Alle Artikel mit dem Schlagwort: Krassimir Balakov

Die vierte Dimension

Christian Günther und seine Freiburger dachten, dass sie mit dem Wechsel der Hälften zu Spielbeginn besonders clever wären. Um so zu verhindern, dass der VfB zur zweiten Halbzeit auf die Cannstatter Kurve zuspielen kann und damit die Wucht entwickelt, die es eventuell bei einem Rückstand braucht. Dann schießen wir eben gleich in der ersten Halbzeit die Tore vor unserer Kurve, dachte sich der VfB und entschied die Begegnung mit den Breisgauern frühzeitig. Freiburg hat es nicht anders gewollt. Wenn der VfB seinem Spiel eine vierte Dimension hinzufügt, dann gibt es offensichtlich keine Limits mehr. Drei Tore nach Ecken in einem Spiel, in einer Halbzeit. Alle Ecken von der gleichen Seite, alle von ein und demselben Spieler geschlagen. Gibt’s eine Statistik, die sowas festhält? Dann bitte mal nachschauen. Wenn überhaupt, dann war das beim VfB zuletzt bei Krassimir Balakov der Fall. Also grob Jahrtausendwende. Der Balakov der Neuzeit heisst beim VfB Angelo Stiller, der die drei Ecken trat. Ein anderer Spielertyp als der legendäre Bulgare, seinen Stempel drückt er dem Spiel ebenso auf. Ihm tat es …

Das ist alles a bissle zu wenig

Bissle spielen, bissle passen, bissle schießen, bissle verteidigen. Ergebnis: Platz 3 nach 26 Spielspieltagen, mit dem vermeintlich höchsten Budget und besten Kader der zweiten Bundesliga. In der Saison 1995/1996 gab es eine der vielgerühmten VfB-Kampagnen: Krassimir Balakov schaute ernst von einer unbeholfen gestalteten Großfläche und ihm wurde in den Mund gelegt „Was heißt ‚a bissle‘? Ich will alles!“ Das Ganze lief unter dem Kampagnenmotto „Kämpfen für die Fans“. Vor 25 Jahren waren die Fans offensichtlich noch wichtig. Viel wichtiger allerdings: Die Einstellung, die sich durch dieses Motiv ausdrückte. Sich durchaus über die eigenen Qualitäten im Klaren zu sein – im Kader damals neben Weltstar Balakov unter anderem Weltmeister Thomas Berthold, Frank Verlaat und Giovane Elber – aber auch zu wissen, dass der Erfolg mit Arbeit verbunden ist und man sich nicht mit dem Erstbesten zufrieden geben wollte. Was für ein Unterschied zu heute. Da spricht nicht nur Mario Gomez davon, dass der VfB ein Spitzenteam sei. Auch wenn sich offensichtlich mehr Spitzenverdiener als Spitzenspieler im Kader befinden. Das führt zu Frage: Können sie es nicht …