Die Begeisterung nach dem unvergesslichen 2:1 gegen Köln, die Zuversicht und Entschlossenheit nach der Analyse der letzten Saison, der Optimismus, mit dem in die neue Saison gegangen wurde – was ist davon geblieben? Nichts.
Der VfB befindet sich in seiner fast schon traditionellen Herbstdepression.
Nach acht Spietagen steht der VfB mit so schlechten Zahlen da wie noch nie in seiner nicht gerade kurzen Historie. Positive Veränderungen, individuelle wie mannschaftliche Entwicklungen – leider so gut wie Fehlanzeige. Trotzdem ist zumindest offiziell laut Sven Mislintat der Trainer nicht Teil der erneuten Analyse. Soll heißen: Pellegrino Matarazzo steht nicht zur Disposition. Wenn man sich allerdings die letzten 12 bis 18 Monate und vor allem die Ergebnisse anschaut, muss die Frage erlaubt sein: Was macht Mislintat Hoffnung, dass es besser wird? Angesichts der nackten und verheerenden Zahlen bleibt nichts anderes übrig als auch die Arbeit von Matarazzo in Zweifel zu ziehen. Zu viele Fehler wiederholen sich, zu wenig verbessert sich, individuell wie auch spielerisch.
In der Vergangenheit hat der Sportdirektor sein Schicksal mit dem vom Trainer verknüpft. Er wollte damit zum einen ein Statement nach innen setzen und zum anderen Ruhe nach außen demonstrieren. Was damals mit der überraschenden Vertragsverlängerung Matarazzos vor dem legendären 3:2 gegen den HSV funktionierte, scheint sich diesmal nicht auszuzahlen. Und ob er Druck auf den VfB ausüben kann, scheint angesichts der Sieglos-Serie fraglich: “Wenn der Trainer weg ist, dann bin ich es auch”: Das wird mit dem neuen CEO Alexander Wehrle so nicht mehr funktionieren.
Sven Mislintat fühlt sich mit Pellegrino Matarazzo verbunden, der VfB ist ihr gemeinsames Projekt. Andererseits wäre ein Abrücken von Matarazzo – dem Mislintat Champions League-Format zuschreibt – auch ein Signal, dass aus dem Kader mehr heraus zu holen ist als drei Siege im Jahr 2022. Aber ganz ehrlich: Nach den Erfahrungen der letzten Monate ist das zu bezweifeln – und damit ist auch Mislintat in Zweifel zu ziehen. Wobei es laut kicker interne Diskussionen gibt, wer ein möglicher Nachfolger Matarazzos sein könnte. Als Namen werden Adi Hütter und Sebastian Hoeness genannt.
Als Erklärung für äußerst instabile Leistungen und individuelle Fehler wurde zuletzt die Youngster-Karte gezogen. Nice try. Denn in der VfB-Elf standen in Wolfsburg genug Spieler auf dem Platz, die keine Grünschnäbel mehr sind: Von Wataru Endo über Florian Müller, Waldemar Anton, Atakan Karazor bis zu Serhou Guirassy. Wobei gerade die vermeintlich Erfahrenen – Ausnahme Guirassy – in erster Linie mit sich selbst zu kämpfen haben. In Top-Form ist keiner von ihnen. Aber die benötigt es. Nur wenn die Genannten plus Borna Sosa und Dinos Mavropanos konstant performen, wird der VfB die Klasse halten können. Dabei muss man so ehrlich sein, dass womöglich Müller, Anton und Karazor wohl an der Grenze sind, Bundesligamaßstäbe zu erfüllen. Wie wohl der ganze Kader nicht so gut ist wie viele (inklusive Mislintat) glauben. Trotzdem muss mit ihm mehr drin sein als das was der VfB die letzten zwölf Monate gezeigt hat. Die VfB-Fans fahren nicht über 500 Kilometer in die zweitlangweiligste Bundesliga-Stadt, um junge Spieler zu sehen. Sie fahren dorthin, weil sie hoffen, dass der VfB gewinnt. Und angesichts der katastrophalen Auswärtsbilanz kann man es niemanden verübeln, der sich Auswärtsauftritte lieber im TV anguckt.
Natürlich gab es bei der Zusammenstellung des Kaders wirtschaftliche Zwänge. Natürlich wurden erneut die besten Spieler abgegeben, ohne dass die Erlöse komplett reinvestiert werden konnten. Aber mit dem Problem ist der VfB in der Bundesliga nicht alleine. Auch die Kader von Werder Bremen, Mainz 05 und dem 1. FC Köln spielen rein von den Namen her nicht das Blaue vom Himmel herunter. Doch sie setzen individuellen Schwächen eine klare Spielidee ohne zu große Veränderungen entgegen – und vor allem eine Haltung zum Spiel und Gegner. Oder wie es nach dem Wolfsburg-Spiel die Runde machte: Derjenige, der es mehr will, wird die drei Punkte einfahren. Wenn es darum geht, wird der VfB nur in Ausnahmefällen (siehe die drei Siege in 2022) gewinnen. Denn Willen und Widerstandsfähigkeit sind nicht das Erste, woran ich beim VfB denke. Gerade in den talentfreien Bereichen wie Laufen, Zweikämpfbereitschaft und eben dem unbedingten Willen hat der VfB noch Luft nach oben. Das ist jetzt nicht der spannendste Arbeitsbereich eines Trainers, aber hier herrscht schon seit längerer Zeit Nachholbedarf. Das sind die einfachsten Verbesserungsmöglichkeiten, auf die der Trainer vielleicht zu wenig Wert legt.
Ich finde ja, wir haben zu schnell akzeptiert, dass Steffen Baumgart aus diesem effzeh-Kader einen stabilen Bundesligisten gemacht hat.
Will da keinem Spieler zu nahe treten, aber es würde auch niemanden wundern, wenn diese Truppe um Tabellenkeller stünde.
— Marc Schwitzky (@junger_herr_) October 4, 2022
Sie könnten „Er gehört zu mir“ um Duett singen
Mislintat und Matarazzo gehören in der Tat zusammen und sollten in erster Linie zusammen bewertet werden. Der Trainer muss genauso Teil der Analyse sein wie der Sport-Direktor wie auch die einzelnen Spieler und das Gesamtkonstrukt der Mannschaft. Wobei mir beim VfB ein bisschen zu viel analysiert wird. Jede Woche hoffen wir, dass sich etwas ändert. Passiert ist: wenig.
Geredet wird viel, handeln ist gefragt und das will ich auf dem Platz sehen. Übrigens nicht nur auf dem Trainingsplatz (ich kann das Wort „energetisch” nicht mehr hören), sondern am Spieltag. Bis in die Nachspielzeit. “Erst schaffen, dann schwätzen” mag ein arg abgedroschenes Sprüchle sein, aber hier passt es. Niemand möchte sich wieder und wieder anhören, warum es erneut nicht zu einem Sieg gereicht hat. Wenn es aber nicht klappen sollte, scheint der VfB darauf vorbereitet zu sein, siehe kicker-Meldung von heute zu denkbaren Nachfolgern.
Zum Weiterhören:
Tobias Escher im Rasenfunk: “Sie sind nicht schlecht genug, um sie zu verteufeln. Aber auch nicht gut genug und machen keine Schritte in der Weiterentwicklung”.
Zum Weiterlesen:
Der angeführte kicker-Artikel (in erster Linie Union-Vorbericht)
Bild: Photo by Matthias Hangst/Getty Images
“Andererseits wäre ein Abrücken von Matarazzo – dem Mislintat Champions League-Format zuschreibt – auch ein Signal, dass aus dem Kader mehr heraus zu holen ist als drei Siege im Jahr 2022. Aber ganz ehrlich: Nach den Erfahrungen der letzten Monate ist das zu bezweifeln – und damit ist auch Mislintat in Zweifel zu ziehen.”
“Dabei muss man so ehrlich sein, dass womöglich Müller, Anton und Karazor wohl an der Grenze sind, Bundesligamaßstäbe zu erfüllen. Wie wohl der ganze Kader nicht so gut ist wie viele (inklusive Mislintat) glauben. Trotzdem muss mit ihm mehr drin sein als das was der VfB die letzten zwölf Monate gezeigt hat.”
Die beiden Aussagen sind doch etwas widersprüchlich, oder nicht? Ganz abgesehen davon, dass Anton und Karazor in der sehr stabilen Bundesligasaison 20/21 immerhin 32 bzw. 29 Einsätze hatten, womit ich mich frage, wie man es mit zwei + X nicht/gerade so bundesligatauglichen Spielern geschafft hat, Neunter zu werden. Oder haben da alle über ihren Verhältnissen gespielt? Allein an Kobel und Gonzalez kann es ja nicht gelegen haben, mag der Torwart derzeit auch ein Faktor sein.
Es ist doch offensichtlich, dass dieser Kader insbesondere in der laufenden Saison sehr viel mehr Punkte hätte holen können, eigentlich müssen, als aktuell zu verbuchen sind. Klar: Am Ende zählt, was in der Tabelle steht, und dass so viele Spiele unnötig verloren oder jedenfalls nicht gewonnen wurden, hat sicherlich ganz rationalen Gründe, über die man nachdenken muss, gerne auch im Rahmen einer Trainerdiskussion. Aber mir erschließt sich einfach nicht der Sinn dahinter, weswegen nun die Bundesligareife des gesamten Kaders infrage gestellt wird, die doch durchaus schon mehrfach nachgewiesen wurde, mag es auch bei einigen Spielern schon ein Weilchen her sein.
Egal, welche Bekenntnisse es von Mislintat zu Matarazzo in der Vergangenheit gab, ich finde man kann sehr wohl den Trainer hinterfragen und bewerten, ohne damit das Gesamtkonzept der Kaderplanung oder gar den Weg an sich infrage zu stellen. Klar ist letzteres auch möglich, aber für mich liegt eine Matarazzo-Diskussion näher als eine Mislintat-Diskussion. Und soweit man das beurteilen kann, wird sie ja auch geführt. Was Mislintat aus einer möglichen Entlassung Matarazzos dann tatsächlich macht, steht ja auch einem anderen Blatt.
Empfinde ich nicht als widersprüchlich: Im Kader ist womöglich nicht so viel drin wie viele (inkl. Mislintat) denken, aber wahrscheinlich doch mehr als Platz 16. Alleine die Anzahl der Spiele in der Vergangenheit ist für mich kein Indiz, ob Spieler das Niveau mitbringen. Und die Bundesligareife hat der Kader letzte Saison in allerletzter Minute bewiesen ;-) (wobei ich nicht beim ganzen Kader die Bundesligareife in Frage stelle). Wie geschrieben, ist es vielleicht zu einfach, nur über den Trainer zu diskutieren.
Wenn wir die letzte Minute ausklammern, haben wir diese Saison aber auch schon ein paar Zähler mehr auf dem Konto ;) Aber im Ernst, ein Kader, der für mehr als Platz 16 gut ist, ist doch schon mal nicht so verkehrt? Viel mehr hat Mislintat ja auch nie behauptet, meine ich.
Und wenn wir die letzte Minute der vergangenen Saison ausklammern, sind wir in der 2. Liga… Ich sehe auch keinen Widerspruch darin, den Kader und den Trainer zu kritisieren. Tatsache ist jedenfalls, dass wir uns seit Beginn der letzten Saison mit billigen Ausreden abspeisen lassen müssen und uns viel mit Konjunktiven beschäftigen, die gezeigten Leistungen auf dem Platz allerdings keine Fortschritte machen.
In der vergangenen Saison hat man die gesamte Hinrunde darauf hingewiesen, dass man in der Rückrunde mit den ganzen “gefühlten Neuzugängen” bessere Ergebnisse einfahren wird und hat damit viele Punkte schon in der Hinrunde verschenkt. Die Rückrunde war dann sogar noch schlechter.
Dieses Jahr sollte man es nicht soweit kommen lassen. Ich finde PM auch total sympathisch, aber weiteres hoffen auf Besserung macht für mich in dieser Konstellation keinen Sinn mehr. Ich habe schon seit längerem das Gefühl, dass man mit der aktuellen Spielidee nicht mehr erfolgreich sein wird. Das zeigt sich für mich daran, dass z.B. Spieler wie Silas, Führich, Endo zwar Stammspieler sind, aber dauernd in neue Rollen schlüpfen müssen. Für die Wingbackposition auf der rechten Seite wurde die gesamte letzte Saison über keine zufriedenstellende Lösung gefunden. Man hat dann irgendwann auf 4er-Kette umgestellt, aber spielt zur neuen Saison wieder mit 3er-Kette und Wingbacks, obwohl man nach wie vor keinen passenden Spieler für die rechte Seite hat (bei Vagnoman war eigentlich klar, dass die Rolle nicht zu ihm passt). Letzten Spieltag wechselt man dann wieder auf 4er-Kette, was wohl über den Sommer nicht einstudiert wurde. So wurden jetzt bereits wieder 8 Spiele mit Systemsuche verschwendet. Für mich ganz klare Fehler vom Trainer. Allgemein wirkt die Mannschaft alles andere als eingespielt, obwohl im Kern schon die dritte Saison in Folge so zusammen.
Der Kader ist schwach, weil man für Spieler die offensichtlich nicht in Form sind (wie z.B. Silas aktuell) scheinbar keine bundesligataugliche Alternative hat. Das Mittelfeld aus Endo, Karazor und Ahamada ist quasi ebenfalls alternativlos. Von den aktuell 27 Spielern im Kader kann man bei 12 zumindest mal ein Fragezeichen dahinter setzen, ob die wirklich bundesligatauglich sind.
Da der Trainer die Stellschraube ist, über die man nun am schnellsten zu einem Trendwende kommen kann, sollte man jetzt da ansetzen.
Das meinte ich ja damit: Es scheint mir jedenfalls unfair, in der Bewertung des Kaders und Trainers den Klassenerhalt letzte Saison quasi für nichtig zu erklären, weil er in letzter Minute erfolgte, und gleichzeitig zu ignorieren, dass in dieser Saison einige Punkte auch erst quasi mit dem Schlusspfiff flöten gingen. Für die Tabellensituation macht das keinen Unterschied, für die Frage, welche Qualität in Team und Trainer steckt, aber durchaus.
Ansonsten stimme ich ja völlig zu, dass die Personalie Matarazzo auf dem Prüfstand stehen muss. Ich bin lediglich der Ansicht, dass damit nicht zwangsläufig und nur aufgrund einer vor zwei Jahren getätigten Aussage auch der Mislintat-Weg für gescheitert erklärt werden sollte. Auch der darf natürlich hinterfragt werden, aber nicht aktionistisch unter dem Eindruck einer sportlich schwierigen Situation am 9. Spieltag, deren Ursachen – egal wie sehr man auf den Tisch hauen und vom Reden wegkommen will – nun einmal komplex sind.
Ich persönlich glaube weiterhin, dass Rino EIGENTLICH der richtige Trainer für dieses Team wäre, und bin der Ansicht, dass uns eine Kombination aus Pech, einem ungünstigen Auftaktprogramm, doofen Leichtsinnsfehlern und Schiedrichterentscheidungen zu Anfang der Saison in die aktuelle Situation gebracht hat, die mittlerweile allerdings – vermutlich nicht zuletzt psychologisch bedingt – zu tatsächlich abstiegsreifen Auftritten geführt hat. Nicht sicher bin ich mir, ob PM wirklich noch einmal in der Lage ist, die Spieler in diesem Krisensumpf zu erreichen und die Verunsicherung zu lösen. Wäre (jaja, ich weiß, ein Konjunktiv) der Saisonauftakt halbwegs glücklich verlaufen, könnten wir mit diesem Trainer wahrscheinlich eine sehr ordentliche Runde erleben. Die Realität sieht leider anders aus, und auf die muss man nun wohl oder übel reagieren. Ich bin gespannt, was rauskommt.
Ich schmeiß jetzt noch mal was in den Raum…
Wenn Streich oder Fischer ein Spiel gegen einen “Goliath” gewonnen haben, stellen sie sich vor die Kamera, lächeln kurz, ja Ergebnis ist o.k., aber das, das und das hat mir sowas von nicht gefallen. Die ruhen sich nicht auf ihren Lorbeeren aus, die verbessern, optimieren, justieren ständig, permanent nach.
Wenn wir Unentschieden gegen einen Goliath spielen, dann brechen bei uns “maximale Lobeshymnen” und Dämme aus.
Möglicherweise wäre hier ein Ansatz, dass man dann einfach nicht so tut, als hätte man gerade die Weltmeisterschaft, CL, Olympia und Deutsche Meisterschaft zusammen gewonnen. Sondern sagt, ok prima, gegen Bayern gewonnen, fein -aber die Gegentore waren trotzdem unnötig. Einfach mal dieses top top top top und überdrehte lassen.
Vielleicht erklären sich so dann die Hochs und Tiefs. Fischer sagt nach einem Sieg oder der Tabellenführung, ja o.k. wir sind jetzt erster, die Punkte helfen bei unseren Zielen. Da hebt keiner ab, nie! Sie arbeiten weiter und konzentrieren sich in aller Ruhe auf Basics.
Und die haben sie im Gegensatz zu uns.
Ich erinnere mich an Rose, der gesagt hat, dass es nach Tedesco hauptsächlich darum geht, die Blockaden und Taktische Vorgaben zu sprengen, damit der Knoten platzt und die Leute wieder frei Fußball spielen können. Bis hierhin funktioniert es nicht schlecht.
Wenn wir Tedesco holen, haben wir das gleiche Problem, was wir eh schon haben. Also bitte, bitte bloß nicht. Dem Hoenneß fehlt die Erfahrung ganz unten, bitte auch bloß nicht.
Hütter weiß ich nicht, der ist in Gladbach krachend gescheitert. Vielleicht wäre ein Reis, der von Bochum schon das untere Regal gewöhnt ist nicht die allerschlechteste Idee. Keine Ahnung ob er nach Stuttgart passt, aber ein gestandener Mann mit klaren Ideen und Vorgaben wäre hilfreich. Einer, der aus dem Thema “Arbeit” und “Bodenständigkeit” kommt, die Leute wieder von der Fitness und Athletik auf Vordermann bringt, die “berühmten” Basics einfordert.
Ich persönlich glaube, dass der Kader mit ein paar Nachjustierungen im Mittelfeld
kreativ wie defensiv nicht sooo schlecht wäre.
Die A-Leute mal raus (Ahamada / Anton /Ata) – vielleicht täte Ihnen eine Pause gut.
Grundsätzlich finde ich, dass wir als VfB mindestens einen qualitativen Anspruch auf
der Höhe Köln / Augsburg haben müssten. Und nicht immer gleich mit allem zufrieden sein sollte. Uns vor allem nicht vorher schon mit “unser Ziel ist ein Platz 15” innerlich beschränken sollten. Wieso soll ich rennen, laufen, kämpfen, wenn ein Platz 15 super toll mega ist?
Ich habs schon früher mal geschrieben, dass ich auch an der mentalen Haltung und unterbewussten Thematik starke Defizite wahrzunehmen glaube.
@Konny, interessante Gedanken. Die dahin führen: Was will der VfB eigentlich sein?
Den Klassenerhalt als Saisonziel auszugeben, ist völlig ok (machen auch andere), aber jede schlechte Leistung damit zu erklären (“es war von Anfang an klar, dass wir nur und maximal gegen den Abstieg spielen”), erhöht nicht gerade die Ambitionen.
@Kai
“Ansonsten stimme ich ja völlig zu, dass die Personalie Matarazzo auf dem Prüfstand stehen muss. Ich bin lediglich der Ansicht, dass damit nicht zwangsläufig und nur aufgrund einer vor zwei Jahren getätigten Aussage auch der Mislintat-Weg für gescheitert erklärt werden sollte.”
Tut hier mE niemand, steht auch nicht so im Text. Selbst wenn es auf der Trainerposition einen Wechsel geben sollte, ist der Weg von Mislintat nicht grundsätzlich falsch. Er muss evtl. “nur” neu navigiert werden.
Ich hatte die Aussage “Mislintat und Matarazzo gehören in der Tat zusammen und sollten in erster Linie zusammen bewertet werden” so aufgefasst, aber dann bin ich beruhigt ;)
Zu Konny: Die Frage ist natürlich auch, inwiefern der Umgang mit Fehlern und auch Erfolgserlebnissen intern nicht vielleicht schon jetzt sehr viel rauer bzw. nüchterner ist als das, was über TV-Kameras kommuniziert wird. Aber klar, die Erwartungshaltung, die nach außen formuliert wird, überträgt sich auch auf Publikum, Medien etc. und wirkt insofern auch wieder auf die Spieler ein. Ich glaube zwar, dass auch aus ausgelebter Euphorie über gute Leistungen ein regelrechter Rausch entstehen kann, möglicherweise ist die Fischer-Streich-Variante aber die nachhaltigere.
Ich glaube jeder Fan macht sich Gedanken, warum es vielleicht nicht rund läuft und an was es liegen könnte. Es war eben meist so, dass nach einer gewissen Euphorie Welle und sehr viel euphorisch Lob vom SM nach einem guten Spiel im nächsten die paar nötigen Prozent gefehlt haben.
Im letzten Jahr verfolgte Rino die Strategie sich nur auf das Gute zu konzentrieren. Er sagte mal in einer PK, dass er das, was schlecht gelaufen ist kurz anspricht und was gut war in Dauerschleife als Video laufen lässt.
Streich, Fischer, Nagelsmann scheinen eher das, was nicht läuft zu thematisieren. Ich hab mir auch gedacht, guter Urs, jetzt kannst Du doch mal zufrieden sein. Irgendwann habe ich gemeint zu erkennen, dass “zufrieden sein” möglicherweise Stagnation bedeuten könnte.
Wir haben so oft die gleichen Fehler gemacht, warum wendet man sich nicht diesen gezielt zu? Standards aktiv wie passiv? Damit haben wir doch schon mindestens ein Jahr ein sehr großes Problem? Das müsste doch zu trainieren sein?
Das mit dem Müller finde ich jetzt z.B. extrem blöd, dass er öffentlich von PM und SM kritisiert wird. Weiß er selbst doch auch, dass das sch… war. Hilft dem Aufbau von Selbstvertrauen und Zuversicht wenig. Vielleicht überfordert man ihn, hat ihm mehr zugetraut als möglich? Vielleicht war es generell die falsche Entscheidung? Wenn man sieht, wie jetzt unser ehemaliger zweiter Torwart beim BVB hält, kann mal laut Mist sagen.
Natürlich ist das Saisonziel Klassenerhalt unser realistisches Ziel. Es ist aber auch das realistische Ziel von Köln und Augsburg und Mainz … trotzdem machen die es besser.
Beim VfB fehlt bisher ein Fachmann neben Mislintat der die Transfers und das Trainerteam richtig beurteilen kann.
Das soll jetzt der Sami machen als Berater vom Wehrle. Das ist zum scheitern verurteilt.
Bis da mal was passiert ist Weihnachten und der VfB
auf dem letzten Platz.
Ein zusätzlicher externer Sportdirektor mit Erfahrung wäre mir lieber gewesen.
Das Trainerteam ist einfach nicht fähig eine laufstarke aggressive Truppe aufs Feld zu schicken, welche auch noch harmoniert und erfolgreich ist.
Das Trauerspiel konnten wir jetzt ein Jahr lang verfolgen.
Transferfehler (unnötige Stürmer Perea, Pfeiffer) kein konkurrenzfähiger 2. Torwart verpflichtet, fürs Mittelfeld niemand verpflichtet, jetzt schnell noch den Nottransfer Zagadou für die Defensive abgewickelt.
Würde einen jungen Trainer wie Thomas Reis, Kwasniok von Paderborn oder Schmidt von Heidenheim holen, die könnens auch mit jungen Spielern. Anstelle 5 Mio für Perea und Pfeiffer auszugeben , hätte man Frank Schmidt verpflichten können.
Würde sofort das Trainerteam wechseln und ins Tor würde ich Dennis Seimen stellen.
Das mit Seimen habe ich jetzt schon mehrfach gelesen, verstehe aber nicht so wirklich, wo das herkommt? Man hat doch eine etatmäßig Nr. 2 und eine Nr. 3 mit Bredlow und Schock, wieso sollte man jetzt plötzlich einen Torhüter aus der U19 hochziehen, der noch dazu (korrigiert mich, wenn ich falsch liege) bislang nicht einmal einen Regionalligaeinsatz vorzuweisen hat? Mal davon abgesehen, dass ich absolut nicht einschätzen kann, ob Seimen sportlich oder mental schon so weit ist, und daran zweifle, ob man ihm damit in der aktuellen Situation einen Gefallen tun würde: Bredlow und Schock könnte man dann genauso gut gleich die Spielerpässe wegnehmen und für den Küchendienst einteilen.
Deine drei Trainer-Alternativen gefallen mir aber allesamt gut. Vielleicht gleich als Dreigespann einstellen, nachdem es mit den Beratern schon so gut funktioniert hat :D
Für mich gehören SM und PM nicht unbedingt zusammen! Ich bin nach wie vor auch davon überzeugt, dass PM der richtige und beste Trainer ist, den wir momentan haben können. Der Grund für die aktuelle Misere liegt am schlechten Kader und nicht am Trainer. Für mich steht hier also nur einer zur Disposition…
PM hat Pläne wie 3er- und 4er-Kette, abkippen, Seiten wechseln – aber nicht das Personal. Wir brauchen jetzt einen Trainer der die Jungs fit macht, und dann: „geht‘s raus und spielt“. Dann steigen wir ev. trotzdem ab, aber der VfB hat‘s wenigstens versucht. Ich war gegen Schalke im Stadion – aber qualitativ kann ich mir da auch zuhause den VfR Heilbronn anschauen.
Also: kein Systemtrainer, sondern lieber so nen Magath-Typ. Selbst Korkut holt bis Weihnachten mehr Punkte als PM. Und dann kann man ev. im neuen Jahr den Korkut als Co-Trainer zurückstufen und nen anderen Typ nach vorne stellen, die 2. Liga hat da genügend Kandidaten.
Und jetzt unbedingt Bredlow reinnehmen – denn weitere Folgenlosigkeit auf dieser so wichtigen Position geht gar net.
Captain Kork, wenn die Verzweiflung richtig groß ist ;-)
Bin gespannt, wie sich das alles ausgeht…?
Ich zieh´s jetzt wirklich durch und schau mir das erste Spiel von unserem VfB
(seit ich weiß nicht wie viel Jahrzehnten) gegen Union nicht an. Natürlich ist der
DAZN Aufwand im Verhältnis zu den Kosten der Fans, die Frei(zeit) zur Anreise
und Geld für Eintrittskarten opfern ein Witz.
Wahrscheinlich verpass ich dann genau das Spiel des Jahres.
Ich hatte die Möglichkeit Dennis Seimen beim Training länger zuschauen zu dürfen.
Seine Reflexe sind überragend, einfach krass. Beim Training ist mir schon aufgefallen,
dass Seimen da die Bälle festhält, wo andere sie wegfausten. Ich war von seinen Reflexen
und Handlungsschnelligkeit fasziniert. Hätte ihm stundenlang zuschauen können. In wieweit das für die Profis reicht, kann ich nicht beurteilen.
Wir könnten ja auch Magath holen :-) Irgendwie hat der mir gefallen bei Hertha.
@Bacardi @Konrad Seimen? Der ist 16 Jahre alt!
Jung und Wild 🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣
P.S. Unser Mitkonkurrent Bremen hat 15 Punkte 🙄
Seimen wird 17 im Dezember, da feiern andere ihr Profidebüt. Es geht um Leistung. Die Jungen wachsen an ihren Aufgaben. Seimen hat Nervenstärke, Müller hat das nicht.
Ich denke, damit würde man sich ein Stück weit lächerlich machen. Das bestehende Torwartteam einfach ignorieren, selbst Hornung in der “Thronfolge” übergehen, um dann einen Sechzehnjährigen ohne Erfahrung im Aktiven-Bereich aufzustellen, nur weil er im Jugendbereich fraglos gut performt hat. Hätte schon was Verzweifeltes, das kann meines Erachtens nicht gutgehen und ich kann mir nicht vorstellen, dass das allen Ernstes erwogen wird.
Da ist es sicher so, dass das NLZ zurecht sachte agiert und niemanden überfordert. Ich war nur einfach begeistert, welche überragenden Reflexe er hat und auch fußballerisch wirklich Spaß macht. Wenn unsere Stamm Mannschaft eh verliert und die Wahrscheinlichkeit sich mit dem Stammpersonal am Sieg nicht erhöht, würde ich halt lieber mal einen Egloff, Kastanaras oder auch mal einen Schock sehen.
Insgesamt wurde hier alles “gesagt”. Danke dafür. Ich hätte noch ne Anmerkung zu den Trainer-Alternativen: Kein Korkut. Kein Hütter. Kein Hoeneß. Und kein Tedesco (ist ein Erste-Hilfe-Trainer, kein Entwickler). Dann lieber Matarazzo behalten. Oder sieht jemand vielleicht noch andere “Möglichkeiten” ?
Hasenhüttl wird wohl frei. Wir sind jetzt das einzige Team in der Liga ohne Sieg. Die Zeit der Ausreden sollte endlich vorbei sein. Wenn die so performen wie zuletzt werden sie auch gegen Bochum verlieren, morgen erwarte ich nichts.
Die Kommentare liegen niveaumäßig manchmal unter dem Artikel.
Aber bei der Trainerdiskussion, da juckt es mich doch:
Ich bin für Thomas Reis, Nordbadenwürttemberger aus Wertheim und immer Vereine aus der Tabellenregion. Ist halt Typ Malocher.
Und, wenn wir auch nicht vergessen sollten, Nico Willig! In fünf Spielen keine Niederlage für den VfB (was kann er denn für “dummes-Gonzales-Rumstehen”), nur noch quotenmäßig geschlagen von Olaf Janßen (100Prozent-Siegstatistik bei einem Spiel als Interim). Das wäre mal jung&wild.
Zwei Spiele kriegt Pelle noch.
Bochum hat´s gestern sehr gut gemacht. Auch “unser” Förster. Die werden nächste Woche hoch motiviert sein…
Wenn man sieht, dass bei Leverkusen, Leipzig und Bochum durch einen Trainerwechsel sich was positives verändert hat, sehe ich tatsächlich keine andere Möglichkeit als neue Impulse einer neuen Person.
Hm, interessante Diskussion. Einen Aspekt würde ich gerne noch zur Diskussion stellen.
Spielsysteme werden ja unentwegt weiter entwickelt. Und aktuell scheint mir ein großer Fokus (vom Abstiegskandidaten bis zum Favoriten) auf ein ausgefeiltes Spiel gegen den Ball gelegt zu werden.
Bei uns werden Defensivprobleme immer wieder auf individuelle Fehler zurückgeführt, wo herausgedeutet wird, welcher Spieler wo etwas hätte verhindern können. Das greift mir zu kurz, denn ich sehe schon großen Kampfeswillen (bei den meisten), aber zu viel Hühnerhaufen. Die fehlenden Kilometer sind ein Indiz für eine Konzentration auf den Ballführenden. Wir handeln uns die meines Erachtens rein in der Defensive ein, weil ballferne Räume und Gegenspieler nicht ausreichend zugestellt werden.
Sollte an diesen Aspekten etwas dran sein, reden wir über die grundsätzliche Spielphilosophie und da habe ich meine Bedenken, ob ein Trainer ohne weiteres hier den Hebel umlegen kann.
Wie ich vorausgesagt habe – heute N (stimmt) Pokal N (nV) und U gegen Bochum — wir sind die schlechtesten der Liga und gehen einfach so runter – unglaublich was man aus so einem Verein machen kann – das war heute mein letztes Spiel die Saison – viel Spaß Euch allen beim Untergang wenn Ihr immer noch der Meinung seid es wird alles (hat hier nicht einer geschrieben der VfB wird uns noch viel Freude machen?) – es gibt keine Hoffnung – die Mannschaft ist zu schlecht (Diamantenauge – ja klar) – such alles austauschen wird hier nicht mehr helfen – erste Mannschaft in der Bundesliga ohne Sieg – evet
Diamanten Auge – die schlechteste Mannschaft zusammengefügt die je in der Liga war – wird beim BVB kriegt er das sicher besser hin oder auch bei RB – klar – hier hilft nur ein totaler Neustart – alle raus – vom Vorstand / AR Beirat Berater Trainer Spieler Mitarbeiter – das kann weit runter gehen aber wie man bei Kaiserslautern sieht gehts irgendwann auch wieder aufwärts – wir sind aber noch im Abwärtstrend und der ist noch lange nicht vorbei – auf Diamantenauge Lob die Mannschaft , super gegen den TB, Euro leauge minimum
Hallo Stephan,
ich fühle Deine Wahrnehmung. Hab meine Devise gestern bis genau um 19.30 ausgehalten und “musste” dann doch schauen. Ehrlich gesagt glaube ich tatsächlich nicht, dass der Kader zu schlecht ist. Vielmehr ist meine Wahrnehmung, dass Rino die Leute (taktisch) völlig überfordert.
Ich denke, es braucht jetzt jeder EINE klare Aufgabe. Kein taktisches hin und her geschiebe, heute dreier, morgen vierer übermorgen fünfer Kette. Dieser intellektuelle Spagat ist zu viel des Guten.
Eine Aufgabe erstmal für jeden und dann Schritt für Schritt. Die weltberühmten Basics. Rino ist ein super Typ, aber sein hoher Intellekt überfordert nach meiner Wahrnehmung die Spieler und das blockiert dann wieder den Spielfluss. Das zu harte Einsteigen gefällt mir ehrlich gesagt schon länger nicht. Schon wieder eine rote Karte, das ist einfach zu viel.
Im Winter bitte endlich einen kreativen Mittelfeldspieler dazu kaufen 🙏🙏🙏🙏🙏
Richtig und dann mal Kurse belegen bei Modell Freiburg und anderen Clubs, wie die ihr
Scouting aufgebaut haben. Dann mal vergleichen, mit wie viel Mitarbeitern man
da beim VfB arbeitet. Braucht man die alle ? Weg mit den Beratern und hin zu Leuten,
die das noch retten können und mal Spieler verpflichten und halten, auch langfristig,
damit dieses Roulette jedes Jahr aufhört.