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Ergebnis vor Erlebnis

Hätte sich Sebastian Hoeneß einen Spielverlauf für das Pokalachtelfinale wünschen können, hätte das Szenario vermutlich ziemlich genau so ausgesehen wie der Dienstagabend in Regensburg: Zwei frühe Tore, die endgültige Entscheidung nach einer guten Stunde, Abpfiff nach 90 Minuten, zu Null gespielt und vielleicht am wichtigsten: keine weiteren Ausfälle durch Sperren oder Verletzungen.

Wie schon gegen Kaiserslautern rotierte Sebastian Hoeneß auch gegen Regensburg und tauschte gleich auf sieben Positionen. Nur Chase, Stiller, Rieder und Führich standen wie in Bremen in der Startelf. Die Spieler, denen Hoeneß das Vertrauen geschenkt hatte, zeigten von Anfang an, dass sie die Pflichtaufgabe möglichst schnell erledigen wollten. Schon nach sieben Minuten hatte Pascal Stenzel nach schöner Vorarbeit von Chris Führich die Führung auf dem Kopf. Gerade Mal drei Minuten später zeigte Enzo Millot nicht nur, was für ein guter Fußballer er ist, sondern auch, dass er ein absoluter Unterschiedsspieler für den VfB sein kann – nicht nur gegen den Tabellenletzten der zweiten Liga.

Und weil auch die dritte Chance zum Tor führte und Anrie Chase in der 19. Minute mit seinem ersten Pflichtspieltraffer für die Profis das 2:0 erzielte, war früh klar: Eine Pokalsensation würde es in Regensburg nicht geben. Dazu war der Zweitligist einfach zu schwach und nicht in der Lage, die Mängel, die der VfB erneut zeigte, auszunutzen. Denn Passchärfe und -genauigkeit waren auf Stuttgarter Seite oftmals nicht auf dem Niveau, das man am Freitag gegen Union brauchen wird. Um sich aus dem hohen Pressing der Regensburger zu befreien, war mehr Aufwand nötig, als man sich gewünscht hätte. Das Selbstverständnis und die Leichtigkeit aus der Vorsaison fehlte auch am Dienstagabend.

Der größte Schreckmoment war allerdings keine Chance der Regensburger, sondern die Verletzungspause von Enzo Millot nach einer knappen halben Stunde, nachdem der Franzose einen Schlag aufs Knie abbekommen hatte. Doch Millot konnte weiterspielen bis er in der 59. Minuten frühzeitig Feierabend machen durfte und auch der Coach gab auf der Pressekonferenz leichte Entwarnung:

Jokerstar Diehl & Pokalknipser Woltemade

Hätte sich Sebastian Hoeneß einen Spielverlauf für das Pokalachtelfinale wünschen können, dann hätte er sich das 3:0 vermutlich noch in der ersten Spielzeit erhofft. Doch darauf mussten der Trainer und die Fans etwas länger warten. In der 59. Minute gingen Millot und Führich vom Feld und Demirovic und Diehl kamen.

Zwei Minuten später zeigte der Neuzugang aus Köln erneut, dass er wirklich überhaupt keine Anlaufzeit benötigt. Von der Mittellinie spielte er einen Vertikalpass auf Woltemade und der spazierte mit dem Atem seines Gegenspielers im Nacken Richtung Regensburger Tor, umkurvte in aller Seelenruhe den Keeper und schob ganz gelassen zum 3:0 ein. Das schönste Trödeltor seit Silas’ Treffer in Bremen. Nach dem Assist zum 1:0 nicht nur Woltemades zweiter Scorer im Achtelfinale, sondern bereits sein drittes Tor im Wettbewerb – niemand hat mehr!

Mit dem 3:0 im Rücken konnte der VfB einen weiteren Gang zurückschalten und bereits mit der aktiven Regeneration für das wichtige Spiel am Freitag beginnen. Dann werden wir unter dem Flutlicht im Neckarstadion sehen, ob Nick Woltemade sich endgültig in die Startelf gespielt hat.

Nur noch zwei Siege bis Berlin

Der VfB Stuttgart überwintert also im DFB-Pokal und kann sich über zusätzliche Einnahmen von 1.675.625 Euro freuen. Wie es anschließend weitergeht, erfahren wir am 15. Dezember, wenn das Viertelfinale ausgelost wird. Wenn das Losglück, das der VfB Stuttgart in dieser Spielzeit im Wettbewerb hatte (Münster, Kaiserslautern, Regenburg), dem Team von Sebastian Hoeneß hold bleibt, dann wird nicht Leverkusen oder Frankfurt/Leipzig der kommende Gegner, sondern wieder ein Zweitligist. Neben Berlin und Köln, die gegeneinander antreten, wäre da ja auch noch der KSC, der gegen Augsburg spielt.

Über den Derby- zum Pokalsieg wäre doch eine feine Sache, oder?
Vielleicht sollte der Typ mit dem Saxophon einfach nochmal die Lose ziehen.

Zum Weiterlesen und -gucken

Die Stimmen zum Spiel findet ihr hier.

Hier ist die Zusammenfassung des Spiels:

Fotos: Sebastian Widmann/Getty Images

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9 Kommentare

  1. Ronny sagt

    Positiv: Das Spiel früh entschieden und Kräfte gespart für Union.

    Negativ: Weiß nicht wie andere User das beurteilen, aber mir persönlich hat Rieder überhaupt nicht gefallen, in dieser Form reicht das momentan nicht für die Bundesliga obwohl die ersten Spiele durchaus vielversprechend waren. Auch Hendriks und Keitel sind deutlich abgefallen.

  2. Bruddler sagt

    Bevor wieder alle in Lobhudelei ausbrechen: Es war Regensburg. Selbst Schalke hat die geschlagen. Zum Glück nicht Bielefeld.

  3. Hobbycamper sagt

    Pflichtaufgabe erfüllt, mehr nicht, deshalb mit Ergebnis vor Erlebnis ist alles gesagt.

  4. drhuey sagt

    Klarer Sieg gegen einen Drittligakader. Wer von den Reinrotierten hat die Chance genutzt? Leider nur Justin Diehl! Hendriks und Führich scheinen sich überhaupt nicht zu verstehen, Fabian Rieder wäre auf der anderen Seite nicht aufgefallen (CH-N11?), Wolte mit Licht und Schatten. Naja: Freitag – Flutlicht – Union – keine Ausreden.

  5. Divina33 sagt

    @drhuy

    Den Pass von Diehl in die Schnittstelle auf Woltemade war doch genial!

    Man sollte immer auch bedenken, dass die B11 ja auch nicht wöchentlich zusammenspielt.

  6. Sehr gute Analyse👍🏽 @Vertikalpass
    …. Und den meisten hier im Forum muss ich auch Recht geben. Das war nur ein Sieg gegen einen sehr sehr schwachen Gegner.
    Die Leistung von Gestern macht mich echt stutzig. Keiner hat sich für einen Stammplatzt empfohlen.
    Rieder- unterdurchschnittlich
    Keitl- nicht erstliga Niveu
    Hendriks- da frag ich mich bis heute; wen er vor der Verpflichtung überzeugt hat🤔
    Führich- immer mit dem Kopf durch die Wand
    Stiller- hat sehr abgebaut im Vergleich zum Vorjahr.( viele schlampige Pässe.
    Millot- mal Weltklasse mal Kreisklasse
    Stenzel- puuuuuh 🥴🫣
    Usw.
    Ich hoffe das Lazarett lichtet sich bald und wir sehen in der Rückrunde einen anderen VfB
    ⚪️🔴 ein Leben lang 💪🏽

  7. Konny sagt

    Ich habs leider nicht sehen können, daher kann ich nur sagen, Gott sei Dank eine Runde weiter. Und dann alles bloß nicht Pillenkusen oder die Frankfurter 🙄. Und noch wichtiger Freitag Heimsiegtag gegen Union. Wäre sooooo wichtig!

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