Alle Artikel mit dem Schlagwort: Talent

Einer wie Carlos Mané?

Wir alle haben Carlos Mané geliebt. Er war ein Fan-Favorit von Anfang an. Natürlich hat auch sein Debüt gegen Fürth mit seinem Doppelpack eine Rolle gespielt. Aber diese ansteckend gute Laune, sein ständiges Lachen, seine unwiderstehlichen Dribblings und seine Identifikation mit dem VfB: Carlos Mané hat in seinen 19 Spielen für den VfB Spuren hinterlassen, nicht nur weil er “auch dann noch leichtfüßig wirkte, wenn er knöcheltief im Matsch versinkt“. Ausgeliehen von Sporting Lissabon blieb seine Zeit beim VfB allerdings unvollendet – durch einen Knorpelschaden und einen Sehnenriss im Oberschenkel. Wie gerne hätte ich ihn in der Bundesliga für den VfB spielen sehen. An Mané muss ich denken bei dem aktuellen Neuzugang Tiago Tomás. Auch er kommt von Sporting Lissabon, auch er ein offensiver Spieler, der Spektakel machen kann. Und offensives Spektakel kann der VfB gut gebrauchen. Im Testspiel gegen Rostow, dem Drittletzten der russischen Liga, kam der VfB zu einem glücklichen 2:1-Sieg durch Tore in den letzten drei Minuten. Ja, Testspiele darf man nicht überbewerten, am Ende des Trainingslagers schwere Beine und so. Aber …

Die Ein-Mann-Dampfwalze

Entweder am Freitag oder spätestens an seinem 19. Geburtstag am Montag wird Ozan Kabak sein Debüt bei der türkischen A-Nationalmannschaft feiern. Auch wir believen den Hype um ihn und sind ein bisschen verliebt. Ein Hauch der 2000er Jahre weht durchs Neckarstadion, wenn Ozan Kabak zu einem seiner offensiven Läufe ansetzt. Er erinnert immer ein wenig an Lucio, was nicht nur an seinem Bürstenhaarschnitt liegt. Es sieht bei Kabak zwar nicht so brachial aus wie einst beim Brasilianer, der mit großen Schritten das Mittelfeld durchquerte und es immer so eilig hatte, dass es wirkte, als ob er auf Scherben laufen musste. Aber Kabak ist ebenso eine Ein-Mann-Dampfwalze: unaufhaltsam und unwiderstehlich, dynamisch, technisch stark und in der Vorwärtsbewegung mit gutem Spielverständnis. In der Dreierkette sieht er nicht so elegant aus wie Benjamin Pavard, im Zweikampf ist er nicht so leidenschaftlich wie Ascacibar, dafür aber deutlich abgezockter. Was gelbe Karten angeht, ist er dem Argentinier auf den Fersen: Vier Stück in acht Spielen, we call it eine Santi-Quote. kein Wunder, denn er ist ebenso grätschfreudig wie der Argentinier …

Zorni im Land der Bruddler

Wir befinden uns im Jahre 2015 n. Chr. Ganz Fußball-Deutschland möchte Spiele gewinnen, egal wie. Ganz Deutschland? Nein! Ein von unbeugsamen Schwaben bevölkertes Dorf namens Stuttgart hört nicht auf, Widerstand zu leisten. Es sieht keine Alternative darin, schnell und schön zu spielen. Das Leben ist nicht leicht für die Fans, die zwar das schöne Spiel lieben, aber auch gerne ein paar Punkte hätten, um in der Rangliste der Vereine nicht jedes Jahr ganz unten stehen zu müssen. Trainer der unbeugsamen Schwaben des VfB ist Zorni. Er kann schneller sprechen als sein Schatten. Als Teilnehmer am DFB-Trainer-Lehrgang ist Zorni in den Taktik-Zaubertrank gefallen. Seitdem hält er sich und seine Taktik für alternativlos. Er läßt spielen wie auf einer Wildschweinjagd, was seine Spieler bisher noch nicht kannten. Das Problem ist, dass Zornis Spieler selten ins gegnerische Tor treffen, den Ball aber aus dem eigenen Tor sehr oft herausholen müssen. Zorni hat Nebensitzer Mehmet Scholl bei der Abschlussarbeit nicht abschreiben lassen, so dass der jetzt beleidigt ist und ihn als Laptop-Trainer verunglimpft. In Pressekonferenzen tippt sich Zorni oft …