Der einsame Präsident
Es gibt die schöne Geschichte von Bayern-Trainer Louis van Gaal, wie er in der Halbzeitpause eines Spiels vor seiner Mannschaft die Hose herunter lässt und von ihr forderte, sie solle im Spiel Eier zeigen. VfB-Präsident Claus Vogt hat mit seinem Statement zur Verschiebung der Mitgliederversammlung (ursprünglich geplant: 18. März 2021) blank gezogen und Eier gezeigt. Denn er begründet nicht nur die Verschiebung (sehr ausführlich), sondern liefert auch Insights aus der Mercedestraße. Dass seine beiden Präsidiumskollegen Rainer Mutscher und Dr. Bernd Gaiser sowie der Vereinsbeiratsvorsitzende Wolf-Dietrich Erhard keinerlei Interesse am Austausch von Argumenten haben, dass sie sich für Meinungen der Mitglieder offensichtlich nicht interessieren. Dass auf ihn massiv Druck ausgeübt wird, bis hin zur Androhung von Schadensersatz. Man erkennt: Vogt ist völlig isoliert beim VfB und er entschied sich letztlich “gegen den erklärten Willen meiner beiden weiteren Präsidiumsmitglieder“ für eine Verschiebung, was den Anschein eines Alleingangs hat, aber ein Indiz dafür ist, dass er ganz alleine ist. Er wirkt dabei – und das wird Vogt nicht ungelegen kommen – als “einsamer Ritter im Kampf für Gerechtigkeit“, …