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Spektakulär unspektakulär

„Es geht gegen eine Spitzenmannschaft, die brauchen nicht viel. Die kamen zweimal vors Tor und zweimal hat es gescheppert“, zeigte sich Frankfurts Trainer Dino Toppmöller beeindruckt. Der VfB eine Spitzenmannschaft? Echt jetzt? Wenn man den reifen Auftritt bei der Eintracht als Maßstab nimmt: ja! Erste Heimniederlage für die Hessen seit Oktober 2022, erste Niederlage nach acht ungeschlagenen Pflichtspielen, ein reichlich uninspirierter Auftritt, nachdem sich die SGE zuletzt unter Toppmöller stabilisiert hatte: Der VfB fuhr nach Frankfurt, spielte cool sein Spiel runter und nahm drei Punkte mit. Weil er zum richtigen Zeitpunkt die Tore schoss. Weil er auch in der vorübergehenden Eintracht-Dominanz keine Chancen zuließ und klugen Kopf behielt. Weil der Spielansatz von Sebastian Hoeneß in der zweiten Halbzeit besser war als der seines Gegenübers. Frankfurt fiel nichts ein, um dem VfB gefährlich zu werden. Einzig “Mittelstürmer” Omar Marmoush fiel auf, weil er sich schon auf den Boden warf, wenn ihn Dan-Axel Zagadou auch nur anschaute. Wobei so ein Blick von Daxo einen schon umhauen kann. Natürlich sprechen alle nach dem 2:1-Sieg des VfB über Deniz …

Mister Zuverlässig

Er spielte sich nie groß in den Vordergrund, er stand einfach hinten drin und alle wussten, man kann sich auf ihn verlassen: Helmut Roleder, Meistertorhüter der Saison 1983/1984, absolvierte 410 Pflichtspiele für den VfB, heute wird er 70 Jahre jung. Sein Torwartspiel: seriös, unspektakulär, zuverlässig. Roleder war kein Flieger, kein Showman, keiner, der seine Vorderleute anbrüllte. Effektheischend war sein Stil nicht, eher still und unauffällig verrichtete er seine Arbeit. Die Schlagzeilen beherrschte er ganz kurz: Als er als erster Torhüter der Bundesliga für eine Notbremse die Rote Karte bekam. Er hatte 1983 den Bochumer Christian Schreier außerhalb des Strafraums zu Fall gebracht. Er wird gerne auf diese Szene reduziert, so wie sein Mannschaftskamerad Bernd Martin auf seinen Minuten-Einsatz bei der Nationalmannschaft. Für den VfB war Roleder allerdings über Jahre ein wichtiger Fixpunkt in der VfB-Abwehr. Kein reiner Linientorwart, er war mutig im 1:1, bei Flanken holte er sich die, die er pflücken musste. Er suchte schonmal im Strafraum seine Kontaktlinse, er zog sich zwei Nierenrisse zu und musste am Anfang seiner Karriere einen Schienbeinbruch verkraften. …