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Mitglieder-Mitsprache für 40 Millionen verkauft

Anlässlich der Fan-Proteste in den Stadien rund um den sich anbahnenden DFL-Deal wurde nicht selten gefragt: Müssten die Fans nicht eigentlich  jedes Wochenende gegen ihren eigenen Verein protestieren? In den meisten Clubs hat doch schließlich ein Investor das Sagen. Und überhaupt: Haben die echt nicht mitbekommen, dass Geld und Sport zusammengehören? Natürlich. Die Kurven und Geraden sind nicht blöd. Sie schauen auch bei den eigenen Clubs genau hin, gerade wenn sich Investoren über Umwege Einfluss sichern wollen. Damit sind wir beim VfB. Denn beim VfB kommt zu es einer “schwäbischen Version jener Debatte, die zuletzt bundesweit mit beträchtlicher Schärfe geführt wurde.“ Alle haben das Weltmarkenbündis bejubelt. Auch wir. Porsche bzw. MHP steigen beim VfB ein, coole Marken, coole Macher auch in den Führungspositionen, die bei der Bekanntgabe des Deals sehr deutlich machten, dass sie etwas beim VfB bewegen wollen. Das war inspirierend. Dieser Willen war auch erkennbar an den Statements von Porsche-Vize Lutz Meschke als der VfB den Wettanbieter Winamax auf die Brust nahm: Das wäre mit ihm nicht möglich gewesen, so der Tenor. Er …

Geld first, Gewissen second

Alex Wehrle ist erkennbar stolz und das kann er auch sein: Durch den Mercedes Benz Bank-Ausstieg musste er in einem schwierigen Wirtschaftsklima ein riesiges Sponsoring-Loch stopfen und das ist ihm rein finanziell hervorragend gelungen durch die Abschlüsse mit Winamax, hep global und Q-nnect. Aber wetten, dass Wehrle die Kritik am Winamax-Deal überhaupt nicht versteht? Darauf zu verweisen, dass 17 von 18 Bundesligisten ebenfalls mit Wettanbietern zusammen arbeiten: uninteressant. Der VfB ist der VfB und nicht der FC Bayern, sonst könnte man in der Mercedesstraße ja auch gleich mit Katar zusammen arbeiten. Es „schade” zu finden, dass die Fans den Winamax-Deal nicht abfeiern und sich etwas anderes erhofft hätten, ist typisch für Wehrle: „Die Fans blicken es halt nicht“, so die Einstellung des VfB-Bosses. Es geht nicht darum, dass fans sich einen Trikotsponsor aus dem Ländle gewünscht haben. Es geht darum, dass der Trikotsponsor zum VfB und seinen Werten passt. Ist aber auch echt ein schwieriges Umfeld in Stuttgart! Dabei hat Wehrle davon gesprochen, dass Sponsoren zu den Werten des VfB passen müssen. An sich etwas …

Auseinandergehen ist schwer …

… jeder beim VfB weiß das zu sehr. Auseinandergehn tut weh. Obwohl man zuletzt den Eindruck in der Causa Kalajdzic gewinnen konnte, dass der Trennungsschmerz von keiner Seite mehr ausging. Sven Mislintat war genervt, die Fans entsetzt und enttäuscht. Und Sasa Kalajdzic? Bei allem sympathischen Auftreten in der Vergangenheit, er ist zu sehr abgezockter Profi. Aber kann man ihm vorwerfen, dass er Falco nacheifert? “Der Mensch, der mir am nächsten ist, bin ich, ich bin ein Egoist“. Tja, so ist er nun mal, der Profifußball. In diesem Sommer ist Kalajdzic schon zu so gut wie jedem Verein gewechselt. Bei Bayern München hat er sich angeboten, mit Borussia Dortmund hat er geliebäugelt, es gab Gerüchte um die Mailänder Vereine und um fast alle englische Vereine. Zuletzt Leeds und Manchester United, wobei man ihm einen Wechsel zur größten Lachnummer Europas nicht wünschen sollte. Geworden sind es für um die 20 Millionen Euro die Wolverhampton Wanderers, letztes Jahr Tabellenzehnter der Premier League. Ich hätte ihm und dem VfB einen Club in einem oberem Regal gewünscht, er und vor …

Die VfB-Singlebörse

Der VfB im Jahr 2017: Instagram Stories aus der Kabine, Spielerfrauen zur Primetime als Shopping-Queen auf VOX, ein eigener TV-Sender, immer neue Merchandising-Produkte, Eventisierung der Spiele – das kann man so machen. Vielleicht muss man es sogar machen, wenn man auch in Zukunft konkurrenzfähig bleiben möchte. Durchaus spannend, was da abseits des Platzes passiert. Und wie geht es weiter? Wir hätten da einige Ideen: z.B. ein VfB-Promi-Dinner mit Buffy Ettmayer im Clubrestaurant. Ein Brustring-Dschungelcamp mit Thorsten Legat, Eike Immel und Maurizio Gaudino in den Katakomben. Ein Friseursalon, der 14-jährigen den offiziellen Jérôme Onguéné Style verpasst. Und Aktionstage, an denen sich Fans mit ihrem VfB-Lieblingsspieler vor dessen Auto fotografieren lassen können – gegen Aufpreis sogar im Parkverbot. In Zeiten, in denen Werkzeug- und Schraubenhersteller Familystores auf der Königstraße eröffnen, will sich der VfB offensichtlich als Lifestyle-Marke positionieren, um im Leben der VfB-Fans nicht nur sportlich eine Rolle zu spielen. Und so möglichst unabhängig werden vom sportlichen Erfolg. Clever! Solange der Verein genau darauf schaut, was zu ihm und seiner Marke passt. Der neueste Clou ist offenbar eine Single-Börse. …