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Manege frei!

Herzlich willkommen zu Eintracht Frankfurt gegen VfB Stutgart, dem Circus Balligalli der Bundesliga.

Die Begegnung ist eines der größten Spektakel in Fußball-Deutschland, allein in den letzten vier Spielen fielen 24 Tore. Hauptattraktion in den Partien der höchsten Spielklasse war einst Hermann Ohlicher: Er ist mit elf Toren der treffsicherste VfB’ler gegen Frankfurt, gleich vier Mal traf er beim 5:5 und 3:4 in der Abstiegssaison 1974/75.

Mit Spannung wird erwartet, ob Zirkusdirektor Hannes Wolf der Balanceakt zwischen Offensive und Defensive gelingt, zuletzt musste er mit vielen Ausfällen jonglieren. Die Artisten des VfB hatten vor allem mit Pirouetten und Salti im gegnerischen Strafraum so ihre Probleme. Große Hoffnungen werden in Akrobat Akolo gesetzt, während Torjäger Simon Terodde derzeit etwas unsicher auf dem Hochseil des Angriffs agiert. Aber sein Auffangnetz steht bereit: es heißt Daniel Ginczek.

Unter dem Künstlernamen „Goodstuber“ hat sich Holger Badstuber in kürzester Zeit zum Feuerschlucker entwickelt: Er löscht unter großem Applaus und mit größter Ruhe die dicksten Brandherde in der Defensive. Allerdings haben die vielen Jahre im Rampenlicht ihre Spuren hinterlassen. Hoffentlich hält er eine weitere Saison durch. Der französische Luftikus Benjamin Pavard wurde von Wolf gezähmt und verzichtet seit dieser Spielzeit auf gewagte Kunststücke und schont so die Nerven der Zuschauer.

In Stuttgart fehlt nach dem Weggang von Alexandru Maxim allerdings ein Magier im Mittelfeld; ebenso nicht dabei ist Christian Gentner, der aufgrund einer Verletzung leider zum Bauchredner umgeschult wird. Star und Dirigent des Flohzirkuses ist aktuell Neuverpflichtung Santiago Ascacibar. Emsig schafft er Verbindungen zwischen den Mannschaftsteilen und bekommt auch viel Lob für seine Rolle als Balldieb und “human Nähmaschine”. Nur bei Dompteur Michael Reschke hat man hin und wieder den Eindruck, er fühle sich in der Manege noch nicht so recht wohl und litte unter Lampenfieber, denn manchmal trifft er noch nicht den richtigen Ton bei seinen Ansagen.

Und Frankfurt? In der Rolle des Clowns über viele Jahre beim VfB erfolgreich, machte Fredi Bobbie bei der Eintracht einen gewaltigen Karriere-Sprung und wurde dort Zirkusdirektor. Während er in Stuttgart den dummen August gab, überzeugt er am Main mit Autorität und vor allem mit Einfallsreichtum bei Transfers. Durch die vielen Leihen wird aus Frankfurt derzeit jedoch ein regelrechter Wanderzirkus. Mit Conferencier Niko Kovac versteht sich Bobic allerdings blendend.

Bekanntestes Zirkuspferd der auch „Adler“ genannten Frankfurter ist Alexander Meier, der in Frankfurt sein Gnadenbrot bekommt, aber derzeit verletzt ist. Anstatt dessen spielt im Angriff der Illusionist Sebastian Haller, bei dem man oft glaubt, er würde seine Torgefahr nur vortäuschen. Neu im Ensemble ist überraschend Kevin-Prince Boateng, der mit wilden und waghalsigen Darbietungen im TORero-Stil in der Offensive für unvergessliche Momente sorgen soll.

Aber schlägt das Spiel am Samstag wie in der Vergangenheit wirklich Kapriolen? Wolf und Kovac haben mit ihrer Spielweise in dieser Saison nicht immer für Standing Ovations gesorgt. Mit drei Toren (Stuttgart) bzw. vier Treffern (Frankfurt) treffen nun zwei Ensembles aufeinander, die bislang nicht gerade für Offensivwirbel gesorgt haben. Aber Tore haben Tradition bei dieser Begegnung. Und wo gibt es mehr Tradition als bei einem Aufeinandertreffen von zwei Mitgliedern des “Teams Marktwert“!

Wir sind uns sicher:
Am Samstag platzt der Knoten und es gibt wieder Menschen, Tore, Sensationen!

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