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Derby-Time: VfB Stuttgart vs. VfB Dortmund

Bei Sky reibt man sich schon die Hände als man den Spielplan der neuen Saison sieht. Das Top-Spiel am Samstag Abend des vierten Spieltags in Stuttgart bewirbt der Bezahlsender folgerichtig als Schwaben-Derby: VfB Stuttgart vs. VfB Dortmund. Denn Serhou Guirassy folgte seinem Kapitän Waldemar Anton zu den Schwarz-Gelben, dazu wechselte Chris Führich in den Ruhrpott und auf den letzten Drücker wurden am Deadline Day noch Josh Vagnoman und Borna Sosa verpflichtet.

Dabei sollte es eigentlich nicht bleiben: Sven Mislintat holte sich jedoch eine Absage von Wataru Endo, der nur müde lächelte als er vom Angebot der Dortmunder hörte. Er könne in der Bundesliga nicht gegen den VfB spielen, so ist es aus dem Lager des Japaners zu vernehmen. Legendo einfach! Dinos Mavropanos drückte die Anrufe aus Dortmund weg, auch Naouirou Ahamada ließ sich nicht locken. Trotz überschaubarer Einsatzzeiten bei Crystal Palace wolle er sich in der Premier League durchsetzen. Selbst Philipp Klement wollte lieber seine Karriere beenden, als vor der gelben Wand zu spielen. Nachdem auch Wahid Faghir absagte, landete die Borussia doch noch einen Transfer-Coup: Hamadi Al Ghaddioui kam als Back-Back-Back-Back-up von der Zweitvertretung des SC Freiburg.

Bei den Dortmunder Fans – sonst nicht gerade für ihren Humor bekannt – machte schnell die Runde: Wir können alles. Außer Scouting. “Und Meisterschaft”, sagte Thomas Müller lachend im Sky-Interview als er davon hörte.

Im Top-Spiel an sich kam es überraschenderweise nicht zum Stuttgart Downfall.
Bei den Dortmundern, die 90 Minuten vom Stuttgarter Publikum ausgepfiffen wurden, fehlten Guirassy und Sebastian Haller verletzt. Niklas Füllkrug war nach der EM noch nicht topfit, so dass wirklich Al Ghaddioui in der Startelf stand, aber lediglich fünf Ballaktionen in 90 Minuten hatte. Auch beim VfB lief längst nicht alles rund. Aber das Spielkonzept von Sebastian Hoeneß war unverkennbar, obwohl fünf Neuzugänge bei Anpfiff auf dem Feld standen. Die umgebaute Abwehr erstaunlich sicher, vor allem Chris Führich blieb ohne jede Wirkung, weil jedes Dribbling von Pascal Stenzel beendet wurde. Seinen einzigen Abschluss  – nach einem seiner Signature Moves mit Schuss ins lange Eck – fing Alex Nübel den Ball mit einer Hand. Gut, wenn man weiß was kommt.

Es kam schließlich, wie es kommen musste:
Ausgerechnet Waldemar Anton köpfte eine Ecke zum 0:1 ins Tor. Das Jubeln über diesen Treffer ließ er sich trotz vier Jahre in Stuttgart nicht nehmen. Für den VfB hatte dieser Rückstand jedoch eine starke Signalwirkung. Angestachelt vom fanatischen Publikum gelang die Wende. Erst erzielte niemand anderes als Dan-Axel Zagadou nach  einer Stenzel-Ecke den Ausgleich, bevor sich historisches ereignete: In der Nachspielzeit erzielte Atakan Karazor seinen ersten Bundeligatreffer, als er am Ende einer zweiminütigen Ballstaffette nach Vorlage von Angelo Stiller aus vier Metern das Tor einfach nicht mehr verfehlen konnte.

Nach dem 2:1 Sieg des VfB stehen die Stuttgarter auf Platz 6, während es in Dortmund nach einem Fehlstart (Platz 9) und enormen Investitionen in den Kader bereits unruhig wird. Die erste Reaktion: Kurzfristig wurde der vertragslose Philipp Förster verpflichtet. Außerdem möchte Aki Watzke ein Beraterstab mit Philipp Lahm und Sami Khedira bilden.

Viele haben sich lustig darüber gemacht, dass Borussia Dortmund den VfB leer kauft, ausführlich hier. Der eine oder andere lustige Artikel ist auch in unserem Vertikalmagazin anlässlich unseres 10-jährigen Blogiläums enthalten. 68 Seiten sind es geworden, mit dem einen oder anderen bisher unveröffentlichten Text. Wir würden uns sehr freuen, wenn Ihr unser limitiertes Vertikalmagazin bestellt.

Bilder: Fabrizio Romano :-)

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10 Kommentare

  1. Armin sagt

    Ja reibt euch nur die Hände. Durch Mislintat wird der BVB nächste Saison im Keller Spielen.
    Seine Tat wird bestraft zum leid der Spieler.
    Und dafür reibt ihr euch jetzt schon die Hände.
    Ihr werdet es sehen.
    Das Schicksal wird zuschlagen härter als ihr euch das vorstellen könnt.

  2. Gerhard Metzger sagt

    Mislintat hat schon den VfB geschafft, er schafft auch Dortmund…. Wetten?

    • @buzze sagt

      Ob er den VfB “geschafft” hat, sei mal dahingestellt. Aktuell sieht es eher so aus, als ob der VfB die Spieler, die Mislintat geholt hat, mal wieder zu Geld macht.

  3. Konny sagt

    Wir können alles ausser Scouting 🤣😂🤣😂🤣😂🤣😂

    Schon jetzt mein Satz des Jahres

  4. Roc sagt

    Köstlich. Wenn auch Führich nicht für den BVB auflaufen wird… trefflich voraus gesehen. Gegen wen spielt der BVB wohl in der Relegation?

  5. Tom sagt

    Merkt euch meine Worte: wenn Sahin scheitert, und das tut er – wird Hoeneß vom BVB geholt… die Achse kennt er dann ja.

  6. Konny sagt

    Gestern wurde Anton in seinem „Wohnzimmer“ eingewechselt, hat allerdings keinen gejuckt… das Wetter spiegelte die Tränen der VfB Fans – in Stuttgart hätten (vor ein paar Wochen) alle noch seinen Namen gebrüllt… Der Wechsel tut immer noch brutal weh… wie haben wir uns so über unsere Nationalspieler gefreut und jetzt spielen die in der Schweiz 😳 -mir tuts um die Freude / Stolz leid, die wir alle hatten und jetzt auf den Boden der Realität geplumst sind – der VfB Deutschland ist Geschichte. Spielen tut keiner… Das Risiko, dass Mittelstädt auch nach Dortmund geht ist seit gestern allerdings ziemlich gesunken, seinem Schmollmundschnuteziehenden Influenzermäuschen gefällt Dortmund nicht…. 🤪

    Ich hab nach der starken VfB Saison einen Fussballkater – irgendwie fehlt mir nach den mega geilen VfB Spielen und jetzt mit den ganzen Wechselndramen die DFB Begeisterung.

  7. drhuey sagt

    Antons Einwechslung hat etwa die Hälfte der Anwesenden beim Public Viewing in Stuttgart gejuckt. Da konnte man schon mal einen Vorgeschmack auf seinen nächsten Auftritt im Neckarstadion bekommen. Der ist so was von tot in Stuttgart.
    Ich würde jetzt in eine Depression verfallen; die schon getätigten und in der Pipeline befindlichen Transfers sehen für mich nach einem sehr guten Job von Wohlgemuth aus, Vor allem vor dem Hintergrund: “Wir haben alles, ausser Geld”. Um die dennoch leidende Seele des VfB Fans zu heilen, bleibt nur die Hoffnung, dass Sebastian Hoeness, der natürlich auch eine Ausstiegsklausel hat, aber smart genug ist, nichts von Treue zu fasseln, den Novizen Sahin auscoacht.

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