Alle Artikel mit dem Schlagwort: Roberto Hilbert

Der VfB in der Champions League

Ich gehöre nicht zu den überdrehten Typen, die Bio-Zigaretten rauchen und sich einen ansaufen am handgemachtem Bier und dann nicht mehr Traum und Wirklichkeit voneinander unterscheiden können. Was hat der VfB also mit der Champions League zu tun? Es stimmt schon, dass er in der Königsklasse spielt, ist in etwa so realistisch wie ein Spieler-Porträt von mir in einem Panini-Album. Trotzdem ist der VfB ganz nah dran an der Königsklasse. „Faraway, so close“ nennt das Wim Wenders. Close deshalb, weil einige ehemalige Stuttgarter nun in den aktuellen Wettbewerb starten. Es sind ganz zufällig elf Spieler: Philipp Lahm (Bayern München) Manche halten den Kapitän des FC Bayern für langweilig. In einer Zeit, in der jeder Fußballer, der etwas auf sich hält, seinen Körper von oben bis unten kalligrafisch zutextet und in der man meint, ein Fussballspiel sei optisch eine reine Freak-Show, ist Philip Lahm so normal, dass es fast schon weh tut. In Stuttgart ist man der Meinung, ohne den VfB hätte es Lahm nie so weit gebracht, hier hat er das Fußball spielen auf hohem …

Die tragischen Meister von 2007

Kevin Kuranyi kommt zurück in die Bundesliga, das wird allenthalben gefeiert, zu allererst von ihm, denn er ist eine tragische Figur im deutschen Fussball. Einst hochgelobt als Stürmerhoffnung in der Post-Rumpelfuß-Ära, wurde er von Jürgen Klinsmann rasiert vor der WM 2006. Zwei Jahre später wurde er während des Länderspiels gegen Russland auf der Tribüne bepöbelt und floh wortlos aus dem Stadion. Joachim Löw hatte wenig Verständnis dafür und suspendierte ihn. Und als schliesslich sein Heimatverein VfB Stuttgart 2007 Meister wurde, war Kuranyi zwei Saisons vorher nach Gelsenkirchen gewechselt, vermeintlich wegen der besseren sportlichen Aussichten und Zahlen, die in der Gehaltsabrechnung auf Schalke ein bisschen größer waren als im Kessel. Als Stuttgarter Homeboy, der gerne am Waranga und abseits cornert, hätte Kuranyi auch nach Stuttgart gepasst; weniger sportlich, denn an Daniel Ginczek, Martin Harnik und Timo Werner käme er nicht vorbei, eher folkloristisch, denn Karrieren verlaufen beim VfB oft tragisch. Besonders auffällig ist dies bei der Meisterschaftmannschaft 2007. Timo Hildebrand: Irritierte durch seinen Vertragspoker und verließ nach überragenden Leistungen (Bochum!) den VfB nach der Meisterschaft in …