Die Woche ging gleich teuer los: Für den Platzsturm am 34. Spieltag verurteilte das DFB Sportgericht den VfB zu 15.000 Euro Strafe. Während des dramatischen Spiels und auch danach entstanden Bilder, die international für Aufsehen sorgten. Auf der ganzen Welt wurden die Szenen gefeiert und dafür wird der VfB mit 15.000 Euro Strafe „belohnt“. Unser CEO setzte sich völlig zurecht zur Wehr(le): “Ich finde es schade, dass das Sportgericht friedliche und spontane Emotionen, wie wir sie nach der Rettung am 14. Mai erlebt haben, bestraft. Diese Emotionen nach einem für den VfB und die ganze Bundesliga historischen Saisonfinale waren Ausdruck von Glück und Begeisterung und daher aus unserer Sicht nichts, für das der VfB bestraft werden sollte – zumal wir in Bezug auf unser Sicherheits- und Präventionskonzept nichts falsch gemacht haben“.
Dafür hat Marketing-Vorstand Rouven Kasper ein bisschen Geld in die Kassen gebracht: Schwarzwaldmilch wird neuer Team-Partner des VfB und baut damit seine Sponsoringaktivitäten im Spitzenfußball in Baden-Württemberg aus. Denn der VfB befindet sich in „guter“ Gesellschaft: Das Molkerei-Unternehmen sponsert ebenfalls den SC Freiburg und die TSG Hoffenheim – das Engagement beim Hopp-Club wurde gleichzeitig mit dem beim VfB bekannt gegeben. Fehlen nur noch Heidenheim, die Kickers – und der KSC.
Borna is back: Bereits zum Saisonendspurt hatte Sosa mit Adduktorenproblemen zu kämpfen, stellte sich im Abstiegskampf aber immer zur Verfügung. Dadurch zog sich die Verletzung über den Urlaub bis in die Vorbereitung. Am Dienstag kehrte Borna Sosa von der Reha endlich auf den Trainingsplatz zurück – allerdings erst einmal nur mit individuellem Training, einigen Läufen, reduzierter Belastung und vorsichtigen Ballübungen. Der Weg zurück in den Wettkampf dauert sicher noch.
Borna #Sosa trainiert individuell auf dem Nebenplatz ⚽️💪#VfB pic.twitter.com/SpzsME9mFs
— VfB Stuttgart (@VfB) July 22, 2022
Roberto Massimo gehört neben Teto Klimowicz zu den „heißesten“ Abgabekandidaten. Am Donnerstag machte erstmals die Runde, dass der noch von Michael Reschke 2018 geholte 21-jährige nach Portugal wechselt – in die zweite Liga! Seit Freitag wissen wir: Academico Viseu heißt neue Verein, zum dem Massimo ein Jahr ausgeliehen wird. Ein Club, an dem eine von Dietmar Hopps Firmen Anteile hält (> zum Weiterlesen: Hopps Heimlichkeiten in 11Freunde). Ein Deal, der wohl weder Massimo noch dem VfB Vorteile bringt.
Academico de Viseu = 51% HOBRA GmbH & Co KG. HOBRA = 100% Hopp/TSG Hoffenheim. Hopp/TSG Hoffenheim arbeitet traditionell eng mit Roger Wittmann/Rogon. Massimo = Rogon-Spieler.
Mehr muss man dazu nicht wissen. #VfBTransfers
— Philipp Maisel (@philmaisel) July 21, 2022
Wenn dein Berater einen Club in der zweiten portugiesischen Liga für dich findet. pic.twitter.com/9sGrxpkNha
— Vertikalpass (@vertikalpass) July 22, 2022
Keine Woche ohne Transfergerüchte (es nervt):
Angeblich soll sich der VfB für den deutschen U21 Europameister Mergim Berisha interessieren, der bei Fenerbahce Instanbul unter Vertrag steht. Aber wie so oft: passend zum Wetter wohl nichts als heiße Luft.
Am Freitag kommt Atakan Karazor nach rund sechs Wochen in spanischer Untersuchungshaft gegen Kaution frei. Er kann das Land verlassen und zurück nach Deutschland reisen, muss sich aber den spanischen Behörden zur Verfügung halten. Gegen ihn wird ermittelt wegen sexueller Nötigung.
Gregor Preiss schrieb im “Mein VfB”-Newsletter letzte Woche über Sasa Kalajdzic: “Nach allem, was man hört, wird der Österreicher nicht mehr allzu lange in die VfB-Klamotten schlüpfen.“ In dieser Woche hat sich nichts getan, nur Sven Mislintat sagte Sachen, die sich gut anhören (aber auch nicht mehr als das): “Wir haben alle Karten in der Hand, um vernünftig mitzuspielen und zu sagen: Nein, das funktioniert so nicht.“ Er meint, nur wenn Angebote reinkommen, die für den VfB finanziell interessant sind, kann er sich Transfers von Kalajdzic, Sosa und Orel Mangala (seit Mittwoch in Isolation wegen COVID-Infektion) vorstellen. Beim Belgier wird’s wohl konkreter, er will auf alle Fälle weg, wie es scheint, denn er sieht seinen Status beim VfB schwinden, weil Nartey, Millot und Ahamada Druck machen. Nottingham Forrest soll der Favorit sein, ein Club, dessen Erfolge lange zurück liegen. 1978 Ligapokalsieger, 1979 das Triple aus Meisterschaft, Ligapokal und Landesmeister-Cup, 1980 Verteidigung des Pokals der Landesmeister im Finale gegen den HSV. Mangala würde sich in eine Reihe stellen mit legendären Spielern wie Peter Shilton, Viv Anderson, Tony Woodcock, Jürgen Röber und Trevor Francis.
Zum Ende der Woche gab’s leider schlechte Nachrichten (was ist eine VfB-Vorbereitung ohne Verletzungen?): Nikolas Nartey und Tanguy Coulibaly fallen einige Wochen verletzungsbedingt aus. Beide Spieler hatten bisher eine ordentliche Vorbereitung gespielt. Nartey leidet unter einer Bänderverletzung im Sprunggelenk und ist wohl drei bis vier Wochen raus, eine OP ist allerdings nicht notwendig. Besonders schade, da er auf dem Sprung war, die Rolle Mangalas einzunehmen. Coulibaly muss wegen einer knöchernen Verletzung am großen Zeh (was ist das: ein Bruch? Eine Stauchung?) ebenfalls drei bis vier Wochen „kürzer treten“.
Am Freitag meldete sich dann auch noch Thomas Kastanaras ab. Das Angriffstalent fällt mit einer Bänderverletzung ebenfalls drei bis vier Wochen aus.
Der letzte echte Test (Infos zu Anreise und Programm hier) vor dem Saisonbeginn in Dresden mit der ersten Pokalrunde findet am Samstag gegen den FC Valencia statt, die zuletzt Dortmund mit 3:1 besiegten. Mal sehen, ob das Spiel Erkenntnisse liefert, wie weit Pellegrino Matarazzo bei seinem Personal-Puzzle ist. Trainer bei Valencia übrigens Gennaro Gattuso. Hier ein Fundstück aus unserem Blog (Bild um 2006).
Nicht dabei sein wird Mo Sankoh. Das Sturmtalent wird zu Vitesse Arnheim in die holländische Eredivisie ausgeliehen, um dort Spielpraxis zu sammeln, denn für die U21 ist Sankoh zu gut. Am Freitag Nachmittag kam die Bestätigung, dass Sankoh für ein Jahr Vitessenaar wird. Klingt im Gegensatz zum Massimo-Deal nach einer sinnvollen Luftveränderung.
Sankoh is Vitessenaar! #Vitesse #WelkomMo
— Vitesse (@MijnVitesse) July 22, 2022
Zum Schluss noch ein Blick auf den Ex (in erster Linie wegen Sebastian): Santi Ascacibar verließ den VfB wegen Jürgen Klinsmann und um auf absehbare Zeit mit der Hertha (!) international zu spielen. Jetzt wird er zu Aufsteiger Cremonese nach Italien verliehen. Verbessert hat er sich damit nicht, oder?
Vorab schon gesagt
Viel Erfolg in Italien @Ascacibar97Diese legendäre Moment wird kein Herthaner vergessen 🔵⚪️ #hahohe #Derby #UNVSU pic.twitter.com/ulASMkG5Tl
— Sultan Demirovic (@TheDemirovic) July 20, 2022
Zum Weiterlesen:
Die Kaderplanung ist ein echtes Personal-Puzzle und eine Gleichung mit vielen Unbekannten. Wie gut sind Mislintat und Matarazzo im Puzzlen?
Das das mit den Verletzungen schon wieder los geht gefällt mir gar nicht, an diese sogenannten Zufälle glaube ich nicht mehr ! Ich hoffe das hört jetzt sofort auf, andernfalls muss man wirklich mal diesen Bartlett in Frage stellen !?