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VertikalGIF #VfBFCA: Die last minute Schwaben sind zurück

Nachdem unter Michael Wimmer gleich zwei Heimspiele in Folge gewonnen wurden und der VfB dabei unfassbare zehn Tore erzielte, war die Vorfreude auf das Spiel gegen Augsburg groß – trotz der Schlappe in Dortmund. Das lag vielleicht auch daran, dass die Baustelle wieder ausverkauft war und sich der 12. Spieltag wettertechnisch eher wie der Saisonauftakt fühlte.

Es war einer dieser Samstage, an denen es von Beginn an knisterte. Viele Fans schienen das gleiche Gefühl zu haben. Das Gefühl, ein Spiel zu erleben, an das man sich noch lange erinnern würde. Zurecht, wie sich schon vor dem Anpfiff zeigte. Denn da feierte die Cannstatter Kurve den 25. Geburtstag des Commando Cannstatts mit einer unfassbaren dreiteiligen Choreo. Was für eine Show!

Leider währte die Freude darüber nur kurz, denn der VfB fing sich sein fast schon obligatorisches frühes Gegentor. Diesmal dauerte es ganze vier Minuten bis der Gegner in Führung ging. Das Ganze mit freundlicher Unterstützung von Zagadou, der sich vom vermutlich halb so schweren Niederlechner viel zu einfach zur Seite schieben ließ. War das das “andere Gesicht”, das der VfB zeigen wollte?

Nachdem der erste Schock verdaut war, kam der VfB besser ins Spiel. Vor allem das Revival des “Doppel-Ochsen-Sturms” mit Pfeiffer und Guirassy konnte sich gut in Szene setzen. Das galt vor allem für die 15. Minute als Borna Sosa mit rechts so gut auf Guirassy flankte, dass der eigentlich gar nicht anders konnte, als mit dem Kopf einzunetzen. Der VfB war wieder da!

Anschließend war die Partie ausgeglichen mit Torchancen auf beiden Seiten. Vor allem der VfB tauchte immer wieder gefährlich vor dem Augsburger Tor und hatte durch Silas zwei große Chancen. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte hätte er den Ball eigentlich nur in das fast leere Tore schießen müssen, traf stattdessen aber Pedersen.

Mit einer vergebenen Großchance ging der VfB also in die Kabine. In die zweite Halbzeit startete das Team dann schläfrig, unkonzentriert und drucklos. Was war der Inhalt der Halbzeitansprache gewesen? Vielleicht “Entspannt euch mal”?

Zum Glück fielen die bayerischen Schwaben weniger durch Offensivpower auf, sondern vor allem dadurch, dass sie nach jedem Zweikampf lamentierten und auf dem Rasen lagen. Das war schon ein bisschen peinlich.

Nach einer Stunde war klar: Es musste was passieren. Das sah auch der Stuttgarter Vielleicht-doch-mehr-als-Interimstrainer Wimmer so und wechselte Tomás für Silas ein. Dass das eine gute Entscheidung war, bewies der Portugiese gleich mit einer Monstergrätsche im eigenen Strafraum. Eine wohltuende Abwechslung zu Silas, der eigentlich jeden Defensivzweikampf konsequent verweigerte.

Mit der Hereinnahme von Tomás begann der Stuttgarter Chancenwucher. Man kann sie gar nicht mehr alle aufzählen: Guirassy aus elf Metern, Guirassy per Fallrückzieher, gleich zwei Mal Endo, Pfeiffer an die die Latte, Ito knapp neben den Pfosten. Was war da los?

Aber seit dem 2:1 gegen Köln wissen wir: Wenn die Mannschaft den Ball nicht über die Linie bringt, dann muss der zwölfte Mann und die zwölfte Frau ran. Hilft ja nix. Und so wurde das Stadion mit jeder vergebenen Torchancen lauter und pushte das Team. Die Spieler gaben Gas und drückten Augsburg in die eigene Hälfte. Das lag auch am eingewechselten Li Egloff, der ordentlich Alarm machte. Und wie groß war der Druck auf die Augsburger?

Das Stadion wollte das Tor, das Team wollte das Tor. Augsburg wollte nur noch den Abpfiff. Aber bevor es dazu kam, gab es noch eine geniale Vorlage per Hacke von Tiago Tomás auf Waldemar Anton, der mittlerweile Stürmer spielte, und eiskalt wie ein solcher in der 91. Minute das erlösende 2:1 erzielte.

Der dritte Sieg im vierten Spiel unter Wimmer, wichtige drei Punkte geholt, während Bochum, Leverkusen und Berlin verloren haben. So kann es weitergehen. Bevor die Hertha zum letzten Heimspiel des Jahres kommt, geht es am Freitag zu Borussia M’gladbach. Die vorletzte Chance auf einen Auswärtssieg im Jahr 2022.

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