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Ein Auge blau

Die Strafrunde mit der Relegation hat der VfB bewältigt, die Liga gehalten und ist damit mit einem blauen Auge davon gekommen. Entscheidend dabei: Sebastian Hoeneß, der der Mannschaft Glauben und Freude zurück gebracht hat und der einen Spielstil etablierte, der zur Mannschaft passte. Gar nicht auszudenken, wenn im Dezember Hoeneß anstatt Bruno Labbadia gekommen wäre. Es wäre unseriös, den Punkteschnitt von Hoeneß einfach hochzurechnen. Aber es gehört wenig Phantasie dazu, dass der VfB wohl eher eine sorglose Saison gespielt hätte.

Die Personalie Labbadia geht auf Alexander Wehrle zurück. “Der nicht durch große Selbstzweifel auffällige Wehrle“ (11Freunde) gehört seit Jahren zu den Führungskräften des deutschen Fußballs. Zur Spezies sehr selbstbewusster, für Kritik kaum empfänglicher Super-Egos. Wehrle ist ein mit allen Wassern gewaschener Profi: Er hat bei Köln schon so ziemlich alles gesehen, ist bestens vernetzt, auch im sportlichen Bereich mit Kontakten überall hin. Aber was im fehlt: Die sportliche Expertise, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Da helfen auch kein Sami Khedira und auch nicht Philipp Lahms Agentur. Es ist zu einfach zu glauben, weil ein Trainer vier Mannschaften vor dem Abstieg gerettet hat, würde ihm dies auch beim VfB gelingen. Der genaue Blick auf den Erfolg bei seinen bisherigen Stationen hätte gezeigt, dass Labbadia nicht passt. Natürlich wird die Geschichte erzählt, die körperlichen Grundlagen hätte Labbadia gelegt. Dafür hätte man ihn nicht verpflichten müssen, es hätte ein Konditionstrainer genügt. So konnte Labbadia die Mannschaft körperlich und mental auslaugen mit einem unpassenden Spielsystem und geradezu mutwillig falschen Personalentscheidungen.

Immer wieder wird angeführt, dass die Mannschaft vier Trainer benötigt hat, um den Klassenerhalt zu schaffen. Einer davon war Interimstrainer und saß länger auf der Bank, weil sich Wehrle und Sven Mislintat nicht einigen konnten. Einer coachte den VfB mit seinem Starrsinn und seinen althergebrachten Methoden beinahe in den Abstieg.

Wehrle muss nicht zugeben, dass er mit Labbadia komplett daneben gelegen ist – und wäre der VfB abgestiegen, wäre es Wehrles Abstieg gewesen. Er muss jedoch einsehen, dass er keine sportlichen Entscheidungen treffen sollte, sondern sich darauf konzentrieren sollte, für ihn vorbereitete Entscheidungen zu hinterfragen und letztlich abzunicken und sich ansonsten um Finanzen, Organisation, Sponsoring und einen weiteren Investor kümmern sollte. Und wenn Wehrle es nicht einsehen sollte, muss der Aufsichtsrat mit Claus Vogt an der Spitze reagieren und einen längst überfälligen Sport-Vorstand engagieren.

Natürlich hat auch die Mannschaft einen gehörigen Anteil an der missratenen Saison:
An manchen Stellen ist sie überhaupt nicht ausgewogen zusammen gestellt, da fehlt es an Qualität und Kadertiefe. Neuzugänge wie Juan José Perea, Luca Pfeiffer, Genki Haraguchi und Gil Dias haben so gut wie keinen Einfluss gehabt. Und man weiss nicht, was man von der Mannschaft halten soll: Mal trotzt sie Widerständen, mal lässt sie ein Spiel einfach über sich ergehen. Mal gibt sie nicht auf, mal fängt sie gar nicht erst an. Nur Sebastian Hoeneß scheint das Team in den Griff bekommen und erreicht zu haben. Er hat gezeigt, was mit dieser Mannschaft alles möglich ist.

Selbstverständlich muss es Korrekturen am Kader geben.
Alleine schon weil der eine oder andere Spieler den VfB verlässt: Sei es, weil er den nächsten Schritt machen will, sei es, weil der VfB Transfererlöse benötigt. Jedoch ist zu befürchten, dass der VfB weiter an Substanz verliert. Wie die künftige Ausrichtung sein soll, davon hat man weder von Wehrle noch von Fabian Wohlgemuth etwas gehört. Ausser „Seniorität“ und dass die Spieler möglichst deutsch sprechen sollen. Tragfähig, besonders einfallsreich oder zukunftsorientiert ist das nicht.

VfB-Boss Wehrle kündigte “eine sehr harte und sehr kritische Analyse“ an, wie schon nach der letzten Saison, als man im Anschluss den Rückenwind der emotionalen Rettung in letzter Sekunden nicht mit in die neue Runde nahm. Zweifel sind jedoch angebracht, in den letzten zwölf Monaten wurden zu viele Fehler gemacht. Vor allem handwerklich, aber auch organisatorisch, kommunikativ und emotional.

Der VfB ist mit einem blauen Auge davon gekommen. Muss aber die richtigen Schlüsse ziehen aus der missratenen Saison. Die Rettung nach zwei Relegationsspielen darf die Probleme beim VfB nicht übertünchen. Es muss mehr passieren als letztes Jahr und bestehende Strukturen wie zum Beispiel Wehrles Doppelfunktion als Sportvorstand und Vorstandsvorsitzender müssen in Frage gestellt werden. Die sportliche Organisation und die personellen Zuständigkeiten sowie die Haltung bei Meinungsverschiedenheiten müssen definitiv verändert werden.

Die Unruhe im Verein und in der AG, mit vielen Personen, die reinschwätzen und sich wichtig machen, bietet dafür nicht die beste Voraussetzung. Führungsstärke, ohne sich selbst in der Vordergrund zu stellen, ist gefragt.

Damit der VfB keine dritte Saison in Folge am Rande des Abstiegs spielt.

Zum Weiterlesen:
Unser Text “Ohne Hoeneß wäre der VfB abgestiegen.“

Unsere Würdigung von Wataru Endo und seine Bedeutung für den Klassenerhalt: Die Mensch-Maschine

Das Commando Cannstatt fragt: “Nichts erreicht – nur verhindert! Was ist euer Plan für den VfB?“ und fordert eine selbstkritische Aufarbeitung der Saison, ohne mit dem Finger auf andere zu zeigen.

Stuttgart.International fragt sich: “Wer soll nun also was analysieren? Wer gibt künftig die Richtung vor? Wer kann die gespaltenen Fanlager wieder vereinen?“

Der kicker sieht – natürlich – die Probleme einzig und allein bei der Mannschaft und fordert „Der VfB braucht mehr Sein als Schein“

Dirk Preiss von StZ/StN ist da wesentlich differenzierter und sieht sieben Punkte, in denen sich der VfB verbessern muss (Plus-Content)

Bild:
Christian Kaspar-Bartke/Getty Images

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23 Kommentare

  1. Fritz sagt

    Man kann von Mayer-Vorfelder halten, was man will – und da gab es wahrlich genug zu kritisieren – aber diese Ahnungslosigkeit in Vorstand und Aufsichtsrat gab es damals nicht. Solange Vogt, Wehrle und Konsorten dort weiter agieren, wird das nicht besser – es bleibt zu befürchten, dass sie einen Hoeness vergraulen oder wegekeln, weil er zu beliebt wird

    • Jochen Bechtle sagt

      Ich halte sehr viel von MV. Aber: Er hat Jogi Löw als Tabellensechster entlassen, Winfried Schäfer zum VfB geholt, keine Geduld mit Röber gehabt, den Druckereileiter oder Besitzer Schäfer Manager spielen lassen, obwohl der Wettbewerb schon professionell aufgestellt war, Elber offensichtlich kein gutes Angebot gemacht etc. Wie gesagt, MV ist fest in meinem VfB Herz verankert. Aber bitte bitte verklärt hier nicht die VfB Vergangenheit und gebt den aktuellen Personal vielleicht mal ne Chance. Fehler, auch große gab es immer und wird es weiterhin geben

  2. soundzecke sagt

    Der Kicker ist nur noch ein Schmierenblatt.
    Hat der Wehrle dem Babbel ein lukratives Pöstchen versprochen oder wie soll man dessen Aussagen beim Hinspiel deuten?
    Das war vor einem Millionenpublikum gesetzte Desinformation das man nur noch kotzen möchte.
    Wehrle soll sich um was auch immer kümmern aber sportlich darf der keine einzige Entscheidung mehr treffen.
    Am Besten wäre es ihn gleich komplett zu entlassen solche Spalter braucht kein Mensch.

    • soundzecke sagt

      Ach ja, was das bei den Spielern mit dem “Deutsch sprechen” soll ist an Borniertheit nicht zu toppen.

  3. cleansheet sagt

    Ich glaube nicht an eine tiefgehende Analyse. Sie würde den “nicht von Selbstzweifeln geplagten” Wehrle einschliessen müssen. Blöd nur, wenn diese Person als Vorstandsvorsitzender seine eigenen Fehlleistungen als Sportvorstand analysieren soll. Denn: “Wir alle waren davon überzeugt,…” ist der O-Ton, wenn es um Fehlentscheidungen geht. Da für diesen Herrn Sven an allem schuld ist, mag an der Stelle der Einschub erlaubt sein: Es gibt Spieler, die bereits bei den ersten Ballberührungen das Feuer bei Dir entfachen, spontane Liebe quasi. Ich erwähnte es bereits, Enzo Millot ist ein solcher Fall bei mir. Ich liebe diesen Kerl und seine Art gegen den Ball zu treten und daher: Danke Sven, dass Du diesen edlen Kicker nach Stuttgart gelotst hast!
    Ich habe ein ungutes Gefühl was den Kaderumbau angeht, da Hoeness gezeigt hat, dass dieser Kader ansehnlichen UND erfolgreichen Fussball spielen kann, aber auf der anderen Seite ein paar erfahrene Stützen nach mehr streben. Die Verpflichtungen der aktuellen Funktionsträger und Berater liest sich schon arg dünn: Haraguchi, Dias und die Verpflichtung von Guirassy (ach, der war ja schon da: Danke Sven, übrigens für die Lebensversicherung). In der Vereinsführung ist ein fähiger Sportvorstand Pflicht sowie die Beendigung der Beraterverträge. Schaun wer mal, wird jedenfalls eine sehr, sehr interessante Transferperiode.

  4. Bacardihardy sagt

    Eigentlich gehört der Wehrle entlassen, vom Aufsichtsrat Vorstand von wem auch immer.
    Wohlgemuth hat natürlich eine Chance verdient.
    Hoeneß ist sowieso der Beste.
    Jetzt gilt es wenige gute Transfers auf der Zugangsseite zu machen.
    Aber wir werden ja sehen, was die Analyse schonungslos aufdeckt.

  5. Dirty Harry sagt

    Wie wäre es mit folgender Lösung: Wohlgemuth wird SV und Gentner steigt zum SD auf? :P

    Also mal ernsthaft: Wenn man einen kompetenten SV von extern dazuholen würde, der auch weitestgehend unabhängig von Wehrle agieren könnte, wäre ein sehr guter Ansatz. Mir fehlt nur ehrlich gesagt die Fantasie, wer da in Frage kommen würde und vor allem, wer beim VfB so einen holen würde.

    Zu Hoeneß noch folgende Anmerkung: Er hat dem VfB im Oktober letztes Jahr abgesagt. Er war damals schon Kandidat, dann hat sich die Trainersuche allerdings zur Posse entwickelt aufgrund von Uneinigkeit zwischen SM und AW. Dann hat er irgendwann von sich aus abgesagt.

    • @abiszet sagt

      Hi Harry, das mit Hoeneß ist so nicht richtig: Es gab im Herbst lediglich ein Vorgespräch mit Vater Dieter, eine reine Sondierung, Sebastian war damals kein wirklicher gemeinsamer Kandidat der Trainerfindungskommission.

      • Dirty Harry sagt

        Tatsache ist auf jeden Fall, dass er in irgendeiner Form in Betracht gezogen wurde und er von sich aus öffentlich eine Absage erteilt hat. Ob ein formelles Angebot vorlag oder nicht weiß man nicht. Mislintat hat mal durchblicken lassen, dass von den ganzen Namen, die zu Beginn in der Presse gedroppt wurden, zumindest einer ein ernsthafter Kandidat war. Keine Ahnung, ob das Hoeneß war.
        Ein Engagement zum damaligen Zeitpunkt war mit seiner Absage jedenfalls erstmal ausgeschlossen.

  6. Der Groundhopper sagt

    War es bei Euch gestern Abend gegen 22:40 Uhr auch so windig? Das muss wohl das Aufatmen von einigen Hunderttausend VfB-Fans im ganzen Land gewesen sein!
    Jetzt also wieder – same procedure as every year – die schonungslose Analyse. Nun gut, sollen sie mal machen.
    Wem ist gestern eigentlich aufgefallen, dass zwischen den beiden Ereignissen „Union Berlin qualifiziert sich für die Champions-League“ und „Nicolas Gonzalez steht im Abseits“ grade einmal 4 Jahre liegen?
    Wäre doch schön, wenn unserem VfB eine solche Entwicklung nach einer schonungslosen Analyse auch mal gelingen könnte… OK, ich hör ja schon auf! ;-)
    Schöne Sommerpause Euch allen!

  7. Achim Herzblutfan sagt

    @cleansheet
    Da stimme ich dir voll zu.
    AW soll analysieren,welche Fehler er gemacht hat ? Das ist wie mit dem Ast absägen auf dem man sitzt.
    Claus Vogt: Bitte mehr Fussballkompetenz
    ( was nicht heisst dass man noch mehr Leute im Wasserkopf braucht) und weniger Phrasendrescher.
    Die schonungslos Analyse sollte von Leuten erfolgen,denen der VFB wichtiger ist,als das eigene Ego.
    Ich habe allerhöchste Zweifel an der grossmundig angekündigten “Aufarbeitung”. Warum nicht die Mitglieder bestimmen lassen, wer von den
    Koniferen im Vorstand bleiben soll und wer gehen muss?
    Einer muss auf jeden Fall bleiben: Sebastian Hoeneß!!

      • Achim Herzblutfan sagt

        Darin liegt ja gerade der Witz !!!!!!!!!!!
        Konifere statt koryphäe !
        Das sollte all diejenigen auf die Schippe nehmen, die sich für eine solche (Koryphäe) halten oder meinen zu sein.
        Ich ging davon aus,dass der Wortwitz hinlänglich bekannt wäre……………….
        :-(

  8. soundzecke sagt

    @Herzblutfan
    Ich weiß jetzt nicht ob es Absicht von dir war, aber mir ist vor allem in Fußballforen schon öfters aufgefallen, dass wohl einige eher Hobbygärtner als Altgriechen sind :-).

  9. Konny sagt

    Puuuuh geschafft der Klassenerhalt.
    Gott sei DANK !!!!!
    Vielen, vielen, vielen, vielen Dank Trainer !!!!

    Millot (Legenzo) würde ich gern behalten, der hat richtig Spass gemacht. Ito, Anton auch!

    Ich hab auf die grosse Aufarbeitung so gar keine Lust, aber erstmal und tschüss Sami und Lahm.

    Witzigerweise traue ich unserem Trainer absolut zu in der Abschluss Analyse die richtigen Stellschrauben zu drehen. Allen anderen traue ich es eher nicht zu, aber SH wird das gut moderieren.

    Mir reichts jetzt auch mal für ein paar Wochen 🫣

  10. Michael sagt

    @Konny, bin ganz bei dir, die Saison war schwierig und lang und hat bei uns allen viel Nerven u.a. gekostet.
    Jetzt können wir so richtig entspannen und hatten auf die Dinge, die da kommen🤔😉
    Grüße an alle VfB ler und an Commando Cannstatt und Vertikalpass ,,weiter so” wir brauchen diese Art von Hinterfragung!
    Allen einen schönen Sommer

  11. soundzecke sagt

    Guten Morgen
    ich habe irgendwie vor diesem Transfersommer erheblich mehr Bauchschmerzen als vor der Relegation.
    Egal, geniesst den Sommer und auf eine hoffentlich ruhige nächste Saison.

  12. Marcus Fichter sagt

    Hey Leute, Optimismus ist gefragt, damit habt ihr eine schönere Sommerpause.
    Glaubt einfach daran, dass der Wohlgemuth auf Sicht nen guten Kader hinstellt, dass einige Spieler bleiben und es endlich mal klappt, den VfB gut aufzustellen für die neue Saison. Da macht das Leben und der Sommer viel mehr Spaß.
    Optimisten liegen genauso oft falsch wie Pessimisten, haben aber deutlich mehr Spaß am Leben.
    Merkt euch das und habt ne schöne Sommerpause.

    Viele Grüße
    Marcus

  13. Roland K. sagt

    Lange Zeit war für mich der VfB ein eindeutiger Abstiegskandidat.

    SH hat diesen schlimmstmöglichen Fall verhindert, der mit dem extrem unglücklich agierenden Bruno L. mit Sicherheit passiert wäre. Es behielten also all die Skeptiker der “Bruno-Verpflichtung” recht. Herr Wehrle hat in dem Zusammenhang eine, vorsichtig geschrieben,recht unglückliche Figur abgegeben. Immerhin,will nicht besonders nachtragend sein, hat er im letzten Moment noch die Weichen anders gestellt.

    Die wirklichen Probleme sind noch da. Einmal in der Mannschaft, da sind die Trainer und Herr Wohlgemuth gefragt. Zudem im Umfeld,wo sich Vereinschef Vogt bisher nicht profilieren konnte, beispielsweise durch Aquisition potenter Sponsoren. Zugegeben ist dies durch Corona und derzeitige Wirtschaftskrise auch nicht einfacher geworden.Da zeigt sich, ob und was der Mann kann……..oder nicht.

    Auf der anderen Seite scheint die Truppe insgesamt besser zu sein als der Tabellenplatz zeigt. Mit Geschick und guter Personalführung müsste mehr möglich sein. Haben wir die Personen für beides?
    Bin leider zu weit weg,um hier fundiert etwas beitragen zu können.

  14. fritzo62 sagt

    Ich habe nicht (mehr) das Gefühl, dass AW sich sportlich einmischt. Mit den ganzen Beratern hatte er das ja auch bekundet. (Ist ja ein Widerspruch dass auf seiner sportlichen Inkompetenz rumgeritten wird, denn er hat ja die Lahms dieser Welt geholt).
    FW mit SM vergleichen ist noch nicht möglich, da müssen wir noch etwas warten.
    Unter BL wurden Spieler geholt, die halt zu BL passen, und jetzt gar nicht mehr. Das kommt bei Trainerwechseln vor. Und BL hat Millot bestimmt nicht schlecht getan, hat ihm deutsche Disziplin eingehämmert, etwas was Couli wohl nicht geschafft hat.
    Und keiner weiss wie BL abgeschnitten hätte mit Guirassy.
    Wie man auf einem verdienten Spieler wie Gentner rumhacken kann, verstehe ich gar nicht. Ich sehe ihn auf der Bank und bei den Spielern, und finde seine Rolle als Lizenzspielermanager eigentlich gut.
    Schauen wir mal nach vorne:
    – in der eV macht unser Chef nicht die beste Figur, das werden wir ev. im Herbst korrigieren, muss aber klar auf den eV abgegrenzt sein.
    – in der AG muss AW liefern, glasklar, aber auch hier haben wir keine Supereile. Mit Darmstadt, Heidenheim, Bochum, Augsburg, Köln und ev. Überraschungsteams sollte die Saison einfacher werden. Transfers sind schwierig solange wir die Abgänge nicht kennen.
    – Fan und Verein: Mittelstedt scheint kein Twitter und andere VfB-Biotope zu lesen, sonst wäre er nicht gewechselt. Was wir an Hass und Häme über jeden ausschütten müsste doch jeden davon abhalten zu so einem Club zu wechseln, oder? Was geben wir für ein Bild ab?
    Ich wünsche mir etwas mehr Gelassenheit und Respekt. Man muss sagen dürfen, dass BL die falsche Wahl war, aber deswegen ist BL schon lange kein VfB-Hasser, Versager oder sonst was: BL trägt den roten Brustring tief im Herzen, daran würde ich nie zweifeln.

    • Konrad sagt

      Da stimme ich Dir zu. Fußball ist und bleibt eine emotionale Sache und natürlich ist es erlaubt Dinge unterschiedlich wahrzunehmen. Bei Mittelstedt dachte ich auch erst, okeeee? – aber ehrlich gesagt vertraue ich unserem Trainer. Er hat eine extrem außergewöhnliche Analysefähigkeit und wird glasklar wissen, wozu er einzelne Spieler benötigt. Ich vertraue hier unserem Trainer und würde es ebenfalls bevorzugen, wenn wir “Kritik” erst nach einigen Spielen äußern.

      Auch glaube ich, dass es falsch ist Wohlgemuth und Mislintat zu vergleichen. Mislintat ist eine “Rampensau”, die Dir alles “extrem positiv” verkaufen kann und rhetorisch die Note 1 mit Sternchen verdient. Wohlgemuth ist ein sehr introvertierter Mensch und rhetorisch nicht im oberen Drittel zuhause. Was aber definitiv nicht heißt, dass er schlechter vernetzt ist oder über keine Fachkenntnis verfügt. Die Spieler Dias und Genki tun mir überdies echt leid, weil sie von BL gewollt waren und in dem System von SH nicht reinpassen. Ich wünsche Ihnen wirklich von Herzen, dass sie irgendwie noch einen Verein finden, bei dem sie reinpassen und spielen dürfen. Hier kann man FW aber keinen Vorwurf machen.
      Auch hier gilt, erstmal abwarten, was er leistet und dann kann man immer noch kritisieren.

      Die Sache mit den Investoren stimmt mich deutlich ernster. Dass der VfB (natürlich) nicht immer alles richtig gemacht hat ist völlig unbestritten. Dennoch hat er (immer noch) eine unglaubliche Strahlkraft und ist von den Zuschauern her auf den Bezahlsendern auf einem europäischen Platz. Wenn man liest wieviel Gewinn der “Daimler” macht, ist es (für mich) definitiv nicht nachvollziehbar, die “paar Milliönchen” nicht mehr für den VfB als “Nachbar” aufzubringen. Für Daimler ist das maximal Portokasse und für den VfB existenziell. Ich finde, dass Mercedes hier eine falsche Entscheidung treffen und sich in ein sehr schlechtes Licht stellen würde, sollte es so kommen. Die Bewahrung von Tradition vor Gier wäre mir sympathischer lieber Mercedes. Und würde Dir deutlich besser zu Gesicht stehen und mehr Sympathien einbringen.

      • soundzecke sagt

        Vielleicht hat der Daimler einfach keinen Bock mehr auf unsere Kasper, oder haben sie Bedenken bei ihren Compliance-Richtlinien mit unseren Deutschsprechern.

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