Das VertikalGIF zum 3:3 gegen Dortmund hätte auch doppelt so lang sein können, so viel gab es neben den sechs Tore und dem Platzverweis noch zu erzählen.
Dass es in Augsburg ein ähnliches Spektakel geben würde, hatte sicherlich niemand erwartet. Aber wie zäh war denn bitte das Spiel bei den bayerischen Schwaben, bei dem am Ende 0,6 zu 1,5 expected Goals zubuche standen?
Die Augsburger Antifußballer taten von Beginn an, was sie tun mal tun, und traten gegen Ball und Gegner. Schiedsrichter Dingert war davon offenbar genauso überascht wie das Stuttgarter Team und bekam deswegen die Partie nicht in den Griff – genauso wie die Stuttgarter Mannschaft.
Bereits nach acht Minuten zeigte die VfB-Defensive dann mal wieder eindrucksvoll, dass man auch unter dem vierten Trainer ein Faible für frühe Gegentore hat. Sosa, Ito und Endo verteidigten auf der linken Seite sehr luftig, die Innenverteidigung war unsortiert und Fabian Bredlow klebte auf der Linie. Die Konsequenz: Das 1:0 für Augsburg.
Damit war auch klar: Das schwere Auswärtsspiel würde noch schwerer werden, weil sich Augsburg jetzt komplett auf seine Kernkompetenzen konzentrieren konnte: Foulen und Jammern.
Trotzdem hatte der VfB in der 12. und 16 Minute zwei gute Chancen auf den Ausgleich. Aber einmal zeigte Chris Führich seine mediokre Abschlussqualität und einmal war Endo noch überraschter von Guirassys Geniestreich als die Augsburger Abwehr.
Zur zweiten Halbzeit brachte Hoeneß Silas und Coulibaly für Millot und Führich, um dem Augsburger Abwehrriegel mit Tempo und einer Prise Chaos beizukommen. Und es wirkte, denn zehn Minute später tauchte Silas alleine im Strafraum auf, wurde aber von Uduokhai leicht geschubst. Elfmeter?
Aber tatsächlich war der VfB in der zweiten Halbzeit besser im Spiel und griffiger – auch, wenn dabei wenig Zählbares heraussprang. Das änderte sich erst in der 78. Minute. Der eingewechselte Tomás schaufelte einen Freistoß auf Höhe der Mittellinie einfach mal in den Augsburger Strafraum, Endo nahm den Ball artistisch gleich mit beiden Knien an, scheiterte im Fallen an Koubek und staubte im Liegen zum 1:1 ab. Den Treffer erzielte er weniger mit dem linken Fuß als vielmehr mit unbändigem Willen.
Kurz vor Schluss hatte der VfB sogar noch die Chance, das Spiel zu drehen: Waldemar Anton spielte wie schon gegen Dortmund einen millimetergenauen Diagonalball über das halbe Feld, diesmal zu Silas, und der zog unwiderstehlich in den Augsburger Strafraum, konnte aber mit seiner Hereingabe keinen Mitspieler finden. Das wäre es gewesen!
So blieb es am Ende beim 1:1 und das Fazit muss durchaus zwiegespalten ausfallen. Einerseits zeigt der VfB wieder Comebackqualitäten, lässt gegen Augsburg nur eine Chance zu und bleibt auch im vierten Spiel unter Sebastian Hoeneß ungeschlagen. Andererseits schien das Team ähnlich wie schon gegen Schalke von der Gangart des Gegners überrascht, zeigte vor allem in der ersten Halbzeit zu wenig Bissigkeit und ließ zwei wichtige Punkte im Abstiegskampf liegen.
Statt der Konkurrenz im Tabellenkeller Druck zu machen, muss man jetzt am Wochenende Köln, Bremen, Wolfsburg und Freiburg die Daumen drücken. Das fühlt sich auch irgendwie nicht richtig an.
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