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Erfolg first, Gewissen second

Alex Wehrle ist erkennbar stolz und das kann er auch sein: Durch den Mercedes Benz Bank-Ausstieg musste er in einem schwierigen Wirtschaftsklima ein riesiges Sponsoring-Loch stopfen und das ist ihm rein finanziell hervorragend gelungen durch die Abschlüsse mit Winamax, hep global und Q-nnect.

Aber wetten, dass Wehrle die Kritik am Winamax-Deal überhaupt nicht versteht?

Darauf zu verweisen, dass 17 von 18 Bundesligisten ebenfalls mit Wettanbietern zusammen arbeiten: uninteressant. Der VfB ist der VfB und nicht der FC Bayern, sonst könnte man in der Mercedesstraße ja auch gleich mit Katar zusammen arbeiten.

Es „schade” zu finden, dass die Fans den Winamax-Deal nicht abfeiern und sich etwas anderes erhofft hätten, ist typisch für Wehrle: „Die Fans blicken es halt nicht“, so die Einstellung des VfB-Bosses. Es geht nicht darum, dass fans sich einen Trikotsponsor aus dem Ländle gewünscht haben. Es geht darum, dass der Trikotsponsor zum VfB und seinen Werten passt. Ist aber auch echt ein schwieriges Umfeld in Stuttgart! Dabei hat Wehrle davon gesprochen, dass Sponsoren zu den Werten des VfB passen müssen. An sich etwas Selbstverständliches. Aber hätte er sich das gespart, wäre die Fallhöhe bei einem Deal mit einem Wettanbieter deutlich niedriger gewesen.

Aber jetzt wissen wir immerhin: Die ganzen Aktionen rund um soziale Verantwortung meint der VfB nicht ehrlich. Im Zweifel ist dem VfB Geld wichtiger als Werte. 

Das zeigt auch der jüngste Abschluss mit Jokerstar, einem Anbieter virtueller Automatenspiele, der auf Banden im Stadion werben wird und beim Hospitality des VfB eingestiegen ist. Die 250.000 bis 500.000 Euro pro Jahr machen den VfB auch nicht konkurrenzfähiger und verhindern nicht, dass der Club auch in Zukunft Transferüberschüsse generieren muss.

Zur Wahrheit gehört natürlich auch, dass der VfB in der Vergangenheit bereits mit Wettanbietern wie betano und betway kooperierte und potenzielle Sponsoren nach zwei wenig erfolgreichen Saisons bestimmt nicht Schlange stehen.

Dennoch kristallisiert sich heraus, wie sich der VfB unter Wehrle, Marketingvorstand Rouven Kasper und nicht zuletzt Vermarkter Sportfive aufgestellt hat:
Geld first, Gewissen second.

Das kann man so machen. Aber dann muss der Erfolg auch kommen. Und bitte nicht mehr von hehren Werten reden. Den Fans gegenüber wäre es nur fair, klar zu kommunizieren, dass man sich manche Werte aktuell einfach nicht leisten kann oder will. 

Zum Weiterlesen:
Rund um den Brustring spannt den Bogen kommunikativ von Wolfgang Dietrich bis heute. Und meint abschließend: “Worauf ich keine Lust mehr habe, ist für dumm verkauft zu werden und mir hinterher immer wieder sagen lassen zu müssen, ich hätte das alles nur falsch verstanden oder hätte falsche Erwartungen. Eure Glaubwürdigkeit ist Euer Problem. Nicht unseres.“

Zum Weiterschauen:
Alex Wehrles Interview bei sky zu den neuen Sponsoren.

Bild:
Graham Chadwick/Getty Images

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35 Kommentare

  1. Konny sagt

    Schwieriges Thema und wahrscheinlich nicht in schwarz / weiß einzugruppieren.

    Wenn wir ausschließlich wertespezifisch “denken”, fällt ein Automobilhersteller von Luxusmarken sehr glatt durchs Raster. Wir könnten hier argumentieren, dass die hohe Liter Zahl pro 100 km einerseits schlecht für´s Klima und andererseits schlecht für den Geldbeutel ist und ebenfalls über ausreichend Suchtpotenzial (Geschwindigkeit) verfügt. Weiter könnten wir spinnen, dass ein schnelles Auto nicht nur für den Fahrer, sondern auch Mitmenschen bei zu hoher Geschwindigkeit ziemlich gefährlich sein kann.

    Suchtpotenzial besteht natürlich immer bei Bier (Veltins), Spiel, Nikotin, Drogen…

    Die einen sagen, mit Autos erschaffe ich Werte (mach aber gleichzeitig meine Umwelt kaputt). Die anderen sagen, Wettanbieter sind Ausbeuter, die nichts wertehaltiges erschaffen und nur Menschen ins Unglück stürzen. Wieviel Menschen sterben durch einen Autounfall und wie viele durch Glückspiel? Wieviel sind pleite, weil sie den Porsche nicht mehr zahlen können und wie viele, weil sie zu viel spielen?

    Ich weiß es nicht und mag deshalb nicht in schwarz/weiß – gut/schlecht denken. Ob dieser Automaten Joker König unbedingt sein muss, ja eher nicht.. aber in ein paar Wochen schwätzt keiner mehr darüber.

    Beim anderen “muss” man es so sehen, dass keine andere Firma diesen Etat aufbringen konnte und frei nach Hertha sind wirtschaftliche Zwänge “hin und wieder” dem Fanherz unterzuordnen. Das Wehrle nie ein guter Rhetoriker werden wird, wissen wir ja schon.

    Ich würde hier kein Fass aufmachen. Und ganz schnell sportliche Dinge regeln. Wie zum Beispiel ein Gespräch mit Endo…

    • Fabian sagt

      Das ist es, dieses “heucheln”. Man würde ne Lokale Brauerei sooo feiern, obwohl die Sucht hier viel präsenter ist, aber dann bei Glücksspiel nen Schlussstrich ziehen? Da spielt halt dieses anti alles was vogt/wehrle usw machen halt absolut mit rein

      • Mark sagt

        Bisher habe ich mir viele Kommentare durchgelesen und mir meinen Teil dazu gedacht, aber nie reagiert. Heute wird’s aber doch mal Zeit!
        Wenn der VfB meint er müsse unbedingt einen Wettanbieter auf seiner Brust tragen, soll er das machen. Davor aber groß von Werten reden, die der neue Trikotsponsor unbedingt mit dem VfB gemeinsam haben muss ist eine Sache, die ich persönlich (und wie ich vielen Kommentaren in diesem Blog oder in anderen sozialen Medien, wie auch meinem Freundeskreis lese und höre) absolut nicht nachvollziehen kann.
        Und jetzt lese ich noch, dass ich deswegen ein Heuchler bin.
        Winamax steht NICHT auf den Trikots der Kinder- und Jugendmannschaften. Verrate mir doch mit diesem Wissen bitte noch mal, wer jetzt der Heuchler ist (ich schmeiße hier gerne noch mal das viel zitierte Wort „Werte“ in den Raum)?
        Wenn ich (oder alle anderen, die von dir angesprochen wurden) jetzt immer noch der Heuchler bin, freue ich mich wahnsinnig auf deine Antwort mit konstruktiver Kritik!
        Viele Grüße
        Mark

    • soundzecke sagt

      Immer diese Quervergleiche und Relativierungen.
      Denen ihr Geschäftsmodell besteht einzig und ausschließlich daraus ihre Kunden zu schädigen, je massiver desto besser.
      Zeig mir eine Branche die dies genauso tut.

      • Bernd sagt

        Naja, in erster Linie bieten die Unterhaltung und Nervenkitzel gegen Geld. Wettanbieter liefern zudem interessante Einblicke, für wie wahrscheinlich der Markt bestimmte Ergebnisse hält.

        • soundzecke sagt

          @Bernd
          Könntest du deinen zweiten Punkt bitte etwas näher erläutern?
          Das würde mich wirklich sehr interessieren, weil ich diesen Gesichtspunkt bei dieser Thematik so gar nicht auf dem Schirm habe und da auch ziemlich unbedarft bin.

          • Bernd sagt

            Ein Beispiel: Bei Winamax stehen für VfB-Bochum folgende Quoten drin:
            Sieg VfB: 1,72
            Unentschieden: 4,10
            Sieg Bochum: 4,80
            Das kann man in Wahrscheinlichkeiten umrechnen, dazu teilt man 1 durch die Quote. Da die Wahrscheinlichkeiten sich auf mehr als 1 summieren (das ist der Profit des Wettanbieters), muss man die Gesamtsumme noch auf 1 normieren. Dann erhält man
            Sieg VfB: 56%
            Unentschieden: 24%
            Sieg Bochum: 20%
            Da der Wettanbieter die Quoten anhand der abgegebenen Wetten anpasst, erhält man aus den Quoten welchen Ausgang des Spiels die Gesamtheit der Wettenden mit welcher Wahrscheinlichkeit erwartet.

  2. Fritz sagt

    Ihr sprecht mir aus dem Herzen.
    Und da wage ich mal die These, dass es ohne das Trio Infernale Vogt, Wehrle und Wohlgemuth durchaus Sponsoren mit einer positiven Strahlkraft auf den Verein gegeben hätte. Bei Wirtschaftsunternehmen ist die Sache nämlich ganz einfach: in Qualität, Sachverstand und solide Konzepte bzw Zukunftsversprechen investiert jeder gern. Der Rest endet als Risikoanleihe bei drittklassigen Glücksrittern.

  3. Otto von Bismarck sagt

    Was für Werte?
    Sozialismus, Erfolglosigkeit und Homosexualität sind keine Werte und interessieren außer ein paar Aktivisten, die auf Kosten anderer Menschen leben, auch niemanden.
    Wenn der VfB nicht untergehen will wie unsere Nationalmannschaft*innen , benötigt es Wettbewerbsfähigkeit. Mit den USA, China und Saudi-Arabien hält man nicht mit einer Regenbogen-Flagge mit, sondern mit Ehrgeiz, harter Arbeit und guten Entscheidungen.

    • @abiszet sagt

      Hi Otto, das ist Quatsch und ich befürchte, Du verstehst es mit Absicht falsch: Homosexualität ist natürlich kein Wert, sondern Diversität und Toleranz, dass jeder so leben kann wie er mag, Und das interessiert jeden. Gegen USA, China und Saudi-Arabien mithalten? In welchem Wettbewerb spielt der VfB gegen die?

    • Stephan sagt

      Mensch Otto – was für ein Kommentar! Der wird das woke (früher schwierige) Umfeld noch eine ganze Weile beschäftigen!

    • Fritz sagt

      Bin immer wieder erstaunt, wie viele Menschen der Ansicht sind, Erfolg und Anstand schlössen sich aus. Es gibt unzählige Beispiele in Wirtschaft, Politik und auch im Fussball, die zeigen, dass jeder, der auch nur halbwegs ein langfristiges Interesse hat, besser beraten ist, seine Reputation zu steigern, weil sich das in mehr Verkäufen, grösseren Margen oder mehr Wählerstimmen niederschlägt. Und das geht eben nur mit Anstand und auf Basis gewisser Werte. Kurzfristdenken und Egoismus sind keine nachhaltige Strategie.

  4. Konrad sagt

    Was Lennart in seinem Brustring zu diesem Thema schreibt ist überragend auf den Punkt gebracht.

    In Wirklichkeit geht es wahrscheinlich weniger um die Moral an der Geschicht, als mehr um die Art und Weise der Kommunikation.

    Ich selbst möchte mich an der Moral im Fußball Diskussion nicht beteiligen, weil es nur wenig Dinge gibt, die hier noch moralisch einwandfrei sind. Wenn ich hier nach Moral richten würde, müsste ich sofort das Fan Sein einstellen, was ich aber nicht kann. Wenn man nur daran denkt, was 1 Monat künftig bei DAZN kosten wird… auch maximal unmoralisch und auch nur den Leuten das Geld aus der Tasche gezogen.

    Das Problem der AW Kommunikation begann bei der (nicht) Vertragsverlängerung Mislintat und endet hier. Bleibt zu hoffen, dass uns sowas mit einem Sportvorstand künftig erspart bleibt und empathischer gesteuert wird. Und nein Wohlgemuth ist keine gute Idee, weil er auch nicht wirklich empathisch kommunizieren kann. Hoffen wir darauf, dass der neue Sportvorstand über die analytisch emotional empathischen Fähigkeiten von Hoeneß verfügt…

  5. Roland K. sagt

    Mag mich vielleicht irren,aber durchläuft Deutschland nicht gerade wirtschaftlich ein Tief? In solchen Zeiten ist es erfahrungsgemäss deutlich schwieriger, halbwegs finanziell potente Sponsoren zu finden.
    Jetzt haben wir welche gefunden, aber dann gibts natürlich was anderes zu beklagen- die “Werte” nämlich.
    Irgendwelche Wettanbieter entsprechen selbigen nicht,eine Bank aber durchaus? Da lehne ich mich mit einer gewissen Fassungslosigkeit zurück,wenn eine Bank für “Werte” stehen soll. Welche denn? Ein gewissen Verständnis hätte ich noch,wenn sichs um eine Genossenschaftsbank handeln würde. Aber die Bank eines Erzkapitalisten vermittelt bessere “Werte” als ein Wettanbieter? Soll das Satire sein?
    Bitte mich nicht falsch verstehen.Es mir egal, woher und vom wem die Kohle kommt, wenn nicht gerade eine schwer zu ziehende Untergrenze unterschritten wird.

    Natürlich macht sich “Mercedes Bank” auf dem Trikot besser als “Winamax”,erinnert letzteres eher an Waschmittelwerbung.
    Nur muss uns das schlicht egal sein- Geld stinkt nicht.
    Aber das als Wertediskussion führen wollen- bitte um Vergebung,aber selten so gelacht!

    • Marcus Fichter sagt

      Danke Roland,

      dem kann ich nur vollumfänglich zustimmen.

      Ich finde das in hohem Maße fragwürdig, was hier gerade diskutiert wird. Auch wenn die Kommunikation eines A.W. fragwürdig, er macht seinen Job bisher gut. Wurde ja auch geschrieben.

      Aber sich im Fußballgeschäft ( und wie Du schriebst, bei Banken ) sich wegen evtl. Werte aufzuregen, darüber kann ich nur lachen.

      Ich habe es schon im vorigen Thread geschrieben, am meißten nerven mich die Eltern, die jetzt rufen: Oh Gott, mein Kind soll einen Wettanbieter auf dem Trikot haben…ihrem Sohn aber ein Trikot von Real Madrid mit Bwin-Werbung zu Weihnachten schenken.

      Egal ob Banken, Autohersteller, Wettanbieter, Geflügelschlachter oder Fleischhändler….hinter jedem kann man was schlechtes suchen und auch finden.

      Die EierlegendewollmilchSau die einen super Leumund hat und in schwierigen wirtschaftl. Verhältnissen noch Millionen in den VfB pumpt, die wird es niemals geben.

      Ich möchte nur einmal, wirklich nur einmal erleben, das beim VfB jemand was tut ( Transfers, Sponsorensuche, Kartenverkauf, egal was…) und es wird nicht gebruddelt !

      Aber das wird wohl eine Wunschvorstellung bleiben ! Wie hat Berti Vogts mal gesagt: Selbst wenn er übers Wasser gehen könnte, würde einer fragen, ob er denn nicht schwimmen kann !

      Ich habe fertig !!!

  6. peter Gauer sagt

    Auch wenn mir die Art der Kommunikation des AW weder klug noch empathisch erscheint und im Kontext immer eine schwer zu verbergende Mißachtung der Fanscene mitschwingt, kann ich die Aufregung zum Thema “Trikotsponsor”. nicht mittragen.
    Warum?!
    Es ist doch so, ohne Fernsehgelder kein Bundesliga Fußball – ohne Wettanbieter und Bierwerbung keine Fernsehgelder! So sieht die Rechnung aus – schon seit Jahren! Also Schluss mit der Heuchelei. Bundesliga ohne Suchtmittel – Werbung gibt es nicht – Punkt.
    Macht euch locker oder geht auf den Dorfplatz zu den Amateuren dort gibt es auch Emotionen!
    Peter

  7. Roland K. sagt

    Vielleicht lässt sich manches besser erklären unter Beachtung des Folgenden:
    – wie oft muss sich denn der Herr Wehrle Interviews bzw. Pressekonferenzen stellen? Angesichts von etlichen Tageszeitungen mit ziemlicher Sicherheit zu oft. Dem kann er sich auch nicht entziehen. Jetzt ist der Mann alles andere als ein gottbegnadeter Entertainer, folglich schwätzt er gelegentlich oder zu oft eben einen richtigen Bapp daher.

    ist das angesichts der tatsächlichen Geschehnisse in einem Sportverein nicht normal? Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden so ziemlich alle Leser und Schreiber hier Kontakte zu Mannschaften gehabt haben oder immer noch haben und dürften daher vertraut damit sein,was da passiert.
    Kurzum, vom Training mal abgesehen,wenig bis gar nichts.(Ist nach Spielen sicher anders) Es wird natürlich an den Stammtischen diskutiert, bis der Beizer das Licht ausmacht……aber mit welchem Erfolg oder mit welcher Wirkung? Richtig, gar keiner!
    Wir nehmen fälschlicherweise an, bei den Profis im Management wäre derlei grundlegend anders. Nein, ist es nicht! Das sind genau die gleichen Menschen wie wir alle auch. Lediglich deren Etat für Käufe/Verkäufe ist vorhanden, gelegentlich sogar echtes Fachwissen. Aber sonst? Vielleicht trinken die heute weniger Pils,als es früher üblich war.
    Nur können und dürfen die ihre Stammtischgespräche natürlich nicht öffentlich machen. Was tun?
    Wer über die nötige Eloquenz und womöglich noch Ausstrahlung besitzt, für den ist das alles gar kein Problem. Der redet den Presseleuten einfach einen ab, ohne daß die das wirklich merken.
    Wer das nicht besitzt, wie Herr Wehrle, der redet halt oft Bapp.

    Aber mal ehrlich,WER von euch allen nimmt denn das wirklich ernst? Da ich etwas älter bin,kann ich sagen: “Ich nicht” und euch den Rat geben, ein wenig in dieselbe Richtung zu tendieren.

    Wie es sonst auch heisst “Wichtig ist auf dem Platz!”,so gilt hier, daß reale Ergebnisse zählen, sonst NICHTS! Was das anbelangt,siehts beim vielgescholtenen Wehrle so schlecht nicht aus. Er hat mich da zugegeben positiv überrascht.
    Was ist wichtiger, Geschwätz oder Ergebnis?

    Erinnert mich an die Zeit von Otto Rehagel als Bayerntrainer . Er kam nach dem Training in die von Medienleuten überfüllte Pressekonferenz und sagte(sinngemäss): “Wir haben trainiert. Das war alles, mehr gibts nicht zu berichten!”
    Mir fiel vor Lachen fast das Gebiss aus dem Mund.

    Wenige Wochen danach wurde er gefeuert. Im Jahr darauf mit dem Aufsteiger Kaiserslautern dafür Meister.

    • @abiszet sagt

      Sehe ich anders: Kommunikation ist eines der wichtigsten Instrumente. In allen Bereichen, nicht nur im Profi-Fußball. Warum was wann gemacht hat, warum was wann funktioniert bzw. nicht funktioniert. Kommunikation gehört auch zum Profil eines guten CEO. Damit er eben keinen „Bäpp“ erzählt.

      • Roland K. sagt

        Interessante verschiedene Ansichten. Ursache dürfte der Altersunterschied sein.
        Mir erscheint heute auf vielen Gebieten,da stimme ich Dir zu, Kommunikation wichtiger als die schnöde Realität.

        Kann aber selbige so gut wie gar nicht ersetzen. das ist heute in sehr vielen Bereichen DAS Problem, nicht nur im Sport.

      • drhuey sagt

        Sehe ich genauso. Während wir beim Stammtisch in Kombination mit zuviel Pils wissen, das es sich wahrscheinlich um “Bäpp”, bestenfalls Meinung handelt, möchten wir uns von einem hochbezahlten, selbstverliebten CEO nicht permanent verarschen lassen. Ich habe auch festgestellt, dass es mir persönlich völlig egal ist, ob der CEO meines bevorzugten PKW-Herstellers “Bäpp” redet, denn dort bin ich emotional mit der Marke und evtl. mit der Ingenieurskunst verbunden. Aber beim Herzensklub hört der Spass auf. An der Stelle möchte ich nicht, dass mit meinen Emotionen gespielt wird. Die Ignoranz der Faninteressen/-seele ist, neben seines ausgeprägten Narzissmus, Wehrles grösste Schwäche. Mag sein, dass der Menschenfänger Mislintat auch manches Mal geflunkert hat, er ist schließlich auch gambler, aber er konnte die Fanbasis auch in purpurnen Samt hüllen. Das war und ist in schwierigen Zeiten für exponiertes Personal eine Schlüsselkompetenz.

  8. s'Äffle sagt

    Argumentativ kann und will ich nichts mehr beisteuern. Was mir nur auffiel: Statt der Überschrift “Erfolg first, Gewissen second” hätte ich lieber die Headline “Geld (Kohle) first, Gewissen second” gewählt. Wie wir ja alle spätestens seit der Ausgliederung leidvoll wissen, lässt sich Erfolg nicht erkaufen. Zumindest nicht in Cannstatt (und Berlin).

  9. Konny sagt

    Mislintat hätte den Deal so verkauft, dass ihn alle Fans ehrfurchtsvoll, andächtig mit Standing Ovations, millionen Likes, Herzen und Komplimenten gefeiert hätten. Er hat zwar auch regelmässig einen „mords Bäpp“ erzählt, aber eben so, wie Fans ihn hören wollen. Der Unterschied zu Wehrle ist, dass er die Menschen mitnehmen konnte, was Wehrle halt ganz einfach nicht kann. Deswegen bringt AW sich wiederholt um seinen eigentlich nicht unverdienten Lohn.

    Aus diesem Grund benötigen wir zwingend und dringend einen Sportvorstand, der genau dies kann.

  10. Bernd sagt

    “Erfolg first, Gewissen second”, gilt das auch für einen vom VfB finanzierten PR-Podcast?

    Frage für einen Mitautor …

    • @buzze sagt

      Sorry für die späte Antwort. Leider habe ich keine Benachrichtigung bekommen. Um es mit Christoph Daum zu sagen: Ich habe ein absolut reines Gewissen.
      Spaß beiseite: Ich kann deine Skepsis verstehen. Aber es wäre nur fair, erstmal abzuwarten wie sich das Format entwickelt bevor man darüber urteilt.

  11. Konny sagt

    Ich freu mich extrem riesig über den neuen Podcast und komm gerne mal als Gast vorbei 😉
    ❤️lichen Glückwunsch‼️☀️‼️

  12. Ludwigh sagt

    Hallo Sebastian, ich hoffe das du auch in Zukunft kritische Kommentare schreiben kannst.
    Da bin ich gespannt,nach dem Revival von STR unter VfB Regie.

    • @buzze sagt

      Was ich schreibe, wird sich keinesfalls ändern. Und auch STR steht keinesfalls unter “VfB-Regie”. Aber klar ist auch: Wir müssen gucken, wohin die Reise geht.

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