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Ausgepowert und am Boden

Wie gut sich der VfB in den letzten Jahren entwickelt hat, zeigt sich im Anschluss an die ernüchternde 4:1 Niederlage gegen den FC Augsburg: Trainer Pellegrino Matarazzo wurde nicht entlassen. Das war zuletzt nach einer hohen Niederlage gegen die Fuggerstädter a Must: Wie nach der Schande im Abstiegsjahr oder bei einer 0:4-Heim-Niederlage, bei der höhnisch La Ola durchs Neckarstadion schwappte.

Das war das Positive der Niederlage gegen Augsburg, das auf dem Relegationsplatz liegend nun nur einen Punkt weniger hat als der VfB.

Ansonsten? Der VfB bekam einen klaren Elfmeter verwehrt und hat nun 14 Verletzte auf dem Zettel (ich war kurz davor, mich warm zu laufen für eine eventuelle Einwechslung). Trotzdem hätte der VfB das Spiel nach dem frühen Führungstor von Chris Führich nicht verlieren müssen. Aber nach 20 Minuten wurde dem VfB der Stecker gezogen durch die verletzungsbedingte Auswechslung von Torschütze Führich und durch die Power und Energie von Augsburg, durch ihre Agressivtät und durch ihren bemerkenswerten Willen, das Spiel nicht verlieren zu wollen. Die Spieler des VfB wirkten wie Hipster aus Stuttgart-Süd mit Hang-over nach einem langen Samstagabend: schlapp, ziellos, blutleer, zum Laufen zu müde, zum Kotzen einfach.

Ich wünsche Markus Weinzierl nichts Schlechtes. Aber ich gönne ihm und seinem ewig reklamierenden Sport-Direktor Stefan Reuter auch nichts Gutes. Keine vier Tore, nachdem ihre Mannschaft in den ersten neun Spielen nur fünf Mal traf. Und schon gar keinen Befreiungsschlag, den der VfB ermöglicht hat. Durch unkonzentriertes und nachlässiges Verteidigen von Standards. Durch eine Aneinanderreihung von individuellen Fehlern, die sich auch im Spiel nach vorne offenbarten, wo Bälle regelmäßig und ohne Gegenwehr verloren wurden.

Ist deshalb alles schlecht? Ist der VfB bereits abgestiegen? Natürlich nicht, auch wenn es jetzt offenbar Spaß macht, sich im Selbstmitleid zu suhlen, fatalistisch zu werden und alles schlecht zu finden, was man am Anfang der Saison noch gut fand. Gegen Augsburg waren letztlich zu viele Spieler auf dem Platz, die (derzeit noch) kein Bundesliganiveau haben. Woran das liegt, ausser am beispiellosen Verletzungspech? Zunächst müssen Spieler jetzt und hier und unter Druck performen, ohne wenn und aber. Eine Situation, die Sven Mislintat bei seiner Kaderplanung unbedingt vermeiden wollte. Spieler sollen sich in Ruhe entwickeln.

Daniel Didavi sprach nach dem Spiel – selbst auch nicht unbedingt der beste Mann auf dem Platz – die Einstellung an, die aus seiner Sicht fehlte. „Wir haben nach 15, 20 Minuten aufgehört, Fußball zu spielen“. Der Leistungsabfall begann, als Führich ausgewechselt werden musste. Haben wir hier Ursache und Wirkung? Als wieder ein Spieler wegfällt, empfinden die Spieler das als erneuten Rückschlag, denken wie Zuschauer und Fans “das darf doch nicht wahr sein“, sie fragen sich wie wir „hört das denn nie auf?“ Nur verständlich, wenn dadurch ein paar Prozent weniger auf den Platz kommen. Die Verletzung von Marc-Oliver Kempf gab der Mannschaft dann den Rest. Über Wochen hat sie gegen Widerstände gekämpft, jetzt war offensichtlich der Punkt erreicht, an dem es nicht mehr weiter ging. Der VfB, verlassen und verloren, (mental) ausgepowert und am Boden.

Trotzdem müssen Matarazzo und sein Team genau hinschauen, woran es liegt, dass der VfB vor allem nach vorne keinerlei Punch mehr entwickelt. Auch bei dezimierter Personaldecke muss gegen Köln oder Augsburg mehr herausspringen als ewig versprungene Bälle, verlorene Zweikämpfe und Fehlpässe, seien sie unsauber oder in den falschen Raum gespielt. Die Einstellungsdiskussion, die Didavi eröffnet hat, sollte nicht die strukturellen Probleme überdecken, die der VfB in allen Mannschaftsteilen im Moment hat. Die gilt es anzugehen ganz unabhängig von der langen Verletztenliste. Die Einstellung allerdings war in dieser Mannschaft seit rund 18 Monaten kein Problem. Die Einstellungs- und Mentalitätsfrage ist die des kleinen Mannes und verzweifelten Reporters, wenn man gar nicht mehr weiter weiß.

So kritisch wie der VfB das Spiel analysieren muss, so genau muss er sich auch anschauen, woher die sich häufenden Muskelverletzungen kommen. Fitness- und Athletiktraining? Belastungssteuerung? Ernährung? Individuelle Disposition? Pech? Gegen Bielefeld kommt es buchstäblich auf jeden gesunden Mann an. Der VfB sollte nicht in die Situation kommen, dass Spieler wie Klimowicz, Coulibaly, Faghir oder Mola das Spiel entscheiden müssen. Das geht auch gegen Bielefeld schief – und die haben in dieser Saison noch kein Bundesligaspiel gewonnen.

Zum Weiterlesen:

Unser gruseliges VertikalGIF zum Spiel gibt’s hier.

Rund um den Brustring fragt sich, ob der mutige Weg, den Matarazzo, Mislintat und Hitzlsperger gehen, zu Ende ist, “nur weil wir von Augsburg auf die Fresse bekommen haben?“ Lest selbst.

Stuttgart.International denkt über Brauhäuser und Bauhäuser nach, stellt aber auch die Frage: „Warum gibt die Mannschaft ein Spiel aus der Hand, dass sie in den ersten 20 Minuten vollkommen kontrolliert hat?“

Die Süddeutsche Zeitung meint, der Sieg “hängt mit mehreren mutigen Entscheidungen des Trainers zusammen“. Von Weinzierl, echt?

Foto:
Sebastian Widmann/Getty Images

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26 Kommentare

  1. Motzbackenbruddler sagt

    Da isser wieder, der Aufbaugegner vom Neckar. Und tatsächlich muss man sich Fragen, warum wir so viele Verletzte haben? Zu viel/zu wenig Belastungssteuerung? Sind ja aber eigentlich alles Profisportler, oder nicht? Fehlt ein Leader auf dem Platz? Wenn ja, wer kann diese Rolle übernehmen? Didavi? Eher nicht. Fehlt tatsächlich Castro, der mit seiner stillen Autorität dem Haufen voller junger Hunde die Laufrichtung vorgegeben hat? Ist es das Spielsystem? Entzaubert, entkodiert? Wobei zum Saisonbeginn bei meiner Kicker-Tabelle der VfB zum 11. Spieltag nur 4 Punkte mehr hatte (1 Punkt gegen den SCF und eben 3 Punkte gegen den FCA). Also, alles halb so wild? Bin am Samstag gegen Bielefeld im Stadion. Mal schauen, ob wir eine Reaktion sehen…

  2. Bernd sagt

    Ich würde das nicht überbewerten. Man kann sich ja leicht ausmalen, was es mit einer jungen Truppe macht, wenn der Schiedsrichter nichts unternimmt, um die Treterei des Gegners zu unterbinden und sich der erste Spieler bereits verletzt hast. Das ist mental unglaublich schwierig, da sich nicht von verunsichern zu lassen, und dann geht man einfach nicht mehr in die Zweikämpfe so wie es eigentlich sein müsste. Ein Didavi mag ja einfach bei seiner nächsten schweren Verletzung die Fußballschuhe an den Nagel hängen und steht deswegen über den Dingen, aber für die vielen Spieler, die ihre Karriere noch vor sich haben, gilt das nunmal nicht.

    Das einzige was ich nicht verstehe, ist warum unsere Verantwortlichen das nicht klar ansprechen, schon alleine um die Mannschaft vor sich selbst zu schützen. Man muss ja nicht gleich die große Konfrontation mit dem DFB suchen, aber sich zu beschweren, dass der Schiedsrichter es offensichtlich nicht geschafft hat die Spieler zu schützen, muss meiner Meinung nach schon ziemlich deutlich sein.

    • Steve sagt

      Klar, die Verletzungen treffen uns aktuell schwer.
      Trotzdem standen am Sonntag, bis auf Silas und Dinos ein und dieselben Feldspieler in der Startelf, die vor einem Jahr noch den BVB auswärts 5:1 abschossen.
      Normalerweise sollten diese 8 Spieler dann ja auch ein Jahr reifer und weiter sein in der Entwicklung und dürften sich eigentlich nicht so kampflos gegen Augsburg geschlagen geben…
      Irgendwie stagniert auch einiges aktuell.

      Auf dringend benötigte 3 Punkte gegen unseren nächsten Angstgegner am Samstag!

      • Bernd sagt

        Ich schrieb ja bereits, dass das am Sonntag eher ein (nachvollziehbares) Mentalitäts- als ein Qualitätsproblem war. Und beim 5:1 in Dortmund (bei dem im Übrigen Kobel im Tor stand und Förster im Gegensatz zum Sonntag von Anfang an rankonnte) war der Gegner nach dem 2:1 in einer Negativschleife gefangen wie wir am Sonntag nach Führichs Verletzung.

  3. VfB4life sagt

    Ich glaube unser Fitnesstrainer wurde bei Leverkusen wegen zu vielen Muskelverletzungen bei Spielern rausgeschmissen?!?

  4. Elmar Amendinger sagt

    Darf man noch von Verletzungspech sprechen ? Nein, es kann nicht sein dass wir seit Monaten eine derart hohe Anzahl an Muskelverletzungen haben. Ein gewisser Athletiktrainer Oliver B wurde im Jahr 2016 in Leverkusen freigestellt, unter anderem wegen einer unerklärlichen Häufung von eben Muskelverletzungen. Darüber hinaus menschlich schwierig und vor allem uneinsichtig wenn die Thematik angesprochen wurde. Kann gerne alles nachgelesen werden. Bekanntlich ist dieser Herr seit 1,5 Jahren beim VfB für die Fitness zuständig, und dann lasst uns doch mal eine Liste erstellen wie viele Spieler seitdem mit ähnlich gelagerten Verletzungen ausgefallen sind. Da darf dann schon mal hinterfragt werden ob unsere Verantwortlichen auf diesem Auge blind sind. Es fällt schwer in diesem Zusammenhang noch an Zufälle zu glauben.

    • Clemens sagt

      Danke für diesen interessanten Einblick, Elmar. Das war mir nicht bekannt, klingt aber zumindest nach einem plausiblen Erklärungsansatz. Andererseits ist derzeit eine echte Belastungssteuerung in Anbetracht der Personalsituation kaum noch möglich. Die Elf gegen Bielefeld stellt sich nämlich leider von selbst auf. Wer nicht verletzt ist, ist dabei. Und ein Endo oder Sosa bräuchten dringend eine Pause.

    • Bernd sagt

      Wobei man schon einschränkend sagen muss, dass vor allem Kempf aber auch Mangala schon vor der Ankunft von Bartlett mehrmals wegen muskulärer Geschichten ausgefallen sind. Soll jetzt aber auch nicht den Staff von jeder Schuld freisprechen, gerade in der medizinischen Abteilung herrscht doch eine ziemliche Konstanz, die man vielleicht auch mal hinterfragen könnte. Wenn es stimmt, dass die im Sommer die Mannschaft durchgehend mit Johnson&Johnson geimpft haben, dann darf man angesichts des schon damals bekannten Wirksamkeits- und Nebenwirkungsprofil durchaus die Frage stellen, was die eigentlich so beruflich machen.

      • Clemens sagt

        In der DEL kommt es aktuell ebenfalls zu einer signifikanten Häufung von Corona-Infektionen. Und im Eishockey-Profisport hat man im Sommer wohl auch verstärkt auf den Johnson Impfstoff gesetzt. Auf SPON war zu lesen, dass besonders Sportler aufgrund der guten Verträglichkeit und in Anbetracht des schnellen Impfschutzes auf dieses Mittel gesetzt haben. Beim VfB Stuttgart hat man insofern nicht grob fahrlässig gehandelt, sondern mit bestem Vorsatz. Vorwürfe kann man indes den Spielern machen, die sich des geringen Impfschutzes scheinbar nicht bewusst gewesen sind (dafür müsste man ja Zeitung lesen oder auf die VfB-Verantwortlichen hören) und gleichzeitig Hygiene Konzepte im privaten Umfeld missachtet haben (“Mannschaftsabend”).

        • Bernd sagt

          Naja, dass andere genauso dämlich waren ist in der Regel kein gutes Argument. Die Fakten lagen schon im Sommer auf dem Tisch und andere Länder wie Dänemark haben den Impfstoff ja nicht zum Spaß aus ihrem Impfprogramm rausgenommen.

  5. Clemens sagt

    So schmerzlich das gestrige Ergebnis war, um so erfreulicher ist das unaufgeregte Verhalten von Fans und Presse gegenüber Matarazzo, der kaum in der Kritik steht.

    Ich hatte es bereits unter den letzten Bericht zur Pokal Pleite geschrieben. Man trägt jetzt die Konsequenzen aus einer Kader Politik mit ausschließlich jungen Talenten. Vielleicht geht das Gros der Jungs gestärkt aus einem Jahr Abstiegskampf hervor, vielleicht bricht uns genau diese Unerfahrenheit aber auch das Genick. Aber jeder wusste, worauf man sich beim Stuttgarter Weg einlässt.

    • drhuey sagt

      Das ist richtig, dass man die Konsequenzen eines konsequenten Weges jetzt tragen muss. Zusätzlich zu der einschlägigen Transferpolitik, die ausschliesslich auf junge Talente setzt kommt der auch konsequent laxe Umgang mit der Corona/Impf-Thematik. Auch dieser hat dazu beigetragen, dass man lange auf Schlüsselpersonal bzw. dessen 100%iges Leistungspotential verzichten muss. So hausgemacht wie die obigen zwei Punkte sind, ist es die Häufung der Muskelverletztungen. An der Stelle mangelt es wohl an sinnvoller, individueller Belastungssteuerung oder auch unausgeglichener Massnahmen. Es sind ja nicht nur die Spiele zu berücksichtigen sondern auch die jeweilige Trainingsbelastung. Das Monitoring über Enzyme, Laktat und weiteren Stoffwechselprodukten sollte es heutzutage schon möglich machen eine solche Anhäufung zu vermeiden. Bemerkenswert bei der Kommentierung dieses toxischen Cocktails durch die Verantwortlichen ist, dass alles eigentlich Bombe ist: “unfassbare Qualität im Kader”, “unglaublich guter Trainer” (“brutal gute Athletiktrainer” habe ich zugegebenermassen noch nicht gehört, kommt aber sicher auch bald). Mislintat hat den Laden kommunikationstechnisch voll im Griff und ich kann ihm nicht verdenken, dass er in der Öffentlichkeit seinen Kader verteidigt, wenngleich jeder geneigte Zuschauer klar sieht, dass es nicht reicht. Den jungen Talenten Vertrauen zu schenken ist ein gewisse Zeit sicher auch der richtige Weg, aber, wenn das nicht zurückbezahlt wird, dann darf es im Leistungssport auch Konsequenzen haben. Matarazzo möchte doch immer so mutig sein: warum bringt er dann nicht mal Polster anstatt sich den Coulibaly immer wieder anzutun. Mehr Bälle zu verlieren schafft der Polster auch nicht. Warum gibt er Mola nicht eine Chance in der Karazor-Rolle der letzten Spiele? Warum nicht Faghir im Sturmzentrum anstatt eines völlig indisponierten Hamadi? Und Klimowicz? Man möchte ihn am liebsten von dem Druck erlösen es in der Bundesliga unbedingt schaffen zu wollen. Er sollte nochmal zwei Schritte zurückgehen und neuen Anlauf nehmen. Und schliesslich haben wir die “brutale Qualität” auf dem Trainerposten auch noch nicht gesehen. Diese Bewertung betrifft wohl eher die Empathie und den Willen diesen Weg mit Talenten mitzugehen, aber weniger seine Fähigkeit zu ausgefeilten Matchplänen oder gar richtungsändernden In-Game-Coachings. Insofern ist auch diese Position mit einem Talent besetzt, das noch viel lernen muss (von Streich, Baumgart etc.). Denn wir erinnern uns: Auch in der letzten Saison (in der wir auch noch einen routinierten Castro hatten) war das Spiel zwar erfolgreicher, aber selten variantenreicher.

  6. Estrella sagt

    Ich bin ein großer Fan von Sven Mislintat. Im Moment sehe ich bei ihm aber eine rosarote Brille und ein nicht akzeptieren wollen, dass der Karren so gegen die Wand fahren wird.

    Natürlich war das ein klarer Elfer und natürlich war der strategische Ausfall von Kempf und Führich in diesem Spiel wahrscheinlich mental nicht mehr aufzufangen, weil einfach in dieser Saison der eine Ausfall zu viel. Das kann ich soweit noch nachvollziehen.

    Allerdings war der Kick gegen Union schon nix, gegen Köln unterirdisch und gestern ab Minute 25 gleich gar nicht mehr vorhanden…

    Ich sehe hier leider den Trainer ganz klar nicht so wie Sven Mislintat. Er hat einige Spiele komplett vercoacht und nicht rechtzeitig eingegriffen. Mittlerweile leide ich an einer schweren Coulibaly, Teto und Ali G. Allergie. Den Leuten fehlt bei allem Respekt das nötige Spielverständnis, Disziplin, eine klare Entscheidungsfähigkeit und Torhunger.

    Gonzo hatte das Spielverständnis und konnte deswegen (anders als Dida) Spiele mit einer Entscheidung in eine andere Richtung bewegen.

    Ich habe es von Anfang als Fehler gesehen, mit Dida und nicht mehr mit Gonzo weiterzumachen. Auch war es ein Fehler in der zweiten BL Saison Kobel an den BVB
    abzugeben. Coronalöcher hin oder her. Es beginnt bei der Sicherheit, die vom Torwart ausgeht. Weder Müller noch Bredlow strahlen diese in Kobels Form aus.

    Dann fehlt mit Gonzo ein Mann mit Spielverständnis, der ein Spiel gestalten kann. Wenn ich Mislintat wäre, würde ich schnellstens nach Leverkusen fahren, Abbitte leisten und ihn wieder holen.

    In der Abwehr gefällt mir derzeit nur Dinos und Ito. Karazor mit seiner permanenten Ungestühmheit nervt genauso wie das dreißigtausendste Dribbling von Coulibaly.

    Natürlich fehlen Silas und Sasa – trotzdem ist mehr nicht auf Top Niveau.
    Endo wirkt überspielt, Mangala verspielt, bei Colibaly, Teto, Förster und Ali. G ist vorher schon klar, dass der Ball weg ist, wenn sie ihn haben.

    Außerdem schließe ich mich meinem Vorredner an, dass die Verletzungen in dieser Häufigkeit mit falscher Trainingssteuerung zu tun haben. Wir haben schon in der letzten
    Saison in englischen Wochen überwiegend verloren und keine Körner plus Verletzungen gehabt. Das kann doch aber auf Bundesliganiveau nicht sein…? Auch die ganzen Impfdebatten gehen mir auf den Keks.

    Ich weiß nicht, wie lange ich bei diesem (sorry) Kick Lust habe DAZN und Sky zu zahlen.
    Ist in Summe auch ne Menge Geld für das sich ständig aufregen müssen.

    Aufregen über Coulibalys dreitausendstes Dribbling ohne Ziel, Ballverluste ohne Not, Pässe die beim Gegner ankommen und ein Trainer, der viel zu spät das Spiel liest und darauf reagiert.

    Plus ein Sven Mislintat, der seine eigene Realität nicht erkennt, nämlich dass es mit nur Talenten eben nicht geht eine 1. Liga zu halten. Es braucht (siehe auch in Dortmund) zu jungen Spielern Leader und Mentalitätsspieler, die wir aus meiner Sicht leider nicht (mehr) haben.

  7. Fritz sagt

    Ist eigentlich wie immer beim VfB: hinten anfällig und nach vorne ohne Ideen. Bei Materazzo hatte ich die Hoffnung, dass das besser wird, aber ist auch schon wieder verpufft. Warum klappt das nicht?

  8. Clemens sagt

    Ich kann das Hadern bzgl. der Entscheidung zur Verlängerung “Pro Didavi” und “Contra Castro” nachvollziehen. Zumindest wissen wir zum jetzigen Zeitpunkt, dass Didavi der Mannschaft offensichtlich mehr in der Kabine geben kann, als auf dem Platz. Bei Castro kann man nur spekulieren, dass dieser bei einer Verlängerung ggf. den einen oder anderen “no-look pass” in die Tiefe gespielt hätte – oder wie in der Abstiegssaison abgetaucht wäre.

    Dass Matarazzo allerdings hier gerade sein Fett weg bekommt, überrascht mich dann doch etwas. Der Mann ist aus meiner Sicht bemüht, Lösungen für unser personelles Dilemma zu finden und aus dieser Mangelverwaltung das Beste zu machen. Der Trainer sucht keine Ausreden und wirft seine Spieler auch nicht den Medien zum Fraß vor. Trotzdem formuliert er klare Erwartungshaltungen an seine Kicker, wie z.B. auf der letzten PK vor dem Köln-Spiel in Richtung Coulibaly. Mit seiner unaufgeregten Art ist er für mich genau der richtige Trainer. Oder wünscht sich hier irgendjemand wirklich einen Streich?

    Ich denke, der Schulterschluss zwischen Hitzlsperger, Mislintat und Matarazzo ist vorhanden. Nicht umsonst wurde zu Saisonbeginn die Aussage von Mislintat getätigt, dass man eben zur Not mit Matarazzo auch wieder in die 2. Liga absteigt. Dass dieser Super-Gau eintrifft, bleibt uns allen hoffentlich erspart.

  9. Estella sagt

    Das Materazzo ein super Mensch ist, finde ich absolut ebenfalls.

    Trotzdem hat er aus meiner Sicht einige Spiele klar vercoacht und zu spät eingegriffen. Zum Beispiel das Leverkusen Spiel. Der Trainer von Leverkusen stellt das System in der Halbzeit um und es ist offensichtlich, daß wir danach keinen Zugriff mehr haben, obwohl es zuvor Recht gut lief. Was passiert? Nix. Er lässt es zu oft laufen und lässt Spieler, die einen schlechten Tag haben zu lange Spielen.

    Was Didavi betrifft, dann sollte er seinen Kollegen auf dem Platz sagen, entsprechend Ausstrahlung zeigen und das Spiel lenken. Siehe Kimmich… Nicht hinterher. Tut er aber nicht und tat er auch noch nicht. Er wurde nicht wegen überdurchschnittlich guter Leistung ausgewechselt, sondern weil er dem Spiel keine Impulse geben kann. Seit er beim VfB ist, gab es noch keine Konstanz von seiner Seite.

    Klar ist Castro hypothetisch, allerdings fehlt jemand, der dem Spiel eine klare Richtung geben kann und über erfahrenene Spielintelligenz verfügt.

    Phasenweise ist das doch komplett ohne Struktur …

  10. Bacardihardy sagt

    Habs schon vor Wochen geschrieben und jetzt wieder, die Mannschaft des VfB ist körperlich nicht richtig fit und das ist das Problem aller handelnden Personen im Trainerstab, aber in erster Linie das Thema von Matterazzo. Leider ist er zu unerfahren, sonst wäre der VfB nicht in diesem Zustand. Also ich hätte schon gern einen Trainer der eine richtige Vorbereitung durchzieht und keinen der jede Woche Muskel- oder andere Verletzungen melden muss.
    Mislintat ist auch nicht der Messias, sonst hätte er den Millotdeal gelassen. Völlig unnützer Transfer und viel zu teuer. Hoffe nur dass der VfB noch ein paar Punkte holt, ansonsten wirds eng.
    Ganz wichtig wäre jetzt ein Sportdirektor der nicht alles glaubt, was Mislintat über seinen Kader erzählt.

  11. Estrella sagt

    Daß mit der Fitness war letztes Jahr schon so…

    … bei Silas geschah die Verletzung in einer englischen Woche, Dinos dito, Kempf,
    Fuehrich jetzt ebenfalls…

    Bei Sasa ist bei allem Respekt und maximaler Wertschätzung ständig was.

    Letztes Jahr bei Gonzales war permanent der Muskel “zu” … Ist das in Florenz auch noch so?

    Irgendwas passt jedenfalls ganz klar nicht.

    Für mich fehlt die Balance in der Mannschaft von abgeklärt, abgezockt
    und jung und wild.

    Was mich auch sehr stoert, daß alle und alles das Matarazzo Mantra vom: hier und jetzt ist unser Spiel gebetsmuehlenartig nachbeten, Waldemar allen voran…. auf dem Platz seit Wochen aber nicht mit Leben erfüllen.

    Ich bin auch für: Jetzt kann ich nur für jetzt entscheiden. Manches ist mir allerdings zu viel Jetzt und zu wenig Perspektivisch, auch von Sven Mislintat.

    Der naechste ist dann mal Endo
    und wenn ich an Ahamada denke, der jedes mal nach 15 min mit rot vom Platz geht, viel Spaß auch noch…

    Bin beim Vorredner, statt Millot und Beyaz lieber ein Schlotterbeck von Freiburg. Anton gefaellt mir wie Kempf nicht unbedingt… Abwehr steht in Dreierkette wie beim Jogi nicht stabil und ist offenbar extrem leicht (sogar von Weinzierl🤢) zu knacken.

    Das worst case Szenario,
    Weinzierl zerlegt uns 🙁😂

  12. Clemens sagt

    Fußball Fans vergessen schnell und der Begriff “Kontinuität” ruht vermutlich seit der eigenen Kindheit schon lange auf dem Friedhof der Kuscheltiere.

    Der SC Freiburg ist mit Streich sogar nach Abstieg durch das Stahlbad 2. Liga gegangen und steht heute nach mehreren Jahren der 1. Liga Zugehörigkeit mit demselben Trainer auf Platz 3 der aktuellen Tabelle (und man hat mehr als den halben Klassenerhalt bereits im Sack). Wie schnell hier einige Mislintat und Matarazzo in die Wüste schicken möchten, ist für mich wirklich irritierend.

  13. Estrella sagt

    Ich glaube nicht, daß jemand M+M in die Wüste schicken will.

    Es dürfen meiner Meinung offensichtliche Fehlentscheidungen angeschaut und angesprochen werden. Da gibt es halt leider ein paar:

    1. Die vielen Muskelverletzungen und
    fehlende Fitness einiger Spieler
    Plus die meisten Corona Erkrankungen

    2. Die Kaderplanung mit überwiegend
    Talenten ohne richtige Fuehrungsspieler
    mit Bundesliga Erfahrung oder
    neudeutsch Unterschiedsspieler, die mit
    einer Aktion ein Spiel gewinnen

    3. Das während eines Spiels taktisch zu
    wenig spielentscheidend eingegriffen wird
    bzw Taktik / Energie überwiegend noch
    nicht gegriffen oder gefehlt hat. Dafür ist
    der Trainer verantwortlich

    Das passen Dinge nicht. Es geht ja nur darum, das anzusprechen und zu korrigieren.

    Freiburg macht das toll, wir grundsätzlich sind auf dem richtigen Weg mit Ruhe.
    Trotzdem sieht man den Spielern und der Lage an, das irgendwie irgendwas gerade nicht passt und da sollte man (dringend) rechtzeitig nachjustieren. Weil der Weg aus Liga 2 wird immer schwieriger…

    • Fritz sagt

      Ich würde hier 4. noch hinzufügen: es ist kein erfolgsversprechendes Spielkonzept zu erkennen. Das ist die ureigene Aufgabe eines Trainers, so etwas auszuarbeiten und einzuüben.

  14. Motzbackenbruddler sagt

    Ich sehe hier sehr wohl ein Spielkonzept, allerdings fehlen die tragenden Bauelemente in der Mannschaft, die das stabil umsetzen können. Materazzo sollte jetzt vielmehr schauen, was er hat, was das, was er hat kann und wie er das am besten auf den Platz kriegt – und trotzdem heißt das noch nicht, dass das dann sofort funktioniert. Nochmals: Wir waren jetzt 4 Spiele in Folge ungeschlagen (okay, nur 2 Siege insgesamt), aber wenn wir mal ehrlich sind, wurde uns nicht mehr versprochen von der sportlichen Führung und meines Erachtens ist das absolut im Soll. Die Niederlage gegen den FCA schmerzt, ja – aber sie ist nachvollziehbar. Wenn jetzt hier einige am Trainer/Sportvorstand schon wieder anfangen rumzueieren, dann überlegt Euch bitte, mit welchen Erwartungen Ihr eigentlich in die Saison gegangen seid? Champions League? Europa League oder was?! Nach den letzten Jahren ist der VfB nicht mehr als unterdurchschnittlicher Bundesligist, der sich vor allem mit Demut und Kontinuität wieder in genauer dieser Bundesliga stabilisieren will. Also, lasst ihn genau das machen – und wenn es schief geht, dann geht es halt schief! Dann muss man halt wieder von vorne anfangen. Oder um es anders auszudrücken: 2007 ist schon lange her und wir sind eben nicht wieder wer!

  15. Bacardihardy sagt

    Denke man muss Kritik äussern dürfen an SM und PM. Ich will Sie nicht in die Wüste schicken, auch Ihnen nicht blind vertrauen. Ein Verein braucht mehrere Fachleute. Und nur zu sehen wie man dem Abstieg entgegen geht, macht ja auch kein Spass. Es bedarf eben mancher Korrekturen, ohne gleich die Leute zu entlassen. Z.B. Laufintensität erhöhen und Schwerpunkt auf Defensive legen.

  16. Bacardihardy sagt

    Denke nach der Vorstellung heute gegen die Arminia brauchts keiner Kritik mehr.
    Die Angst geht um beim Vfb.

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