Was könnte besser zu Halloween passen als eine Auswärtsfahrt nach Augsburg? Ein Gegner, bei dem es VfB-Fans gruselt bei so vielen schlechten Erinnerungen.
Auch an Augsburgs früheren und aktuellen Trainer Markus Weinzierl dürften sich die meisten nur ganz ungern erinnern: Es soll VfB-Fans geben, die auch heute noch schreiend aufwachen, wenn sie von Weinzierls Einstand beim VfB mit chancenlosen Niederlagen gegen Dortmund, Hoffenheim und Frankfurt und das Torverhältnis von 0:11 alpträumen.
Zugegeben: von damals sind nur noch Marc-Oliver Kempf und Erik Thommy beim VfB, aber dennoch war das Spiel in Augsburg die perfekte Gelegenheit, um sich ordentlich zu revanchieren. Das Problem: Stuttgarts beste Offensivkraft fiel aus: Dinos Mavropanos. Der Grund: ein “kleiner Muskelfaserriss im Beckenbereich.”
Stattdessen sollten es Didavi, Klimowicz, Führich und Al Ghaddioui in der Offensive richten. Und das klappte in der Anfangsphase sehr gut. So gut, dass der Augsburger Oxford den VfB-Stürmer bereits in der zweiten Minuten elfmeterreif foulte. Die einzigen, die das nicht so sahen, waren der Schiedsrichter und der VAR. Gruselig.
Doch auch ohne Elfmeter war der VfB in den ersten Minuten sehr dominant und die Augsburger überfordert. Vor allem Chris Führich begeisterte und zeigte endlich wieder die Qualitäten, die wir seit seinem Debüt vermisst hatten. Folgerichtig war er es, der nach einer tollen Einzelleistung in der siebten Minuten das 1:0 erzielte. Welch ein Auftakt!
Leider dauerte die Führich-Show nur weitere 15 Minuten, denn bereits nach 22 Minuten musste der ehemalige Paderborner verletzt vom Feld. Für ihn kam Coulibaly, doch der Bruch im Stuttgarter Spiel war deutlich merk- und sichtbar. Es ist eine Katastrophe: Sobald ein Spieler aufblüht, kann man davon ausgehen, dass er kurz darauf verletzt ist.
Und während das Team von Matarazzo den Fuß vom Gaspedal nahm, wurden die Augsburger immer stärker. Konsequenz: Das 1:1 in der 30. Minute nach einer Augsburger Ecke. Doch es sollte noch schlimmer kommen, denn auch Marc-Oliver Kempf musste nach 39 Minuten verletzt vom Feld. Das darf doch nicht wahr sein!
Mit Clinton Mola, dem man seine mangelnde Spielpraxis in vielen Situation anmerkte, ging es in die zweite Halbzeit. Der nächste Schocker folgte in der 52. Minute, als die Augsburger die nächste Ecke zu einem Tor nutzten. Besonders gruselig: Fabian Bredlow, der Florian Müller bislang so gut ersetzt hatte, patzte eklatant beim Herauslaufen.
Fast forward zur 72. Minute. Nächster Standard, nächster Schocker. Diesmal war es ein Freistoß, der in den Stuttgarter Strafraum segelte, dann eigentlich schon geklärt war, bevor die Stuttgrt Defensive in einen kollektiven Sekundenschlaf verfiel. So darf man das nicht verteidigen.
Doch damit nicht genug. In der 81. fing sich der VfB gar noch das 1:4. Immerhin nicht nach einem Standard, aber wieder mit freundlicher Mithilfe von Fabian Bredlow. Es läuft aktuell einfach nicht. Und wie fühlten sich die Fans nach Abpfiff?
Trotz der Niederlage bleibt der VfB auf Platz 13 und hat fünf Punkte Vorsprung auf Platz 17. Dass daraus wieder mehr werden, hat man selbst in der Hand, denn am kommenden Samstag gastiert die Arminia im Neckarstadion. Dass der VfB trotz der gruseligen Persformance in Augsburg dann wieder vollen Support bekommt?
“Ausgepowert und am Boden”: Unseren Text zum Spiel findet ihr hier.