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Claus Vogt unter (Liefer-)Druck

Die Ankündigung von Thomas Hitzlsperger, seinen Vertrag nicht zu verlängern, hat den e.V.-Präsidenten und AG-Aufsichtsratsvorsitzenden Claus Vogt unter Druck gesetzt. Er muss nun operativ liefern, zusammen mit seinen Aufsichtsratskollegen einen CEO und womöglich einen Sport-Vorstand bestellen.

Was hat Vogt bisher geleistet? Frauenfußball, Para-Sport, beides hat Vogt initiiert und voran gebracht. Die Stimmung hat er verbessert, die Gräben zwischen Führung und Fans zugeschüttet, er sucht den Dialog mit Fans und Mitgliedern. Er kann kumpeln mit Fans, sagt die Dinge, die Fans gerne hören wollen. Vogt hat sich als widerstandsfähig erwiesen, er hat Haltung gezeigt, in politischen, sozialen und stilistischen Fragen.

In der Investorensuche – zugegeben im Moment nicht gerade trivial – hat sich bis jetzt scheinbar nichts getan, die Idee einer Mittelstandsbeteiligung ist schon längst ad acta gelegt, „in Gesprächen“, befinde man sich, so heißt es seit langem. Ehrlicherweise seit 2018, also sogar schon bei Wolfgang Dietrich. Dass weder Vogt noch Hitzlsperger mitten in einer Pandemie einen neuen strategischen Partner aus dem Hut zaubern konnten: irgendwie verständlich. Vielleicht sollte man Diamantauge Mislintat mal damit beauftragen. Der würde bestimmt ein cooles Start-up in Frankreich finden.

Die Vorschusslorbeeren für Vogt und seine Präsidiums- und Aufsichtsratskollegen Rainer Adrion und Christian Riethmüller sind groß. Es reicht allerdings nicht mehr, Haltung zu zeigen; jetzt ist Tatkraft gefordert. Vor allem geht es darum, dass e.V. und AG nicht länger oder schon wieder gegeinander, sondern miteinander arbeiten. Denn den Eindruck kann man leider gewinnen, wenn man die aktuellen Entwicklungen betrachtet. Den Eindruck, dass es sich weiterhin um einen ständig schwelenden Konflikt zwischen den beiden Organen des VfB handelt.

Denn Sven Mislintat sieht „sein Projekt“ in Gefahr: Er hat im Aufsichtsrat seine Idee bei der Neubesetzung der Positionen vorgelegt und wurde danach offensichtlich nicht weiter eingebunden. Er, intern stets ein Freund des offenen Wortes, sucht nun den Weg über die Medien und sagt im Interview mit der StZ/StN zum Ausdruck (Plus-Content), dass er es für ideal hielte, wenn Markus Rüdt, Thomas Krücken berufen werden würden. Oder gar Mislintat selbst? Er sagt: Mir persönlich ist dieser Posten dabei nicht wichtig, und ich habe auf Nachfrage deutlich signalisiert, dass ich im Rahmen eines solchen Konstruktes bereit wäre, meinen Vertrag auch als Sportdirektor bis 2024 zu verlängern.” Vogt und der Aufsichtsrat haben vermutlich andere Vorstellungen, siehe die geleakten Informationen im SportBILD-Artikel letzte Woche. Umso heikler, da Mislintat seine mittelfristige Zukunft als Sportdirektor und/oder -vorstand offenbar an die Presonalentscheidung knüpft.

Nein, der VfB darf sich nicht von Personalien abhängig machen, aber es wäre fahrlässig, wenn der Club Mislintat verlieren würde. Eine Person, von der die Süddeutsche Zeitung schreibt, es sei “möglicherweise sein ewiges Verdienst, dass er diesem ein Jahrzehnt lang wild herumschlingernden Traditionsverein ein paar beachtliche Leitplanken verpasst hat.” Zumal Mislintat in einer Doppelrolle beim VfB steckt: Er muss einerseits Sanierer über Transfereinnahmen sein (über früh verpflichtete Talente) und muss gleichzeitig die sportliche Entwicklung voran treiben.

Nicht nur am Spielfeldrand sieht man: Mislintat hat Bock auf den VfB – aber nur zu seinen Bedingungen. Wie geeignet wäre er als Sport-Vorstand? Sagte er nicht in der Vergangenheit, der Titel sei ihm nicht wichtig? Strebt er das Amt nur an, um eine möglichst großes Maß an Gestaltungsfreiheit zu behalten? Denn von Hitzlsperger hatte er bisher wenig zu befürchten, der ließ in stets gewähren. Können Rüdt und Krücken Sport-Vorstand oder sind sie auf ihren augenblicklichen Positionen nicht genau richtig?

Claus Vogt befindet sich nicht gerade in einer komfortablen Situation: Seine Personalantscheidungen müssen jetzt sitzen und sollte der VfB den Entwickler und Fan-Liebling Mislintat verlieren, bläst dem Präsidenten sicher ein Sturm der Kritik entgegen. Ich würde in der Personalie Mislintat ungern von ihm den Satz hören, den er nach der Bekanntgabe von Hitzlspergers Absage, den Vertrag zu verlängern, sagte: „Wir bedauern, dass er seine Tätigkeit für unseren VfB nicht fortsetzen möchte. Wir hätten gerne mit ihm weiter zusammen gearbeitet, aber wir akzeptieren natürlich seine Entscheidung!“

Der Ball liegt in Vogts Hälfte.

Foto: Matthias Hangst/Getty Images

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25 Kommentare

  1. Oliver Blauh sagt

    Also ganz ehrlich, wenn der Aufsichtsrat und vor allem Vogt das vergeigt, Misslintat beim VfB zu halten, dann wäre der zu erwartende Sturm der Entrüstung nur allzu verständlich. Dann würde ich persönlich sagen “Danke für Nichts” Herr Vogt und mir überlegen weiterhin mitzuleiden und mitzufiebern bei unserem VfB. Wenn der Vogt aus dem VfB eine “graue Maus” machen möchte dann sollten ihm die Fans die passende Antwort geben.
    Für mich ist dieses “Geschäftsgebahren” vom Aufsichtsrat derart unverständlich, es waren sich nach dem fulminanten letzten Jahr doch alle einig dass es sich gehört “Zuerst” Sven Misslintat den Job des Sport-Vorstands anzubieten und nicht eigenmächtig ohne Abstimmung auf die Suche zu gehen. Für mich ein “No-Go” dieses Verhalten, dass fällt Vogt bestimmt noch auf die Füße, und zwar zurecht!

  2. Bernd sagt

    Was ist bitte an Vogts Position unkomfortabel? Er muss einfach nur einen Sportvorstand aus dem Trio Mislintat/Ruft/Krücken ernennen und ggf. den Vertrag mit Muslintat verlängern. Das sollte er ja wohl hinbekommen.

    Die Tatsache, dass das nicht schon längst passiert ist, lässt vielmehr besorgen, dass Vogt die Fortsetzung des eingeschlagenen Weges gar nicht will. Und das würde die schlimmsten Befürchtungen der Vogt-Kritiker bestätigen.

    • Oliver1893 sagt

      Lieber Bernd, danke für deinen Kommentar. Ich stimme dir voll und ganz zu, hoffe aber noch dass deine genannte Besorgnis trotz des nun erfolgten letzten Hilferufes des Sven Mislintat nicht zutrifft.

  3. Ich hatte mich in den letzten Wochen schon etwas gewundert, warum CV seit der MV kaum mehr präsent ist. Sollte nach der Wahl nicht ein gemeinsames Papier von e.V: und AG veröffentlicht werden wie man sich die Zukunft des Profifußballs vorstellt? Kann auch sein das ich da etwas verwechsle. Im sportlichen Bereich hat er und der AR es eigentlich ziemlich einfach. Einfach Mislintats Vorschlag folgen.
    Was mich stört ist das mit den Mitgliedern kaum kommuniziert wird. Wir wissen nicht wie die Suche nach der/dem VV und SV abläuft, gibt es eine Agentur/Headhunter oder macht man das selbst, welches Anforderungsprofil hat der VfB an die Kandidat:innen, gibt es einen Zeitplan. Das sind alles Dinge die ungeklärt sind, dadurch entsteht nur (unnötige?) Unruhe im und um den Klub. CV ist ja auch mit dem Versprechen angetreten, näher an den Mitgliedern zu sein, dazu gehören für mich auch transparente Entscheidungsfindungen. In dieser Richtung bin von CV aktuell etwas enttäuscht.

    Was mich auch sehr interessieren würde, wie es mit der Investorensuche vorangeht. Das ist zwar eher THs Thema, aber der AR muss am Ende auch zustimmen. Woran liegt es, dass man bisher noch keinen Investor hat? Hitzlsperger hat gestern bei SiD nicht ausgeschlossen, dass es in den nächsten Wochen soweit sein könnte. Also kann Corona nicht der (einzige) Grund sein, dass es noch nicht geklappt hat. Hat Hitzlsperger evtl. schon eine Einigung erzielt, aber der AR (noch) nicht zugestimmt?
    Naja, hoffen wir mal das Beste.

  4. Bacardihardy sagt

    Schade, dass Mislintat über die Medien geht. Aber das zeigt, dass die Kommunikation beim Vfb nicht ausreicht, um Mislintat zu beruhigen. Eine stärkere Einbindung wäre hier förderlich. Vogt und Co. sind offenbar etwas zu langsam unterwegs. Sind vielleicht doch keine Profis. Zu lang, hinter verschlossenen Türen, so wirds zum Gemauschel. Andererseits ist es natürlich schlecht, wenn ein Verein von einem einzigen Mann wie bei Mislintat abhängig ist und dieser gleich an die Presse geht. Eine Einbindung in die Planungen wäre hier sinnvoll und profihaft gewesen, um sowas zu vermeiden.
    Irgendwie wird es so nie Ruhe geben.

  5. Nachdem Vogt mit Hitz in kürzester Zeit aneinandergeraten ist, kommt nun Mislintat dran. Die beiden die seit dem Abgang von Reschke wieder Musik in den Laden gebracht haben. Wobei besonders Hitz zu nennen ist, der einem Mislintat die Struktur geboten hat um sich voll zu entfalten und „beachtliche Leitplanken“ zu installieren.
    Es wirkt mehr und mehr so, als ob Vogt keine starken Persönlichkeiten neben sich duldet, das ist einfach schlechte Führungsqualität. Hinzu kommen keinerlei Leistungsnachweise, ausgenommen der Low Hanging Froots; Frauenfußball und Para-Sport.
    Dass die Fans dann auf ein paar PR Tricks reinfallen ist umso bedauernswerter.

  6. Ich kann mir den VfB ohne Sven mittlerweile nicht mehr vorstellen. Nachdem der Abgang von Hitz lanciert wurde, habe ich panisch “Mislintat” gegoogelt und war für Wochen nahezu davon überzeugt, dass auch er gehen würde. Dass er sich aber seitdem (wie gewohnt!) Woche für Woche zum VfB bekennt, ist so ungewohnt für unseren Club, wie großartig für die Fanseele. Das würde ich gern so behalten.

    Der Weg über die Medien ist augenscheinlich ein Rückfall in alte Zeiten, aber andererseits sehr folgerichtig – Sven hat angesichts der künftigen Demission von Hitz stillgehalten, möchte aber auch in Zukunft so weiter arbeiten, dass Erfolge auch möglich sind. Das Vertrauen sollte der VfB haben. Falls nicht, mag man sich die Folgen nicht ausmalen. Dann geht’s wieder genau in die andere, die bekannte und verhasste Richtung, da bin ich recht sicher. Das Grauen, das Verderben, die Hölle. Voigt hat es in der Hand: wenn er alle Sinne beisammen hat, weiß er, dass seine eigene Zukunft viel stärker an Sven Mislintat geknüpft ist, als ihm vielleicht lieb ist.

  7. drheuy sagt

    Da greift ihr einen ganz heiklen Punkt auf, der mich schon länger bewegt. Zum einen wird die Investorensuche seit Jahren immer mit den gleichen Floskeln kommentiert. Corona hat das Onboarding sicher nicht vereinfacht, aber, dass so gar nichts läuft ist schwer vorstellbar. Denn auch ein Investor sieht neben der sportlichen Erholung und der identitätsstiftenden Spielphilosophie, die stillen Reserven, die ein Sven Mislintat aufbaut. Zum anderen liest sich das letzte Statement von Mislintat wie ein Hilferuf. Der VfB ist vermutlich Mislintat’s bisher wichtigstes Projekt und wird auch noch 4-5 Jahre evtl. benötigen, um zur vollen Blüte zu gelangen. Und umgekehrt ist Mislintat für den VfB von enormer Wichtigkeit für den aus der Not geborenen Weg zurück in höhere Tabellenregionen. Im Gegensatz zu den Präsidium- und AR-Mitgliedern hat er auch schon geliefert und, wenn ich ihn am Spielfeldrand so höre und mitfiebern sehe, möchte ich, dass das nie zu Ende geht. Mittlerweile ist er mehr Seele des Vereins als jeder andere und jeder Funktionsträger sollte wissen, dass er am besten den Verein und vielleicht auch das Ländle verlassen sollte, wenn er diese Konstellation gefährdet. Eine gewisse Einbindung ist noch lange keine Abhängigkeit und es bleibt zu hoffen, dass es die handelnden Personen ohne Leistungsnachweis begreifen, dass sie ihre eigene Austauschbarkeit zum Wohle des Vereins einfach aushalten müssen.

    • Bernd sagt

      Wer soll denn in der aktuellen Situation mal eben einen mittleren achtstelligen Betrag in den VfB versenken und vor allem warum? Großartige Dividenden sind nunmal nicht zu erwarten und bei einer Wertsteigerung durch Wachstum ist wohl inzwischen auch das Ende der Fahnenstange erreicht. Dazu kommt, dass die sportliche (und damit auch die finanzielle) Situation bei uns immer noch etwas wacklig daherkommt, die Investorenfreundlichkeit des Aufsichtsrat etwas in Zweifel steht, und dass Deutschland Corona einfach nicht in den Griff bekommt, weswegen du in nächster Zeit immer mit zweistelligen Millionenfehlbeträgen rechnen musst. Wer sich da als weißer Ritter anbietet, wird in der Regel ordentlich Tafelsilber als Gegenleistung haben wollen, zum Beispiel im Bereich Vermarktung. Und dann stellt sich wieder die Frage ob das für den VfB auf lange Sicht ein lohnenswertes Unterfangen ist. Da einen Partner für eine Win-Win-Situation zu finden, stelle ich mir aktuell als nahezu unmöglich vor.

  8. Oliver1893 sagt

    Entschuldigung aber die Aufzählung der bisherigen Errungenschaften des Herrn Vogt ist ja wirklich sehr amüsant. Man sollte noch erwähnen, dass dieser im Stadion den Daumen gehoben hat, er eine Maske trägt und seine Brille richtig rum angezogen hat. Wow!

    Doch wenn mal eine Person tatsächlich etwas leistet, heißt es, der VfB dürfe sich nicht von Personalien abhängig machen. Wie bitte? Stellt der Fußballtrainer seinen Weltklassetorhüter nicht auf, da sich die Mannschaft nicht von einzelnen Personalien abhängig machen darf?

    Und nun sei also Tatkraft gefordert. Welche Tatkraft? Was bitte soll denn so schwer daran sein, Sven Mistlintat in die Rolle des Sportvorstands zu erheben, die er sowieso schon längst verdient hat?

    Aber soweit sind wir nun gekommen, getreu dem Motto: Alle Macht an wenige Fans! Denn auch ich bin Fan und Mitglied, aber meine Stimmung hat Herr Vogt sicher nicht verbessert, keine Gräben zugeschüttet, keinen Dialog gesucht, im Gegenteil.

  9. Stephan sagt

    Der Verein ist das Venezuela der Bundesliga – unregierbar, führungs- und orientierungslos, die Cannstatter Kurve hat mit dem U-Boot CV übernommen, eine Investor (igitt) ist nicht gewollt, Erfolg und die dazu notwendigen Personen, hier insbesondere SM aber sicher auch TH ist nicht relevant, sogar suspekt. Wichtig sind die Vereinsmeier und Plakatemaler, auf welchem Platz in welcher Liga- egal! Am Rande – ich steh selber in der CC, aber am Freitag fand ich es gerade auch ohne den organisierten (!) Support eine echt tolle Stimmung!

  10. Rumburak sagt

    Vorab möchte ich mitteilen, dass ich die Analysen der Blogbetreiber immer sehr gerne lese, aber diese bezüglich Herrn Vogt einen sehr großem blinden Fleck aufweisen.
    Die Einleitung kann ich bestenfalls als Verklärung durchgehen lassen.
    Zu mir und meinen VfB-Freunden hat Herr Vogt jedenfalls Gräben aufgerissen.
    Er mag in populistischer und für den Verein extrem teuren Manier den tiefen Kern der Cannstatter Kurve “befriedigt” haben, hat dabei aber große Teile der “normalen” Anhängerschaft verloren.
    Die Wiederwahl lässt sich hauptsächlich durch die entstandenen Apathie aufgrund der Aufstellung eines suboptimalen Gegenkandiditaten und einer JHV in Corona-Zeiten erklären.
    Seine Kernkompetenz sehe ich bisher darin, Themen die von seiner Machtbasis goutiert werden für teuer Geld zu verfolgen, gerne auch zum Nachteil des Vereins und unter Umgehung der korrekten Prozedur, die er anderen aber in verlorengegangenen Arbeitsgerichtsprozessen vorwirft.
    Sein Haupterfolg bisher war eine hohe Vergütung für eine bisher ehrenamtliche Tätigkeit erwirkt zu haben, welche er aber nicht oder nur mangelhaft ausführt, bzw. in den Personalien Hitzelsperger und Mislintat zum gravierenden Nachteil des Vereins.

  11. Elmar Amendinger sagt

    Vogt = ist ein typischer Machtmensch. Wie täglich in der Politik oder aber auch in zig Konzernen zu sehen. Erst scharen sie die Schafe und Jünger um sich, die bedingungslos folgen, ohne Fragen. Dadurch schaffen sie Mehrheiten / Macht. Vieles was danach passiert, interessiert nicht mehr, nicht mehr im Sinne der Firma oder des Vereins. Menschen, ob gut oder wichtig für das Konstrukt, werden geschasst, Hauptsache sie kommen der eigenen Macht nicht zu nahe. Interessiert nicht wie wichtig sie sind. Merkt Ihr noch was ? Danke für nichts Claus Vogt (ich habe Dich nicht gewählt, bin nicht drauf rein gefallen !).

    Diese These wird definitiv bestätigt wenn nicht innerhalb der nächsten 3 Tage endlich mal eine Aussage seitens AR kommt bezüglich der berechtigten Anmerkungen seitens SM. Ich befürchte wir driften erneut in Abgründe ab die keiner mehr wollte, dem dieser Verein am Herzen liegt.

  12. Elmar Amendinger sagt

    Danke Vertikalpass, ein Kommentar der sachlich fundiert aber halbwegs kritisch Richtung CV ist, wird nicht veröffentlicht – weil Ihr zu den Vogt Jüngern zählt !!

    • @buzze sagt

      Du schreibst um 21:49 einen Kommentar und beschwerst Dich 20 Minuten später, dass er noch nicht freigegeben wurde? Ernsthaft?

  13. Estrella sagt

    Mir fällt es in diesem Thema sehr schwer, mir eine Meinung zu bilden.

    1. Hitz hat mich mit dem offen Brief an Vogt
    maximal verärgert. Es mögen Dinge wahr
    gewesen sein, hat aber leider meine
    Achtung für ihn fundamental zerstört.
    Mir kommt es subjektiv so vor, als ob er da
    schon innerlich gekündigt hat und nicht
    mehr mit voller Kraft aktiv ist. Ich bitte
    um Entschuldigung, aber mir wären von
    seiner Seite Wortmeldungen zum VfB
    lieber als die sich staendig wiederholenden
    Aussagen zum Thema Vielfalt. Ist wichtig,
    aber er ist (noch) leitender Angestellter des
    VfB, wird sicher ritterlich entlohnt und hat
    daher Priorität 1. Auch er könnte seinen
    Kumpel Sven als Nachfolger besser
    supporten. Tut er aber nicht.

    2. Claus Vogt
    Steiger hat ihm während des Präsidenten
    Wahlkampfes klar vorgeworfen, daß er
    keinen adäquaten Plan vorgelegt hat.
    Vogt hat es weggelaechelt und Steiger zu
    verbissen und unsympathisch den
    Wahlkampf geführt. In vielen Dingen
    hatte Steiger, was Vogt betrifft aber Recht.
    Wollte niemand hören. Ich kenne
    Vogt nicht, schaetze ihn aber fachlich
    limitiert ein. Frauenfußball und Para ist
    natürlich nice to have, daß grosse Geld
    kommt von der
    Lizenzfussballmannschaft. Diese sollte
    absolut auf Top 1 stehen und bestens
    aufgestellt sein.

    3. Unser geliebter Sven
    Ist es grundsätzlich in einer Firma richtig,
    daß eine Person immer freie Auswahl
    und alle Entscheidungsfreiheit hat?

    Wäre ich VfB Präsident hätten mir einige
    seiner Personalplanungen missfallen.
    Gonzo vom Hof zu jagen und mit Dida
    zu verlängern ist eine davon. Ich bin
    weiter überzeugt, daß unserem VfB der
    umgekehrte Fall mehr geholfen haette.

    Brauchen wir Millot, Faghir, Beyaz, den
    Australier und einige mehr in einem
    Corona Transferfenster? Alles offensiv
    Kräfte und keiner für das hier und jetzt.
    Dann muss man noch Omar leihen und
    hat am Ende des Tages erst keine
    offensiv
    Kräfte die (jetzt) Tore schiessen. Und
    keiner mit Erfahrung für emotionale
    Stabilität im Spiel.

    Als Präsident wollte ich das mit dem
    reinen Jugendwahn so tatsächlich ebenso
    nicht.

    Und ich wollte es auch nicht, das ein
    Mensch im Unternehmen zu mächtig
    wird, weil das Abhängigkeit bedeutet und
    dazu noch nicht wirklich absehbar ist, ob
    das mit einer reinen Talentschmiede
    reicht.

    Wenn der Mammon ruft, sind alle
    schneller weg … Weil fuer meinen
    Geschmack so die Vereinsidentifikation
    fehlt. Der VfB ist nur noch Durchgangs-
    Station für höhere Weihen.

    Unser König Sasa wäre bei Gesundheit
    genau so weg wie Kobel. Oder habt ihr
    ausser von Mario Gomez mal gehört,
    daß der VfB mein geiler HerzensVerein
    ist, den ich wirklich liebe…

    Gerade das birgt auch Gefahren, Endo will offensiv in die Englische Liga, Sasa doch ehrlich gesagt ebenfalls und die jungen Talente kommen nur, um wieder zu gehen.

    Wer sagt von ehrlichem Herzen, der VfB ist mein Herzensverein, mit dem gehe ich durch dick und duenn ???

    Kempf nicht, Endo nicht, Sasa nicht. Silas wird aus Dankbarkeit vielleicht ein bisschen länger bleiben, aber sicher nicht so lange wie wir das gerne hätten… Gonzales war der Klassiker, Kobel leider auch.

    Das ist der Weg, den Mislintat geht….

    Es ist aus meiner Sicht legitim von Vorstandsseite zu hinterfragen, wie weit man das mitgehen will und ob man es will, auch wenn es mit dem erneuten Gang in Liga 2 einhergehen würde.

    Auch wenn ich mir dann die dazn Kosten spare, schaue ich mir den Liga 2 Kick nicht mehr an und bin auch der Meinung, daß Sven Mislintat bei aller Wertschätzung, Respekt und Begeisterung nicht alles alleine entscheiden sollte.

    • Bernd sagt

      Bei Hitz und Vogt gehe ich noch mit, bei Mislintat aber nicht mehr. Ich kann wirklich nicht erkennen, dass es darum geht, dass der VfB auf eine Person zugeschnitten wird. Mislintat fordert ja nichtmal den Sportvorstand-Posten für sich selber. Es geht nicht um Personen sondern um den eingeschlagenen Weg. Realistisch betrachtet ist Mislintat in ein paar Jahren ohnehin nicht mehr zu halten, umso wichtiger ist es dass wir bis dahin den Weg auf dem wir uns befinden soweit zu verstetigen, dass wir sportlich einen Abgang von Mislintat irgendwie auffangen können und intern mit jemandem aus der Riege Krücken, Rüdt oder Drobisch halbwegs adäquat nachbesetzen können.

      Ich bin bei dir dass der Weg mit jungen zugekauften Talenten, die den Verein nach ein paar Jahren gegen hohe Ablösen verlassen, nicht ohne Risiken ist, allerdings würde ich als Kritik daran schon eine Alternative erwarten, wie denn sonst mittelfristig der Anschluss an das Mittelfeld der Bundesliga erreicht werden soll. Dass das mit der Vereinsidentifikation auch bei langjährigen NLZ-Schülern so ne Sache ist, hat man ja vor kurzem erst bei Dajaku gesehen.

    • Elmar Amendinger sagt

      guter Kommentar, bleibe dabei, das Dörfle – am besten müssen alle schwäbisch schwätzen, Menschen von außen haben es schwer, Stallgeruch – wäre wichtig beim Sport Direktor / Vorstand, rein Geschmeckte oder wie auch immer das heißt haben es schwer, auch ein potenzieller Investor sollte am Besten noch im Umkreis von 5 km vom Neckarstadion wohnen, der VfB ist auf dem falschen Weg und Sven M. hat das erkannt weil er mit dieser Mentalität nicht klar kommt. In dieser Form , mit dem Geschacher auf Provinz Ebene (wie oben beschrieben – Macht – ohne Vorwärtsdrang), wird der VfB leider das bleiben was er aktuell ist – ein Fahrstuhlverein, ohne Zukunft, vielleicht irgendwann 4. Liga (gibt genug Beispiele von anderen Traditionsvereinen). Aber gut, in Süd D will man das so, man denkt immer man ist anderen überlegen und besonders intelligent. Ist halt leider nicht so wie das aktuell auch zu belegen ist ( Impfen usw.). Solange sich der VfB und sein Präsident nicht öffnet wird das so bleiben, Schade für den VfB den ich persönlich seit 45 Jahren begleite. Grüße aus dem Westen – von wo auch ein SM kommt und ganz sicher bald wieder zurück kehren wird weil er dort nicht klar kommt mit der Dorf Romantik, die keine ist. Dabei wäre es so einfach…………

  14. Estrella sagt

    Ich versuche es mal anders….

    Voller Euphorie und Begeisterung hab ich mir ein handsigniertes Sasa Trikot gekauft.
    Nicht lange als ich es stolz zu Hause in einem Bilderrahmen aufgehängt hab, höre ich sein Interview.

    Ja, mhhh Stuttgart ist schon nett, aber nein versprechen kann ich leider nichts und wenn ein geiles Angebot kommt…. Ja mmmmh, man weiß es ja nicht.

    Oooookkkkeeeeeeeee
    Bild wieder abgehängt, steht jetzt im Keller…
    Kuess di Hand gnä Frau und Tschüss.
    Servus. Dann geh doch gleich zu netto, bzw
    wo es netto mehr gibt..

    Natürlich bin ich nicht nur für schwaebisch,
    aber ich bin Schwabe und seit Karl Heinz Förster gluehender VfB Fan. Es ist durchaus nicht verboten, wenn ein schwaebisch sprechender Spieler mitkickt.

    Förster hat den Verein verkörpert, G. Schäfer tut es noch heute. Das fehlt mir, von Spielern das gefühlte Brennen für (m) einen Verein.

    Grundsätzlich finde ich es richtig Talente zu entwickeln. Trotzdem müsste aus meiner Sicht ein solides Grundgerüst mit Erfahrung und Bundesliganiveau da sein. Eine gesunde Mischung aus sehr jung, jung und alt.

    Wir laufen ohne diese Erfahrung in endlos Wiederholung immer wieder in das gleiche Schlamassel. Woche für Woche.

    Ich denke schon, daß S.M. ein Mensch ist, der sein Ding durchziehen will und dem klar ist, daß das nur bei einem kleinen Verein geht. Mit Watzke würde er sowas schon mal gar nicht machen, öffentlich kritisieren, da waere ihm ein klärendes Einzelgespräch sicher. Zum Thema im Westen ist alles besser. Bei Dortmund würde kein Mitarbeiter die Fuehrungsebene via Zeitung kritisieren. Auch Mislintat nicht.

    Moeglicherweise hat Adrion ja berechtigte Sorgen, keine Ahnung, könnt aber ja sein.
    Wir wissen es nicht. Es gibt auch hier zwei Seiten.

    Ich finde es in Ordnung, wenn jemand zumindest mal ein Veto Recht hat.

    Wenn ich ehrlich bin, gefaellt mir, wie es Union Berlin und Freiburg macht besser.

    • Bernd sagt

      Förster war vor meiner Zeit, aber als gebürtiger Mosbacher und von der B-Jugend von Waldhof Mannheim zu uns Gewechselter taugt der nur bedingt als Musterschwabe. Zur Ära von Günter Schäfer gehört auch das zugekaufte Talent Klinsmann, das nach kurzer Zeit dem Lockruf des größeren Ruhms und Geldes folgte. Insofern nichts Neues, würde ich sagen.

      Freiburg als Vorbild kann ich gut nachvollziehen, aber wie um Himmels Willen kommst du auf Union Berlin? Die haben eine so schlechte Nachwuchsarbeit, dass zur Erfüllung der Local-Player-Regel zwei Nachwuchskickern einen Profivertrag geben mussten, obwohl die gar nicht der ersten Mannschaft angehören. Und aus Berlin und Umgebung kommt da keiner. Selbst in Freiburg sind das mit Günter, Keitel und Höfler nur drei Spieler aus der Region.

  15. fritzo62 sagt

    In der freien Wirtschaft wäre Mislintat mit so einem Auftritt draußen – aber wir beim VfB sind so schräg, dass wir es dann Vogt in die Schuhe schieben.
    Auch Hitz scheint jenseits aller Kritik zu stehen, ist er auch schon im VfB-Olymp?
    Seit dieser Woche geht es nicht mehr um Personen, sondern um die sich abzeichnende Insolvenz des VfB.
    Aufgrund der abzusehenden Sparzwänge mit Notverkäufen jetzt schon an Weihnachten darf gar niemand eingestellt oder befördert werden.
    Ich erwarte vor allem von Hitz, aber auch Vogt, einen Insolvenzabwehrplan; z.B. dass wir Mitglieder Anteilscheine am Verein erwerben können; das geht auch ohne einen übereilten Börsengang mit Genussscheinen oder Wandelanleihen, und bitte nicht schon wieder einem sog. Ankerinvestor für ein paar lächerliche Millionen die Anteile hinterher werfen. Liebe VfB´ler – es gibt jetzt wirklich wichtigere Themen als irgendwelche Personalien, und man kann gerade jetzt auch Hitz bitten das Amt doch länger, von mir aus kommissarisch, zu leiten. VfB ist in Not!

  16. Clemens sagt

    Richtig, in der freien Wirtschaft trägt man solche Interna nicht nach außen, geschäftsschädigendes Verhalten wäre in einem solchen Fall das Stichwort. Aber der VfB ist eben kein normales mittelständisches Unternehmen, sondern ein Bundesliga Verein, der 24/7 sowieso in der Öffentlichkeit steht. Und Sven Mislintat nutzt daher sein Standing im Verein, um seine Interessen nachhaltig gegenüber dem Vorstand zu vertreten. Das kann man legitim finden, muss man aber natürlich nicht.

    In Anbetracht der finanziell bedrohlichen Situation erscheint mir der Vorstoß von Sven Mislintat daher eher eine Art Fallback-Lösung darzustellen, um etwaige Notverkäufe ggf. durch ihm geneigte Dritte oder eben durch ihn selbst als Sportvorstand mit Vetorecht zu verhindern, da eine Schwächung der sportlichen Substanz natürlich auch den Erfolg seiner Gesamtstrategie gefährdet.

    Das klingt vielleicht, als fände ich sein Vorgehen nicht okay, aber dem ist durchaus nicht so. Der Verein hängt extrem am Nabel des sportlichen Erfolgs. Insofern ist es vollkommen legitim, diesen auch bis ins letzte Detail mitbestimmen zu wollen. Vor allem, wenn man diesen nach außen hin verantworten soll. In diesem Sinne hoffe ich, dass das Ego von Claus Voigt kleiner ist, als das Problem eines vernünftigen Austauschs zwischen den Beteiligten.

  17. Motzbackenbruddler sagt

    Ich werde das Gefühl nicht los (obwohl Porth weg ist), dass der Hauptinvestor der AG hier im Hintergrund seine nicht immer sauberen Hände im Spiel hat. Ich kann ja verstehen, dass die dortigen Entscheider ein Problem mit einem Vogt haben, der sich vor allem volksnah und folkloristisch gibt (und damit die Kurve hinter sich weiß). Andererseits verstehe ich dann aber nicht, warum (O-Ton U.Hoeness) “der Daimler jetzt nicht mal richtig Geld in die Hand nimmt” und den VfB wieder “nach oben” bringt, wenn ihnen der vogt’sche Weg missfällt…

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