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Historisch schlecht

Nach Mislintat-Kult und Wehrle-Bashing, nach einer lächerlichen Pressekonferenz und über 10.000 Unterschriften für eine Vertragsverlängerung des Sportdirektors passte sich die Mannschaft dem Niveau der Führungskräfte an: Sie legte einen desaströsen Auftritt hin.

Eigentlich ist es keine große Sache gegen einen Champions League-Teilnehmer wie Eintracht Frankfurt 1:3 zu verlieren. Aber nur dann, wenn der VfB gegen Gegner auf vermeintlicher Augenhöhe dreifach punktet. Deshalb schmerzen die fehlenden Punkte gegen Schalke 04, Werder Bremen und den 1. FC Köln, auch wenn die Leistungen teilweise recht ordentlich waren (oder wurden sie schön geredet?). Nur in der Tabelle werden keine Blumensträuße aufgeführt, sondern Punkte. In 24 Spielen in 2022 lediglich drei Siege, in 25 Heimspielen in Serie jeweils mindestens ein Gegentor, nach sieben Spielen der Saison 2022/20023 noch ohne Sieg. Nicht nur außerhalb des Spielfelds, auch im Kerngeschäft Bundesliga liefert der VfB eine Horror-Show. Wahrscheinlich hilft jetzt nur nur eine Online-Petition, damit der VfB endlich den ersten Dreier einfährt.

Der VfB ist also im Moment historisch schlecht – warum das so ist, hat man gegen Frankfurt gut gesehen: Versprungene Bälle, Ungenauigkeiten im Passspiel, einfallslos in der Offensive, anfällig in der Defensive, es wirkt so, als hätte der VfB gar keinen Plan wie man gegen Frankfurt zu spiele habe. Das sieht fast so aus, als ob die Spieler zum ersten Mal miteinander gespielt haben. Dazu Formschwächen von einigen Spielern, die zeigen: Nur wenn die gesamte Mannschaft ihre beste Leistung abrufen kann, reicht es in der Bundesliga zu einem Sieg. Dafür müssen alle an ihre Grenzen gehen und das hat Trainer Pellegrino Matarazzo gegen die Eintracht vermisst. Wir schrieben es letzte Woche: Der Punkt in München ist nur etwas wert, wenn gegen Frankfurt dieselbe Haltung und dasselbe Engagement gezeigt werden. Dies ist leider nicht gelungen und Matarazzo wie auch Sven Mislintat müssen sich fragen lassen, warum sie offensichtlich daran scheitern, das den Spielern zu vermitteln.

Im Mittelfeld herrscht beim VfB ein riesiges Loch, Räume bleiben einfach unbesetzt, so dass es der Eintracht mühelos gelingt, sich ohne jeglichen Gegnerdruck durchs Mittelfeld zu kombinieren – aber auch Offensivversuche (mehr waren es nicht) mit Leichtigkeit zu verteidigen. Matarazzo reagiert von außen taktisch auf dieses Problem nicht. Der VfB spielt auffällig oft über rechts, weil links Naouirou Ahamada meist nicht anspielbar ist und jeder Ball auf Wataru Endo geht, der rechts auf der Acht spielt und von Gegenspieler umzingelt ist. Das Spiel des VfB: einfalllslos, berechenbar, leicht zu verteidigen. Alles dauert viel zu lange, ist viel zu umständlich und wahnsinnig anstrengend anzuschauen.

Der VfB bekommt die Tore „nur“ durch Standards und die ersten beiden Gegentreffer sind mehr als unglücklich. Aber das sollte die Spielanalyse nicht überlagern. Dass der SGE nicht weitere Treffer gelingen, liegt an ihnen selbst. Sie haben sich in Stuttgart nicht gerade ein Bein ausgerissen, sie konnten den Sieg locker runterspielen, nachdem sie unter der Woche noch in Marseille gefordert waren. Sie hatten wohl mehr Lust am Kombinieren und wussten, sie können jederzeit zulegen, wenn es knapp werden sollte. Davon war der VfB weit entfernt, ausser ein paar ganz kurzen Spielphasen, in denen man als Zuschauer den Eindruck hatte, dass der VfB zurückkommt. Aber ehrlicherweise waren dies nie mehr als fünf Minuten, in denen Frankfurt einmal unter Druck kommt. Und zentral in der Abwehr bringt der VfB den 38-jährigen Makoto Hasebe noch nicht einmal ins schwitzen.

Einen Grund zur Freude hat beim VfB immerhin einer: Thomas Kastanaras feiert sein Bundesligadebüt und wenn man dem kicker glauben darf, schoß er beim Einstand gleich ein Tor.

In der Abwehrkette hat man gesehen, dass es gut wäre, wenn Waldemar Anton, Hiroki Ito und Dinos Mavropanos nicht nur Druck vom Gegner hätten, sondern auch intern. Die Abwehrkette stellt sich quasi von selbst auf, alternative Aufstellungen mit Pascal Stenzel, Ata Karazor, Nikolas Nartey oder Endo sind nur Verlegenheitslösungen, wenn nicht sogar schlechte Notlösungen, es fehlt der Konkurrenzkampf. Dinos mit einem sehr fahrigen Spiel gegen Frankfurt, was womöglich daran liegt, dass er unter der Woche kaum trainieren konnte. Hätte Matarazzo eine vernünftige Alternative, wären seine Möglichkeiten größer. Die will Mislintat mit der Verpflichtung von Dan-Axel Zagadou erhöhen. Hoffen wir, dass der hochveranlagte französische Innenverteidiger beim VfB weniger oft verletzt ist als bei Borussia Dortmund.

Ist der Kader nicht gut genug, um sich von den Abstiegsrängen fern zu halten? Oder werden die Stärken der Spieler nicht entfaltet? Das muss der VfB der Länderspielpause analysieren, um danach endlich in die Spur zu kommen (die SZ hat die Frage bereits beantwortet). Es erwarten den VfB dann so unbequeme Gegner wie der VFL Wolfsburg und Union Berlin.

Zum Weiterlesen:
Unser vertikalGIF „Die große Baustelle“

Stuttgart.International regt ebenfalls eine Petition für den ersten Saisonsieg an.

Die Ideen für Petitionen werden wohl so schnell nicht ausgehen:

Bild:
Matthias Hangst/Getty Images

Darf gerne geteilt werden:

30 Kommentare

  1. Konrad sagt

    Mich haben gestern zwei Dinge sehr enttäuscht.

    Das Erste ist, dass der Trainer hinterher sagt, dass es ihn total wundert, dass die Einstellung nicht gestimmt hat. Wo die Energie im Training doch so gut war.

    Das Zweite was ich nicht verstehe, dass die Mannschaft sich nicht für Mislintat reingehängt
    hat. Die Fans starten eine einzigartige Offensive für ihn und die Mannschaft (vor die er sich immer mit Nachdruck und allen Mitteln stellt) macht eine Null Bock Show draus.

    Ich meine, dass Spieler und Kader nicht sooooooooo schlecht sind. Gestern war doch offensichtlich, dass der Matchplan taktisch nicht aufging und Glasner es (wiedermal) richtig gut gemacht hat. Obwohl ich Rino sehr gerne mag, muss er sich die Kritik gefallen lassen, dass er es in gehäufter Anzahl nicht schafft die Spieler taktisch und mental einzustellen. Und wir es nicht hinkriegen gegen Mitkonkurrenten zu punkten. Beziehungsweise es nicht schaffen, Mankos von anderen Mannschaften zu nutzen.

    So gesehen kann man schon auch ein bisschen Wehrle verstehen, wenn er mit der Leistung so nicht zufrieden ist. Wobei Seines natürlich semi war.

  2. Es ist wirklich schlimm, dass man mit schöner Regelmässigkeit immer wieder dasselbe konstatieren muss: der Trainer hat entweder kein Konzept, oder er kann es der Mannschaft nicht vermitteln.
    Fast drei Jahre als Trainer, und immer noch sieht man nicht, was Materazzo eigentlich spielen will – und vor allem wie. Andere Teams können das doch auch, und zwar mit weitaus schlechteren Voraussetzungen. Alles gut und schön, einem Trainer Zeit zu geben – solange man Fortschritte erkennen kann. Und die Stuttgarter Zeitung titelt im üblichen Kuschelkurs “Pellegrino Matarazzo nimmt Unsicherheit im Team wahr”. Ich lach mich schlapp – wenn es nicht so traurig wäre.

  3. Bacardihardy sagt

    Die monatelange Sieglosserie sagt doch alles.
    Es wird Zeit für einen Trainerwechsel.
    Und zwar heute noch.
    Thomas Reis holen und fertig.
    Was sollen diese Sentimentalitäten und dieses Geschwafel von Kontinuität. Wir sind hier im Profifussball. Diese Jobgarantie von Sven für Rino ist sowas von daneben.
    Jetzt hat der Neue Trainer 2 Wochen Zeit zur Vorbereitung aufs nächste Spiel.
    Wenn Sven dazu nicht fähig ist, dann kann er gleich mitgehen. Wer keinen fähigen Torwart vor dieser Runde vetpflichtet hat , hat eh was grundsätzlich falsch gemacht.

    • Du machst dich lächerlich, wenn du ohne Bezug zur Realität immer dieselbe Platte auflegst. Müller spielt bisher eine sehr ordentliche Saison, viel besser als die letzte. Daran ändert auch ein schwächeres Spiel wenig.

  4. drhuey sagt

    Ich denke es muss jetzt gehandelt werden. Kontinuität ist eine schöne Sache, wenn eine Entwicklung erkennbar ist bei Mannschaft und auch beim Trainer. Mir kommt es allerdings so vor, als PM eine fixe Idee im Kopf hat wie er spielen lassen möchte, eventuell sogar, um sich Prestige in der Branche zu erarbeiten, aber das geht regelmässig in die Hose. Die Anerkennung für die Variabilität bekommt er ja ständig, allerdings bei ausbleibendem Erfolg. Dazu ist er viel zu lange in seine Spielidee verliebt und nicht in der Lage die Not der Mannschaft auf dem Platz zu sehen und darauf frühzeitig zu reagieren. Mangelnde Laufleistung, wenig bis keine Entwicklung der Spieler auf positionsfremdem Terrain, Dreierkette, obwohl die Mannschaft mit der Viererkette viel besser zurecht kommt, 100 % Einsatz nur gegen Bayern, das sind alles Trainerthemen. Gerade wegen der Vorgänge diese Woche sollte Mislintat jetzt handeln und einen neuen Trainer installieren. Wenn er nichts macht, sieht es so aus als würde er sich damit abfinden, dass aus seinem Spielermaterial einfach nicht mehr herauszuholen ist. Das wäre ein Armutszeugnis und würde ihn zurecht in eine schlechte Verhandlungsposition bringen. Wenn er an sein Spielermaterial glaubt, muss er die Nibelungentreue PM gegenüber jetzt aufgeben und im Sinne des Vereins handeln. PM hatte weiss Gott lange Zeit hier seine Vorstellung von Fussball auszuprobieren und der Verein kann nicht nocheinmal einen Fast-Abstieg riskieren. Nach einer solchen rabenschwarzen Serie saisonübergreifend gibt es leider überhaupt keine Anzeichen für eine positive Entwicklung in der neuen Saison ohne die Verletzten, die letzte Saison noch ein grosses Thema waren. Die Mannschaft braucht einen neuen Wind, eine neue Ansprache, eine stabile und vertrauenswürdige Spielanlage, bei der die Spieler auf sinnvollen Positionen eingesetzt werden. Bitte beendet die Ausbildungszeit zum Cheftrainer von PM jetzt beim VfB bevor es zu spät ist.

  5. @abiszet sagt

    Generelle Ausrichtung ist sicher Trainersache, nur wenn man die Tore genau anschaut: Vor dem 0:1 Anton mit singbefreiter Aktion und dann mit anschließendem Foul. Freistoss wird von Müller zentral gefaustet, danach verhindert niemand die Aktion von Kopfballmonster Rode.
    Vor dem 0:2 klärt Mavropanos im Strafraum, legt sich dann den Ball zu weit vor, hat Glück nicht rot zu bekommen und verursacht den Freistoss, der abgefälscht wird. Beim 1:3 schläft kollektiv die gesamte Abwehr beim Eckball. Da neige ich eher im Moment dazu, die Qualität der Spieler in Teilen in Frage zu stellen.

    • Konrad sagt

      Es ist so eine Mischung aus vielen Dingen. Mavropanos war nicht fit und die wohl erste Fehlentscheidung ihn “trotzdem” spielen zu lassen.

      Das zweite Thema, fehlende Wachheit. Ein weiteres Spiel, in dem wir die ersten 15 Minuten komplett verschlafen.

      Die dritte Geschichte, Taktik. Glasner sagt hinter her, ja eigentlich war es ganz einfach, wir haben bei Stuttgart “nur” die Geschwindigkeit rausgenommen. Was ja stimmt, die S & S fast komplett aus dem Spiel genommen. Silas gerade in einem tatsächlich erschreckend schlechtem Zustand. Tut man ihm und allen einen Gefallen, wenn er trotzdem spielt?

      Mir fehlt (wie schon seit Wochen, Monaten, Jahren…) vom Trainer eine unmittelbare Reaktion auf die gegnerische Taktik. Sein Plan ging nicht auf. Es war offensichtlich, dass eigentlich niemand so richtig wusste, was er tun soll. Nach 20 Minuten muss ich das doch als Trainer erkennen und taktisch umorganisieren, etwas verändern. Wie oben gesagt, läuft die Viererkette überwiegend erfolgreicher.

      Dann kommen noch individuelle Fehler dazu, Müller, der einen schlechten Tag erwischt hat. Macht in Summe Platz 16, sollte Wolfsburg gewinnen 17!

    • drhuey sagt

      Da bin ich ganz bei Dir: Individuelle, bisweilen auch kollektive Schlafmützigkeit führt zu Toren. Aber jetzt steht es 0:1 und Du als Trainer beobachtest, dass sich Frankfurt etwas zurückzieht. Deine Jungs spielen oder besser gesagt wurschteln sich durchs Mittelfeld mit zumeist unpräzisem Passspiel. Du hast Geschwindigkeit im Kader bekommst diese daher aber nicht ins Spiel. Dann könnte doch ein Gedanke sein, dass Du einen Millot hast, der bei seinen bisherigen Einsätzen immer sehr beweglich war UND präzise Zuspiele kann. Darüber hinaus befindet sich ein Egloff auf der Bank, der endlich Kreativität auf der 8 oder 10 in Dein Spiel heute bringen könnte (gg. Silas und Ahamada). Warum warten? Generell ist festzustellen, dass die Vorteile der Dreierkette ohne Ball im Mittelfeld regelmässig nicht zum Tragen kommen, da der VfB in Rückstand gerät und der Gegner den Ball nicht mehr so viel möchte. Wir wissen es ja auch nicht besser, aber ich würde mich freuen, wenn PM die Pause nutzt, um auf eine Formation umzustellen, die zu seinem Kader passt und die Mannschaft nicht überfordert. Es befinden sich unglaublich viele Mittelfeldspieler im Kader und sicher kennen alle Jungs ein 4-4-2. Ist das PM zu oldschool? Von dort kann man je nach Gegner variieren (Raute oder 4-3-2-1, 4-5-1 usw.). Mein Favorit wäre, um Sosa und Vagnoman mehr Platz nach vorne zu lassen 4-2-2-2.
      Bin sehr gespannt, ob der mögliche Zagadou-Wechsel zustande kommt. Wenigstens müssten dann nicht immer alle IVs im Kader auflaufen. Und mit oder ohne Zagadou würde ich auf Viererkette umstellen, und zwar permanent und nicht fallweise durch Abkippen. Es sieht ja so aus, dass sie PM noch werkeln lassen bis zum 15. Spieltag nach dem Motto “es ist nicht alles schlecht”, das uns schon Jahre begleitet.

  6. Stephan sagt

    Schwacher Torwart / immer 1-2 Böcke hinten / kein Mittelfeld und ein harmloser Angriff / spitze nur bei Beratern und Funktionären – das hab ich vor ein paar Jahren geschrieben, das sagt doch mehr als 1000 Worte 🙈

  7. Bacardihardy sagt

    Auch um den Kader richtig zu beurteilen, benötigt man jetzt einen neuen Trainer. Nicht alle Spieler sind so super, wie Sven oder die Presse diese Spieler immer darstellen. Beste Beispiele sind Müller (Durchschnittlich ist noch gelobt) oder Anton (Stellungsfehler und langsam).
    Die Presse sah Anton schon bei der Nationalelf.
    Da bekomm ich Lachkrämpfe.
    Und immer werden durchnittliche Spieler wie Sosa oder Endo stark gehypt, für solche Langsamen Spieler würde ich niemals 20 Mio zahlen.
    Machen die Italiener auch nicht. Die sind ja nicht blöd.
    Aber es sind auch Spieler im Kader, welche richtig Potenzial haben. Mavropanos, Vagnoman, Silas, Guirassy, Ahamada, Nartey, Führich, Coulibaly, Laurin, Kastanaras … Bei den Spielern geht definitiv mehr als aktuell geboten wird.

  8. Offensiv ging nichts. Jeder wird schlechter oder verharrt auf mäßigem Niveau. Die Bilanz 2022 sagt doch alles. Hertha hat sich mit neuem Trainer stabilisiert, zum FCA habe ich noch keine Meinung. Die Aufsteiger sind uns ebenbürtig oder besser. PM muss sich mal wieder neu erfinden und für Sven ging es sowieso nur um den Abstieg, Entwicklungen wie bei Union Berlin oder Freiburg sind für uns scheinbar unmöglich.
    Da darf man die Frage nach dem Trainer und zur Not dann eben auch nach dem Sportdirektor stellen.

  9. Dieses Spiel war LEIDER ein eindeutiger Punktgewinn für die Kombi V/W. Eigentlich hätte man erwarten sollen, dass nach dieser turbulenten Woche die sportliche Abteilung Trainer/Sportdirektor/Mannschaft unschlagbar eng zusammen steht. Leider wurden wir Fans böse enttäuscht. Genau das Gegenteil war der Fall, keine Laufbereitschaft, heißt deutlich weniger gelaufen als der Gegner, der unter der Woche noch auswärts in der CL gehen musste. Mit einem 38jährigen Hasebe über die volle Spielzeit, der gestern noch nicht einmal Puls bekam. Es ist statistisch erwiesen, dass mehr laufen als der Gegner, eher Erfolg generiert. Siehe, muss es leider wiederholen, Union Berlin. Die laufen in jedem Spiel mindestens 120 km. Und wo stehen die ? Hatte gehofft, dass dieses Manko vor der Saison angesprochen und ausgeräumt wurde. Sah teilweise auch in den ersten Spielen danach aus. Jetzt fallen wir wieder in die Muster der letzten Saison !

    Es war ein richtungsweisendes Spiel. Danach zu sagen: “Wir waren nicht energetisch und fokussiert genug um ein Bundesliga Spiel zu gewinnen”. Au, das tut weh, wir sind im Profi Fußball. Da muss ich meinen Mitarbeitern im Vorfeld klar machen, um was es hier geht.

    Man darf nach diesem desolaten Auftritt durchaus skeptisch sein was den weiteren Saisonverlauf anbelangt !

    • fritzo62 sagt

      Noch einige Wochen Zeit für Wehrle die sportliche Führung zu beurteilen. Wehrle wird eine Vorgabe für den 15. Spieltag formulieren, schon jetzt sind die beiden auf Bewährung

    • Auch mein erster Gedanke, der Satz ging mit 6:0 an VoWe.

      Im Doppelpass heute gab es dazu ein wirklich witzig gemachtes „so schauts aus“. Ungefähr die letzten 10 Minuten. Ist hörenswert.

    • Abaelard sagt

      Wo nimmst Du denn den Zusammenhang zwischen Laufleistung und Erfolg her? Ich frage das nicht mit kritischem Unterton, sondern aus Interesse, denn: Ich habe noch Tobi Escher im Ohr, der diese Korrelation als Mythos abtut. Auch hier (–> https://www.rautenperle.com/content/erfolgsfaktoren-im-fussball-statistisch-gesehen) wird mit Verweis auf eine sportpsychologische Studie gesagt, dass nur bei eigenem Ballbesitz die Laufleistung einen leicht positiven Einfluss auf den Erfolg hat. Mich würde die Statistik, die du andeutest, interessieren, da ich intuitiv erst mal schon auch vermutet hätte, dass Laufleistung und Erfolg zusammenhängen.
      So scheint es halt doch eher darum zu gehen, WOHIN gelaufen wird und nicht in erster Linie, wie viel. Die hohe Laufleistung beim “Kultklub” hängt, denke ich, mit dem gnadenlos kompakten und ständigen Verschieben im Mittelfeld zusammen. Von so einer taktischen Disziplin ist der VfB meiner Einschätzung nach tatsächlich meilenweit entfernt. Wobei man die drei Punkte halt auch nur dann mitnimmt, wenn man zusätzlich – anders als wir – einen Jordan und einen Becker drin hat, die treffen, wie sie wollen…

      • Hier könnten wir schon mal die Finger in die Wunde legen.

        Union hat mit Jordan und Becker absolute Königstransfers “gezogen”. Allerdings in einem Rahmen, die wahrscheinlich für den VfB preislich ebenfalls machbar gewesen wären.

        Fischer hat auf der letzten Spieltags PK gesagt, wir kommen hauptsächlich über die Basics und die fordere ich ein. Ob einem das gefällt oder nicht, ist ja was anderes. Allerdings macht die Mannschaft, was Fischer sagt und ist damit erfolgreich. Fit, wach, giftig, gallig, laufstark über zwei Halbzeiten. Die volle Distanz, auch in englischen Wochen. (by the way: mir graut schon vor unseren englischen Wochen)

        Was bedeutet, dass Union (auch wenn ich die natürlich aus vielen Gründen nicht mag) einen besseren Job im Scouting und als Mannschaft macht. Bei Urs Fischer
        würde mit Sicherheit nicht dreihundertmal nach einem Standard ein Tor fallen, schon gar nicht fünfzigmal in den ersten 15 Minuten oder er sich öffentlich fragen, warum die Mannschaft im Training Energie und im Spiel nicht hatte. No way.

        Uns fehlen leider tatsächlich schon länger konstant die Basics. Und mehrere Transfers, die sofort helfen. Vagnoman war ein Risiko und fehlte relativ früh, nicht konstant. Pfeiffer wegen der roten Karte ebenfalls länger keine Option. Auch Daxo ist ein gewisses Risiko. Was mit Perea ist, weiß ich nicht, er spielt aber kaum.

        So gesehen…

  10. Thomaso sagt

    Ich vermute langsam, dass es Wehrles Plan war und ist, spätestens in die Rückrunde ohne Mislintat und Matarazzo zu gehen. Dazu hat er SM in die Gentner-Aktion absichtlich nicht eingeweiht, damit dieser seinen Vertrag nicht verlängert. Sofortiges Handeln könnte ihm, zumindest vor dem Spiel gegen Frankfurt, zu unpopulär gewesen sein. Nur so Gedankenspiele, aber ich versuche halt, mir irgendwie zu erklären, wie man darauf kommen kann, Gentner im Lizenzspielerbereich zu installieren, ohne vorher mit SM zu reden. Wenn dem so wäre, würde ich Wehrle linkische Führungsmethoden vorwerfen, aber gleichzeitig sein Gespür für Notwendigkeiten anerkennen. Ich war Fan von SM und PM, aber der VfB kommt immer an erster Stelle und ich sehe das Projekt schweren Herzens als gescheitert an. Einzelheiten dazu sind von mehreren Vorschreibern bestens beschrieben worden. Dazu kommt jetzt noch die Notverpflichtung eines Spielers, den trotz seiner Qualität niemand sonst wollte. Als ob man nicht schon seit Monaten wüsste, dass mit 3 IV im Kader keine 3erKette-Saison durchzuhalten ist. Lieber jetzt handeln, als mit großem Rückstand auf Platz 17.

  11. Kläpperles sagt

    „Ist der Kader nicht gut genug, um sich von den Abstiegsrängen fern zu halten? Oder werden die Stärken der Spieler nicht entfaltet?“
    —> Sorry, doch das ist mir zu simpel und zu überspitzt. Ich finde es auch inhaltlich nicht überzeugend: die Spiele gg Schalke, Köln, Bremen hatten weder etwas mit unzureichendem Kader oder eine unzureichenden strategischen Vorbereitung zu tun.
    Gegen Frankfurt finde ich auch, wie es aus meiner Sicht treffend analysiert wurde, dass der Matchplan nicht sichtbar war und im Spiel schlecht gecoacht wurde. Zu späte Reaktionen und auch keine unstrittigen, klaren Reaktionen. Ein bisschen wie das Passspiel…

    Für mich sind es in der Zusammenschau -auch über die Saison hinaus- einfach viel zu viele individuelle Fehler. Da müsste aus meiner Sicht angesetzt werden. Das muss eine Kennzahl im Spiel werden und Konsequenzen haben… Diese ungezwungenen Fehler haben einfach einen unfassbaren Impact.

    Ich stimme dem Bericht aber auch zu, dass das Offensivspiel – aus meiner Sicht sogar- seit langer Zeit keine von außen erkennbare Struktur hat. Da wurde von Waffen gesprochen, die man hat. Doch die haben die wunderbare Eigenschaft sehr diskret zu sein – allerdings auch in ihrer Wirkung. Allerdings: Guirassy ist erst seit zwei Spieltagen da. Doch so viel Effekt auf zwei Schultern?!? Was ist mit Silas? Völlig außer Form! Führung: nicht konstant genug und der Wirkungsgrad ist ausbaufähig.
    Taktisch: die Strafraumbestzung ist zum heulen… Und die Spieleröffnung ist zu aurechenbar und damit teilweise sogar gleichsam implodierend gefährlich.

    Es gibt verdammt viel zu tun!
    Doch bitte keine Aufarbeitung ala: ist es der Kader oder der Trainer? DAS ist zu kurz gegriffen und kommt bei mir so rüber, als ob die Achse Mislintat-Rino in den ElchTest muss.
    Für mich ist es keine Frage des Personals sondern von Prozessen. Ehrlicherweise möchte ich aber auch sagen, dass ich mir von der knallharten Aufarbeitung der letzten Saison mehr Sicherheit und Auffangstrukturen erwartet hätte, um nicht erneut relativ offensichtlich in die gleichen Krisensituationen
    zu geraten. Beispielsweise ist die Emotionslenkung durch die Bank leider kontraproduktiv bis dato. Ich kotze auch regelmäßig über die Dienstleistungen des DFB, doch Selbstgerechtigkeit bringt keine Punkte…

    Doch trotzdem: Mislintat und Rino haben den VfB hochgebracht, bislang etabliert in der Liga und ich für meinen Teil habe endlich wieder Köpfe, mit denen ich mich identifizieren kann und die authentisch sind! Es ist wie in einer Ehe: nach der Krise ist vor der Krise, doch das Bett zu Hause wird immer am wärmsten sein!

  12. Motzbackenbruddler sagt

    Ich frage mich, wo uns Mislintat und Rino hochgebracht haben? Letzte Saison Fast-Abstieg, diese Saison weiß Gott wohin? Hab’ ich irgendwie was verpasst?

  13. Ein richtig roter Faden ist im Wehrlintat Gate recht schwierig zu finden.

    Ich meine ebenfalls, dass Wehrle bei der Gentner Verpflichtung sehr genau wusste, was er tat. Mit der Aktion ist er zwar jetzt erstmal der Buhmann, lässt sich so aber für alle möglichen Szenarien alle Türen offen. Gestern im Sport im Dritten fand ich ihn zumindest nicht unsympathisch.

    Persönlich bin ich von der Art, wie Rino spielen lässt, nicht (mehr) begeistert.

  14. Clemens sagt

    Ich habe mir die Kommentare über die zurückliegenden Tage angeschaut und beobachte bei den üblichen Verdächtigen den bereits bekannten Trainer-Rausschmiss-Reflex. Kann man natürlich fordern, zielt aber am eigentlichen Problem vorbei. Matarazzo hat sicherlich Grund, Spielsystem, taktische Vorgaben und Personalauswahl kritisch zu hinterfragen. Und so wie ich ihn in den zurückliegenden 3 Jahren wahrgenommen habe, wird er dies auch tun. Die Diskussion zu seiner grundsätzlichen Besetzung des Trainerpostens finde aktionistisch. In welchem Verein der Bundesliga wird aktuell ein vergleichbarer Kindergarten wie der des VfB-Kaders trainiert? Matarazzo hat bewiesen, dass er mit jungen Spielern hervorragend arbeiten kann. Welche Trainer fallen euch alternativ ein, die eine ähnliche Vita besitzen, derzeit vakant sind und für den VfB realistischer Weise zu verpflichten wären? Wer den Rausschmiss des Trainers fordert, sollte zumindest (ernst zu nehmende) Lösungen nennen können.

    Dasselbe gilt für Mislintat. Der Mann hat sicherlich auch Fehler bei den getätigten Transfers zu verantworten, aber das trifft vermutlich auch auf mindestens 15 andere Sportdirekten innerhalb der Bundesliga zu. Mislintat hatte beim VfB bislang noch nie die Möglichkeit, Transfereinnahmen zu einem Großteil wieder komplett in den Kader zu reinvestieren. Ich würde Mislintat daher gerne mal zwei Jahre am Stück mit einem 20-30 Mio. Euro Budget Transfers für den VfB abwickeln sehen. Das könnte durchaus interessant werden. Aber stattdessen musste Mislintat zwei Jahre hintereinander die finanziellen Corona-Defizite kompensieren. Und dennoch steht der VfB Stuttgart aktuell in erster Linie seinetwegen überhaupt finanziell gesund da. Herr Wehrle verantwortet indessen die negative Bilanz des 1. FC Köln, der trotz sportlich erfolgreicherer Jahre (und somit auch mit höheren TV-Geldern) ein deutlich schlechteres Betriebsergebnis als der VfB präsentieren musste.

    Die sportliche Situation macht sowohl Mislintat als auch Matarazzo angreifbar, das ist nachvollziehbar. Und weder Sportdirektor noch Trainer stehen über dem VfB. Aber mir fehlt oftmals der differenzierte Blick auf die besonderen Umstände beim VfB. Nach dem letzten Abstieg waren sich alle einig, dass man einen neuen Weg mit jungen Spielern einschlagen möchte. Aber der Weg zu einem etablierten Bundesligisten wurde durch Corona sicherlich nicht beschleunigt, weshalb ich die aktuellen Leistungen in Verbindung mit dem derzeitigen Tabellenstand tendenziell positiver bewerte, als wäre man ohne diese finanziellen Einschränkungen im dritten Bundesliga Jahr. Wer sich allerdings bislang als Kuckucksei im Nest entpuppt ist A. Wehrle, der bislang eine peinliche Außendarstellung besitzt und jegliche Führungskompetenz bzw. das erforderliche Fingerspitzengefühl für die besondere Situation in Cannstatt vermissen lässt. Präsident Vogt macht in diesem Kontext auch eher den Eindruck eines Grüß-August. Bei aller Harmonie-Sucht, hätte der Mann hier nicht die externe Kommunikation übernehmen können?

    • drhuey sagt

      Ganz ehrlich Clemens, ich gleube nicht an eine negativen Korrelation zwischen Durchschnittsalter der Mannschaft und Tabellenplatz. Wie sagte mal eine Trainerikone: es gibt nicht junge und alte Spieler, nur gute und schlechte. Es ist natürlich schon etwas “Jugend forscht” beim VfB, auch aufgrund der angespannten Finanzlage. In der Konsequenz heisst das doch, dass der Trainer den noch unerfahrenen Spielern maximale Sicherheit geben muss. Einsatz auf angestammten Positionen und eine stabile Formation, die die meisten schon aus Jugendmannschaften kennen, wäre mal ein Anfang. Stattdessen wird versucht auf Teufel komm raus eine Dreierkette zu implementieren, die fallweise auch zur Viererkette werden kann, die ihre Vorteile hat, aber in deren Genuss ich nicht komme, da die Mannschaft keine Umschaltmomente kreiert, das Passspiel gruselig ist und das Positionsspiel nicht gut ist. PM wurde bereits CL-Eignung nachgesagt und mir kommt es so vor, als wolle er den Tuchel geben, der ein variables System auf Zuruf ändern kann ohne die Spieler dazu zu haben. Die Verlangsamung des Spiels im Mittelfeld und die schnellen Ballverluste (hier würde mich mal eine Kennzahl interessieren: duchschnittliche Ballhaltezeit in welcher Zone) sind das Ergebnis. Gleichzeitig bekommt er die Mannschaft nur einzelfallweise auf 100%. Ich denke er überfordert die Spieler und sollte schleunigst Komplexität aus dem Spiel nehmen. Es geht hier nicht um ihn und welche tollen Formationen er sich einfallen lässt, sondern um den VfB und sein Punktekonto.
      Zu Mislintat: Ich habe schon immer gesagt, dass ich es mal erleben möchte, dass Mislintat für den VfB einen CL-Kader zusammenstellen kann und ich gebe Dir recht: er hat bisher einen guten Job gemacht. Was mir etwas zu denken gibt, ist die Tatsache, dass unsere Leihgaben ausser Tibidi wohl diesselbe Nebenrolle in ihren aktuellen Vereinen spielen wie bei uns. Das spricht nicht gerade für deren Qualität.

      • Clemens sagt

        Doc, du wirst von mir keine großen Widerworte lesen. Dass junge Mannschaften sportlich erfolgreich sein können, haben der BVB und Leverkusen letztes Jahr z.B. bewiesen. Diese Saison sind wir allerdings das mit deutlichem Abstand jüngste Team der Bundesliga (22,68 Jahre). Der BVB ist Zweiter mit bereits 24,21 Jahren. Eine Kausalität zwischen Alter und sportlichem Erfolg würde ich mit Blick auf die Alters-Tabelle sogar eher in Richtung “je jünger, desto erfolgreicher” sehen. Tja, trifft (zumindest derzeit) allerdings nicht auf uns zu.

        Ebenfalls keinen Widerspruch gibt es von mir zu deinen anderen Punkten. Geringere Komplexität der Anforderungen an die Spieler, Systemwechsel auf Viererkette, positionsgewohnte Aufstellung der Spieler, weniger Experimente, etc. In all diesen Punkten bin ich komplett bei dir. Lediglich den Tuchel-Dünkel bzw Eitelkeit sehe ich bei Matarazzo nicht. Und ich bin mir sicher, dass Matarazzo an den genannten Kritikpunkten nach und nach ansetzen wird und die Themen vermutlich in der Vergangenheit auch bereits für Zündstoff zwischen Matarazzo und Mislintat gesorgt haben.

        Aber der Trainer kann natürlich nicht zaubern. Ein offensichtliches Manko ist die Qualität diverser junger Hoffnungsträger. Coulibaly sei hierfür stellvertretend genannt. Talentiert ja, aber zweifelhaft, ob es bei ihm für die Bundesliga irgendwann mal reichen wird. Ein Sosa hat beispielsweise auch fast 3 Jahre benötigt, um sein Potential zu offenbaren. Bei Klimowicz kam der Durchbruch selbst nach 3 Jahren nicht. Das Qualitätsthema beim Spielermaterial ist dann in erster Linie den finanziellen Rahmenbedingungen geschuldet, weil Mislintat nur im mittleren oder unteren Regal bei den Talenten einkaufen kann. Und gehen dann tatsächlich mal einige der Jungs durch die Decke (woran dann auch Matarazzo seinen Anteil besitzt), gehen 1-2 von denen jedes Jahr von Bord der MS Cannstatt, damit die Party für die Folgesaison finanziert werden kann. Fehler bei den Transfers können wir uns im Grunde kaum leisten, passieren aber dennoch. Auch Mighty-Sven ist davor nicht gefeit. Ich akzeptiere aber die Rahmenbedingungen und das damit verbundene Risiko eines neuerlichen Abstiegs. Das kommt nicht bei jedem gut an, darüber bin ich mir im Klaren.

  15. Konrad sagt

    Nicht begeistert sein, heißt ja nicht automatisch den Trainer rauswerfen wollen. Wobei mich tatsächlich interessieren würde, wie beispielsweise ein Urs Fischer unser Mannen leiten würde?

    Die weitere Frage ist, was ist differenziert?

    Im letzten Jahr war Kritik wegen Corona und vielen Verletzungen nicht “angebracht”.
    In diesem Jahr hatten wir zwei sehr gute Spiele über 2 gesamte Halbzeiten gegen Leipzig und Bayern. Der Rest mit den üblichen Schlaf-Phasen noch ohne Sieg.

    Rino hat am Anfang der Saison klar gesagt, dass man um jeden Punkt sofort hart kämpfen müsse, weil es am Ende der Saison sonst zu viel Druck erzeugt. In jedem Spiel wach und scharf sein. Bei allem Respekt und Wertschätzung, zu sehen und zählen ist ein Platz 16 und verdusselte Spiele gegen Mitkonkurrenten.

    Die Gratwanderung von Kontinuität zur Frage erreicht der Trainer seine Mannschaft noch kann ich nicht beurteilen. Natürlich wollen wir alle Kontinuität. Den Erfolg der Kontinuität zu opfern ist nur solange sinnvoll, solange die Mannschaft mit aller Kraft die Vorgaben des Trainers umsetzt.

    Substanzverlust wegen Corona, auch wegen Managementfehler, die S.M. nicht zu
    vertreten, dafür sehr gut moderiert hat. / Dagegen in Köln kriegst Du tatsächlich Schnappatmung beim Lesen, was Wehrle dort zu verantworten hat.

    Badstuber hat grad mal noch einen ausgeteilt in Richtung VfB Management. Die ewigen Unruhen und Abwesenheiten einer mal konstant klaren Führungsstruktur ohne Drama helfen uns natürlich nicht weiter. Mislintat möchte nun nach Wehrles ohne Fingerspitzengefühl Entscheidungen Sportvorstand werden. Weil er sich sonst durch Wehrles Handeln in seiner Kompetenz beschnitten sieht. Nachvollziehbar natürlich.

    Und so dreht es sich bunt und munter weiter. Ehrliche Antwort, ich bin ratlos.

  16. Bacardihardy sagt

    Materazzo ist super sympathisch, intelligent und menschlich top.
    Aber sorry, er ist leider was sein Trainerdasein betrifft, ohne jegliche Erfolgsnachweise, wenn man mal vom Aufstieg mit dem VfB absieht.
    Den hätte jeder snder Trainer au h geschafft.
    Davor hat er doch noch nirgends etwas nachzuweisen.
    Er wurde von heut auf morgen Bundesligatrainer beim VfB, ohne vorher jemals einen andern Verein erfolgreich trainiert zu haben.
    Und das merkt man einfach.
    Mit einem Streich oder Urs Fischer niemals vergleichbar.
    Aber auch Trainer wie Thomas Reis, Adi Hütter oder Favre haben es schon mal bewiesen, dass sie Mannschaften erfolgreich führen können und haben viel mehr Erfahrung als Rino.
    Alles schreit nach Kontinuität.
    Aber wenn man so erfolglos ist wie Materazzo seit 1,5 Jahren ist das ein Witz.
    Ich bin gegen diese Kontinuität.
    Ich bin für einen Trainerwechsel und zwar jetzt.
    Er hatte genug Chancen.
    Es fehlt doch wieder am läuferischen, aggressiven Spiel. Wo ist das Mittelfeld ?
    Klar kann man sagen das Spielermaterial ist schlecht, sorry aber dann ist der Mislintat auch nicht der Messias für den ihn alle halten und für den er sich propagiert.
    Mislintat hätte ja nicht alle Stürmer verleihen müssen , die er zuvor eingekauft hat wie Tibidi, Fagjir oder Sankoh.
    Dafür hat er 2 Stürmer verpflichtet wie Pfeiffer oder Perea für 3 Millionen, ja für was denn. Wir haben doch noch Kuol und Kastanaras.
    Da hätte er lieber noch nen konkurrenzfähigen Torhüter und einen erfahrenen Mittelfeldspieler verpflichtet.

    • fritzo62 sagt

      Du sprichst mir aus der Seele. Und bei Zagadou fällt mir Badstuber ein… Ja, nochmals, auch mir gefällt die Harmonie sehr, aber die Erfolge bleiben aus, die beiden letzten Heimspiele waren eine Offenbarung eines Absteigers.
      Wollen wir in vollkommener Harmonie in die 2. Liga?

  17. K.S.A. sagt

    Immerhin hat unser Rino einen prominenten Fan – Hansi Flick – der hat gestern glatt und sauber Rinos Matchplan übernommen. 🙈 Dachte für´n Moment “wir” spielen.

    Wie immer habe ich Buzzes Podcast gehört, mir selbst nochmal Gedanken gemacht, auch zu dem, was hier alle geschrieben haben.

    Mit einem gewissen Abstand glaube ich, dass Wehrle der Entwicklung noch Zeit bis zum Winter gibt. Wenn da wahrscheinlich keine klare Kurve nach oben von Leistung , Tabelle und Ergebnissen erkennbar ist, wird er handeln (müssen).

    Ich glaube tatsächlich auch, dass Rino sich als Mathematiker zu sehr verkopft und eine taktische Meisterleistung nach der anderen hinlegen will, die seine Spieler überfordert. Er ist intellektuell sicher drei Regale über den Spielern, was möglicherweise spieltaktisch too much ist. Andererseits fehlt, vor allem während des Spiels, häufig die Empathie sich auf des Gegners Taktik zeitnah umzustellen. Eine weniger gute Entwicklung finde ich das häufig oft überharte Einsteigen, das zu einigen (gelb)roten Karten führte.

    Ohne despektierlich klingen zu wollen, sehe ich jetzt keine Masse von Spielern, die er entwickelt hat. Möglicherweise fehlt mir Detailwissen. Ich sehe eher immer wieder eine Wiederholung von Mustern. Standards (aktiv und passiv), Fehlpässe, Ballverluste, fehlende finale Pässe usw. Früher hatten wir extrem gute Konter, sieht man leider nicht mehr so oft.

    Was Tibidi betrifft, der stand quer im Stall. Da gabs Probleme mit dem Vater und dem VfB, das war schon richtig, denke ich. Silas finde ich eher grad ein Problemfall. Vielleicht wäre es besser, man würde ihn für den Moment nur als Joker bringen?

    Der erfahrende Mittelfeldspieler, der dem Spiel den Takt geben, den finalen Pass spielen kann, der fehlt mir auch. Von Ahamada kann man das noch nicht verlangen und Endo bräuchte dringend mal ne Pause. Karazor ist defensiv sicher gut, aber kein Spielgestalter.

    Beim (neuen) Trainer fehlt mir tatsächlich die Phantasie, er muss zum VfB, zu Mislintat, zur Region, zur Philosophie passen. Reis passt(e) in den Pott, aber zu uns? Favre ist zu sensibel für unser ewiges VfB Leaks. Hütter in Gladbach krachend gescheitert, was möglicherweise am Eberl Drama lag. Trotzdem haben die in Gladbach das alles wieder gut geordnet. Ob Hütter Bock auf den VfB hat und passt, ich weiß es nicht. Auf gar keinen Fall Kohfeld, Tedesco und co.

    Mir fiele spontan der Trainer Matthias Jaisssle ein, der gerade RB Salzburg trainiert und aus unserer Region ist. Nur spielt der mit RB CL. Lust auf Abstiegskampf im Ländle?

    Es muss halt passen und mit welcher Ruhe Rino alle Dramen wegmoderiert hat, war schon sehr großes Kino. Das kann nicht jeder. Vielleicht schmeißt als letztes Szenario Rino selbst hin, weil er keinen Bock mehr hat, ist auch eine Option.

  18. Konrad sagt

    Heute hat Rino 1000 Tage Jubiläum. Dazu natürlich Glückwunsch! Wie geschrieben , er ist ein extrem sympathischer freundlicher Mensch mit maximalem Anstand. Verkörpert menschliche Werte und Intelligenz.

    Er sieht es etwas anders als wir. Erstes Jahr Aufstieg, zweites Jahr super Fußball gespielt, drittes Jahr maximal emotional das Ziel erreicht.

    Wir sehen es kritischer. Wie oben ausführlich beschrieben.

    Viele Trainer wären für mich keine Verbesserung (Kohfeld / Tedesco) Bei den anderen ist die Frage, passen sie zum Verein? Favre würde keine drei Stunden unser “Game of Thrönle”
    (Zitat) ertragen. Würde Hütter passen, Reiss, Stöger? Keine Ahnung! Der einzige, der mir einfallen würde, wäre Matthias Jaissle von RB S, mit denen er allerdings CL spielt. Hätte er Bock auf Abstiegskampf im Ländle?

    Wehrle wird sich die Leistungen bis Winter ansehen und dann liegt es im Bereich des Möglichen, dass sich etwas ändert.

    Ob Mislintat mit viel Geld eine Top Mannschaft zusammen stellen würde, ist rein hypothetisch. Bei Dortmund und Arsenal wäre Geld da gewesen, was beim VfB so
    schnell natürlich nicht passieren wird. Trotzdem kam er wegen der gestalterischen
    Freiheit zu uns. Hitz hat sie ihm gegeben, Wehrle genommen. Letzterer möchte
    übrigens trotz seiner persönlichen Geschichte nach Katar. Was mir persönlich dann
    nicht klar ist, wann er mit SM Vertragsgespräche führen will, wenn er mit seinem
    Partner in der Wüste weilt…?

  19. Joachim sagt

    Es ist der nächste kardinale Fehler beim VfB was Wehrle da gemacht hat. Mit Khedira
    und Lahm hätte er auch ohne Beraterstatus sich abstimmen können. Misslintat hat Geld
    bisher herangeschafft und so weit es geht sich mit den Verhältnissen, auch in Pandemie,
    arrangiert. Was jetzt kommt ist wieder VfB like, mehrere haben Meinungen , reden rein
    und am Schluss ist Misslintat weg und der Nachste versucht sein Glück.
    So allerdings kommt man nicht voran , während man beim Rekordmeister um weitere
    Titel spielt oder derzeit zittert, zittern die Fans und VfB Verantwortlichen um den Klassenerhalt. Ich frag mich nur, wie werden da Anforderungsprofile bewertet, wenn
    da Leitungsfunktionen besetzt werden?

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