Am Freitag wurde auf dem Cannstatter Wasen das Volksfest eröffnet. Doch die eigentliche Attraktion des Herbstes fährt ein paar hundert Meter im Neckarpark, wo der Brustring-Hypetrain unterwegs ist. Vergesst die wilde Maus, den Freefall Tower und den Transformer: So rasant wie der VfB ist aktuell niemand in der Stadt unterwegs!
Dabei begann die Partie gegen Aufsteiger Darmstadt gar nicht mal so gut, denn nach 17 Minuten geriet der VfB estmals in dieser Saison zuhause in Rückstand. Andererseits blieb man daheim nach wie vor ohne gegnerisches Tor, weil das Zagadou für Damstadt übernahm.
Aber das Team von Sebastian Hoeneß ließ sich die Festlaune im Rahmen der 130-Jahr-Festivitäten nicht vermiesen und feierte einfach weiter. Und so dauerte es nicht mal fünf Minuten bis Pascal Stenzel aus dem Mittelfeld Serhou Guirassy per Halbfeldflanke anspielte. Der schloss ausnahmsweise mal nicht selbst ab, sondern bediente Enzo Millot, der nur noch einschieben musste. Alles ganz einfach.
Für Darmstadt der Beginn eines stressigen Abends, denn der Hypetrain rollte jetzt erst so richtig los. Erst in Person von Pascal Stenzel, der dynamisch durchs Mittelfeld glitt, dann über Chris Führich, der die Weichen für die Führung stellte. Vollendet wurde das ganze natürlich durch Guirassy, der den Ball aus 17 Metern einfach mal in den Winkel schweißte. Senk ju vor träwelling with Goalrassy Railways!
Etwas gewöhnungsbedürtig ist noch die Lichtshow, die nach Treffern das Stadion illuminiert. Überhaupt scheint es fraglich, ob sich der VfB das bei den Strompreisen eine ganze Saison leisten kann, wenn Guirasy & Co. weiter so fleißig treffen.
Mit dem 2:1 ging es dann auch in die Halbzeitpause. Und es war fast schon beängstigend, wie gut die Stimmung im Stadion war. Alle schienen sich sicher zu sein, dass der VfB auch dieses Heimspiel gewinnt. Das lag zum einen an den 70 % Ballbesitz, aber auch an dem souveränen Aufritt der Mannschaft, die sich vom Rückstand überhaupt nicht hatte irritieren lassen.
Trotzdem war es nur ein Treffer Vorsprung und der VfB ist schließlich immer noch der VfB. Darmstadt hatte schließlich auch in der ersten Halbzeit das Kunststück fertig gebracht, ohne Torschuss einen Treffer zu erzielen.
Allerdings blieben die Angriffsbemühungen des Aufsteigers harmlos. Das war eher Kinderkarussell als Achterbahn und für die VfB-Defensive kein Problem. Eine Schrecksekunde gab es aber doch noch, als ein veirrter Ball von Waldemar Antons Bein beinahe im Tor von Nübel gelandet wäre. Aber der Keeper war auf dem Posten.
Auf dem Posten war auch Serhou Guirassy in der Nachspielzeit nachdem es wieder Pascal Stenzel war, der aufgleiste, und den Stürmer bediente, der unwiderstehlich über den Darmstädter Keeper lupfte. Stoppen konnte ihn dabei weder die gegnerische Defensive noch der Schiedsrichter-Assistent, der zu Unrecht die Fahne hob. Offenbar war selbst der VAR Guirassy-Fan wie wir alle!
Am kommenden Spieltag fährt der schwäbische Hypetrain in die Ferne und macht Station in Köln. Auf der Rückreise dann hoffentlich mit drei weiteren Punkten im Gepäck!