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Labbadias Scheitern ist Wehrles Scheitern

Der VfB mit einem ordentlichen Spiel gegen Union Berlin und trotzdem trennt man sich von Bruno Labbadia. Am Auftritt der Mannschaft (vor allem in der ersten Halbzeit) kann es nicht gelegen haben und „keiner kann behaupten, sie wäre nicht gut eingestellt gewesen“ (Labbadia). Wenn die Leistung gegen Union nicht unbedingt der Grund für die Trennung ist: Warum hat dann Alexander Wehrle nicht schon vor zwei Wochen reagiert? Ein unverantwortlicher Fehler, nicht schon früher gehandelt zu haben. Ebenso, überhaupt Labbadia unter großem Getöse und Weltuntergangsszenarien eingestellt und mit einem Vertrag bis 2025 ausgestattet zu haben. Im Grunde seit September, seit der Vorstellung von Sami Khedira, Philipp Lahm und Christian Gentner, geht es nur in eine Richtung: nach unten – sportlich, kommunikativ, atmosphärisch. Labbadias Scheitern ist ein Scheitern mit Ansage: Man musste kein Hellseher sein, um zu prognostizieren, dass der Trainer nicht zum Team passt. Sowohl was seine antiquierte Ansprache und seine Methoden angeht als auch was seine Spielweise betrifft. Vorstands-Boss Wehrle, dessen Personalie Labbadia ist, muss das wissen, denn Labbadia ist kein Unbekannter. Wer Labbadia einstellt, …

Im Fegefeuer der Eitelkeiten

Michael Reschke und Wolfgang Dietrich wollen im Winter den Kader aufrüsten, angesichts von Platz 18 und einem Torverhältnis von 8:21 nach zehn Spieltagen absolut einleuchtend. Aber das wollten sie sowieso machen, sagen sie. Nicht, dass einer auf die Idee käme, sie hätten einen Fehler gemacht, die beiden. Der eine (Reschke) hat schließlich den Fußball erfunden, der andere (Dietrich) steht für Glaubwürdigkeit und Kontinuität. Beide umgehen das Verb „nachbessern“, doch genau darum geht es: Die Fehleinschätzungen des Sommers bei der Kaderplanung zu korrigieren. Natürlich geht es auch darum, den Kader den Wünschen des neuen Trainers Markus Weinzierl anzupassen – Stichwort Geschwindigkeit. Wollen wir mal hoffen, dass er noch in den Genuss der Neuzugänge kommt und nicht schon vorher Erfahrungen mit dem „Schleudersitz“ (Dietrich) in der Mercedesstraße machen musste. Erst wird von Michael Reschke die phänomenale Rückrunde überschätzt (zugegeben: damit war er nicht der einzige), dann der Vertrag mit Tayfun Korkut verlängert, der wiederum die Mannschaft nicht weiter entwickelt, sondern in allen Belangen – spieltaktisch, personell und fitness-mässig – runterwirtschaftet. Das Ganze führt zu Formkrisen von Leistungsträgern …

Ich habe Angst!

Im Tabellenkeller bricht Feuer aus, doch das macht den VfB nicht heiss. Der findet, Panik sieht bescheuert aus. Auf nen Alarm geben die in Cannstatt nen Scheiss. Wieso? Wir sind doch so gut wie in Sicherheit, stottern Robin Dutt und Jürgen Kramny. Wir brauchen nur noch fünf, vier, drei Punkte, ach, der Abstand zu Frankfurt ist doch sowieso komfortabel. Irgendwer holt uns hier schon raus. Das denken alle hart in der Kabine und schauen auf Christian Gentner, der auf Schorsch Niedermeier blickt, der auf Daniel Schwaab zeigt, der dann Daniel Didavi umarmt. Der wehrt ab und wedelt mit seinem Wolfsburg-Vertrag rum. “Verantwortung? Ich? Kann das nicht jemand anders machen?” Das steht in allen Gesichtern. Ich kann es sehen. Immer nur den Shit zu sehen, geht schnell. Aber das Schlechte beim VfB ist unübersehbar. Jeder muss es im Verein erkennen, denn es befindet sich auf allen Ebenen. Seit Jahren. Und alle schauen zu. It’s a scary movie. Ich habe Angst. Dass die in der Mercedes Straße nicht sehen wie die Sonne untergeht. Die sitzen da, ohne …