Was für ein schöner Jahresabschluss: Der VfB Stuttgart beschenkt sich selbst und seine Fans mit dem Achtelfinale des DFB-Pokals. Nachdem es in der bisherigen Saison nicht mit einem Heimsieg geklappt hatte, kam das 1:0 zum perfekten Zeitpunkt, um mit einem guten Gefühl ins “Winterpäusle” zu gehen.
Im Gegensatz zum 0:1 in Wolfsburg schonte Matarazzo Stammkeeper Kobel und Silas, die sich schon in die Weihnachtsferien verabschieden durften. Ebenfalls nicht in der Startelf: Sosa und Didavi. Stattdessen starteten Klimowicz, Castro und Kalajdzic. Abgesehen vom “Copa-Keeper” sah es aber auf beiden Seiten nicht so aus, als würde man das Spiel auf die leichte Schulter nehmen. Beide Teams wollten die Partie unbedingt gewinnen.
Und tatsächlich: Der VfB übernahm von Anfang an das Kommando und ließ Freiburg kaum Platz zu Entfaltung. Kein Vergleich zur letzten Partie, in der sich das Matarazzo-Team in den ersten Minuten sehr schwer tat. Fast genauso überraschend: Die Effizienz. Denn bereits die erste Chance nutzte Sasa Kalajdzic zur Führung. Ding-dong!
Eine weitere Frage, die in der ersten Halbzeit die Massen bewegte: Was hatte Matteo Klimowicz vor dem Spiel gegessen? Jedenfalls kein Konfetti. Nachdem wir schon Zeuge werden “durften”, wie Jens Lehmann hinter die Bande pinkelte, die nächste Episode in der VfB-Körperflüssigkeit-Historie.
Auch in der Folgezeit hatte der VfB alles im Griff. Wer sich nicht im Griff hatte, war allerdings Vincezo Griffo in der 44. Minute. Erst foulte er Pascal Stenzel, dann schubste er ihn und dann griff er ihm auch noch an den Hals. Die Konsequenz: nur eine gelbe Karte. Und so reagierten viele VfB-Fans, als Collinas Erben auf Twitter schrieben, dass Gelb-Rot eine passendere Strafe gewesen wäre.
In der zweiten Halbzeit wurde der SC Freiburg zwar stärker, war aber weit davon entfernt, ein Tor erzielen. Warum? Weil Waldemar Anton. Der Innenverteidiger zeigte vermutlich sein bestes Spiel im Brustring-Trikot und räumte wirklich alles weg, was auch nur in die Nähe des Stuttgarter Tores kam.
Nach 60 Minuten war irgendwie klar: Der VfB was driving home for Achtelfinale. Aber während die Fans schon den nächsten Gegner auf den Wunschzettel schrieben, war Nicolas Gonzalez weniger besinnlich unterwegs. Er war bei seiner Auswechslung ziemlich genervt. Man könnte sagen: Da blinkten alle Warnleuchten.
So richtig gefährdet wurde der Heimsieg tatsächlich nicht mehr, auch wenn Freiburg in der zweiten Hälfte verbessert auftrat. Aber es war einfach ein unfassbar abgezockter Auftritt des VfB Stuttgart. Und wie reagierten die Fans als Christian Streich nach dem Spiel sagte, dass das 1:1 verdient gewesen wäre?
Platz 7 in der Liga, Pokal-Achtelfinale erreicht und das Weihnachtswunder schlechthin: immer noch der gleiche Trainer wie zu Saisonbeginn. Sieht man mal von den internen Spannungen und dieser blöden Pandemie ab, könnte man sich kein besinnlicheres Weihnachtsfest wünschen.
Schöne Weihnachten & bleibt gesund!