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Hergespielt und aus dem Stadion geschossen

Vor dem Spiel hatte ich befürchtet, dass der TSG Hoffenheim eine Überraschung gegen den VfB gelingen könnte: Schließlich ist der Club aus dem Kraichgau in dieser Saison auswärts stärker als zu Hause. Letztlich war meine Sorge unbegründet: So wie die Fans das Stadion dominiert haben, beherrschte das Team das Spielfeld. Das 3:0 spiegelt die Machtverhältnisse nicht wirklich wider, ein 5:0 oder 6:0 wäre angemessener gewesen. Es war ein Klassenunterschied zu sehen gegen überforderte Hoffenheimer, die vor allem in der Abwehr dem VfB nie gewachsen waren. Der VfB kontrollierte das Spiel nach Belieben, der Gegner wurde regelrecht auseinander gespielt, wenn es nicht die Hoffenheimer gewesen wären, sie hätten einem leid tun können. Führich, Millot, Guirassy, Undav, Millot: Die Passfolge zum 1:0 war mindestens großes Kino, eher poetisch wie ein Gedicht, komponiert wie eine Sinfonie, ein Kunstwerk, gemacht dafür, international ausgestellt zu werden. Auf alle Fälle war es die pure Spielfreude, eine aufsehenerregende Kombination. Auch die Torvorlage von Deniz Undav auf Serhou Guirassy vor dem 2:0, mit durchgedrücktem Kreuz locker aus dem Fußgelenk gespielt, sah so leicht …

Ganz große Kunst!

Die Spieler des VfB Stuttgart führten im letzten Spiel des Jahres Regie mit der Kunst am Ball. Das Ergebnis: Platz 3 nach 16 Spielen. Platz 3! Ein triumphaler Abschluss eines traumhaften Halbjahres. War was? Es ist keine große Kunst, wenn man sich im Flow befindet, eine durchschnittliche Mannschaft wie den FC Augsburg zu schlagen. Nach der ernüchternden Niederlage gegen Bayern München – Sebastian Hoeneß sprach treffend davon, dass der Rekordmeister den VfB eingenordet habe – zeigten die Jungs aus Cannstatt jedoch eine Reaktion, die ihnen nicht alle zugetraut hatten. Kunst ist auch Arbeit, doch der VfB ließ alles so leicht aussehen. Der Ball lief, der Gegner auch, das Angriffspressing wurde achselzuckend zur Kenntnis genommen. Ein echtes Kunstwerk schuf Angelo Stiller in der 12. Minute. Er stellte vor dem 1:0 Deniz Undav mit seinem Eckball auf den ersten Pfosten die Staffelei hin. Der Stürmer machte völlig freistehend die Führung mit einem einzigen Strich – der unter die Latte fuhr. Bis dahin hatten die Stuttgarter schon gezaubert, Undav schoss an den Pfosten und Jamie Lewelings Soli überraschten …