mit Platz 17, drei Punkte auf Platz 15, fünf auf Platz 14. Aber natürlich ist noch alles drin, nach den Spielen gegen Wolfsburg und Union Berlin haben das nur die wenigsten geglaubt.

Hoeneß hat erkannt, was zur Mannschaft passt. Labbadia nicht und auch nicht die, die ihn ins Amt gebracht haben. Von Labbadias mit Ärmelschonern aufgeführtem Verwaltungsfußball hat Hoeneß auf hemdsärmelige Start-up-Mentalität umgestellt: Fehler? Kommen vor! Egal, wir versuchen es weiter, immer weiter. Ohne dabei kopflos zu werden: Struktur, Fleiß und Disziplin sind Hoeneß wichtig, das hat er auch nach dem Dortmund-Spiel betont. Er lässt mit kontrollierter Kreativität spielen, überlässt dem Team den Freiraum, wann es mutig nach vorne spielt – wie bei den beiden herausragenden Momenten von Waldemar Anton, bei denen er das 2:2 und das 3:3 mit vorbereitet. Das ist nicht ohne Risiko, aber Hoeneß nimmt Fehler in Kauf. Spielglück, Ergebnisse und Erlebnisse wie gegen Dortmund sind natürlich hilfreich für den 40-jährigen. Etwas, worauf Labbadia nie bauen konnte, obwohl es greifbar nahe war wie in Hoffenheim und Freiburg, selbst zu Hause gegen Bayern München. Auch die Rückkehr von Serhou Guirassy ist ein Glücksfall für den neuen VfB-Trainer.

Fordern und fördern
Dabei beherrscht Hoeneß auch die Kunst, alle im Kader mitzunehmen. Niemand wird zurück gelassen oder öffentlich kritisiert. Im Gegenteil: “Sie müssen die Leistung bestätigen und mir Argumente liefern, ihnen mehr Spielzeit zu geben“, sagte er in Richtung Tanguy Coulibaly und Silas, die die Wende gegen Dortmund brachten und sich nahe an der Startelf sehen. Fordern und fördern, anspornen und gleichzeitig Ansprüche klar kommunizieren, das scheint die Marschroute des neuen Trainers zu sein.

Noch ist das Ganze äußerst fragil, der nächste Beweis, in wieweit die Mannschaft stabil auftritt und weiß, worum es geht, muss in Augsburg erbracht werden. Nachlassen ist nicht erlaubt, weil schon zu viel Zeit zwischen Dezember und März verschwendet wurde. Wer das zu verantworten hat, ist aber ganz sicher Teil der schonungslosen Analyse, die nach der Saison erfolgen soll.

Zum Weiterschauen:
Das SWR-Format “Dein VfB” (YouTube) bringt den Wahnsinn des Spiels und alle Nebengeräusche inkl. Wehrle-Auftritt bei “Sport im Dritten” auf den Punkt.

Zum Weiterlesen:
Die Süddeutsche Zeitung schreibt, in “Das ist dann wohl der Hoeneß-Effekt“, dass der neue Coach den VfB verbessert hat, „die bittere Einsicht nach dem 3:3 gegen Dortmund ist jedoch: Das reicht noch lange nicht.“

Bild: Thomas Kienzle/AFP via Getty Images

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37 Kommentare

  1. soundzecke sagt

    Wir sind noch lange nicht durch aber ich fühle eine richtige Befreiung.
    Wie muss es da erst den Spielern gehen.
    Auf gehts weiter so immer weiter.

  2. Ronny sagt

    Der Fußball sieht jetzt wieder so aus wie unter Michi Wimmer, gefällt mir sehr gut. Wenn wir 5 Punkte aus den nächsten 3 Spielen holen werden wir es auch schaffen, denn am letzten Spieltag wird Hoffenheim bereits gesichert sein, und sich kein Bein mehr rausreißen. Danach bin ich auf die schonungslose Aufarbeitung des Herrn Wehrle gespannt, was auch immer das genau zu bedeuten hat.

  3. Marcus Fichter sagt

    Jetzt ist erstmal die Saison zu Ende zu bringen, erst danach mach ich mir Gedanken über Wehrle und dessen “schonungslose” Aufarbeitung !

    Ich denke, man muss Labbadia zwei Punkte gutschreiben. Die Truppe ist topfit und ihm fehlte Guirassy. Der Rest ist ausreichend besprochen.

    Sebastian Höness lässt die Jungs laufen, in die Schnittstellen oder die Flügel. Bei aller Euphorie, defensiv sieht das tlw. wieder ganz gut aus, der Truppe hat trotzdem 5 Tore in zwei Spielen gefressen. Also ist hier noch Verbesserung nötig.
    Er scheint die Knöpfe gefunden zu haben, z.B. bei Karazor, der unter Bruno behäbig und unmotiviert schien und sich jetzt die Lunge aus dem Leib rennt und Löcher stopft. Genauso Endo, der wieder Richtung alter Stärke tendiert. Vagnoman, vor ein paar Wochen haben wir uns alle gefragt, was der Flick in ihm sieht !
    In Augsburg wir vielleicht sogar das dickere Brett. Die wissen jetzt, das der VfB die Power entwickeln kann, die Dortmunder haben das das ganze Spiel nicht geglaubt. Weil Dinos fehlen wird, würde ich mit Vagnoman hinten rechts anfangen und Silas vorne rechts spielen lassen. Ansonsten alles unverändert !
    Es sieht gut aus, ist allerdings alles noch sehr wacklig. Ich hoffe auch auf das Spielglück, das dem VfB lange abgegangen ist, gegen Bochum und den BVB plötzlich wieder da war. Dann ist mit der aktuellen Konstellation alles möglich !

    • @abiszet sagt

      Du würdest mit einer Vierkette spielen, Marcus?
      Vagnoman, Anton, Zagadou, Ito bzw. Vagnoman, Anton, Ito, Sosa?

      • Marcus Fichter sagt

        Nein, ich würde nur die Mavropanos – Position mit Vagnoman besetzen und die Vagnoman – Position mit Silas.
        Evtl. noch Ito für Zagadou.
        Der Rest soll bleiben, wie schon geschrieben.

        • @abiszet sagt

          Ach so, Vagnoman als Teil der Dreierkette, positionsfremd eingesetzt? Bruno würde das freuen … ;-)

          • Marcus Fichter sagt

            Ich denke, der kann das besser als Anton.

  4. Bernd sagt

    Wenn die Mannschaft nicht zu denjenigen passt, die Labbadia ins Amt gebracht haben, dann wird im Sommer die Mannschaft geändert. Beim Ahamada-Verkauf hat man doch gesehen, was der Protest des Trainers am Ende wert ist. Mag sein, dass die zunehmenden Verwerfungen zwischen Vogt und Wehrle dazu führen, dass beide schlussendlich aus ihren Ämtern gespült werden, aber vorher werden sie im Sommer noch den Kader auf einen schlechten Union-Abklatsch umkrempeln.

    • CoachingZone sagt

      “… aber vorher werden sie im Sommer noch den Kader auf einen schlechten Union-Abklatsch umkrempeln.”

      Exakt so steht es nach den diversen Kommentaren von Herrn Wehrle und der in letzter Zeit vermehrt durch die Presse geisternden Aussagen der Altvorderen (Spieler wie Funktionäre) zu befürchten.

      Genauso, wie man Labbadia verpflichtete, weil er noch nie abgestiegen sei und außerdem 2011 bis 2013 doch recht erfolgreich beim VfB gewirkt habe, so möchte man jetzt mit dem Union-Berlin-Modell ganz rasch wieder tabellarisch nach oben klettern.

      Oberflächliche Entscheidungen auf Stammtischniveau in Kombination mit der Hybris, dass man doch unter die Top 5 gehöre, weil man dort früher mal war, werden den Club endgültig zerstören und auf Jahre, wenn nicht Jahrzehnte in der Versenkung verschwinden lassen.

      Denn: Echte tiefergehende Analysen erfordern Sachverstand und die Fähigkeit zu komplexem Denken. Das geht den meisten Menschen (und den Aussagen nach zu urteilen auch vielen Verantortlichen in unserem Club) leider ab. (Soll kein Vorwurf sein!)

      Denn: Union Berlin ist kein Modell, sondern ein einmaliger Glücksfall, weil dort tatsächlich Leute mit Sachverstand arbeiten (und arbeiten müssen, damit das Modell überhaupt funktionieren kann). Aber dieses Modell war – was immer noch nicht allgemein bekannt ist – auf Pump finanziert und hätte durchaus schiefgehen können, wenn in einem einzigen Jahr die Kaderplanung mal nicht gepasst hätte…

      Aber das sehen die Verantwortlichen nicht, und deswegen wird es beim VfB genauso nicht funktionieren wie jetzt mit Labbadia. Selbst wenn man diese Kursänderung durch die Verkäufe des von Sven Mislintat zusammengestellten Kaders zumindest anschubfinanzieren kann, braucht es bei einem dann sehr teuren Kader (Gehalt und ggf. Handgeld) sehr viel Können bei der Verpflichtung der richtigen Spieler. Die dann im besten Fußballalter sind und keine Rendite mehr bringen. Sozusagen “all in” für mehr TV-Gelder.

      Kann klappen, wenn es gut und kompetent gemacht wird. Wird scheitern, wenn es mit der gleichen oberflächlich begründeten Entscheidung gemacht wird, die zu Labbadia als Trainer geführt hat.

      Die Gier nach schnellem Erfolg hält sich bei vielen Clubverantwortlichen und Fans hartnäckig. So verführerisch der Gedanke an sich ist (wer will das nicht?), so illusorisch ist er ohne frisches Geld, VIEL frisches Geld, Geld, das man dank der Aufbauarbeit von Thomes Hitzlsperger und Sven Mislintat möglicherweise aus Verkäufen erwirtschaften kann. Einmalig.

      Für mich ist das: Ja zum Gamblen für Erfolg. Wie bereits bei Wolfgang Dietrich. Mit großem Risiko, wenn es schief geht.

      Ist nicht mein Weg.

      • Bernd sagt

        Ich habe selten einen derart langen Kommentar gesehen, bei dem ich jedem Satz vollumfänglich zustimmen kann. Einzig würde ich ergänzend noch erwähnen, dass der Weg von Union auch heute nach den Worten ihres Präsidenten nicht nachhaltig ist, und auch vermutlich nicht so schnell werden wird, sofern man sich nicht regelmäßig für die Champions League qualifiziert. Am letzten Punkt sind wir ja letztlich auch gescheitert, weil man nach zwei CL-Teilnahmen in drei Jahren gedacht hat, man gehöre jetzt zur europäischen Spitzenklasse.

        Rein vom Weg her gefällt mir so ein Spektakel wie vom Samstag natürlich auch besser als der Antifußball von Union.

        Aber was man Union zubilligen muss ist dass es dort eine kompetenzfördernde Kultur gibt, während bei uns zuiemlich genau das Gegenteil der Fall ist. Sobald bei uns ein zartes Pflänzchen von Kompetenz und Strahlkraft entsteht, wird das von irgendwelchen Neidern kaputtgemacht. Das war beim unsäglichen Rauswurf von Löw und der Zerstörung des Magischen Dreiecks so, das war beim Wegmobben von Rüssmann als Architekten der Jungen Wilden so, das war bei Schindelmeiser so, und das war jetzt beim Ende von Hitzlintat auch wieder so.

        • cleansheet sagt

          @Bernd
          Dein letzter Absatz kann vor dem Stadion in Setin gemeiselt werden. Und nicht zu vergessen die Ablösung von Rangnick durch Magath. Nicht auszudenken was Rangnick aus dem VfB hätte machen können, wenn man ihn gelassen hätte. Aber, wenn beim VfB einer den Kopf zu weit herausstreckt, wird er niedergemäht. Durch diese egalitäre Kultur haben wir heute Luftpumpen wie AW an Bord. Herzlichen Glückwunsch!

          • soundzecke sagt

            Wer sind denn diese Schattenmänner immer die so reinpfuschen?

          • Gluckenhuhn sagt

            Rangnick war damals ein Extremist, der noch deutlich weniger Freiheiten gestattet hat, als Bruno zuletzt. Seine Herangehensweise hat den Fußball fraglos revolutioniert, aber purer Ragnick ist zu viel für eine Mannschaft. Erinnere mich an allein schon die Tore, die sein Führungsspieler Jens Todt verursacht hat.

  5. Dirty Harry sagt

    Die Hoffnung ist auf jeden Fall wieder zurück und die Spiele schaut man sich wieder gerne an. Danke dafür an Sebastian Hoeneß! Ich hoffe die Mannschaft beweist am Freitag in Augsburg, dass das Gesicht aus den letzten beiden Spielen ihr wahres Gesicht ist und legt nicht wieder so einen lethargischen Auftritt hin, wie wir das leider schon des Öfteren gesehen haben.
    Wenn wir jetzt gegen Augsburg und Gladbach gewinnen und gegen Hertha nicht verlieren, sollte es mit dem direkten Klassenerhalt eigentlich hinhauen.

  6. Konny sagt

    Das haben wir ja unter Rino und BL so häufig kritisiert, dass die Trainer in der Pause und durch Auswechslungen zu wenig Einfluss genommen haben.

    Besonders hat mir der Halbzeit Move von SH gefallen, dass er in der Kabine gesagt hat, dass (schwäbisch ausgedrückt) Dortmund keinen Bock mehr hat und es das auszunutzen gilt. Wie er das erkannt und entsprechend gesteuert hat – Ü B E R R A G E N D ! – und endlich mal so, wie ich dies seit Jahren bei einem VfB Trainer vermisse.

    Natürlich kommt es jetzt gegen eine supergiftige Mannschaft wie Augsburg bei denen zuhause an, ob vor allem die Moral auch da 90 Minuten plus auf 100% hochgehalten werden kann. Das wird ein weiterer Gradmesser sein. Verlieren wir in Augsburg oder punkten die anderen, wäre das schlecht. Sehr schlecht.

    Das mit Tomas und Coulibaly (stand jetzt) nicht verlängert wird, kann ich nachvollziehen. Coulibaly hatte leider mehr Schatten als Licht und (zumindest) mich mit seinen sehr häufigen Ballverlusten im letzten Drittel oft zum schieren Wahnsinn gebracht. Allerdings scheint er abgenommen und Muskeln aufgebaut zu haben. Er wirkt erwachsener. Ehrlich gesagt habe ich trotzdem mehr Hoffnung auf Mo Sankoh oder Faghir. Denen trau ich noch richtig was zu, Coulibaly eher nicht.

    Ich bin froh, dass Ito Freitag wieder an Bord ist. Mit Zagadou fühle ich mich nicht wirklich sicher da hinten.

    Ihr habt aber Recht, Anton muß man mal loben. Der lange Ball auf Coulibaly war in meinen Augen fast schon Weltklasse. Wie Sosa in Minute 96 den BVB ler stehen lässt und Anton dann Vagnoman sieht ebenfalls brutal gut. Das Vagnoman trotz 96 Minuten auf dem Buckel mit einem Mann weniger durchgespielt da noch so flankt, ebenfalls überragend. Und für Silas freuts mich einfach. Denke der neue Trainer tut auch ihm gut.

    • Dirty Harry sagt

      Coulibaly hat mich zwar auch schon oft zur Verzweiflung gebracht, aber man sollte ihm eine Vertragsverlängerung zu günstigen Konditionen anbieten. Ich habe das Gefühl, dass er sich mit dem VfB identifiziert und finde, dass er als Einwechselspieler sehr gut funktioniert und da immer ein belebendes Element ist. Solange man ihn nicht wieder als Schienenspieler einsetzen möchte, kann er unser Spiel bereichern.
      Ich habe auch den Eindruck, dass er sich unter Labbadia sehr positiv entwickelt hat.

  7. cleansheet sagt

    “Wer das zu verantworten hat, ist aber ganz sicher Teil der schonungslosen Analyse, die nach der Saison erfolgen soll.” In your dreams :)
    Der Gesamtverantwortliche wird, und das kennen wir aus anderen Bereichen auch, wahlweise “nicht wegrennen, wenn es auch mal ungemütlich wird” oder “in schwierigen Zeiten auch schwere Entscheidungen treffen müssen” (mimimi). Dabei hat er “das Wohl des Vereins fest im Blick” und “es geht nicht um persönliche Befindlichkeiten”. Also jedenfalls nicht um deren, die unter dem Gesamtverantwortlichen arbeiten.
    Es ist leider zu befürchten, dass, wie @CoachingZone beschreibt, selbst bei Klassenerhalt eine falsche Vision verfolgt wird und das Netzwerk des Sportdirektors auch nur Hausmannskost hergibt. Aus Mislintats Pool sind auch nicht nur Diamanten entsprungen, aber was Hoeness aus diesem Kader in kürzester Zeit herausholt, zeigt, dass bei weitem nicht alles so schlecht war, wie viele glauben machen wollen.
    Das sollten Gesamtverantwortliche, die nicht so viel vom Kerngeschäft verstehen, mal reflektieren und beim Blick auf die eigene Leistung etwas Demut an den Tag legen. Und schon bin ich mit Euch im Land der Träume.

  8. Konrad sagt

    Fairerweise muss man sagen, dass Sebastian Höneß jetzt “erst” ein paar Spiele hatte und Rino an seine Grenzen mit dem Kader kam. Ich finde die Art von Höneß auch überragend, ein super Typ, nur wird es höchstwahrscheinlich ebenfalls mit ihm nicht nur geradlinig verlaufen. Das wird dann spannend…

    Was bei Mislintat schade war, dass er sein Ding durchzog und ebenfalls in Sachen Lernkurve nicht Klassenprimus wurde und nur in seine Idee schockverliebt war.
    Das werfe ich ihm vor.

    Ich denke es ist von allem ein bisschen. Wehrle hat in manchen Dingen sicher nicht unrecht, in manchen Dingen scheint ihm leider das nötige Gefühl und glückliche Händchen zu fehlen.

    Auch halte ich Wohlgemuth für intelligenter, als er hier oft dargestellt wird. Was hätte er denn auch in so kurzer Zeit reißen sollen?

    Eine Zensur wird automatisch erfolgen, wenn die üblichen verdächtigen Spieler gen CL Vereine gehen. Die Hauptzensur müsste natürlich sein, dass mehr Geld dem Kader zur Verfügung stehen und nicht der Kader für die Verbindlichkeiten des Vereins aufkommen sollte. Man sieht allerdings an Serhou, dass das wohl nicht so einfach ist.

    Hat von Euch schon irgendjemand gehört, wer der neue Sponsor sein soll, den AW die nächsten Wochen vorstellen will?

    • soundzecke sagt

      “Hat von Euch schon irgendjemand gehört, wer der neue Sponsor sein soll, den AW die nächsten Wochen vorstellen will?”

      Wahrscheinlich die Luftpumpen Co KG.

  9. Fahne sagt

    Ich denke, man muss Labbadia gar nichts gutschreiben. Das war ein Scheitern mit Ansage.
    Und AW hat bei vielen seinen Kredit restlos aufgebraucht. Wenn er nicht bald liefert und seine Kommunikation umstellt, dann kann ich nur hoffen, dass die schonungslose Analyse auch schonungslose Konsequenzen hat.

    • Hobbycamper sagt

      @Fahne
      Du glaubst doch nicht im Ernst dass AW Teil der schonungslosen Analyse ist ! Wer entlässt sich denn selbst ?

      • Fahne sagt

        @Hobbycamper,
        nein, das glaube ich natürlich nicht. Aber hat nicht CV gesagt, dass die Besetzung seiner Position (von AW) sitzen MUSS? Ich bin gespannt, ob man Konsequenzen daraus zieht, aus Fehlern lernt. Oder ob es bei einem blablabla bleibt.

        • @abiszet sagt

          “Persönliche Befindlichkeiten dürfen keine Rolle spielen”
          “Es gibt nur einen VfB”
          “Im Sinne des Clubs”

  10. Mathias sagt

    Auf die Gefahr hin, dass ich mich mit meinem allerersten Kommentar hier im Forum gleich unbeliebt mache, muss ich leider auch mal heftig die Euphoriebremse treten. Mich haben die letzten Monate – seitdem Alex Wehrle sein Unwesen treibt und Claus Vogt irgendwie zum Arsch mutiert ist – so dermaßen desillusioniert, dass auch so ein krasses Heimspiel wie am Samstag (gegen übrigens laut SZ “dämliche” und “verpeilte” Dortmunder) nur noch dazu führt, dass ich mir zum hunderttausendsten Mal die gleichen Fragen stelle: Warum nicht öfter so? Warum nicht öfter so eine Moral und so ein Spirit? Es-kann-doch-nicht-so-schwer-sein.

    Ich habe nach so einem Spiel irgendwie erst recht keinen Bock mehr auf Drama, sondern will mehr denn je nur noch halbwegs kontinuierlich halbwegs seriöse Arbeit sehen. Hinter den Kulissen sowieso, aber eben auch auf dem Platz. So gesehen regt mich so ein “Freak-Heimspiel à la Dortmund” (VP) fast noch mehr auf als die deprimierenden Niederlagen, wie wir sie unter BL zu sehen bekamen.

    Aber wenn im ganzen Verein Chaos und Drama herrschen, dann spiegelt sich das wohl zwangsläufig auf dem Platz wider – wie der Herr, so’s G’scherr. Solange die Kontrollmechanismen nicht mal ansatzweise funktionieren, die Strukturen verworren und die Kompetenzen unklar sind, macht es langfristig eigentlich überhaupt keinen Unterschied, ob Bruno Labbadia die Mannschaft trainiert oder Sebastian Hoeneß oder Pep Guardiola. Und ob im Mittelfeld Ata Karazor die Fäden zieht oder Lionel Messi. Über kurz oder lang passen sich eh alle dem VfB-Niveau an.

    Der Kopf stinkt sozusagen vom Fisch her, es herrscht weiterhin Chaos auf allen Ebenen – hinter den Kulissen und auf dem Platz – und die Ergebnisse werden auf lange Sicht auch dieselben bleiben, solange sich grundsätzlich nichts ändert. Würde mich leider überhaupt nicht wundern, wenn sich das schon am Freitag um halb neun mal wieder bestätigt.

    Ganz schön viel Frust auf einmal… Sorry, aber das musste mal raus.

  11. Bacardihardy sagt

    @Mathias denke mal nicht dass totales Chaos beim VfB herrscht. Finde allerdings auch , dass der Wehrle der falsche Mann ist , ebenso wie Vogt, sonst hätte dieser ihn nicht verpflichtet.
    Hoeneß scheint jedoch eine gute Wahl zu sein.
    Das Augsburgspiel wird jedoch kein Zuckerschlecken. Die Augsburger werden aggressiv gegen uns zu Werke gehen.
    Hoffentlich finden unsere Jungs die richtige Einstellung von Beginn an.

  12. Hobbycamper sagt

    Ich kann immer wieder nur schmunzeln wie hier so viele auf AW und CV “eindreschen” usw. Dabei werden altbekannte Sprichwörter wie “der Fisch stinkt vom Kopf her” unaufhörlich bemüht.
    Mal eine Frage in die Runde: wer steht denn 90 Min. auf dem Platz ? AW, CV oder Fabian Wohlgemut ? Oder der Greenkeeper oder gar s’Fritzle ?

    Dass mich keiner falsch versteht, ich bin absolut kein Freund/Fan von AW und/oder CV, mitnichten. Aber glaubt hier jemand im Ernst, mit einer anderen Führung aber denselben Spielern eilen wir dann von Sieg zu Sieg ?

    So lange die Mannschaft auf dem Platz nicht liefert, kann Vorsitzender/Präsident sein wer will, denn Spiele werden auf dem Platz entschieden, hier fällt die Entscheidung über Sieg oder Niederlage.
    Eine Erkenntnis habe ich aus dem Dortmund-Spiel mitgenommen: wenn die Mannschaft will, kämpft, alles was sie hat in die Waagschale wirft, wenn Leidenschaft und Engagement vorhanden ist und stimmen und das wenn es sein muss bis zur 97. Minute, dann bin ich beim VP “wenn sowas geht, dann geht vieles”.

    Insofern freue ich mich dass es SH offenbar gelungen ist, die richtigen Ansprache an die Mannschaft zu finden und ich wünsche mir dass es ihm gelingen möge, die Spieler für die kommenden Aufgaben entsprechend gut einzustellen.

  13. Elmar sagt

    War ja immer einer der tierisch genervt war von dem Labbadia Gebashe. War auch sicher dass der einen kurzfristigen Erfolg erzielen kann. Wie man heute weiß – war nix – stures Festhalten an Dingen die definitiv nicht funktionieren können. VP hat des öfteren darauf hingewiesen.
    Dennoch bin ich der Meinung : es ist zu spät – der Wechsel hätte spätestens nach dem Wolfsburg Spiel stattfinden müssen, mehr Zeit und damit verbundene Punkte gegen Union, die ja derzeit auch überhaupt nicht performen. Sollte am Freitag ein 3er eingefahren werden, dann, ja nur dann, darf man noch hoffen. Aber es ist zu befürchten dass wieder die VfB – Mercedesstraßen Lethargie – das zu verhindern weiß. Nach dem berauschenden Fest gegen Dortmund.

    • @abiszet sagt

      Da ich immer derjenige war, der BL von Anfang an für eine falsche Wahl hielt:
      Ja, ich habe ihn kritisiert, belegt mit Sachen, die aus meiner ganz subjektiven Sicht nicht gut waren. Bashing? Es ist total nervig, dass alles bashing genannt wird, was Kritik ist. Bashing ist “heftige, herabsetzende Kritik “, in Stil und Ton habe ich mich mE nicht vergriffen.

      • Gluckenhuhn sagt

        Viele Menschen können kontroverse Gedanken nicht ertragen. Deine Kritik war fundiert und für alle verständlich, deren Horizont über den “Doppelpass” hinausgeht.

        Das Problem ist, ob man mit Kritik die Stimmung stört. Ich habe in den letzten Spielen auch einige Dinge gesehen, die ich mir aber momentan verkneife, weil ich den letzten Schwung auch nicht minimal stören will.

        Für einen Blogbetreiber, der kritisches Hinterfragen als Markenzeichen hat, steht man hier vor einem Dilemma. Andererseits wäre die Saison ohne Trainerwechsel bereits zu Ende für uns. Also war das Hinterfragen richtig.

  14. Fahne sagt

    Zu deiner Frage in die Runde: wer steht denn 90 Min. auf dem Platz ? AW, CV oder Fabian Wohlgemut ? Oder der Greenkeeper oder gar s’Fritzle ?

    Lassen wir mal unseren Greenkeeper und’s Fritzle aus dem Spiel. Aber die anderen, oben genannten Angestellten der AG und der gewählte Präsident beim e.V., stehen in der Tat nicht auf dem Platz. Sie sind es aber, welche die Rahmenbedingungen für den sportlichen Erfolg der Mannschaft und zur Identifikation mit dem VfB schaffen oder eben auch nicht. Und da scheint es so, das allen voran CV und AW die letzten Monate aus Sicht eines größeren Teils der Fans, keinen guten Job gemacht haben.

    • Hobbycamper sagt

      @Fahne
      Nochmal ich halte nicht an AW und CV fest, dafür haben sie zu wenig geliefert, viel zu wenig ! Wenn die weg sind ist es mir ehrlich gesagt auch wohler.
      Und ja, die Rahmenbedingungen werden von den Führungsverantwortlichen gestaltet, und jetzt kommt’s wieder, da gehörte aber auch mal ein gewisser Sven M. dazu, der hat mitgestaltet nach seinem Gusto und wir wir wissen war halt nicht jeder Schuß ein Treffer.

      Deswegen und um es auf den Punkt zu bringen, die ganze Misere nur an AW und CV festzumachen ist mir zu einfach. Zumindest letzte Saison war AW noch gar nicht da und da sind wir ja auch schon bekanntermaßen nur ganz knapp am Abgrund vorbeigeschrammt.

  15. Roland K. sagt

    Offen gestanden war für mich bei Halbzeit das Spiel verloren.

    Umso größer die Freude angesichts meiner falschen Einschätzung. Die Hz.2 sah tatsächlich aus wie ein kleines,nein,ein großes Wunder.
    Kann nur hoffen: Weiter so!

    Mal etwas zum üblichen “Fisch stinkt vom Kopf her!”
    Wer glaubt denn wirklich,daß die Herren Vogt/Wehrle einen direkten Einfluss auf die Spieler nehmen oder gar haben?
    Die gehen doch den Spielern wirklich sonstwo vorbei.Entscheidend sind tatsächlich die Trainer und deren Ansprachen, sonst nichts.

    • Hobbycamper sagt

      @Roland K.
      “Mal etwas zum üblichen “Fisch stinkt vom Kopf her!”
      Wer glaubt denn wirklich,daß die Herren Vogt/Wehrle einen direkten Einfluss auf die Spieler nehmen oder gar haben?
      Die gehen doch den Spielern wirklich sonstwo vorbei.Entscheidend sind tatsächlich die Trainer und deren Ansprachen, sonst nichts.”

      Dafür drei Daumen hoch !

      • Ronny sagt

        So wild wie DU hier um Dich postest, muss man mittlerweile davon ausgehen, dass DU hier nicht aus privaten Gründen dabei bist. Habe mir das jetzt lange genug angeschaut, um ein gewisses Muster erkennen zu können. Erbärmlich !

        • Hobbycamper sagt

          @Ronny
          Ich gehe mal davon aus, dass Du mich meinst. Ich kann Dich beruhigen, ich bin völlig privat hier. Ich sehe dieses Forum als Plattform für einen sachliche Austausch zum Thema VfB Stuttgart.
          Wie so oft treffen in einem Diskussionsforum Meinungen aufeinander, das ist gut so, das macht ja die Sache erst interessant. So lange man nicht persönlich wird bzw. einen Teilnehmer beleidigt, ist für mich alles in Ordnung. Wenn Du meine Posts aufmerksam gelesen hast, dann müsstest Du feststellen, dass ich zu keinem Zeitpunkt hier Jemanden persönlich angegriffen habe !
          Für mich persönlich steht der SPORTLICHE Erfolg meines Herzensvereins über allem ! Ob sich ein Vorstandsvorsitzender drei Berater gönnt, ob ein Präsident ständig in eine Kamera grinst, ob der VfB einen Sportdirektor beschäftigt der mit seiner Frisur vielleicht nicht unbedingt Schwiergermutters Liebling ist, das alles und noch viel mehr ist mir ehrlich gesagt egal. Mich interessiert einzig und allein wie steht der VfB in der Tabelle, wie erfolgreich ist er sportlich, nur darum geht es mir. Ich beschäftige mich deshalb nicht primär mit Nebenkriegsschauplätzen. Btw nur mal so nebenbei gefragt, war der VfB unter den letzten Vorgängern von CV sportlich erfolgreicher ?

          Unter diesen Gesichtspunkten habe ich selbstverständlich auch meine Meinung zur Arbeit von Sven Mislintat, Alexander Wehrle und Claus Vogt und/oder anderen Personen. Die sieht halt leider Gottes – warum auch nicht – etwas anders aus wie vielleicht bei Dir oder anderen hier. Und ? Ist das verwerflich ?
          Ich hatte mir unter einem Bruno Labbadia auch mehr versprochen, es ist nicht so gekommen. Auch hierzu habe ich meine Meinung hier kundgetan. Dafür ist jetzt mit Sebastian Hoeneß einer da, der seine Sache wie es aussieht ganz gut macht, das freut mich sehr und ich wünsche ihm und der Mannschaft dass auch die nächsten Spiele erfolgreich gestaltet werden können und die so dringend notwendigen Punkte eingefahren werden.

          Wenn Du aus diesem allem glaubst ein gewisses Muster erkennen zu können und das für Dich erbärmlich ist, dann kann ich sehr gut damit leben !

  16. Gluckenhuhn sagt

    Ich lese teils abenteuerliche Kommentare und Forderungen. Ich bitte Euch, nicht zu viel zu interpretieren. Lasst uns hoffen, dass die Jungs den Wagen doch noch über die Ziellinie tragen.

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