Der Sieg gegen Leizpig im Pokal als Brustringteilchenbeschleuniger? Darauf hatten viele Fans gehofft. Aber ob gerade in Bochum die Serie von sechs sieglosen Spielen reißen würde? Mit den 95 Minuten vom Mittwoch in den Beinen? Und mit sechs neuen Spielern?
Angelo Stiller, Maxi Mittelstädt und Ameen Al-Dakhil gesperrt, Leweling und Millot nur auf der Bank. Dafür erstmals in der Startelf: Winterneuzugang Jaquez sowie Hendriks, Stergiou, Keitel, Rieder und Führich.
Nehmen wir es vorweg: Jeder einzelne von ihnen machte seine Sache ganz hervorragend. So herrvorragend, dass Stuttgart bereits nach 8 Minuten vorne lag. Die frühe Führung: Jeff-Sache. Die Vorarbeit übernahm der Kapitän und das Ganze war das Resultat einer Ecke. Schon wieder!
Nach seinem Assist zum 1:0 schien Ata Karazor auf den Geschmack gekommen zu sein. Denn nur drei Minuten später schickte er mit einem sensationellen Vertikalpass Ermedin Demirovic Richtung Bochumer Tor. Und die Nummer 9 überlupfte den VfL-Keeper Horn so perfekt wie man es zuletzt nur von Serhou Guirassy oder Simon Terodde gesehen hatte.
Nach der frühen Führung ließ Stuttgart den VfL Bochum erwartungsgemäß etwas
besser ins Spiel kommen, doch das Team von Dieter Hecking konnte das nicht in Chancen ummünzen. Die hatte in der 30. Minute auf der anderen Seite Fabian Rieder: Sein Schuss landete am Pfosten und der Abbpraller am Arm des Keepers, ging dann aber knapp am Tor vorbei.
Zur Halbzeit wechselte Hecking auf Bochumer Seite gleich doppelt, u.a. um die Defensive zu stabilisieren. Das klappte eher so mittelmäßig, denn nur drei Minuten nach Wiederanpfiff stand es schon 3:0, weil Hendriks unbedrängt in die Mitte flanken konnte, wo mal wieder Demirovic einschieben konnte. Und wie gut stellte sich die neu formierte Defensive dabei an?
Der Rest der Partie war herrlich langweilig, da die Bochumer nie wirklich gefährlich wurden. Die große Frage des Nachmittags war daher: Würde Demirovic seinen allerersten Dreierpack schnüren? Bereits in der 58. Minute hatte er die große Chance dazu, scheiterte aber an Timo Horn. Und so mussten “Medo” und die VfB Fans bis zur 85. Minuten warteten, bis sie zusammen den Hattrick feiern konnten.
6 neue Spieler, vier Tore geschossen, null Tore kassiert, Sieglosserie beendet: Dass der Ausflug in den tiefen Westen dermaßen erfolgreich sein würde, hatten wohl nur die kühnsten Optimisten erwartet. Aber durch den Einzug in Pokalfinale scheint das Team Rückenwind bekommen zu haben. Hoffentlich genug, um auch gegen Bremen zu einem Sieg zu surfen.
Ich will ja ganz bestimmt kein Wasser in den Wein schütten, aber die drei Tore von Medo waren kein Hattrick, da in unterschiedlichen HZ erzielt…
Die gute Almann-Definition, damit es bei uns wieder möglichst kompliziert ist. 😄
„Im internationalen Fußball zählt bereits das Erzielen von drei Toren eines Spielers in einem Spiel als Hattrick, weshalb beispielsweise die drei englischen Tore im Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 1966 von Geoff Hurst als Hattrick gewertet werden. Um den „deutschen“ Hattrick von der internationalen Definition abzugrenzen, werden häufig umgangssprachlich die Bezeichnungen „echter Hattrick“, „lupenreiner Hattrick“ oder „klassischer Hattrick“ verwendet. Im deutschen Fußball bedeutet ein Hattrick, dass die drei Tore in einer einzigen Spielhälfte erzielt worden sind, weshalb die Attribute „lupenrein“, „klassisch“ oder „golden“ nicht nötig sind, in aller Regel aber dennoch verwendet werden.“
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Hattrick