Beck for good!
Sibirien, Saab, Sonderling. Auf diese drei Begriffe reduziert wurde Andreas Beck zum Anfang seiner Karriere. Im russischen Kemerowo geboren, mit 14 nach Stuttgart gekommen, feierte er mit 18 Jahren sein Profi-Debüt beim VfB. Während seine Kollegen mit ihren zu Sonderkonditionen geleasten Mercedes protzten, fuhr er zum Training mit einem alten Saab 900 und las in seiner Freizeit Bücher. Gab es 2007 außer Thomas Hitzlsperger überhaupt Fußballer, die lesen konnten? Beck muss ein Sonderling gewesen sein, denn es waren auch noch Werke von Dostojewski, Schopenhauer, Nietzsche und Paulo Coelho, die er sich zu Gemüte führte. Das Etikett „der etwas andere Profi“ oder „der kickende Philosoph“ wurde ihm schnell angeheftet. Und das nur, weil sein geistiger Horizont nicht an der Spielfeldumrandung endete. Mit fünf Kurzeinsätzen hatte Andi Beck einen überschaubaren Anteil am Meisterschaftserfolg des VfB im Jahr 2007, aber er ist genauso Teil der Meistermannschaft wie seine aktuellen Kollegen Mario Gomez und Christian Gentner. Aus dem dürren Bürschle von 2007, dem jungen Wilden, von vielen liebevoll „s’Beckle“ genannt, ist in den vergangenen zwölf Jahren ein ordentlicher Brecher …