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Braucht das Team nur Zeit?

Es gibt nicht wenige, die gesagt haben: Hoffenheim, Dortmund und Frankfurt, das seien Spiele, die nicht zu gewinnen sind. Und auch Leverkusen sei kein Gegner auf Augenhöhe, weil Bayer allein durch ihre Offensive mit Havertz, Volland, Bellarabi und Brandt besser besetzt ist. Verschwiegen werden darf aber nicht, dass Leverkusens Trainer Heiko Herrlich aufgrund der miserablen Ergebnisse kurz vor dem Rauswurf stand und steht. Ein starker Gegner sieht anders aus. Wenn sich je etwas in Leverkusen holen ließe, dann zu diesem Zeitpunkt der Saison. Deshalb möchte man den kritiklosen Beobachtern zurufen: gegen wen soll der VfB Stuttgart gewinnen? Wie soll das Team von Markus Weinzierl überhaupt noch einen Sieg bis zur Winterpause holen, wenn sich die Einstellung nicht grundlegend ändert? Nach Augsburg – dem Angstgegner geht es nach Gladbach zum Tabellenzweiten, der gerade Hannover abgeschossen hat. Dann kommt die Hertha, gegen die der VfB auch selten etwas gerissen hat. Danach in Wolfsburg, wo der VfB traditionell schwach auftritt? Im letzten Heimspiel geht’s dann gegen Schalke, die in der Bundesliga zwar unterperformen, aber immerhin die Champions League …

Lieber Herr Dutt, haben Sie Angst zu entscheiden?

Das Spiel gegen Bremen war so ziemlich das Schlimmste, was passieren konnte: Ein (klarer) Sieg hätte Jürgen Kramny Rückenwind gegeben, eine verheerende Leistung inklusive Niederlage hätte den Handlungsdruck erhöht, sofort eine neue Trainer-Lösung zu finden. So bekommen Sie die Gelegenheit, das zu tun, was ich auf keinen Fall tun würde: Abwarten. Auf was warten Sie, Herr Dutt? Auf den niederrheinischen Schubert-Effekt, der auf wundersame Weise auf den schwäbischen Kramny überspringt? Ich befürchte, das wird nicht funktionieren. Die Spiele gegen Dortmund und Bremen waren Rückfälle in den biedersten Labbadia-Fußball seiner Stuttgarter Spätzeit: ängstlich, uninspiriert und mit zwei Viererketten, zwischen denen riesige Lücken klafften, so dass sich der Aufbau von hinten immer wieder mit langen Bällen behelfen musste. Die Abwehr flattert immer noch, Daniel Didavi und Alexandru Maxim erkennt man nur daran, dass sie ihren Namen auf dem Rücken (spazieren) tragen und der Kapitän hat seine stärksten Szenen bei der Platzwahl. Ich denke, besser wird es mit Kramny nicht. Was sicher auch am Kader liegt, den Sie zusammen gestellt haben. Ob es mit einem anderen Trainer besser funktioniert? Ja, …